Doppelspulen - Sub in Reihe schalten ?

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cthi
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 16. Nov 2010, 07:30
Hallo !
Bin Besitzer eines canton plus c und habe vor einen zweiten zu erstehen. Dann wollte ich meinen Satelliten demontieren(sind erheblich lauter als der sub !).Jetzt jeweils ein Sub und ein Satellit und ? - fertig ist eine neue Box !?
Soweit OK - ?
Das nächste Problem :
1:
Ein sub hat je Spule 4 Ohm - kann ich ihn problemlos in Reihe schalten ? (Satelliten haben 8 Ohm)
Danke im vorraus !
Unipol
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 16. Nov 2010, 10:39
Hallo,

hab ich das richtig verstanden, dass du jeweils aus einem Sub und einem Satelliten eine neue Box bauen willst?
Das wird nur gehen, wenn du eine neue Frequenzweiche entwickelst, zumal die beiden Schwingspulen dann in Reihe geschaltet werden sollen, was prinzipiell geht, aber dem Chassis ganz andere Einbauwerte verleiht. Das Ganze wird ohne Messequipment nicht so einfach bis unmöglich sein und erfordert eine ganze Menge Erfahrung im Lautsprecherbau.

Gruß Gerhard
cthi
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 16. Nov 2010, 11:16
Danke für deine schnelle Antwort, Gerhard !
- Exakt richtig kombiniert !
Ich denke es ändert sich lediglich die übernahmefrequenz Sub zu Sat- Einheit (ca 300 Hz statt 150 ) ?
Da die Satelliten eh 8 Ohm haben müßte es doch dann eigentlich besser funktionieren !
Lautstärke sowie Impedanz sind dann (hoffentlich !) gleich.
Gruß Christoph
Unipol
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 16. Nov 2010, 12:35
Die Impedanz wird dann gleich sein, doch wie es mit dem Wirkungsgrad aussieht, ist hier noch die Frage. Du betreibst zwar dann einen Sub mit beiden Spulen pro Kanal, allerdings in Serie, was den Wirkungsgrad wieder herabsetzt. Letztendlich sollte es aber besser passen.

Wenn du die 4Ohm-Weiche einfach für ein 8Ohm Chassis verwendest, wird einiges schief. Die Spule ist dann auf eine Grenzfrequenz von 300Hz (vorher 150Hz) abgestimmt, der Parallelkondensator aber von 75Hz. Du solltest den wenigstens auf ein Viertel des ursprünglichen Wertes reduzieren, wenn du ein Filter mit 300Hz Grenzfrequenz anstrebst.

Gruß Gerhard


PS: Wie ist das mit der Frequenzweiche für den Satelliten?


[Beitrag von Unipol am 16. Nov 2010, 12:37 bearbeitet]
cthi
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 16. Nov 2010, 14:22
Basis:
1 Sat ca. 92db 8 Ohm 12 Liter netto 2Weg 12db
1 Sub 87.5 4 Ohm ca 29 Liter netto 2 x 1 Weg 12db
ergiebt
1 Box ? db ca. 41 l netto (weiterhin 12l Mitteltöner + 29 l Bass) 3 Wege
Ich dachte viel einfacher (wohl auch falsch ?!):
Das ist in etwa die Weiche :
Pro Schwingspule (SUB) habe ich 1 Kapazität + 1 Induktivität -
Bei Serienschaltung je Sub also einen Satz über , welchen ich mit der im Sat befindlichen Weiche zusammenfüge (Bandpass ?).
Sollte sich durch die Serienschaltung
- der Wirkungsgrad drastisch (2 Bässe sind so laut wie einer !)
- das benötigte Volumen des Subchassis
- der Klang des Tieftöners
verändern oder die Abstimmung der weiche (ein paar Kondensatoren zu Test bzw Probehören würde ich auch noch investieren ) unmöglich sein , kann ich meine bestehende Konstellation (mit zwei Potis für die TT ) besser beibehalten.
Gruss Chris
LineArray
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 16. Nov 2010, 14:54

Unipol schrieb:
Hallo,

...
zumal die beiden Schwingspulen dann in Reihe geschaltet werden sollen, was prinzipiell geht, aber dem Chassis ganz andere Einbauwerte verleiht.
...

Gruß Gerhard


Hallo,

die Impedanz erhöht sich bei Reihenschaltung, daher
müsste ein passives Tiefpassfilter für die
Reihenschaltung der Schwingspulen angepasst werden,
wie Unipol schon gesagt hat.

Aus der Sicht eines einzelnen Kanals bleibt die auf das
Chassis wirkende Antriebskraft auf die Membran bei
gleicher Eingangsspannung erhalten:

F = B x l x i bleibt für eine gegebene Eingangsspannung
gleich, denn die Leiterlänge der Schwingspule verdoppelt
sich, aber der Strom halbiert sich durch den doppelten
Widerstand der Schwingspule bei gegebener Eingangsspannung.

Eigendämpfung: Bei gegebener (von außen aufgezwungener)
Membrangeschwindigkeit induzieren die beiden Schwingspulen
in Reihe die doppelte Spannung wie eine einzelne
(durch doppelte im Magnetfeld befindliche Leiterlänge).

Da der Widerstand sich jedoch ebenfalls verdoppelt hat,
fließt derselbe (Kurzschluss -) Strom, der auch in einer
kurzgeschlossenen einzelnen Schwingspule fließen würde.

Dies spiegelt ebenfalls die Verhältnisse des vorherigen
Stereobetriebs wieder: Wurde nur eine Schwingspule mit
einem Signal versorgt, so konnte die andere als
kurzgeschlossen (durch den Verstärker des jeweils anderen
Kanals) betrachtet werden.

Die effektiv wirksamen Parameter des Chassis wie Qes
sollten also in etwa erhalten bleiben (idealer Verstärker).

Liefern jedoch beide Verstärker-Kanäle das gleiche
Signal, so findet die Addition der Kanäle nicht mehr über
die auf eine einzelne Membran wirkenden Eingangskräfte
resultierend aus beiden "Verstärkerströmen" durch mechanisch
verbundene Schwingspulen statt, sondern es werden zwei
mechanisch unabhängige Membranen im Raum bewegt, für die
bei gleicher Eingangsspannung (verglichen mit Monobetrieb)
jeweils nur die halbe Eingangskraft wie vorher erzeugt wird ...

Das hat zur Folge, daß wir nun zwei Membranen haben, welche
sich mit vergleichsweise halber Geschwindigkeit bewegen und
somit gemeinsam das gleiche Volumen pro Zeit verdrängen,
wie die "monophone" Membran vorher.

Da die Membranen voneinander entfernt aufgestellt werden,
addieren sich ihre Strahlungswiderstände nicht oder nur
teilweise.

Für Frequenzen unterhalb der Schröderfrequenz des Raumes
ist jedoch die Modenanregung und das verschobene Volumen
maßgeblich. Letzteres bleibt gleich, die Modenanregung wird
sich verändern aber tendenziell bei geschickter Aufstellung
beider Subs eher ausgewogener in ihrer Frequenzabhängigkeit
werden.

Es ist also eine vergleichbare Spannungsempfindlichkeit im
Bassbereich zum monophonen Bass zu erwarten, jedoch eine
größere Ausgewogenheit bei entsprechender Aufstellung.

Geringere Verzerrungen sowie ein höherer Dynamikumfang
durch das verdoppelte maximale Verschiebevolumen sind
ebenfalls zu erwarten.

Eine relative Anhebung der tiefen Frequenzen insgesamt im
Vergleich zur vorherigen monophonen Anordnung ist jedoch
nicht zu erwarten.

Da der Verstärker weniger Strom liefern muss, bleibt
jedoch je nach Bauart und Qualität die Ausgangspannung
evt. stabiler im Vergleich zur vorherigen Konfiguration
mit niedrigerer Impedanz.

Über diesen Umweg könnte dann sogar etwas mehr "Druck" im
Tiefbass kommen, das wäre dann aber weniger auf die andere
Konfiguration, sondern auf Eigenheiten des jeweiligen
Verstärkers zurückzuführen.



Viele Grüße aus Reinheim


Oliver Mertineit


[Beitrag von LineArray am 16. Nov 2010, 15:35 bearbeitet]
Unipol
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 16. Nov 2010, 16:05
LineArray hat hier mal die Veränderung bei seriellen Zusammenschluss von einer Doppelschwingspule ausführlich dargestellt, vielen Dank.

@ cthi,

Wenn du möglichst wenig an den jetzigen Verhältnissen ändern willst, kannst du auch alle Teile der Weiche verwenden, und zwar wie folgt:
bei Impedanzverdopplung muss der Wert der Spule auch verdoppelt werden, also die beiden Spulen in Serie, der Wert des Kondensators muss halbiert werden, also die beiden Kondensatoren auch in Serie. Auf diese Weise ist dann der Satellit genauso angekoppelt wie jetzt auch.

Woher hast du die 92db/Watt für deine Satelliten? Das erscheint mir ausgesprochen hoch, schon fast PA verdächtig. Eventuell bringen deine Satelliten zuviel Mitten und könnten in diesem Bereich etwas gedrosselt werden, dann wären sie auch etwas leiser.

Gruß Gerhard
cthi
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 16. Nov 2010, 16:22
Vielen Dank auch an dich ,Oliver !
Als erstes eine Korrektur : Die Potis sind nicht für den/die TT (zur Zeit 1 Sub für 2 Satelliten (runtergeregelt über L Regler) ) sondern natürlich für die satelliten .
Sollte ich deine Ausführungen richtig verstanden haben erreiche ich kaum Leistungsgewinn, trotz doppeltem Woofer !?.
Gruss Chris
LineArray
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 16. Nov 2010, 17:32
Hallo cthi,

auf Potis bin ich jetzt mal nicht eingegangen ...

Die Spannungsempfindlichkeit deiner Stereo Subwoofer wird
nach meiner Erwartung die Spannungsempfindlichkeit der
Mono Anordnung nicht übertreffen.

Will sagen: Tiefbass wird nicht "mehr" bei gleicher
Stellung des Lautstärkereglers, die klangliche Balance
zu den Satelliten bleibt eher gleich.

Allerdings fließt bei gleicher Stellung des
Lautstärkereglers im Vergleich zu vorher nur der halbe
Strom in jedem der beiden Verstärkerkanäle zum Subwoofer.
Davon hörst Du aber nichts ...

Du hast also m.E. sowohl einen Zugewinn an Wirkungsgrad
im Bassbereich als auch vergrößerte Dynamikreserven,
sowohl mechanisch in den Subwoofern als auch in den
Leistungsgrenzen der Verstärker, die nun erst bei
größeren Lautstärken erschöpft sein werden.

Aber der Amplitudenfrequenzgang wird im Bassbereich nicht
angehoben.

Die anderen o.g. Nebeneffekte, die auftreten können, sind
aber durchaus positiv zu bewerten.

---
Du kannst für jeweils einen Stereokanal die Anordnung
testen, indem Du nur eine Schwingspule des Subwoofers
anschließt und die andere Schwingspule kurzschließt.

Dann hat das Chassis etwa die gleiche Eigendämpfung, wie
beim Anschluss beider Schwingspulen in Reihe, auch Deine
passive Frequenzweiche für den Sub stimmt dann noch ...

Das Chassis zieht nur doppelt soviel Strom wie in der
endgültigen Anordnung (Reihenschaltung der Schwingspulen),
das hörst Du aber nicht.

Du solltest damit das klangliche Ergebnis einer
Reihenschaltung + Anpassung der Frequenzweiche recht
nahe vorwegnehmen können, dann weisst Du, ob sich der
Aufwand zum Umbau der Weiche lohnt.

Wenn diese Testanordnung genug Dynamikreserven hat und
Du die Belastbarkeit der Subs/Leistung Deiner Verstärker
ohnehin nicht ausschöpfst, kannst Du es auch so lassen ...

Die kurzgeschlossene (mitgeschleppte) Schwingspule
kannst Du aus Spaß auch mal offen betreiben oder
verschiedene Widerstände zur Überbrückung einsetzen
(0-2-4-8 Ohm) , damit kannst Du die Systemgüte in gewissen
Grenzen erhöhen. Wahrscheinlich wird die Güte dann zu hoch
und der Bass "wummerig/schwammig" aber Du kannst dir den
Effekt mal anhören ... rein zu "Forschungszwecken".



Die kurzgeschlossene Schwingspule wirkt wie ein Dämpfer.

Bitte nicht aus Versehen den Verstärker kurzschließen ...




Grüße Oliver


[Beitrag von LineArray am 16. Nov 2010, 17:37 bearbeitet]
cthi
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 16. Nov 2010, 19:23
An Unipol :
Deine Skepsis den , meinen,"gefühlten" 92 db gegenüber war berechtigt !
Habe den Schraubendreher angesetzt und gegoogelt.
Das kam dabei raus .... leider nichts dolles...
Tiefmittel Monacor Konus 90db (Herstellerangabe)
HT Vifa D1????? Kalotte(leider nicht lesbar , bei dem anderen nochnichtmal das ).
Zur Weiche : Zement - Vorwiderstand vor HT dann K + Luftspule (klein).
Die Luftspule vor dem MT ist riesig + K .Daten aller Bauteile nicht lesbar da mit Heißkleber(?) eingeklebt (auf Holzträger!)
Und nichtsdestotrotz sind die Dinger erheblich lauter als der Sub !!! Klingen aber nicht schlecht , Stimmen klar und Höhen eher weich .
Und .... Ich habe bereits nach dem 2. Sub geschaut. - Auktion(en) läuft noch .... wir werden sehen ...
Bin auf "Forschungen" gespannt - auch bei fraglichem Ergebniss !
Oliver und Gerhard , herzlichst Danke !!!
Gruß Chris
cthi
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 03. Jun 2011, 20:45
Hi,
falls es interessiert : Hat lang gedauert .... habe erst jetzt einen 2. Canton erstanden (waren um Weihnachten viel zu teuer !). In einem Versuchsaufbau
mit der eingebauten Weiche (1Kanal - Reihe)fand ich das "Ergebnis" schon recht vielversprechend ist. Da ich z.Z. aber noch an meinen (billig)Hörnern rumbastel (die zweite wird diesen Monat vorraussichtlich fertig !), wird es wohl erst nächsten Monat was .
Falls es jemanden interessiert werde ich dann weiter berichten .... Bilder etc.

Gruss
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