Bauteil- u. akustische Qualität Jantzen Audio?

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Wissnix
Stammgast
#1 erstellt: 16. Mrz 2012, 09:48
Moin,

auf der Suche nach ein paar Freq-Weichen Bauteilen bin ich auf Jantzen Audio gestossen.

Die Preise sehen wirklich gut aus und es ist auch alles im Angebot, was das Her(t)z begehrt.

Gibt es schon Erfahrungen mit der Qualität der Bauteile in Verarbeitung und akustischer Form?

Gruß


[Beitrag von Wissnix am 16. Mrz 2012, 12:16 bearbeitet]
Giustolisi
Inventar
#2 erstellt: 16. Mrz 2012, 12:13
Bei Frequenzweichenbauteilen muss man es sich nicht schwerer machen als es ist. Folienkondensatoren sind absolut austauschbar, es ist egal welche man nimmt, bei Lautsprechern muss die Spannungsfestigkeit bei weitem nicht so hoch sein.
In den meisten Fällen tun es Elkos, nur sind die nicht so langzeitstabil und können austrocknen.
Folienkondensatoren machen dort Sinn, wo die Spannungsfestigkeit der Elkos nicht ausreicht, oder ein Folienkondensator nur unwesentlich teurer ist, also bei kleinen Kapazitäten.

Kernspulen gehen irgendwann in die Sättigung, braucht man nicht viel Leistung ist es auch völlig legitim eine Kernspule einzusetzen. Es gibt bei Kernspulen große Unterschiede. Manche Spulen gehen recht früh in die Sättigung, manche verzerren auch bei viel Leistung kaum. bei Luftspulen spielen nur Gleichstromwiderstand, Belastbarkeit und Induktivität eine Rolle.
Ich setze überall auf Luftspulen wo sie erschwinglich sind.

Bei Widerständen ist nur der Widerstand und die Belastbarkeit wichtig.

Teure High End Bauteile, die womöglich noch aus Edelmetallen bestehen sind reichlich teure Placebos, genau so wie überteuerte edel Kabel.
Es wird viel überteuertes Zeug verkauft, man muss sein Geld nicht zum Fenster raus werfen.
bassgott
Inventar
#3 erstellt: 30. Mrz 2012, 00:15
Gute Qualität.

Interessant sind vor allem die Luftspulen, die standartmäßig verbacken sind.
Durch die 5 verschiedenen Drahtstärken bis 1,8mm ist die Auswahl im bezahlbaren Bereich deutlich größer als bei der Konkurrenz.

Es gibt natürlich auch Produkte, die sind nur etwas für Wahnsinnige, z.B habe ich monströse Wachsspulen mit über 10Kg für 500 Euro entdeckt

Das braucht natürlich kein Mensch


[Beitrag von bassgott am 30. Mrz 2012, 00:22 bearbeitet]
Giustolisi
Inventar
#4 erstellt: 30. Mrz 2012, 12:09
Luftspulen können Sinn machen, so verhindert man Verzerrungen von Anfang an. Nur sind Luftspulen reichlich teuer, wenn ein niedriger Gleichstromwiderstand oder eine hohe Belastbarkeit gefordert sind.
Wachsspulen machen keinen Sinn, die sind einfach nur teuer.
gabry
Stammgast
#5 erstellt: 23. Dez 2014, 09:13
Hi, -
mittlerweile wird es doch Erfahrungswerte geben?
Mir ist nur aufgefallen, dass die Luftspulen, verbacken, 1,4mm Draht, oder 1,6mm Draht, z. B. deutlich günstiger als die Konkurrenz sind. Aber, wie sieht es da mit der Toleranz aus? Stimmen die angegebenen Werte? Schon mal einer nach gemessen?
Herzlichen Dank und Gruß Gabriel


[Beitrag von gabry am 23. Dez 2014, 09:13 bearbeitet]
Heissmann-Acoustics
Inventar
#6 erstellt: 23. Dez 2014, 14:40

gabry (Beitrag #5) schrieb:
Aber, wie sieht es da mit der Toleranz aus? Stimmen die angegebenen Werte? Schon mal einer nach gemessen?


Das ist tatsächlich die mE wichtigste Frage bzgl. der Qualität bei Frequenzweichenbauteilen.
Ich habe eine deutlich 3 Stellige Anzahl Folienkondensatoren verschiedener Hersteller vermessen, einfach um mir selbst diese Frage zu beantworten.

Mein Ergebnis:
Die Jantzen MKPs messen sich (idR. deutlich) besser als die angegebene Toleranz, durchweg gut bis sehr gut. Ich habe größtenteils den "einfachen" Cross-Cap 400V genommen.
Selbiges gilt für den IT MKP Q4 (andere habe ich nicht verbaut)
Am besten, über Jahre hinweg, haben sich bei mir Mundorf MKPs gemessen (zumeist MCap-400). Hatte da nie irgendwelche Ausreiser.

Allgemein: Die angegebenen Toleranzen halten meiner Erfahrung nach alle Hersteller ein. Allerdings gilt zu beachten, daß zB +-5% nicht gerade wenig ist.
Ein 4,7µF C dürfte in diesem Fall 4,465-4,935µF haben, was durchaus relevant sein kann.

Bei Luftspulen hatte ich herstellerübergreifend nie große Abweichungen gemessen.

Beste Grüße
Alexander
Giustolisi
Inventar
#7 erstellt: 23. Dez 2014, 20:38

Allerdings gilt zu beachten, daß zB +-5% nicht gerade wenig ist.

Das ist ziemlich wenig, denn es macht sich akustisch nicht großartig bemerkbar.
Black-Devil
Gesperrt
#8 erstellt: 23. Dez 2014, 20:56
Bei einem Sperrkreis für einen BB macht sich das nicht wirklich bemerkbar - ja.

Bei einer Trennung höherer Ordnung werden aber auch relativ kleine Unterschiede deutlich!

Und der Alexander weiß schon, wovon er redet glaube ich...
gabry
Stammgast
#9 erstellt: 23. Dez 2014, 21:57
Hi,
das hört sich ja alles sehr gut an!
Herzlichen Dank!
Gruß Gabriel
Heissmann-Acoustics
Inventar
#10 erstellt: 24. Dez 2014, 01:09

Giustolisi (Beitrag #7) schrieb:

Allerdings gilt zu beachten, daß zB +-5% nicht gerade wenig ist.

Das ist ziemlich wenig, denn es macht sich akustisch nicht großartig bemerkbar.


Jein ... Es kommt, wie Black-Devil schon sagte auf den Einsatzbereich des Bauteils an.

Hier ein Beispiel, anhand einer willkürlich gewählten Simu. Der HT wird 3. Ordnung getrennt, der 1. C einmal + und einmal -5%:

Sim+-5%

Das ist nicht wirklich viel, aber doch ~1dB Unterschied über ~eine Oktave ... Gerade in diesem Bereich mE definitiv wahrnehmbar.

Aber im Grunde schrieb ich ja, daß meine Messungen auf gute bis sehr gute Ergebnisse bzgl. Toleranzen schließen lassen.

lg
Alexander
Giustolisi
Inventar
#11 erstellt: 25. Dez 2014, 14:26
1db halte ich für absolut vernachlässigbar. Man hat am Hörplatz schon durch die Aufstellung (und weil die wenigsten Leute einen symmetrischen Raum haben) wesentlich größere Unterschiede.
Wenn ich aber zum gleichen Preis (oder für wenig mehr) Kondensatoren mit geringerer Toleranz bekommen kann, würde ich die kaufen, einfach nur zur Sicherheit.


[Beitrag von Giustolisi am 25. Dez 2014, 14:28 bearbeitet]
J_e_s_s_e
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 26. Dez 2014, 03:35
Hallo,

an entsprechender Stelle entscheiden 1 dB mitunter über wohl und wehe eines Lautsprechers.
Im Bereich der Sibilanten auch weniger.
Auch in dem von Alexander gezeigten Beispiel dürfte der Unterschied deutlich hörbar sein.

@ Wissnix

Die (Luft-)Spulen von Jantzen verwende ich öfter und gerne. Die Spulen sind von guter Qualität und zudem preisgünstig. Außerdem lege ich recht großen Wert darauf, dass der Draht nicht (bzw. nur gering) zum Schwingen angeregt werden kann. Dazu bieten sich Spulen mit Backlackdraht (wie die von Jantzen) aufgrund der geringen Mehrkosten geradezu an.

Das muss aber nichts heißen, ich bin auch der Meinung, dass Kabel unterschiedlich klingen und an Gott glaub ich auch.

Gruß

Jesse Good Vibration


[Beitrag von J_e_s_s_e am 26. Dez 2014, 03:43 bearbeitet]
gabry
Stammgast
#13 erstellt: 26. Dez 2014, 10:49
Hi Jesse,
Meine positive Reaktion bezog sich auch nur auf das gute P-L-Verhältniss der Jansen Backlack-Luftspulen! -
ich bin sogar der Meinung, dass sich der Gleichstromwiderstand der TMT-Spule klanglich stark auswirkt. Da ist man dann erstaunt , was 0,2 Ohm ausmachen können. (Das können ja dann auch schnell 30% bis 50% des gesamten Reihenwiderstandes sein.) Aber es ändert sich ja auch die Abstimmung! Lässt sich bestimmt auch deutlich messen !?
Gruß Gabriel


[Beitrag von gabry am 26. Dez 2014, 21:37 bearbeitet]
J_e_s_s_e
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 26. Dez 2014, 14:57

gabry (Beitrag #13) schrieb:
Aber es ändert sich ja auch die Abstimmung! Lässt sich bestimmt auch deutlich messen!?


Hallo Gabriel,

genau so ist es.

Bei Änderung des Spulenwiderstandes ändert sich die Lautstärke des Chassis
nicht gleichmäßig über den gesamten Übertragungsbereich des betroffenen Chassis.

Das führt dann i.d.R zu einer Verschlechterung der tonalen Ausgewogenheit.

Daher ist der Einsatz einer niederohmigeren Spule in einem fertigen Lautsprecher
meistens nur eine teure Möglichkeit diese Box zu verschlechtern.

Das soll aber nicht heißen, dass ich nicht auch oft niederohmige Spulen für die
Tiefpässe bevorzuge aber es muss halt passen. Bei der MonaLisa kommen
(für die Tiefpässe) Spulen mit ziemlich niedrigem Widerstand zum Einsatz.

Gruß

Jesse


[Beitrag von J_e_s_s_e am 26. Dez 2014, 15:05 bearbeitet]
ALUFOLIE
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 26. Dez 2014, 16:02
Danke für diesen Thread!!
Hierdurch bin ich erst auf die Jantzenteile aufmerksam geworden. Ab sofort werde ich meine Bauteile von Jantzen kaufen und nicht mehr von Mundorf, wie ich es vorher getan habe.
J_e_s_s_e
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 26. Dez 2014, 16:13
Naja, es gibt aber einige Bauteile die man so nur von Mundorf bekommt, z.B. I-Kern-Spulen mit Backlackdraht.

Am besten ist sinnvoll auswählen und kombinieren.
ALUFOLIE
Hat sich gelöscht
#17 erstellt: 26. Dez 2014, 16:19
Jut, da hast du Recht. Dann hole ich halt nach Möglichkeit die Sachen von Jantzen
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