Breitbänder in Raumecke integrieren?

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BB89
Neuling
#1 erstellt: 23. Jan 2013, 20:14
Hallo zusammen,

ich lese nun schon lange hier im Forum mit und habe nun selber mal eine Frage.
Ich habe einen leerstehenden quadratischen Raum mit ca. 4,5m Kantenlänge. Auf einer Seite des Raumes befinden sich Einbauschränke (fast über die gesammte Breite), in der Wand links davon eine Tür. In der Wand rechts neben den Einbauschränken befinden sich zwei Fenster.
Nun möchte ich in dieses Zimmer ein kleines Heimkino einbauen. Da ich vor die Tür weder eine Leinwand, noch ein Sofa, stellen möchte, bleibt mir nur die Möglichkeit vor die Einbauschränke eine herunterfahrbare Leinwand zu hängen. Soweit alles kein Problem, aber dann kommen die Lautsprecher ins Spiel

Die Frontlautsprecher müssen ja links und rechts der Leinwand stehen. Da ich die Schränke öfters brauche, möchte ich mir keine Standboxen davor stellen, die ich dann jedes mal verrücken muss. Nun kam mir die Idee, die Lautsprecher in die Ecken des Raumes zu verbannen. Hierzu würde ich gerne ca. 15cm breite Bretter mit Raumhöhe in einem 45° Winkel zu den Wänden in die Ecken einbauen und dort mehrere Breitbänder einbauen (Vifa 9 bn 119/8), ähnlich der Twentyfive. Die Breitbänder kenne ich aus anderen Selbstbauprojekten und finde sie einfach genial. Durch die Eckaufstellung sollten sie ja auch im Grundtonbereich etwas Unterstützung erhalten.
Jetzt habe ich allerdings zwei Fragen:

1) Wie sieht es mit frühen Reflexionen aus? Der Weg über die Seitenwand ist hier ja kaum länger als der direkte Weg, allerdings auch in einem sehr größen Winkel zur Hauptachse des Breitbänders. In wie fern wird diese Aufstellung die Ortung beeinträchtigen?

2) Wenn die Lautsprecher in den Ecken stehen und ich etwas von der Rückwand entfernt sitze, habe ich bei Stereowiedergabe ja kein gleichseitiges Dreieck mehr (die LS stehen zu weit auseinander). Macht das für die Wiedergabe einen großen Unterschied?

Würde mich über eure Meinung freuen. Möchte ja kein Geld ausgeben, wenn von vornhinein klar ist, dass es nicht funktionieren wird Aber großartig anders aufstellen geht leider auch nicht...

Gruß Manu
Giustolisi
Inventar
#2 erstellt: 24. Jan 2013, 00:57
Willkommen im Hifi Forum

Mach bitte eine Skizze von dem Raum.
Eine Mehrfachanordnung von Breitbändern macht aus meiner Sicht keinen Sinn. Man handelt sich sehr viele Nachteile damit ein, das ist es nicht wert.
Was die Nähe zur wand angeht ist es so eine Sache. Bei dir ist es wohl nicht anders möglich. Besser man platziert die Breitbänder so nah wie möglich an der Seitenwand, denn je näher die wand ist, desto später (zu höheren Frequenzen) treten die unerwünschten Nebeneffekte der frühen Reflexionen auf. Wenn die Lautsprecher also schon nah an die Seitenwände müssen, dann am besten so nah wie möglich.
Das Stereodreieck muss nicht gleichseitig sein, das ist es bei mir auch nicht. Es sollte nur nicht viel zu lang oder viel zu breit sein. Wenn du direkt vor oder nahe der Rückwand sitzt empfehle ich dort einen großen Absorber anzubringen.
BB89
Neuling
#3 erstellt: 24. Jan 2013, 18:59
So, habe hier mal zwei Skizzen von meinem Raum. Das Rote stellt die Türen der Einbauschränke dar. Das was eher grünlich aussieht, sind die 45° gewinkelten Bretter in der Raumecke. Die Maße des Raums sind wie gesagt ca. 4,5 x 4,5 Meter.




An sich weis ich auch nicht, ob mir die Idee mit vielen Breitbändern gefällt. An sich könnte ich mir auch ein F.A.S.T. mit zwei kleinen Tieftönern vorstellen. Allerdings weis ich nicht, wie es dann mit dem maximalen Pegel bezüglich des Vifa´s aussieht. Bei mehreren Breitbändern müsste ich mir um genug Pegel keine Gedanken machen

Da das Sofa übrigens wie angedeutet sehr nah an der Wand stehen müsste, möchte ich hinten ein Surround Array verwirklichen, da mich normale 5.1 oder 6.1 Konstellationen noch nie überzeugen konnten. Hier werde ich ebenfalls den Vifa einsetzen, weswegen ich ihn auch in der Front gerne benutzen würde, damit alles "aus einem Guss" ist. Außerdem finde ich den Vifa wie schon erwähnt einfach genial

Gruß Manu
Giustolisi
Inventar
#4 erstellt: 24. Jan 2013, 20:12
So wie es aussieht solltest du hinter dem Sofa einen Absorber anbringen.

Welche Lautsprecher du brauchst hängt vom Maximalpegel ab. Ist es eine Mietwohnung? Dann reicht ein kleiner Vifa um die Nachbarn zu nerven, erst recht wenn man ihn vom Bass befreit. Hinten könntest du einfach zwei Vifantastisch aufhängen, das passt von der Bestückung. Direkt hinter dem Hörplatz würde ich keine Lautsprecher anbringen, die brüllen dir nur in die Ohren wenn du zu nah dran sitzt und wenn du zu weit weg bist hörst du sie kaum. Außerdem sollte da eh der Absorber hin.
Was du an maximalem Pegel brauchst könntest du auch einfach heraus finden, indem du zu erst ein Paar Vifantastisch baust und hörst, ob es reicht. Die brauchst du für den hinteren Bereich eh.
BB89
Neuling
#5 erstellt: 28. Jan 2013, 19:54
Was den Maximalpegel angeht, war meine Aussage vielleicht etwas falsch zu verstehen. Ich kenne den kleinen Vifa nur als Fullrange Kiste, ohne Bassunterstützung. Da geht er zwar schon recht laut, klingt aber, vermutlich durch den großen Hub, sehr ungenau und angestrengt. Wenn der kleine Vifa mit Bassunterstützung n gutes Stück pegelfester sein sollte, dann reicht einer von den Vifas pro Seite ganz sicher aus
Ich habe jetzt auch schon ein paar FAST´s mit dem Vifa gefunden, aber leider sind die Konstruktionen alle zu breit...Ich habe jetzt mal genau messen können und die Lautsprecher dürfen nicht breiter als 13cm werden. Da bleiben leider nicht viele Tieftonchassis übrig. Außerdem werden davon wohl auch eher 2 nötig sein um genug Pegel zu erzeugen. Hat hier vielleicht jemand einen guten Tip für einen kleinen Bass, der gut aber günstig ist?

Zu den hinteren Lautsprechern muss ich noch sagen, dass ich die Surround-Arrays so bauen wollte, dass sie im 45° Winkel von der Decke abstrahlen, ähnlich wie auf diesem Foto. Eine ähnliche Konstruktion konnte ich schon einmal hören und war eigentlich sehr zufrieden damit. Die Idee mit den Vifantastisch gefällt mir allerdings auch gut. Ist auf jeden Fall weniger Aufwand. Ich werde es denke ich einfach mal probieren

Nochmal zu den frühen Reflexionen:
Ich kenne mich mit diesem Thema nicht wirklich aus und habe bis jetzt immer nur gehört, dass Lautsprecher nicht in der Nähe einer Seitenwand stehen sollten. Jetzt hast du aber gesagt, dass sie möglichst nah an der Seitenwand stehen sollte, wenn es nicht anders geht. Kannst du mir das irgendwie kurz erklären oder mir ein paar Stichwörter dazu geben, dass ich mir das etwas erklären kann?

Gruß Manu
Giustolisi
Inventar
#6 erstellt: 29. Jan 2013, 11:31

Ich kenne mich mit diesem Thema nicht wirklich aus und habe bis jetzt immer nur gehört, dass Lautsprecher nicht in der Nähe einer Seitenwand stehen sollten. Jetzt hast du aber gesagt, dass sie möglichst nah an der Seitenwand stehen sollte, wenn es nicht anders geht. Kannst du mir das irgendwie kurz erklären oder mir ein paar Stichwörter dazu geben, dass ich mir das etwas erklären kann?

Es ist eigentlich einfach. Die Refkexionen an der Wand sind als zweite, zeitverzögerte Schallquelle anzusehen. Je geringer der Abstand zur Wand, desto weniger Interferenzen gibt es. Interferenzen gibt es immer, ist der Abstand klein, treten sie erst zu höheren Frequenzen auf. Das macht sich als welliger Frequenzgang bemerkbar. Ist der Abstand größer, tritt der Effekt schon bei tiefen Frequenzen auf, das ist nicht gut. Ein Abstand ab etwa einem Meter ist besser, dann sind die Reflexionen weit genug verzögert, dass sie sich nicht mehr so negativ bemerkbar machen. Die Seitenwände mit Absorbern auszustatten macht trotzdem immer Sinn. Da der Abstand bei dir klein ist, würde ich ihn möglichst klein halten, damit Lautsprecher und Reflexionen möglichst eine Schallquelle ergeben.
el`Ol
Inventar
#7 erstellt: 29. Jan 2013, 15:10
Die (sehr) frühen Reflexionen machen die Lautsprecher ortbar, ich würde jeweils ein bißchen Basotect daneben hinkleben (100x50 cm selbstklebend).


[Beitrag von el`Ol am 29. Jan 2013, 15:12 bearbeitet]
Giustolisi
Inventar
#8 erstellt: 29. Jan 2013, 15:21
ich meine nur:
wenn schon frühe Reflexionen, dann so früh, dass man es möglichst nicht merkt. Die wand ist ja als Phantomschallquelle zu sehen, beinahe wie ein zweiter Breitbänder. Je näher, desto besser, dann verschmelzen Phantomschallquelle und Breitbänder zu einer Schallquelle. Dass das nicht bei beliebig hohen Frequenzen funktioniert ist mir klar.
BB89
Neuling
#9 erstellt: 29. Jan 2013, 22:19
Ok, dann haben wir ein bisschen aneinander vorbei geredet. Das mit den Interferenzen war mir bewusst, aber da der Breitbänder mit steigender Frequenz immer stärker bündelt, sollten auch die Interferenzen insgesammt schwach ausfallen. Durch die Anwinklung in den Raum ist der benötige Winkel zur Hauptachse, der für die Reflexion notwendig ist, ja ziemlich groß, weshalb der Hochtonpegel gering sein sollte...
Mir ging es eher um die Phantomquellen. Aber deine Erklärung, dass die Phantomschallquellen "verschmelzen", wenn die Seitenwand sehr nah ist, finde ich gut. Bei der Twentyfive soll sich der Klang ja sehr gut von den Lautsprechern lösen. Bei mir würden die Phantomschallquellen ja auch nicht viel weiter auseinander liegen, wie bei der Twentyfive die einzelnen Breitbänder, nur halt horizontal. Dann kann es ja eigentlich garnicht so schlimm sein
Korrigiert mich, falls ich ganz falsch liege.

Basotect kannte ich jetzt noch nicht, aber ist eine gute Idee

Zum Tieftöner:
Was haltet ihr vom Mivoc WAL 416? Der ist sehr günstig, klein und hat trotzdem gute Pegelreserven (dem linearen Hub nach zumindest) und laut Testberichten auch sonst ganz gescheite Werte. Diesen könnte ich ja theoretisch in d'appolito Bauweise um den Vifa anbauen. Bei 300-400Hz getrennt sollte der Vifa ja schon gut entlastet sein. Muss nur mal nochmal schauen, ob 2 von den Mivocs nicht zu laut wären, also vom Kennschalldruck her...

Gruß Manu
Giustolisi
Inventar
#10 erstellt: 30. Jan 2013, 12:42

Zum Tieftöner:
Was haltet ihr vom Mivoc WAL 416? Der ist sehr günstig, klein und hat trotzdem gute Pegelreserven (dem linearen Hub nach zumindest) und laut Testberichten auch sonst ganz gescheite Werte. Diesen könnte ich ja theoretisch in d'appolito Bauweise um den Vifa anbauen. Bei 300-400Hz getrennt sollte der Vifa ja schon gut entlastet sein. Muss nur mal nochmal schauen, ob 2 von den Mivocs nicht zu laut wären, also vom Kennschalldruck her...

Kannst du denn messen und bist du mit der Entwicklung einer Frequenzweiche vertraut?
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