PA - Tops für drinnen

Hallo,

meine subjektive Meinung zu deinem Wunsch ist folgende :

Jobst-Audio ist für deinen Aufgabenbereich (Selbstbau und PA-Lautsprecher) schonmal eine gute Anlaufstelle . Allerdings wird ein Topteil mit einem 10"-Tieftöner wie dem Eminence Delta 10 für deinen Wunsch nicht reichen befürchte ich . Mehr Tiefton wird es vielleicht geben, aber im Bassbereich kannst du keine Steigerung erwarten . Der Delta 10 kann 3,5mm auslenken bevor er den linearen Bereich verlässt (Eminence misst Xmax als Grenze an der der Lautsprecher bereits 10% harmonische Verzerrung [THD] erzeugt), der Eton kann 7mm , also doppelt so viel - hat aber die halbe Membranfläche . Rein rechnerisch darfst du also keine Steigerung der Lautstärke im Bass / unteren Tieftonbereich erwarten (es sei denn du lässt den Delta über Xmax spielen und freundest dich mit massenhaft Verzerrung über den kompletten Wiedergabebereich an, nicht in deinem Sinne glaube ich) .

Hinzu kommt, dass das 101er Topteil so bei 60 oder 65 Hz abgestimmt ist glaube ich, für 80% der Musik reicht das an Tiefgang, aber gerade auf den Hauspartys wo auch mal BummBumm-Musik gespielt wird (oder nicht ?) dürfen es ruhig 50 Hz sein . Außerdem hat dein Verstärker keinen Subsonicfilter, eine Fehlbedienung des Topteiles indem es Signale unter der Bassreflexabstimmung wiedergeben muss (akustischer Kurzschluss, keine hubbegrenzende Federwirkung der Luft im Gehäuse wie bei CB) hat sich schnell eingestellt und der lineare oder sogar maximal mögliche Auslenbkugsbereich des Tieftöners ist sehr schnell erreicht - auch mit wenigen Watt . Wenn du das Topteil geschlossen baust gehst du diesem Effekt aus dem Weg, aber dann wird es im Bass noch dünner

Wie wäre es mit dem LMT-151 ? (ohne N, also mit Kappa 15 bestückt . Der Kappalite 3015 ist leider viel zu teuer geworden, da kann man gleich das MT-1514 bauen ...) ist zwar um einiges größer, aber hat dafür einen höheren Wirkungsgrad . Der Hochtöner ist in beiden ja der N350 . Der Kappa 15 kann bis zu einer gewissen Leistung (hat auch nur 3,5mm xmax wenn ich mich recht erinnere - aber mehr als die dopopelte Membranfläche) gut bassen und liefert dein gewünschtes "Tieftonbrett" . Der N350 übernimmt dann bei 1,2 kHz ziemlich früh und somit entsteht auch nicht das oft angesprochene "Mittenloch" solcher großen Lautsprecher . Die Verzerrungswerte des Lautsprechers sind ebenfalls gut . Darüber hinaus ist die 151 eine "MuFu"-Box (Multifunktionell), wurde also dafür entwickelt u.a. auch mal ohne Subwooferunterstützung Bass zu können . Die Box ist unter 40 Hz getuned was eine Fehlbedienung im o.g. Sinne selbst ohne Subsonicfilter vor dem Verstärker nicht ganz ausschließt, aber wesentlich unwahrscheinlicher und weniger dramatisch macht .

Wenn dir die Box zu groß ist bleibt nicht viel von Jobst-Audio übrig . Die "Wunschbox" ist mit dem Kappalite 3012HO bestückt, der kann auch gut bassen, aber ist im Preis schlagartig um fast 100% teurer geworden .

Die LMT-121-Box ist mit dem Kappa 12 bestückt, der leider auch nicht für übermäßige Bass- / Tieftonwiedergabe ausgelegt ist .

Die LBT-1121-Box kann zwar Bass (eigene Erfahrung), aber der Hochtöner ist alles andere als feinzeichnend und eher auf maximale Lautstärke ausgelegt . Man kann's mögen oder nicht, mir gefällt es nicht so gut was das Ding da so ohne EQ von sich gibt .

Über die ULB-Serie brauchen wir in dem Zusammenhang ja nicht zu reden .

MT-181 kann Bass, aber wird denke ich unter 200 Hz in der Wiedergabe auf der Ebene von LMT-101 liegen .

Tja, kannst ja mal schreiben was du bisher von der Idee hälst oder ob du dich vielleicht mit der LBT zufriedengibst / mehr Geld ausgeben möchtest . Oder vielleicht hast du ja selbst noch einen diskussionswürdigen Bauvorschlag gefunden .

Achso, meiner Meinung nach reicht dein Verstärker erstmal für dein Vorhaben aus . Mehr geht immer und ist ja auch leicht gekauft (brauchbare PA-Endstufen kosten auch nicht mehr viel) . Du musst nur darauf achten, dass er nicht zu heiß wird wenn er dauerhaft im Grenzbereich arbeiten muss, was die von dir angestrebten Topteile problemlos aushalten werden .

Lauter (über Tiefton) wird's auf jeden Fall mit jedem der genannten Vorschläge . Klanglich finde ich den RCF N350 sehr schön und würde bei LMT-101 / 121 / 151 oder MT-181 sagen, dass dir das auch gefallen würde - ausgehend von deiner bisherigen Box .

Grüße - Yavem

Salü Hobbit

als ich NAD 325 gelesen habe, ist mir meine letzte PA Boxen Bastelei in den Sinn gekommen, da ich die Monacor 10/34 für meinen Sohn an meinem NAD 316 weich geklopft habe. Die könnten eventuel genau in dein Beuteschema passen. Sind schön bassig abgestimmt und verlieren tatsächlich nach einigen Stunden Einspielzeit ihren leicht pappigen PA Klang total (wie in der Bauanleitung von K&T beschrieben).

Ich war wirklich angenehm überrascht wie vollwertig und ausgeglichen die spielen. Keinerlei hörbare Verzerrungen obwohl die Lautstärke im 25qm Wohnzimmer mit NAD316 auf 13 Uhr bereits an der Schmerzgrenze lag. Beim Bau der restlichen Utensilien haben wir die 10/34 mit 2x50Watt aus einem Denon bei voll aufgedrehtem Regler in einem 100qm Lagerraum betrieben und konnten uns nicht mehr unterhalten. Die 10/34 klangen nie angestrengt, immer natürlich und dabei knochentrocken im Bass.

Daheim hab ich MiDus und ScanSpeak Monitore für den täglichen Gebrauch, aber die beiden Knaller von Monacor hätte ich am liebsten auch noch behalten.

Ganz klar meine subjektive Empfehlung

Gruss, Michi

Es gibt da noch ganz andere Knaller die die meisten Hifi Kreationen richtig alt aussehen lassen können.

Vielen Dank schon einmal für die Antworten!
Die LMT 151 wären mir zu groß, da die Boxen ja die meiste Zeit bei mir im Zimmer stehen sollen, abgesehen davon ist der Preis schon ein wenig höher. Zum Preis soll gesagt sein, dass ich mich um jeden Euro weniger freue, aber ich auch was von den Dingern möchte, sodass ich auch zur Not ein wenig sparen würde...
Ich hab doch tatsächlich die K&T mit der 10-34 gefunden, dass liest sich doch schon laut und teilt sich mit Michiths Beitrag, wobei die Membranfläche auch nicht größer ist als die der LMT 101, Xmax bei +- 4mm. Was mich stutzig macht ist der "geringe" Wirkungsgrad der 10-34. Zudem verzichtet KT auf die PA-förmige Bauweise und setzt alles im herkömmlichen Kasten zusammen.?!
Wie leidensfähig sind PA-Chassis eigentlich, ich meine meine kleinen Etons sind auch schön ordentlich befeuert worden, kaputt ist da nix Auf Eton

guckst du hier:

http://www.hifi-foru..._id=104&thread=22765

Hat von euch schonmal einer die Voice 1 aus HH 03/2006 gehört? Hier im Forum wurde diese Konstruktion kritisiert/diskutiert: http://www.hifi-forum.de/viewthread-104-11185.html

Ich war vor einiger Zeit in einer ganz ähnlichen Situation wie du. Bei mir sind es die Voice 3 geworden. Die Spielen bei mir schon ein paar Jahre immer wieder auf Geburtstagsfeten und machen ihre Sache klasse, auch wenns mal etwas lauter zu geht. Tiefstbass darfst du zwar nicht erwarten, aber für handgemachte Musik reicht es in jedem Fall.

Moin.

Darf man fragen wie viel lauter du gerne hättest und von wo du Musik zuspielst?

Vllt. reicht ja es ja auch schon die Duettas zu entlasten nen Subwoofer dazu zu stellen...
Wenn die Musik vom PC kommen sollte wäre die Trennung nicht das Problem, das könnte man ja mit ner alten Soundblaster Karte mit Kx-Treiber hinkriegen (hab ich auch hier, seit ca. nem 3/4 Jahr laufen und noch nie nen Fehler/Absturz gehabt). Müsste man halt nur das Glück haben und günstig an nen zusätzlichen Verstärker zu kommen.

Nur meine 2 Pfennig

MfG