Quadral "Druckkammer" >>> Hornreflex? / Karlson Coupler?

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Geschmeidiger
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 09. Sep 2013, 11:35
Hi Folks,

in vielen Quadral Lautsprechern wird im Bassbereich ein Prinzip angewandt, zu dem auf der Website zu lesen steht:


Wie funktioniert das Druckkammer Reflexprinzip?
Die großen Standlautsprecher AURUM TITAN, AURUM VULKAN, AURUM MONTAN und AURUM ORKAN, verfügen über eine konstruktive Besonderheit bei den Gehäusen: Die Membranrückseiten arbeiten auf ein Bassreflex Volumen, die Vorderseiten dagegen auf eine Druckkammer. Diese Technik stammt ursprünglich von professionellen Studiomonitoren und ist bei HiFi Lautsprechern praktisch beispiellos. Die Kombination von Druckkammer und Reflexprinzip ermöglicht einen extensiven Tiefgang, gekoppelt mit höchster Präzision. Und das Schöne daran: Auch bei sehr hohen Pegeln bleiben die Bässe stets konturiert und erhaben.


Wie berechnet man dieses "Druckkammer Reflexprinzip" und wo findet man die theoretischen Grundlagen dazu?
Ich kenne bspw. den Karlson Coupler, aber bei dem ist ja auch der exponentiell sich erweiternde "Kanal" ein Merkmal, dass ich bei Quadral nicht erkennen kann.
http://www.egbeck.de/kkoppler.htm

Ebenso finde ich keine Parallele beim Hornreflex Prinzip, dass BT mal in der HH vorstellte und dass von Udo Wohlgemuth mithilfe von AJ Horn bei den AX Chassis Verwendung fand
http://www.lautsprec...HR_8636,de,90879,181

Den Verweis zu Timmermanns finde ich jetzt nicht. Hat auf jeden Fall die Grundlagen zur Berechnung von Hornreflex mal versucht in allgemeingültige Formeln zu bringen.

Bleibt die Frage: Wie berechnet man dieses "Druckkammer Reflexprinzip" von Quadral und wo findet man die theoretischen Grundlagen dazu?
Würde das gerne mal mit einem großen Coax ausprobieren.

Grüße
SRAM
Inventar
#2 erstellt: 09. Sep 2013, 12:22
= Bandpaß


Gruß SRAM
Geschmeidiger
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 09. Sep 2013, 12:34
Bisschen Erläuterung wäre nicht schlecht. Ein Bandpass lässt nur ein bestimmtes Frequenzband passieren.
Bei Lautsprechern ist die optische Auslegung, zumindest in den mir bekannten Fällen so, dass von außen nur die Ventilationsöffnung und nicht das Chassis sichtbar ist.
Schau dir mal hier die Titan an
http://www.aurumspea...VIII.html#contenttop

Wo siehst du da das Bandpass-Prinzip verwirklicht?
P@Freak
Inventar
#4 erstellt: 09. Sep 2013, 13:06
Hallo,

ALLES Kasten und Kammerartiges was du zusätzlich bei einem B.R. vor die Membrane baust ergibt mehr oder weniger einen Bandpass, auch wenn der Bandpass primär ein Tiefpassverhalten hat (hätte).
Wo, wie und wozu da dann auch immer etwas "Bandpasst" , "Tiefpasst" oder "Druckkammert" ist ein anderes Thema.
Das das meist auch nur etwas für tiefere Frequenzen ist sollte auch klar sein ... womit DAS >>

Würde das gerne mal mit einem großen Coax ausprobieren
wohl auch sehr fragwürdig währe wegen Kammerresonanzen, Kanteneffekten und somit Klangverfärbungen ...

Grüz P@Freak


[Beitrag von P@Freak am 09. Sep 2013, 13:45 bearbeitet]
P.Krips
Inventar
#5 erstellt: 09. Sep 2013, 13:36
Hallo,
ist das vorgehängte Volumen nicht eher nur ein Tiefpass ?
Einen Resonator, um einen Bandpass hinzubekommen, sehe ich da nicht.
Und: Bewirkt die "vorgehängte" Luftmasse nicht auch eine Absenkung von fc (durch die angekoppelte Masse) und damit auch eine Änderung der TSP ?
Dann muß man aber erst die Auswirkungen der vorgesetzten Kammer auf den Treiber messen, bevor man eine Abstimmung/Auslegung des BR-Gehäuses machen kann.
Müsste man aber mit Hornresponse/Akabak simulieren können.

Halte das "Prinzip" eher für einen Marketinggag......

Gruß
Peter Krips
Geschmeidiger
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 09. Sep 2013, 13:43
Wenn ich sagen würde, dass mich solche

= Bandpaß

Antworten weiterbringen, wäre das gelogen.

Die Suche nach Erklärungen hier
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showthread.php?t=6196
finde ich aber durchaus nachvollziehbar.

Werde trotzdem mal einen Versuchsaufbau starten. Chassis sind genug da
Big_Määääc
Inventar
#7 erstellt: 09. Sep 2013, 15:39
Hornresp runterladen,
simulieren, schauen was passiert

und je komischer diese "achsotolle" Druckkkamer geformt ist,
desto interessanter der Mitteltonbereich, den sie verbiegt
Frank.Kuhl
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 09. Sep 2013, 20:45
Die BBC hatte mal sowas ähnliches in den 60er Jahren. Hatte aber glaube ich eher was mit Schallbeugung im Mitteltonbereich zu tun.

http://www.avforums....n-houseoct09-010.jpg

http://www.avforums.com/forums/11705936-post9.html


[Beitrag von Frank.Kuhl am 09. Sep 2013, 20:48 bearbeitet]
SRAM
Inventar
#9 erstellt: 09. Sep 2013, 21:36
Die BBC Schlitzstrahler sind wegen der horizontalen Beugung so gebaut worden.

Die Bandpasswirkung war eher unerwünscht.

____________________

Ja, die Kammer ist ein Tiefpass. Zusammen mit der BR Box ergibt sich dann ein Bandpaß 6-ter Ordnung.

Wird vom high end Hersteller natürlich nicht so genannt (wär ja viel zu gewöhnlich)



Gruß SRAM
Frank.Kuhl
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 09. Sep 2013, 22:41
Man muß aber auch sagen das schnell was als Marketing verteufelt wird was aber trotzdem geht.

Bassreflex Horn Hybride sehen zwar messtechnisch oft unverdächtig aus. Manche klingen aber wirklich deutlich besser.
Klar, ihr wartet auf Beweise - mal sehen.

Und so mancher PA Ultra Sub dürfte eigentlich garnicht funktionieren - tut er trotzdem.
Big_Määääc
Inventar
#11 erstellt: 10. Sep 2013, 10:45
richtig angewand, dimensioniert läßt sich bestimmt damit was anfangen.

es ist halt nen Resonator, und erhöht auch etwas den Strahlungswiderstand im jeweiligen Bereich,
aber auch mit all seinen negativen Folgen, vorallem wenn es in den Stimmbereich geht.

dann lieber nen gut angepasstes Kurzhorn, oder Neudeutsch "Waveguid" davor.

aber das könnt ja jeder, wär das was besonderes ?!?!
P.Krips
Inventar
#12 erstellt: 10. Sep 2013, 11:31
Hallo,
habe das mal q+d mit Hornresponse nachgestellt.

Zwei Effekte kann man feststellen:

1. Ergibt sich tatsächlich eine Tiefpassfunktion , was wohl Frequenzweichenaufwand vereinfacht.

2. Unter der Voraussetzung, daß der BR-Port auch durch die "Vorkammer" abstrahlt, werden etwaige Portresonanzen ebenfalls tiefpassgefiltert. Somit könnte man einen größeren Port nehmen, der dann ja länger sein muß, und hätte trotzdem die Portresos halbwegs unschädlich gemacht.

So gesehen durchaus nicht sooo verkehrt, was die da machen.

Gruß
Peter Krips
Cap77
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 03. Sep 2018, 16:44
Hallo, bin zufällig auf das Thema gestoßen und habe das mal mit einem Treiber mit EBP um die 120 in WinISD als Bandpass 6. Ordnung simuliert.


Die Brettstärke entspricht der BR-Rohrlänge. In diesem Fall hatte ich vorne so abgestimmt, dass sich 19 mm Länge ergaben und der Rohrdurchmesser etwas kleiner als die Membranfläche war. Im Beispiel landet man dann bei 400 Hz. Hinten erst mal ganz normal auf 35 Hz, so wie man BR abstimmen würde.



Der Tiefbassrückgang fällt weniger stark aus. Man gewinnt etwa 2 dB bei 40 Hz. Könnte tatsächlich mit der abgesenkten fres zusammenhängen.


Dafür handelt man sich vorne eine fette Resonanz im Grundton ein. Die Tiefpasswirkung kommt erst später. Man spart also keine Weichenbauteile, im Gegenteil, es wird aufwendiger. Nebenbei dreht sich die Phase um fast 180 Grad.

Das ist wohl der Grund, warum die Tieftöner in der Aurum schon bei 160 Hz aus dem Rennen genommen werden anstatt wie sonst üblich bei etwa 300 Hz. Daneben müssten sie wohl verpolt angeschlossen werden.

Wenn der hintere BR in die vordere Druckkammer strahlt, wäre es wohl eher sog. Doppelbassreflex, was ja auch ein Bandpass ist. Da die Tiefpasswirkung erst deutlich über der TF liegt, dürfte es egal sein, dass das Chassis hier in die Druckkammer anstatt direkt nach draußen strahlt.


Also ich kann das Prinzip dahinter nachvollziehen. Marketing ist daran wohl nur, dass man es vermieden hat, einen Bandpass zu nennen, weil das eher nich zu einem High-End-LS passt. Bandpässe haben ja nicht den besten Ruf ...

Der LS von HifiAkademie arbeitet wohl ganz ähnlich:

https://hifiakademie...0LjExOC4xNDguMTY1fCA

Da es sich um einen Dipol handelt, dürfte die vordere Kammer einzig und allein den Grund einer fres-Absenkung haben. Oder warum sollte man sich sonst freiwillig mit der zwangsläufigen Kammerreso rumplagen?


[Beitrag von Cap77 am 03. Sep 2018, 18:41 bearbeitet]
Big_Määääc
Inventar
#14 erstellt: 04. Sep 2018, 14:25
wurde oben ja schon erwähnt,
es erhöht die MMS, senkt dadurch die FS,
Rittaler nutzt das auch.
und dieser Effekt etwas schwächer steckt im Dynacord Alpha b3 Sub,
bei der JBL EON 615 hat es dann sogar einige sinnvolle Effekte in der Mitteltonabstrahlung


[Beitrag von Big_Määääc am 04. Sep 2018, 14:28 bearbeitet]
Cap77
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 04. Sep 2018, 15:09
Danke für die Anwendungsbeispiele. Ich bin genau wegen Reso-Absenkung auf dieses Thema gestoßen.

Die besten Ideen sind immer die, die andere schon erfolgreich umgesetzt haben

Bei der JBL muss der Mittelton ja abenteuerlich sein. Als reiner Sub sicher tauglich. Wenn ich eine Oktave Abstand zu der fetten Kammerreso halten soll, dann muss der TT spätestens bei 200 Hz aus dem Rennen genommen werden. Hinzu kommt ein Saug- oder Sperrkreis, sonst bleibt es hörbar.

Meine ursprüngliche Idee war, die Reso-Absenkung hinter der Membran zu erreichen, also ähnlich wie Ridtahler oder wie beim TL-Resonator, bei dem ja die BR-Kanäle direkt ans Chassis münden und so die Membran beeinflussen.
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