Beyma 12xa30nd Koax Modifikationen

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alex6679
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 13. Jun 2014, 22:55
Hallo,

ich bin zwar schon lange Mitglied hier im Forum, lese aber meist nur still mit. Zur Zeit versuche ich allerdings meine Beyma 12xa30nd Koaxial Chassis zu verbessern und dachte mir es könnte hier im Forum den ein oder anderen interessieren.
Ich fange einfach mal damit an zu beschreiben was ich bis jetzt am Koax verändert habe:

Bei Druckkammertreibern ist es ja bei den Selbstbauer recht beliebt die Rückkammer zu bedämpfen. Vor 1-2 Jahren habe ich das auch probiert. Dazu habe ich etwas Damping 10 in der Mitte auseinandergezupft, sodass es ca 5mm dick war und die Rückkammer damit ausgekleidet.
Leider kann ich seit einem Arta Update meine Messungen dazu nicht mehr öffnen. Ich kann mich aber erinnern, dass sich am Betragsspektrum nicht wahnsinnig viel geändert hat.
Zwei Phasensprünge bei Frequenzen, deren Wellenlänge ein Vielfaches des Gehäusedurchmessers entsprechen, sind allerdings verschwunden.

Die folgenden Messungen zeigen deswegen den Frequenzgang des HT unter 0, 15, 30 und 45 Grad mit bedämpfter Rückkammer. Ansonste war der Treiber zum Zeitpunkt der Messung noch im Originalzustand. Gemessen habe ich mit einer Messbox von Browski Audio, Das Mikrofon ist kalibriert und 50cm (0 Grad Messung) vom Lautsprecher entfernt aufgestellt gewesen.
Da ich die Box auf den Rücken gelegt habe und nach oben abgestrahlt hat, hätte ich für die Messungen unter Winkel die Höhe des Mikrofons verringern müssen.
Das war mir allerdings zu mühsam und mir ging es bei der Messung nur um die Frequenzeinbrüche und deren grundsätzliches Verhalten unter Winkel.
Die Impulsantwort habe ich gefenstert mit einer Fensterlänge von ca 7.7ms um den Raumeinfluss auszublenden.

Frequenzgang 12xa30nd HT

Als Endstufe habe ich ein Hypex AS2.100 verwendet mit dem ich den Beyma auch sonst betreibe. Es waren natürlich alle Filter ausgestellt.
Merkwürdig dabei ist der frühe Hochtonabfall. Wenn ich anstatt der Hypexendstufe die Endstufe nutze, die in der Borowski Messbox verbaut ist, nutze, spielt der Hochtöner bis 20KHz. Unter 18kHz sind die Ergebnisse der Messungen gleich, egal welche Endstufe ich verwende.

Hier dann noch zwei schematische Darstellungen des Koax. Die obere zeigt den Originalzustand und die untere meine Modifizierungen. Da es schon spät ist gibts die Erklärunge dazu morgen.

12xa30nd original
beyma 12xa30nd modifiziert

Einen schönen Abend
Alex


[Beitrag von alex6679 am 14. Jun 2014, 10:16 bearbeitet]
alex6679
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 14. Jun 2014, 11:12
Guten Morgen,

frisch ausgeruht geht es weiter mir meiner Beschreibung. Ursprünglich war mein Ziel den Frequenzgangeinbruck bei knapp 3800Hz zu beseitigen.
Ich habe im Internet einen Bericht gefunden in dem die Modifikation eines Tannoy Chassis beschrieben wurde. Dieser Koax hat einen ähnliche schmale Senke im Freuquenzgang bei 6300 Hz. Die Wellenlänge von ca 5.5 cm entspricht ungefähr dem Schwingspulendurchmessers dieses Chassis.
Ich habe den Bereich, der in diesem Bericht dafür verantwortlich gemacht wurde, in meiner Skizze oben vom Originalzustand mit "A" beschriftet.
Beim Tannoy wurde dann ein kleiner Aluring am Übergang vom HT Horn zur Tieftonmembran angebracht, der die Senke verschwinden ließ.

Beim Beyma tritt dieser Einbruch bei einer Wellenlänge von 9cm auf was auch ungefähr dem Durchmesser der Tieftönerschwingspule entspricht. Man findet öfter in Messungen von solchen Koax Chassis eine schmale und sehr tiefe Frequenzgangsenke bei einer Frequenz die ungefähr dem Tieftönerspulendurchmessers entspricht.

Da man beim Beyma 12xa30nd, wie beim 15xa38nd, diesen Ring am Übergang vom HT Horn zur Tieftonmembran abschrauben kann und es sich anbietet damit zu experimentieren, habe ich es riskiert und die Dustcap mit einem Skalpell entfernt. In den Bildern unten sieht man das Chassis ohne Dustcap bzw ohne Übergangsring.

12xa30nd ohne Dustcap ohne Übergangsring
12xa30nd ohne Dustcap Nahaufnahme
12xa30nd ohne Dustcap

Auf dem zweiten Bild ist die Stelle gut zu erkennen, die ich als Ursache für den Frequenzgangeinbruch vermutet habe. Also die zylindrische Kontur, die durch den Schwingspulenträger geformt wird.

Meine Idee war den original Ring durch einen selbst designten zu ersetzen. Da ich nicht wusste welche Kontur ich für den Übergang wählen soll habe ich zwei verschieden Ringe entworfen.
Der erste entspricht dem Orginalring. Es wurde nur die Höhe von 17mm auf 23mm vergrößert um den Schwingspulenträger zu verdecken. Zusätzlich habe ich den Durchmesser auf 97.5mm vergrößert um den Spalt vom Ring zur TT Membran zu verkleinern.

Der zweite Entwurf hat die gleichen Abmaße wie der erste. Allerdings habe ich die Kontur verändert um einen möglichst glatten Übergang zur TT Membran zu erhalten. Die Kontur entspricht hier einer Traktrix Funktion zu der ich noch eine Gerade addiert habe.

hier zwei Bilder von den 3d Modellen:
3d Modell Übergangsring1
3d Modell Übergangsring2

Diese Ringe habe ich dann in eime 3d Druck Shop ausdrucken lassen. (Hat 20 Euro pro Ring gekostet)


Jetzt würden mich eure Meinungen zu dem Thema interessieren. Hat vielleicht jemand schon etwas ähnliches gemacht?

Den Bericht setze ich natürlich später noch fort.
lg
Alex
alex6679
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 14. Jun 2014, 18:21
so, weiter gehts.

Als nächstes wollte ich vom Einfluss der Modifikationen auf den TT berichten.
Da an der Stelle, an der Dustcap festgeklebt war, ein unschöner Kleberand übrig blieb und außerdem der Spulenträger über die Membran vorsteht und eine unschöne Stufe bildet, habe ich mich entschlossen einen 2,5 cm breiten Papierstreifen auf die Membran zu Kleben, der beide Problemstellen abdeckt.
Zum Befestigen habe ich Kleber auf PU Basis genommen, da er aufschäumt und den Hohlraum zwischen Membran und Papierstreifen auffüllt und gleichzeitig die Membran nicht allzusehr beschwert.
Anschließend habe ich noch alles mit schwarzen Sprühlack dünn lackiert.
Wie man auf den Messungen sieht, halten sich die Auswirkungen zum Glück in Grenzen:
Frequenzgang 12xa30nd TT
In rot ist der Originalzustand dargestellt. Durch das Entfernen der Dustcap gewinnt der TT etwas an Wirkungsgrad (blau). Durch das Zusatzgewicht vom Papierstreifen (grün) geht der Wirkungsgrad dann aber wieder nach unten.

Hier noch die Auswirkungen auf den Hochtöner. Wieder ist der Originalfrequenzgang rot, bei der Kurve in blau war die Dustcap entfernt und grün ist mit Papierstreifen. Als Übergangsring wurde hier noch der Ursprüngliche verwendet.

Frequenzgang 12xa30nd HT ohne Dustcap

Hier noch Bilder von der Membran mit aufgeklebtem Papierstreifen:

12xa30ndNahaufnahme
12xa30nd

Gruß
Alex
herr_der_ringe
Inventar
#4 erstellt: 14. Jun 2014, 20:38

Hat vielleicht jemand schon etwas ähnliches gemacht?

leider nein, finde solche mods wie von dir gezeigt jedoch generell äusserst interessant
Ezeqiel
Inventar
#5 erstellt: 14. Jun 2014, 22:01
Verändern sich denn nicht auch die Eigenschaften des TMT's? Zum Beispiel mag eine Dustcap ja eine gewisse stapilisierende Wirkung haben, auch wenn sie schalldurchlässig ist.

Ansonsten finde ich sowas jedenfalls toll.

Viele Grüße,
Ezeqiel
alex6679
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 14. Jun 2014, 22:47
Ich hatte da auch etwas Angst um den TMT. Ich wollte seine Eigenschaften auch nicht groß verändern.
Rein nach dem Frequenzgang hat sich auch nicht viel verändert und der Bereich auf dem der Papierstreifen klebt ist jetzt jedenfalls viel steifer/stabiler als zuvor.
Das ist sicher von Vorteil, da in dem Bereich ja auch die Antriebskraft der Schwingspule ansetzt.
Ich glaube nicht, dass die Duscap die Membran mehr stabilisiert hat als das Papier in Verbindung mit dem PU Kleber.
Ist aber natürlich nur eine Schätzung.
Das Gewicht der Membran dürfte sich auch nicht großartig verändert haben da der Wirkungsgrad in etwa gleich geblieben ist.
Laut der Hobby Hifi trägt aber die Dustcap von Koax Chassis auch zur Schallabstrahlung im Tiefton bei. Die schallabstrahlende Fläche hat sich also leider verkleinert.

Freut mich, dass es euch interessiert.


lg
Alex
MikeySpillane
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 15. Jun 2014, 08:42

alex6679 (Beitrag #6) schrieb:
I... ist jetzt jedenfalls viel steifer/stabiler als zuvor.
Das ist sicher von Vorteil, da in dem Bereich ja auch die Antriebskraft der Schwingspule ansetzt.


Moin Alex,

Die Membrane wird's schon nicht zerreissen, aber die Versprödung der betreffenden Stelle könnte durchaus unerwünschte Eigenschaften gebracht haben. Hat sie aber wohl nicht, wie die Messungen zeigen.

Nun bin ich gespannt auf den Hochtöner! Bei einem ähnlichen Problem hatte ich durch eine verminderte Symmetrie Erfolg:

http://www.hifi-foru..._id=104&thread=27292

Der Michael hat fast Recht - es sind (halbierte) Ohrstöpsel, die ca 35% des Hornrandes und einen größeren Teil der Membran abdecken. Bis dahin hatte ich mit Knetmasse alles mögliche an Störungen in den Hornhals eingebracht. Kleinere Knubbel brachten kaum etwas. Ich schätze mal. dass im Fall des Beyma eine ganze Wurst an Knete erforderlich wäre, um Effekt zu machen. Einfach mal zwei bis vier 3x3x3cm^3 Knubbel auf den Ring pappen ... oder anders ...
alex6679
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 15. Jun 2014, 12:42
Guten Morgen,

deine Idee mit der Symmetriebrechung finde ich auch interessant. Schade, dass du zu deiner Lösung keine Messungen veröffentlicht hast.
Ein Knetmassering hätte beim Beyma wahrscheinlich auch geholfen die stehende Welle im Spulenträger zu vermeiden.
Es ist nur sicher ziemlich schwierig die Knetmasse zu befestigen, ohne dass sie den Schwingspulenträger berührt.

Bei meinen Plastikringen habe ich mich entschieden auf der Rückseite Löcher zu bohren und vier kleine Neodym Magnete einzukleben. Dann hat man keine Schraubenköpfe auf der Vorderseite. Die würden nicht gerade gut aussehen und sicher wieder Diffraktion erzeugen.
Ich habe dann gleich 8 Löcher gebohrt. In vier habe ich die Magnete geklebt und vier habe ich mit dem PU Kleber aufgefüllt, da die Ringe ziemlich hohl waren.
Ob das Magnetfeld der Neodym Magnet signifikant das Magnetfeld im Luftspalt beeinflusst weiß ich natürlich nicht. Ich habs einfach mal riskiert.

Übergangsringe Version1 Übergangsringe Version1 Rückseite

Hier noch die Messungen mit den neuen Ringen
Vergleich unter 0 Grad (Grün: gerades Horn, Hellgelb: traktrix Horn, Braun: Originalring):
Beyma 12xa30nd HT Frequenzgang
Ring mit gerader Kontur unter verschiedenen Winkeln:
Beyma 12xa30nd HT Frequenzgang
Ring mit Traktrix Kontur unter verschiedenen Winkeln:
Beyma 12xa30nd HT Frequenzgang

Was mir dabei aufgefallen ist:
- Mit den neuen Ringen ist der tiefe Frequenzgangeinbruch bei 3,8 kHz verschwunden
- Der Unterschied zwischen den zwei neuen Konturen ist eher gering, wobei der Ring mit der gerade Kontur etwas bessere Ergebnisse liefert.
- Mit den neuen Ringen gibt es eine neue Senke bei ca 3,5 kHz.
Zu dieser neue Senke hatte ich die Theorie, dass sich der Schall zwischen den neuen Ringen und dem Schwingspulenträger ausbreitet, dann am Polkern reflektiert wird und anschließend mit dem Direktschall interferiert. (Ich habe den Bereich in meiner schematischen Skizze vom Originalzustand oben mit 'B' beschriftet)
Von der Wellenlänge würde sich das nämlich ausgehen: Ringhöhe ist 24mm, Hin- und Rückweg macht zusammen 48mm. Das ist die halbe Wellenlänge von 3595 Hz.

Man kann sich fragen wie das beim Originalring aussieht. Der ist 17mm hoch. Das sollte eine Senke bei 5073 Hz verursachen. Im Frequenzgang oben vom Original findet man tatsächlich so eine Senke, die bei den neuen Ringen nicht so stark ausgeprägt ist.

Um zu testen ob die Vermutung stimmt, habe ich ein Tape 2-3 mal um die Ringe gewickelt um ihren Durchmesser zu vergrößern und den Spalt zur TT Membran zu verkleinern.

Hier eine Messung von dem Versuch mit dem geraden Übergangsring:
12xa30nd HT Frequenzgang- mit Tape

Die neue Senke ist jetzt auch verschwunden.
Also habe ich mich daran gemacht eine zweite, verbesserte Vesion der Ringe zu designen.
Mehr davon aber später.

lg
Alex
alex6679
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 15. Jun 2014, 19:45
Hallo,

hier ein Bild von der verbesserten Ringversion:

neue Version des Übergangringes

Ich habe bei der neuen Version eine Aussparung auf der Unterseite eingeplant, die ich mit Filz füllen konnte.
Die Idee dahinter war einfach, dass der Schall, der sich zwischen Ring und Schwingspulenträger verirrt vom Filz absorbiert wird und keine Interferenzen mehr bildet.
Mir ist aufgefallen, dass die Originalringe auch so eine Aussparung haben. Allerdings viel kleiner und natürlich nicht mir Filz gefüllt. Vielleicht erfüllt sie den gleichen Zweck.
Zusätzlich ist der Durchmesser des Ringes jetzt um 1mm größer.

Ein Bild vom eingebauten Ring:

fertig modifizierter 12xa30nd

Ich finde das Chassis sieht so auch ganz gut aus.

Ansonsten habe ich den heutigen Nachmittag damit verbracht den dsp neu einzustellen.
Hier also das Ergebnis:
Summenbilden vom HT mit dem TMT:
Frequenzgang12xa30ndGesamt
Frequenzgang unter verschiedenen Winkeln:
Frequenzgang 12xa30nd Winkel

Ich habe leider keine Ahnung was die Senke bei 5kHz verursacht.
Die halbe Wellenlänge ist bei 5kHz ca 3,5cm. Das ist die Länge vom silbernen Hornabschnitt. Ob der Schall am Übergang vom silbernen Hornabschnitt zum Plastikring zurückreflektiert wird? Ist vielleicht etwas weit hergeholt.

Hat von euch jemand eine Idee dazu?

Gruß
Alex
MikeySpillane
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 16. Jun 2014, 10:12

alex6679 (Beitrag #9) schrieb:

Ich habe leider keine Ahnung was die Senke bei 5kHz verursacht.


Ich auch nicht. Offenbar ist der Übergang Hornhals/Membrantrichter nicht so richtig durchkonstruiert gewesen. Deine Verbesserungen sind denn auch erfolgreich.

Ich weiss aus anderen Quellen, dass die Wellenausbreitung in 3D eine fürchterlich komplizierte Angelegenheit werden kann, wenn Grenzflächen ins Spiel kommen. Dem entsprechend hatte ich bei meinem oben genannten eigenen Problem einfach ... aufgegeben. Ich habe schlicht wie ein Spielkind irgendwelche Sachen in die Hornkontur eingebracht und gemessen, was passiert. Mit Knete ließen sich dann gezieltere Störungen einbringen. Letztlich erfolgreich waren zwei bis drei "Tabletten" in der Größe von Brett-Spielsteinen, wie sie von "Mühle" bekannt sind, also ca 2cm Durchmesser . /. 5mm Dicke, die direkt auf dem Übergang Hals ./. Trichter pappten. Damit überdeckten sie ca 30% der Hornkontur im Halsbereich der 25mm Kalotte im WG300 (Monacor). Die praktikable Alternative waren schließlich die Ohrstöpsel. Sowas "berechnet" keiner mehr ...

Statt dass durch die vielfältigen alternativen Schallwege drumherum ein wildes Gezappel im Frequenzgang entstand, wurde der stark geglättet. Ich könnte mir vorstellen, dass JBLs neuartige Hörner in ähnlicher Weise die Symmetrie brechen, um unvermeidliche Reflektionen breiter zu verteilen. Irgendetwas, um die axiale Symmetrie zu stören ... nichts ringförmiges ... gerne was größer, bei 5kHz auch 3cm x 3cm ... 5 Stück ...

ps: Electro Voice ist ausserordentlich erfolgreich mit wiederum geschlitzten Schallleitblechen im Hals der "Trans Planar" Hörner, zB HP940. (Weshalb Nachbauten dieser Hörner immer schlecht sind.) Damit wird die Verkehrung der Schallrichtwirkung (90°x40° => 40°x90°), wie sie bei den älteren JBLs auftritt vermieden, das typische Loch der Biradials bei 10khz tritt nicht mehr auf. Ein 2 zölliger JBL2445 mit Alumembran läuft so bis 20kHz glatt durch, statt "eigentlich" ab 10kHz einen Superhochtöner zu fordern. Patent erteilt, aber "berechnet", das glaube ich nicht ...


[Beitrag von MikeySpillane am 16. Jun 2014, 10:32 bearbeitet]
alex6679
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 16. Jun 2014, 23:05
Hallo,

mir sind heute wieder deine Knetmasse Experimente eingefallen und da habe ich spontan auch Knetmasse gekauft.
Vielleicht komme ich am Wochenende dazu etwas zu experimentieren. Ich dachte ich klebe die Knetmasse einfach auf die vorhandenen Ringe und kann dann viele verschiedene Formen ausprobieren.
Ich werde dann sicher auch mit Symmetriebrechung experimentieren. So etwas wie die von dir vorgeschlagenen Tabletten auf dem Ring werde ich auch testen.
Falls ich dann noch eine Verbesserung bewirken kann, lasse ich mir noch ein letztes mal Ringe ausdrucken.

Wenn es was neues zu berichten gibt, werde ich es hier reinstellen.

Schönen Abend
Alex
Big_Määääc
Inventar
#12 erstellt: 17. Jun 2014, 16:32
manchmal hilft auch dickerer Stoff oder auch Fliz als Vorhang im Hornverlauf des HT um Flatterechos zu mildern.

Und ich muß gestehen bin ganz schön neidisch auf das was du da anstellst
alex6679
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 17. Jun 2014, 19:13
Vielen Dank.

Der Beyma bietet sich aber auch an zu experimentieren. Schade, dass es bei anderen Chassis oft nur schwer möglich ist was zu ändern.


Eigentlich bin ja mit dem Klang wirklich sehr zufrieden. Trotzdem mal sich noch was verbessern lässt.

Danke für den Tip mit dem Stoff. Vielleicht lässt sich durch Abdecken eine Kante identifizieren, die die Senke verursacht.

lg
Alex
alex6679
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 17. Jun 2014, 22:20
Es hat mir keine Ruhe gelassen und ich habe gerade nochmal nach der Ursache für die Senke im Frequenzgang gesucht.
Ich habe den Lautsprecher auf die Rückseite gelegt und mit Handtüchern verschieden Bereich abgedeckt.
Als die Sicke des Tieftöner komplett abgedeckt war, war auch die Senke verschwunden.

Da ich mit den Handtüchern nur große Bereiche abdecken konnte, habe ich probiert mit Knetmasse geziehlt nach der Ursache zu suchen.

Ich habe mal eine Knetmasserolle möglichst weit außen entlang der Sicke angebracht und etwas angedrückt.
Hier der Vergleich einer Messung (TT ausgeschaltet, alle Filter vom HT waren ein):
Einfluss Knetmasse

Der grüne Frequenzgang ist mit Knetmasse und gelb ohne.

Wirklich verbessert hat es sich nicht. Die Knetmasse war auch nur irgendwie angebracht, ohne gezielt die Kontur zu beeinflussen.
Immerhin zeigt sich, dass dieser Bereich des Chassis den Frequenzgang des Hochtöners ab ca 3-4kHz beeinflusst.

Ich bin gerade am überlegen ob ich den Schaumstoffring außen am Chassis entfernen soll und statt dessen einen ausgedruckten Zierring anbringe, der flach zuläuft.
Den könnte ich wieder magnetisch befestigen.

lg
Alex
SRAM
Inventar
#15 erstellt: 17. Jun 2014, 22:26
- lasse den Innenkonus des Ringes in einer Ebene mit der Steigung des Konus im Polkern anwachsen.

- lasse den Innenkonus in der dazu um 90° gedrehten Ebene so anwachsen daß er den Übergang zur Membran trifft (so wie jetzt), aber am Polkernkonus dessen Steigung hat und am Membraninnenrand die Steigung der Membran

- alle Steigungen und Konturen dazwischen interpolierst du so, daß immer die Steigung am Polkernkonus dessen Steigung entspricht

- der Rand des Konus steigt jetzt über die Schwingspule hinaus an und erreicht da, wo der Konus nur mit der Steigung des Polkernes anwächst seine größte Höhe um dann wieder auf die Höhe des Membranrandes zurückzufallen.

Entspricht dann etwa dem hier:

EJMLC-1000_size

(nur mit rundem statt dem elliptischen Grundquerschnitt hier)

Der Trick liegt darin, nicht EINE Hornlänge zu haben, auf der dann das Teil resoniert, sondern einen Bereich der Hornlänge, was die Längsreso verschmiert. Gleiches gilt für die Randreflektionen.


Gruß SRAM
MikeySpillane
Hat sich gelöscht
#16 erstellt: 18. Jun 2014, 11:38

alex6679 (Beitrag #14) schrieb:
Es hat mir keine Ruhe gelassen ...
Ich habe mal eine Knetmasserolle möglichst weit außen entlang der Sicke angebracht ...


Der Vorschlag lautete, die Knete möglichst weit in den Hals zu stopfen, beispielsweise auf den eigens angefertigten Ring auf der Polplatte. An der Sicke tut die wenig bis nichts. Heute werde ich die bereits verlinkten Boxen end-kontrollieren. Dann gerne ein paar Beispielmessungen zum Effekt der spoiler.
alex6679
Ist häufiger hier
#17 erstellt: 18. Jun 2014, 19:47
Hallo, habe schon verstanden wie du das mit der Knete gemeint hast. Ich wollte einfach mal probieren wie bzw ob die Kante am Korb den Hochtonfrequenzgang beeinflusst.
Morgen komme ich vielleicht dazu etwas mehr mit der Knetmasse zu experimentieren.

@sram: gute idee, es wird nur etwas dauern bis ich etwas in die Richtung entworfen habe.


lg
Alex
alex6679
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 19. Jun 2014, 16:04
So, habe einpaar neue Ringdesigns.
Nach srams Vorschlag besitzt ein Ring nun zwei verschiedene Hornkonturen zwischen denen interpoliert wird.

Ein Hornkontur verbindet das Horn im Polkern glatt mit der TT Membran. Das macht 4 Randbedingung (zwei einzuhaltende Radien und zwei Tangenten). Ich habe deswegen ein Polynom 3 Grades gewählt.

Bei der zweiten Hornkontur habe ich zwei verschieden Varianten zur Auswahl:
1. Eine Gerade, die das innere Horn fortsetzt (srams Vorschlag)
2. ein Traktrix Funktion, deren Öffnungswinkel am Anfang mit dem Öffnungswinkel des Polkernhorns übereinstimmt.

Die Konturen im Querschnitt:
querschnitt Konturen
rot... lineare Kontur
blau... Traktrix Kontur
grün... polynomial, sodass das innere Horn glatt mit der TT membran verbunden wird

srams Vorschlag:
Ring V3

Auch mehr Wechsel zwischen den Konturen ist möglich:
Ring V3

Traktrix Kontur statt linearer Kontur:
Ring V3


So, jetzt stehe ich vor der Qual der Wahl. Ich wollte noch erwähnen, dass ich keine Ahnung von CAD Programmen habe und deswegen kleine Programme erstelle, die die 3D Modelle über Schleifen generieren und in stl-Files schreiben.
Da ich jetzt ein Programm habe, dem man die 2 Konturen und die Anzahl der Wechsel zwischen den Konturen übergibt, kann ich recht effizient auch andere Konturen ausprobieren.
Falls jemand also noch eine Idee hat, kann ich das schnell ausprobieren und ein stl- File erstellen.

Jetzt werd ich erstmal ein bisschen mit Knetmasse experimentieren, wie es MikeySpillane vorgeschlagen hat. Ist auch billiger als ständig Ringe drucken zu lassen.

lg
Alex


[Beitrag von alex6679 am 19. Jun 2014, 16:08 bearbeitet]
SRAM
Inventar
#19 erstellt: 19. Jun 2014, 22:26
WoW !

Sieht einfach nur gut aus. Sollte man Beyma anbieten.


Zum Ausprobieren:

Du hast doch ein CAD File. Hier im Forum gibt es doch einige user, die hiermit:

http://www.randteam.de/ABEC3/Index.html

sehr gut umgehen können und auch CAD files unmittelbar in eine entsprechende Eingabe umsetzen können.

Vieleicht findet sich der ein oder andere, der hier gerne mithilft.


Viele Grüße

SRAM
nailhead
Stammgast
#20 erstellt: 20. Jun 2014, 09:37
Moin,

dazu bräuchte derjenige aber auch ein 3D Modell des 12" Lautsprechers

Vielleicht könnte man dann da was machen

Grüße
MikeySpillane
Hat sich gelöscht
#21 erstellt: 20. Jun 2014, 13:57

SRAM (Beitrag #19) schrieb:

Sieht einfach nur gut aus.


Der Hinweis auf Jörg Panzer ist interessant. Lohnt der aber, wenn man die Geschwindigkeitsverteilung im Hornhals nicht kennt?
alex6679
Ist häufiger hier
#22 erstellt: 20. Jun 2014, 22:13
Ich habe am Donnerstag noch etwas mit Knetmasse experimentiert.
In den verschiedensten Formen habe ich die Knete am Übergang vom Polkernhorn zum Ring und am Übergang vom Ring zur TT Membran angebracht.
Alle Versuche haben das Ergebnis eher verschlechtert. Da ich sehr viel probiert habe und nichts wirklich vielversprechendes dabei herausgefunden habe, war ich auch zu faul diese Misserfolge auch noch genau zu dokumentieren.
Wo ich mir mittlerweile aber sicher bin, ist, dass die äußere Kante nach der Sicke noch relativ viel Einfluss hat.

Da ich mich schon seit ein paar Wochen in ABEC3 einarbeiten wollte und sram es zur Sprache gebracht hat, habe ich angefangen mich mit dem Simulationsprogramm zu beschäftigen.
Mal schauen was ich in den nächsten Tagen zu Stande bringe.

lg
Alex
nailhead
Stammgast
#23 erstellt: 22. Jun 2014, 18:17

MikeySpillane (Beitrag #21) schrieb:


Der Hinweis auf Jörg Panzer ist interessant. Lohnt der aber, wenn man die Geschwindigkeitsverteilung im Hornhals nicht kennt?



Im Allgemeinen durchaus!

Wenn der Hersteller den Treiber ordentlich konstruiert hat (Phase Plug Design) ist man mit der angenommenn Normalverteilung eigentlich sehr gut bedient - bis die Membran des Treibers beginnt aufzubrechen.

Der Treiber hier hat eine relativ große 2,9" Membran wird also 'relativ früh' aufbrechen, mein Bauchgefühl liegt hier bei etwas oberhalb von 10kHz. Leider ist der Frequenzgang an sich schon etwas zerklüftet, so dass man nicht genau erkennen kann, wann er aufbricht. Vielleicht wäre das aus dem Impedanzgang besser abzulesen.

Trotzdem lohnt das durchaus
MikeySpillane
Hat sich gelöscht
#24 erstellt: 23. Jun 2014, 05:17

nailhead (Beitrag #23) schrieb:

Wenn der Hersteller den Treiber ordentlich konstruiert hat (Phase Plug Design) ist man mit der angenommenn Normalverteilung eigentlich sehr gut bedient - ... Trotzdem lohnt das durchaus


Wenn ... dann. Die dringende Notwendigkeit von Verbesserungen zeigt meiner Einschätzung nach, dass wenn nicht ist, also dann auch nicht. Normalverteilung würde ich sowieso nicht annehmen.

Schade, dass es mit dem Klumpen Knete im Hals nicht geklappt hat!
nailhead
Stammgast
#25 erstellt: 23. Jun 2014, 07:14

MikeySpillane (Beitrag #24) schrieb:
Normalverteilung würde ich sowieso nicht annehmen.


Ei ei ei, was für ein Schlenker ist mir denn da passiert Ich natürlich auch nicht

Ich meinte als Anregung natürlich eine plane Ebene am Hornanfang mit Geschwindigkeitsvektoren, welche senkrecht zur Ebene stehen.



Die dringende Notwendigkeit von Verbesserungen zeigt meiner Einschätzung nach, dass wenn nicht ist, also dann auch nicht


Was meinst du denn damit?
MikeySpillane
Hat sich gelöscht
#26 erstellt: 23. Jun 2014, 10:49

nailhead (Beitrag #25) schrieb:


Wenn ... dann. Die dringende Notwendigkeit von Verbesserungen zeigt meiner Einschätzung nach, dass wenn nicht ist, also dann auch nicht. Normalverteilung würde ich sowieso nicht annehmen.


Was meinst du denn damit?


Kleiner Spaß - "Wenn Hersteller sorgfältig, dann normale Geschwindigkeitsverteilung im Hornhals annehmen" (nailhead). Aber: "Hersteller war wohl nicht ganz so sorgfältig, weil kleiner Aufwand schon deutliche Verbesserungen gebracht hat" (mickey). Ergo: keine normale Verteilung annehmen! Simulationsaufwand erscheint zwecklos.


[Beitrag von MikeySpillane am 23. Jun 2014, 10:50 bearbeitet]
nailhead
Stammgast
#27 erstellt: 23. Jun 2014, 13:52
Achso, so war das gemeint

Hast du denn Erfahrungen mit dem Phase-Plug-Design von Beyma gemacht, oder wie kommst du zu dieser Aussage?

Der Simulations'aufwand' (bei vorhandenem 3D Modell mach ich das in weniger als 10 min) finde ich sehr wohl lohnenswert.
Denn auch ohne Kenntnis ob der Qualtität des Kompressionstreibers, weiß man nach Evaluierung des Modells sehr schnell, wo man dran ist. Und Fehler des Hornvorsatzes (oder ob es wirklich am Treiber liegt) lässt sich sehr gut erkennen.

Und so könnte man auch mal schnell die amplitudenmodellierte Abstrahlungs- und SPL-Veränderung sehen. Einfach im Modell mal die Membran des Speakers 4mm nach vorne und 4mm nach hinten setzen.
alex6679
Ist häufiger hier
#28 erstellt: 06. Jul 2014, 15:13
Hallo,

in den letzten zwei Wochen ist mir die Fertigstellung der Bässe, die die Koax Chassis ab ca 100Hz ablösen, in die Quere gekommen.
Auch wenns nicht zum Thema passt, stell ich hier mal ein paar Bilder von den Bassgehäusen rein:

12xa30nd 3-Wege Lautsprecher vorne
12xa30nd 3-Wege Lautsprecher hinten
Ein Gehäuse während der Bauphase:
bms 18S450 bassgehäuse

Mittlerweile habe ich mich auch etwas mit Abec beschäftigt und bin gerade am Simulieren. Seit ich im solving skript die Symmetrie des Chassis nutze, schafft mein Laptop sogar die Simulation mit einem feinen Mesh (MeshFrequency=15kHz) ohne Absturz zu beenden.
Ich übergebe dem Programm also folgendes 3D Modell vom Chassis:
viertel Chassis Modell polynom/ tractrix
Im Programm sieht das dann so aus:
Abec Screenshot

@nailhead: Du schreibst als ob du schon mehr Erfahrung mit Abec hast. Könntest du dir mal mein Solving skript anschauen um zu kontrollieren ob ich auch alles richtig eingegeben habe? Falls du du Zeit/ Lust hast selber zu simulieren, kann ich dir auch Modelle vom Chassis schicken.

Ich werd dann mal weitersimulieren und die Ergebnisse dann hier reinstellen.

Schönen Sonntag
Alex
nailhead
Stammgast
#29 erstellt: 06. Jul 2014, 19:01

alex6679 (Beitrag #28) schrieb:


@nailhead: Du schreibst als ob du schon mehr Erfahrung mit Abec hast. Könntest du dir mal mein Solving skript anschauen um zu kontrollieren ob ich auch alles richtig eingegeben habe? Falls du du Zeit/ Lust hast selber zu simulieren, kann ich dir auch Modelle vom Chassis schicken.
.


Gerne
alex6679
Ist häufiger hier
#30 erstellt: 06. Jul 2014, 21:21
Dann kopiere ich einfach mal mein solving skript hier rein. Vielleicht findest du du auf den ersten Blick einen Fehler. Falls du selber etwas ausprobieren willst, kann ich dir die CAD files zukommen lassen (per Mail?).

Noch eine kurze Erklärung:
Ich zeichne eigentlich nichts im Programm selbst, sonder lade alles über stl-files nach Abec3.
Ich lade immer 3 Modelle.
Eines dient als "Driver" und ist ein viertel eines regelmäßiges Vieleck.
Das zweite ist die gesamte Hornkontur, wobei mein Modell nach dem Phase Plug vom Druckkammertreiber startet und an der Schallwand endet. (Eigentlich wieder nur ein viertel)
Das Dritte dient als Interface zwischen den Subdomains und besteht wieder aus einem viertel eines regelmäßigen Vieleck.

Zur Zeit simulieren ich das Chassis in einer unendlichen Schallwand.



//*****************************************************************************
//
// ABEC3 Solving Script
// Project: 12xa30nd Simulation
//
//*****************************************************************************

Control_Solver
f1=800; f2=20000; NumFrequencies=20; Abscissa=log // Frequencies
MeshFrequency=10kHz // Auto-mesher
Dim=3D
Sym=xy

//===========================
//Subdomains
//===========================
Subdomain_Properties "Horn"
SubDomain=1
ElType=Interior



Subdomain_Properties "Schallwand"
SubDomain=2
ElType=Exterior
IBPlane=z

//Ab hier werden CAD Files geladen und den SubDomains zugeordnet
//=========================
//Hornkontur
//=========================

MeshFile_Properties
MeshFileAlias=chassis
Scale=1mm


Elements 'wholeChassis'
Subdomain=1
ElType=Exterior
MeshFileAlias=chassis
100 Mesh Include ALL

//==========================

//==========================
//Interface zwischen den SubDomains
//==========================
MeshFile_Properties
MeshFileAlias=interface
Scale=1mm

Elements "Interface-IB"
SubDomain=1, 2
MeshFileAlias=interface
300 Mesh Include ALL

//==========================
//Schallerzeugung
//==========================

MeshFile_Properties
MeshFileAlias=membran
Scale=1mm


Elements 'Driver'
Subdomain=1
MeshFileAlias=membran
200 Mesh Include ALL

Driving
RefElements="Driver"
DrvGroup=1001

vielen Dank
lg
nailhead
Stammgast
#31 erstellt: 07. Jul 2014, 09:55
Morgen,

einen Fehler hab ich schon mal gefunden:

unter "Elements 'wholeChassis' " definierst du die Domain als Exterieur -> hier müsste aber Interieur stehen (oder auch nichts, da du die Domain eigentlich schon weiter oben definiert hast). Aktuell wird dein Horn also als Exterieur betrachtet --> deswegen klappt es schon mal nicht.

Unter " 'Elements Interface-IB' " hab ich immer noch ein ElType=BE_IOnterface stehen, das ist aber noch aus früheren Zeiten. Wenn ich mich recht entsinne, sollte ABEC das selbst erkennen, sobald hinter SubDomain zwei Ziffern stehen.

Ansonsten passt das Solving skript. Was ich nicht überprüfen konnte ist die Aurichtung der Flächen, sprich die Richtung der Normalenvektoren. Die müsste in deinem Fall alle nach Innen zeigen.

Leider ist die Qualität deines Meshes nicht sehr gut, da du direkt die Dreiecke der stl-Files nutzt. Da schießen dir die Elemente bei höheren Mesh Frequenzen direkt in die Höhe. Kannst gerne mal versuchen zwischen Meshing=BiFu und Meshing=Delaunay zu wechseln.

Bezüglich der CAD Files --> PN
alex6679
Ist häufiger hier
#32 erstellt: 07. Jul 2014, 22:39
Danke für den Hinweis. Ich habe ganz vergessen das "Exterieur" wieder zu löschen.
Mir war nämlich anfangs nicht klar, dass man das Horn zum "Interieur" zählt und habe deswegen alles als "Außen" definiert.
Die Normalvektoren vom Chassismodell zeigen alle nach innen. Da du nach ihnen gefragt hast, ist mir aufgefallen, dass die Normalvektoren vom Interface falsch waren. Die haben nach außen gezeigt, sollten aber laut Anleitung nach innen zeigen, da "innen" meine Subdomain 1 ist.
Die Normalvektoren vom "Driver" zeigen auch alle ins Horn.

In den Dateien, die ich dir geschickt habe, ist das schon korrigiert.

Werde morgen nochmal mit den korrekten Einstellungen simulieren. Bei 10 bis 15kHz Meshing dauert mir das heute zu lange.

Schönen Abend
Alex
nailhead
Stammgast
#33 erstellt: 08. Jul 2014, 21:18
N'Abend,

so hab mal noch schnell vor dem Spiel die Simus gemacht. -Mit Laptop und damit beschränkter Rechenpower.

Hier mal die Simus:

Vgl Simus

Da sind schon Tendenzen erkennbar. Trotz der recht kleinen Mesh-Größe. An der 'Zackigkeit' der Kurven erkennt man das gut, dass da die Auflösung doch noch zu wünschen lässt.

In den Dateien war das Interface noch falsch ausgerichtet. Zudem hab ich das Gehäuse auch noch geviertelt.

Grüße und gutes Spiel
alex6679
Ist häufiger hier
#34 erstellt: 09. Jul 2014, 19:32
Hallo,

danke erstmal für die Simulation.
Bin auch gerade etwas am simulieren und probieren.
Kannst du mir erklären warum die Normalvektoren des Interface umgedreht hast? Laut Abec3 Hilfe sollten sie doch in Richtung der ersten Subdomain zeigen.

In meinem solving script steht:

Elements "Interface-IB"
SubDomain=1, 2
MeshFileAlias=interface
300 Mesh Include ALL

Deshalb zeigen die Normalvektoren in die Subdomain 1, also in das Horn. Die z-Koordinate der Normalvektoren ist negativ.

Oder habe ich etwas falsch verstanden.

Die 3D Modelle kann ich beliebig fein aufgelöste erzeugen. Wie z. B. dieses hier:

high res chassi model

Falls du mal mit einem hochaufgelösten Modell simuliern willst, musst du mich nur wissen lassen welche Auflösung und welchen zwischen Ring du möchtest.
Im Modell oben ist das runde Chassis durch ein 360- Eck angenähert und als Übergangsring habe ich ein Modell mit 8 Spitzen zur Symmetriebrechung gewählt.

lg
Alex
nailhead
Stammgast
#35 erstellt: 09. Jul 2014, 20:00
Hi,

also der Abschnitt in der Original-Datei sieht genau so aus, wie du schrobst. Dann zeigen bei mir aber die Normalen des Interface nach außen. Erst nach einfügen des 'SwapNormals=true' zeigen sie nach Innen in Richtung Membran:

Normalen_Rtg

Auch ganz leicht an der Einfärbung zu erkennen: Erscheint die Fläche gefärbt, zeigt die Fläche zum Betrachter.

Die Geometrie ist ausreichend genug abgebildet. Ich meinte die Qualität des meshes ist nicht gut, da ungleichmäßig. Hier mal ein Screener, der ein mesh mit 8k zeigt:

Mesh_Quali

Man sieht also die unregelmäßigt verteilten und ungleichmäßig großen Elemente. Die Quali des meshes könnte man aber in der Tat erhöhen, indem man die Ursprungs-stl Datei schon etwas feiner auflöst. Die meshes die ABEC nachträglich zuführt verschlimmbesseren das Ganze nur noch. Aber auch die länglichen Dreieecke der stl's sind alles andere als optimal.

Zudem könntest du den kleinen äußeren Rand einfach weglassen, der führt auch zu eine lokalen Verdichtung des meshes und zu einer unnötig hohen Anzahl an Elementen.

Kannst du die Geometrie nicht zufällig als stp oder igs exportieren?
alex6679
Ist häufiger hier
#36 erstellt: 09. Jul 2014, 21:32
Ok, dann ist mit den Normalvektoren etwas durcheinander geraten, aber ich habe das Grundprinzip schon richtig verstanden.
Momentan erzeuge ich die Modelle mit Matlab als ascii- stl- Dateien und lade sie dann in Meshlab.
Ich muss mal schauen was Meshlab so alles kann. Vielleicht kann ich eine remeshing Funktion nutzen um gleichmäßigere Dreiecke zu erzeugen.
Exportieren kann ich sie dann als: .stl, .ply, .obj, .wrl, .dxf, .dae, .ctm und .xyz. stp und igs geht leider nicht.

Auch wenn man das Mesh noch verbessern kann, habe ich mal die aktuelle Situation (gerader Übergang, allerdings noch in unendlicher Schallwand, 10kHz Mesh) simuliert:

simulierter Frequenzgang

und die Messung dazu:
gemessenerFrequenzgang

Ich finde tendenzielle Ähnlichkeiten gibt es schon. Der Einbruch um 5kHz gibt es beides mal eine Senke im Frequenzgang, die unter Winkel gemessen/ simuliert verschwindet.

Bevor ich weiter simulieren, schaue ich aber erst wie ich das Mesh noch verbessern kann.

vielen Dank und einen schönen Abend
alex6679
Ist häufiger hier
#37 erstellt: 29. Aug 2014, 19:13
Hallo,

da seit meinem letzten Zwischenbericht recht viel in Bezug auf den 12xa30nd passiert ist, wollte ich mal wieder vom aktuellen Stand berichten.

Zu erst mal zu den Simulationen:
Ich habe neue 3d Modelle vom Chassis mit gleichmäßigeren Meshes erzeugt und verschiedene Zwischenringe simuliert.
Als Referenz habe ich dazu eine Simulation vom damaligen ist Zustand mit geradem Zwischenring verwendet. Auch wenn die Simulation nicht hunderprozentig mit dem gemessenen Frequenzgang übereinstimmt, gehe ich davon aus, dass sich Tendenzen aus der Differenz zwischen dem simulierten Ist-Zustand und der Simulation von anderen Zwischenringen ableiten lassen.
Hier also der simulierte Frequenzgang mit geradem Zwischenring:
simulierter Frequenzgang gerader Übergang
Abgebildet ist der Frequenzgang von 0 bis 45 Grad in 15 Grad Schritten.
Das zugehörige 3d Modell:
3d Modell gerader Übergang


Simulation von einem Ring mit 4 Spitzen zur Symmetriebrechung:
simulierter Frequenzgang 4 Spitzen Symmetriebrechung
Das zugehörige 3d Modell:
 3d Modell 4 Spitzen Symmetriebrechung
Durch die Symmetriebrechung verschwindet sie Senke zwischen 5 und 6kHz. Leider erzeugen die Spitzen einen Einbruch zwischen 3 und 4 kHz. Das passt ungefähr zur Höhe der Spitzen von 25mm, die rechnerisch eine Auslöschung bei 3450 Hz ergeben sollte. Zusätzlich verschlechtert sich auch das Bündelungsverhalten. Unter 45 Grad fällt der Frequenzgang steil ab ca 5kHz ab und nimmt dann langsam wieder zu.

Simulation mit einem Ring mit 4 abgerundeten "Spitzen":
simulierter Frequenzgang 4 Spitzen glatt Symmetriebrechung
Das zugehörige 3d Modell:
3d Modell 4 Spitzen glatt Symmetriebrechung
Die Senke um 3-4kHz verschwindet. Einen wirklichen Vorteil bringt er aber auch nicht.

Dann wollte ich noch den Einfluss der äußeren Stufen am Dichtring untersuchen. Also habe ich ein Modell vom Chassis ohne Dichtring erstellt.
simulierter Frequenzgang kein Dichtring
3d Modell kein Dichtring

Laut Simulation hat der Dichtring keinen großen Einfluss.

Trotzdem habe ich mich entschieden mir Zierringe für die Chassis drucken zu lassen. Auch wenn es akustisch nicht viel ändert, finde ich es schöner wenn die Schrauben abgedeckt sind.

Hier also ein paar Bilder vom Lautsprecher mit Zierring:
12xa30nd mit Zierring
12xa30nd mit Zierring Nahaufnahme
12xa30nd mit Tieftöner

Ich finde rein optisch hat der Zierring schon viel gebracht. Der Frequenzgang hat sich auch leicht verändert und bei der Gelegenheit habe ich gleich den DSP neu eingestellt.
Mit dem Ergebnis bin ich jetzt wirklich zufrieden:
Frequenzgang 0 bis 60Grad
Gemessen wurde in 90cm Abstand unter Winkeln von 0 bis 60Grad in 15Grad Schritten.
Gruppenlaufzeit unter 0 Grad:
Gruppenlaufzeit unter 0 Grad
Damit hätte ich Modifikationen am Koax abgeschlossen.
Vielleicht inspiriert es den ein oder anderen ein ähnlichen Projekt zu starten.

lg
Alex
Christoph_Gebhard
Inventar
#38 erstellt: 04. Sep 2014, 12:52

alex6679 (Beitrag #37) schrieb:
Vielleicht inspiriert es den ein oder anderen ein ähnlichen Projekt zu starten.


Das auf jeden Fall!
Cool gemacht!
alex6679
Ist häufiger hier
#39 erstellt: 06. Sep 2014, 09:08
Vielen Dank.

lg
Big_Määääc
Inventar
#40 erstellt: 09. Sep 2014, 09:10
das hier ist Enthusiasmus für ein Vorhaben

hier sieht man schön das DIY selbst für die unüblichsten Wege keine Grenzen kennt !!
alex6679
Ist häufiger hier
#41 erstellt: 11. Jan 2018, 00:40
Hallo,

es ist zwar schon eine Weile her, dass ich hier was gepostet hab. Da sich aber vor ein paar Tagen ein User bei mir gemeldet und sich nach den Lautsprechern erkundigt hat, wollte ich das zum Anlass nehmen um zusammenzufassen was sich in den letzten zwei Jahren alles an meinem Setup geändert hat.

Mit den 12xa30nd bin ich immernoch sehr zufrieden und als Tieftöner kommen noch immer BMS 18S450 in geschlossenen Gehäusen zum Einsatz. Die Tieftönergehäuse habe ich allerdings neu gebaut:
lautsprecher_Nah
An den DSP Einstellung hab ich nicht mehr viel verändert. Die Trennfrequenz Tieftöner zu Mitteltöner liegt bei gut 100Hz. Ab 1kHz übernehmen die Hochtöner.
Hier nochmal die Messungen dazu:
summeEinzelwege
Die Winkelmessungen gehen von 0 bis 90 Grad in 15 Grad Schritten.
winkelmessungen
Was sich geändert hat ist die Elektronik der Boxen: Die AS2.100d waren nur von meinen Zweitboxen geliehen und es war von anfang an geplant, dass sie ersetzt werden.
Da ich mit Hypex zufrieden war, habe ich mich beim dsp für Hypex DLCPs (ein DLCP pro Box- unnötig ich weiß) entschieden. Als Endstufen verwende ich für die für die Hochtöner und die Tiefmitteltöner
jeweils Hypex ucd180Hgs und für die Tieftöner pro Box eine Icepower ASP1000. Anstatt den Pegel der Hochtöner digital über den DSP zu senken, habe ich bei
den Endstufen der Hochtöner den Gainfaktor um 6dB reduziert um Rauschen zu verringern. Bei den ucd180 geht das ja relativ einfach über das Tauschen eins Widerstandes.
Da die DLCPs im Vergleich zu den AS2.100 zusätzlich einen höheren Signal/Rauschabstand haben, bin ich was das Rauschen betrifft wirklich sehr zufrieden. Man
muss sein Ohr schon mehr oder weniger direkt vor den Koax halten um es wahrzunehmen- trotz 105dB/W Hochtöner.
Was ich an den DLCPs auch praktisch finde ist ihr Amp_enable Pin mit dem man die Endstufen erst aus dem Standby geholt werden, wenn der DSP hochgefahren ist.
Dadurch gibt es keine Plops beim Ein- und Ausschalten und über eine minimale Schaltung, kann diese Amp_enable Funktion auch für die Icepower Endstufen genutzt werden.

Was die Frontboxen betrifft war's das. Vielleicht schaffe ich es morgen Fotos von den Rearboxen (auch mit den 12xa30nd) zu machen.

Schönen Abend noch
Alex
fabel
Stammgast
#42 erstellt: 13. Jan 2018, 00:01
Hallo Alex,

anstatt immer nur still mitzulesen, bin ich Aufgrund der Großartigkeit Deiner wahrhaft DIY-Geist erfüllten Vorgehensweise praktisch gezwungen, Dir meine Hochachtung auszudrücken.
Ich habe jetzt noch mal ca. 2 Stunden Detailliert mit Deinem Vorgehen verbracht und fühle mich als Coax-Liebhaber stark versucht diesen Tweak mal nachzuahmen. Zu einem besseren Verhalten kann man so einen großen Coax wohl kaum bekommen; very tempting; hach, bräuchte ich doch nur einen neuen Lautsprecher ... .

Wärst Du bereit für so ein Unterfangen die Druckdatei für den nun verwendeten Ring zur Verfügung zu stellen?

Grüße Fabian
alex6679
Ist häufiger hier
#43 erstellt: 13. Jan 2018, 23:00
Vielen Dank.
Klar, die stl- Dateien von den Ringen kann jeder von mir haben. Ich kann sie gern per Mail verschicken. Da meine Matlab Lizenz ausgelaufen ist, kann ich zur Zeit keine neuen Modelle machen. Die Magnete müssen also passend zu den Ringen gekauft werden.

lg
Alex
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