Box aus alter Akustikgitarre bauen?

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Jonidas
Neuling
#1 erstellt: 16. Jan 2011, 03:14
hallo zusammen,

die letzten Tage kam mir die idee aus meiner alten nicht mehr benutzten gitarre eine box zu bauen. das heißt, nicht eine box im klassischen sinne, sondern mehr so etwas á la kassettenrecorder. also cd-player, verstärker, lautsprecher in einem teil.

jetzt ist mir natürlich völlig klar, dass ich mit einer gitarre als gehäuse keinen highend klang bekommen werde, aber darum geht es mir in erster linie auch gar nicht. mir geht es in erster linie drum, eine stylische kleine anlage zu haben, die ich in meinem gitarrenkoffer überhall mit hin nehmen kann.

folgendes hab ich mir ausgedacht, die frage ist jetzt, ob das zu einem einigermaßen akzeptablen klang führt (so wie der eines etwas besseren ghettoblasters) oder ob man das soundtechnisch völlig vergessen kann. (ich hab vor allem bedenken wegen des relativ dünnen holzes des gitarrenkorpusses. wird wahrscheinlich stark mitschwingen).

ich hatte die idee, das ganze in 12V mit Auto-HiFi technik zu realisieren. also zwei koaxiale lautsprecher, einen an die stelle das schallochs, den anderen etwa zwischen steg und deckenrand, also weg vom hals an den rand der gitarre. dazu ein autoradio von oben in die zarge einbauen. dazu würde dann eventuell eine bassreflexöffnung (notwendig?) und ggf. dämmmaterial reinkommen.

ist das realistisch? oder gibt es eine möglichkeit den plan so umzugestalten, dass er realistisch wird? da der klang vermutlich nicht der überhammer sein wird, will ich auch nicht zu viel geld dafür ausgeben. wenn die zutaten im bereich bis etwa 100 euro liegen ist das aber durchaus finanzierbar...

vielen dank im vorraus.
jonidas
tubescreamer61
Inventar
#2 erstellt: 16. Jan 2011, 11:38
Hallo,
ich hab`ja hin und wieder auch mal `ne "komische Idee" .
Als erstes würde ich die Problematik beim letztendlichen Gewicht sehen.
Ich nehme an, Du willst das Teil am Gurt durch die Gegend tragen - ich würde das Autoradio vergessen (12 V und mit `ner Brückenendstufe auch noch ziemlich "Stromhungrig" = schwere Batterie) und einen MP3 Player als Signalquelle in Betracht ziehen.
NF Verstärkerbausätze für entsprechend niedrige Betriebsspannungsversorgung gibt`s am DIY Markt etliche. Das ganze Versorgt durch 2 x 12V 1,2 Ah Akkupack mit Ladeanschluss (wiegt ungefähr so viel "wie`n Pfund Butter") irgendwo im Gitarrenkorpus installiert ist die halbe Miete.
Für die Schallwandler wäre ein kleines Sub- / Sat System denkbar, 2Stück 2" - 3" Breitbänder in voneinander in größtmöglichen Abstand im Korpus montieren (evtl jedem ein kleines abgeschlossenes Volumen im Korpus gönnen - so 0,5 - 1L).
Einem 13er Subwoofer in etwa der Mitte des Korpus ein größtmögliches abgeschlossenes Volumen gönnen .
Evtl lässt sich ja vorsichtig der Korpus der Gitarre öffnen und somit die Gehäuse für die Lsp Chassis einbauen - z. Bsp. aus passen gesägten Papprohren- wie Teppichkernen = Abfallprodukt bei Teppichgroßhändlern und - Märkten.
Bei dieser Gelegenheit auch direkt den Verstärker und den Akku mit Ladeanschluss an geeigneter Stelle einbauen (möglichst auch eigenes abgeschlossenes Volumen, evtl noch die Kühlkörper der Endstufen mittels 2 CPu Kühlventilatoren "zwangsbelüften" -Belüftungsschlitze vorsehen).
Lautsprecherdämmmaterial in die LSP gehäuse einlegen und das ungenutzte Restvolumen des Korpus mit PU Schaum ausschäumen (Stabilität).
Über den Ladeanschluss könnte man das ganze dann per Netz- Ladegerät auch als MP3 Dock betreiben.

Aber wie bereits gesagt - ist ja auch nur eine gerade ansichtlich des Themas in mir "aufkeimende" komische Idee.

MfG
Arvid


[Beitrag von tubescreamer61 am 16. Jan 2011, 11:43 bearbeitet]
Jonidas
Neuling
#3 erstellt: 17. Jan 2011, 05:19
das klingt doch relativ vielversprechend, vielen dank. ich hatte nicht direkt vor, mir die Gitarre umzuhängen, ist aber trotzdem keine schlechte idee mit dem nf-verstärker.
ich bin mir jetzt noch ein bisschen unsicher bei der chassis wahl. 2" oder 3" hochtöner kommen ja vermutlich nicht so weit runter, wo setzt man denn da etwa die trennfrequenz an? bei 3 oder 4 khz? dann ist halt die frage, wenn alles drunter mono ist, ob da nicht einiges vom stereobild verloren geht!?

da ich noch nicht soo viel erfahrung im boxenbau hab: wie funktioniert die frequenzweiche bei einem 2.1 system? also welche brauch ich eigentlich? gibt es spezielle frequenzweichen, die ein stereo-hochtöner-signal und ein mono-subwoofer-signal ausgeben? oder nehm ich eine normale stereoweiche her und leg das stereo-subwoofer-signal dann zusammen um ein monosignal zu bekommen?
Stereosound
Inventar
#4 erstellt: 17. Jan 2011, 18:56
Es geht ja um 3" Breitbänder, nicht um Hochtöner.

Du kannst gerne bei 100-150Hz trennen. Allerdings wäre dann ein 3 Kanal NF-Verstärker mit "mini-Aktivweiche" ne klasse sache.


MfG

Stereosound
derKlaus
Gesperrt
#5 erstellt: 17. Jan 2011, 20:22
lautsprecher in akustik-gitarre: gitarrenmusik hört sich damit toll an ja, das ist mein voller ernst.
richtig musikhören kann man damit nicht, ohne die gitarre mächtig zu versteifen.
strom sparen, batteriebetrieb, und trotzdem ne endstufe?
guck dir das an

http://cgi.ebay.de/M...&hash=item19bef45b68

den hab ich auch, eigentlich als pc abhöre gedacht, treibt er nun meine mystery center an, die im wohnzimmer stehen. 1 watt kommt klirrfrei raus und spart ne menge strom, im ggs zum alesis ra-500. betrieben wird das ding bei mir mit einem setckernetzteil 12 volt 1 ampere, und das ding braucht bei zimmerlautstärke gemessen so um 300mA.

für einen potenten breitbänder reicht das ding vollkommen.

die spannungversorgung:
http://www.reichelt....b19487c0bc60aee45dcf

dazu ein anschlussfeld irgendwo an der gritarre, miniklinke oder 2x chinch + 2 bananenbuchsen schwarz und rot, um die batterie laden zu können, fertig ist die gitarrenmusik-gitarre.

und vergiss die weiche. ein chassis in einer gitarre hat eh keinen linearen frequenzgang. scheiss drauf. eq hat auch dein mp3 player.

und ein stereobild hast du auch nicht, wenn du nicht 2 seperate lautsprecher hast, die in einem entsprechenden winkel, in einem raum, auf deine ohren ausgerichtet sind, schon gar nicht bei breitbänder. die meisten hören mono, denken es sei stereo, nur weil 2 lautsprecher laufen.
Mighty_Mike
Stammgast
#6 erstellt: 17. Jan 2011, 23:45
tubescreamer61
Inventar
#7 erstellt: 17. Jan 2011, 23:48
@ derKlaus,
deine letzte Aussage muß ich vehement abstreiten. Ich höre über Breitbänder (8" Treiber in großem Expo- Basshorn) und habe selten eine realistischere Abbildung des Klanggeschehens erlebt.
Zwar lässt die Auflösung bzw. die Feinzeichnung manchmal etwas zu wünschen übrig, auch die tonale "Richtigkeit" ist nicht immer über jeden Zweifel erhaben.
Jedoch die "Körperhafte Abbildung" und die punktuelle ortbarkeit sind bei Breitbändern phänomenal.

Übereinstimmend mit Dir gebe ich allerdings zu, das die Aufstellung und die peinlichst genaue Ausrichtung der Schallwandler auf den Hörplatz eine wesentliche Rolle dabei spielen.

MfG
Arvid
Jonidas
Neuling
#8 erstellt: 18. Jan 2011, 05:56
das wird ja immer konkreter

trotzdem hab ich noch nicht ganz klar, wie ich die sache verkable. vorschlag:

Verstärkerausgang:
--> L zum einen Breitbandspeaker
--> R zum anderen
----> den sub parallel schalten
(geht das denn wirklich, dass ich BEIDE seiten an einen lautsprecher hänge? also 2 kabel pro LS pol?)

Und in dem Fall dann keine Frequenzweiche?

danke euch!
Jonidas
Neuling
#9 erstellt: 18. Jan 2011, 06:19
und was haltet ihr davon:

http://de.aliexpress...reo-wholesalers.html

oder gibts da bessere alternativen?
tubescreamer61
Inventar
#10 erstellt: 18. Jan 2011, 11:08
@ Jonidas,

das wäre z. Bsp. genau das richtige - bei einem 2.1 Amp brauchst Du auch keine Frequenzweiche.
Zwar könnte ich mich über Leistungsangaben in "PMPO" immer wieder totlachen, aber für das Geld ist das schon okay - ausserdem denke ich, Du erwartest nicht wirklich "Superhifi" - Qualität.
Besser klingen als so ein "Küchenbrüllwürfel" wird`s sehr wahrscheinlich allemal.

MfG
Arvid

P.s.: Um deine Frage zu beantworten: Nein, das geht nicht - ohne ein Filterbauteil dazwischen bekommst Du ein Summensignal aus beiden Kanälen auf allen Lautsprechern, also kein Stereo mehr.
Mal ganz abgesehen von der minimalen Lastimpedanz des treibenden Verstärkers.
derKlaus
Gesperrt
#11 erstellt: 18. Jan 2011, 16:01

Geschützter Hinweis (zum Lesen markieren):

@ derKlaus,
deine letzte Aussage muß ich vehement abstreiten. Ich höre über Breitbänder (8" Treiber in großem Expo- Basshorn) und habe selten eine realistischere Abbildung des Klanggeschehens erlebt.
Zwar lässt die Auflösung bzw. die Feinzeichnung manchmal etwas zu wünschen übrig, auch die tonale "Richtigkeit" ist nicht immer über jeden Zweifel erhaben.
....
Übereinstimmend mit Dir gebe ich allerdings zu, das die Aufstellung und die peinlichst genaue Ausrichtung der Schallwandler auf den Hörplatz eine wesentliche Rolle dabei spielen.




ja, äh, das meinte ich. ich wollte damit sagen das breitbänder möglichst genau ausgerichtet werden müssen.

zum TE:
ein subwoofer, ein breitbänder in einer gitarre, alles klingt ideal, du hast stereo-effekt obwohl du 2 chassis in eine gitarre hämmerst, willst einen mc-fun amp o.ä. benutzen, obwohl der digitalverstärkerchip hier im forum für den preis hoch gelobt wird und sich etabliert hat. und das alles soll unter 5 kilo wiegen und unter hundert euro kosten, dazu noch 12 stunden diskolaut am akku spielen...

DAS GEHT NICHT!.

kauf nen amp mit dem TA2024 chip.
wenn du mehr kanäle brauchst, kauf eben einen mehr.
trenne die kanäle aktiv. baue gehäuse für die ls, wenn du nun doch nen sub sat system haben willst.

ich dachte es geht hier um einen spass-lautsprecher? breitbänder in gitarre ist sicher interessant, nicht physikalisch ideal, aber macht sicher spass. und es geht wenn dann nur mono, ausser du hast 2 gitarren.
tubescreamer61
Inventar
#12 erstellt: 18. Jan 2011, 17:44
Okay - akustisch ideal is`anders. Je nach Abstand der beiden Breitbänder zueinander, wird die Stereobasis natürlich sehr klein ausfallen, aber das kennt man ja von den einschlägigen Microanlagen oder den Radiorecordern (Ghettoblaster) der 80er.
Sollte ich dieses Vorhaben in Planung haben, würde ich als erstes versuchen den Korpus der Gitarre zu öffnen (hinterer Deckel abschneiden - als Instrument soll das Teil ja wohl eh`keine Verwendung mehr finden und den Deckel wird man ja irgendwie hinterher wieder befestigt/aufgeleimt bekommen)
Als Breitbänder könnte man ja zum Beispiel Visaton FRS 8 in einer im Tiefenmaß passend zugeschnittenen Pappröhre (z. Bsp. aus einem Teppichkern - die sind relativ Dickwandig)- 0,5 - 0,8 L je Chassis sollten reichen -wie folgt montieren.
Papprohr passend zuschneiden, ein Loch für das LSP- Chassis in das Deckbrett des Korpus sägen und das Papprohr mittels Montagekleber dahinter positionieren.
Mit dem 2. Breitbänder an einer Stelle, die möglichst weit entfernt vom 1. LSP ist, genau so vorgehen.
Für den Subwoofer einfach ein entsprechendes Gehäuse aus 12mm Spanplatte in den geöffneten Korpus einsetzen - Lautsprecherchassis nach Möglichkeit im Schallloch des Korpus positionieren.
Evtl. noch ein Montagebrett für den Amp und die Akkus vorsehen sowie einen Ladeanschluss für die Akkus und eine 3,5mm Stereo Klinkenbuchse für den Signaleingang des Amps nicht vergessen.
Danach den hinteren Deckel des Gitarrenkorpus wieder montieren und (nach belieben) die nicht benutzten Hohlräume mit Bauschaum ausschäumen, um unerwünschte Resonanzen zu vermeiden.

MfG
Arvid


[Beitrag von tubescreamer61 am 18. Jan 2011, 17:45 bearbeitet]
Greg_K
Neuling
#13 erstellt: 27. Jun 2014, 10:05
Hallo,

ich plane momentan genau so eine mobile Box in einer Akustikgitarre. Ist denn da was draus geworden? Wenn ja, wie ist der Klang?
Zum Bau würde mich vor allem interessieren wie das mit der Papprolle und Bauschaum geklappt hat. Ist das notwendig? Und hält die Decke der Gitarre den Akku aus?

LG Hans
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