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Gehäuse aus Beton+A -A |
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Autor |
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nolie
Stammgast |
#1 erstellt: 10. Sep 2015, 11:39 | |
Moin Moin Leute, ja ich weiß es gibt bereits viele Threads über dieses Thema, aber ich glaube ich bin nicht der einzige der noch wissbegierig ist. Ich möchte meinen nächsten Lautsprecher aus Beton gießen, da mir dieses industrielle Design sehr gut gefällt. Ich habe schonmal ein kleines Fundament gegossen und ein Betonmischer wäre auch vorhanden, aber wahrscheinlich garnicht notwendig. Meine Fragen: -Welcher Beton ist für so ein Projekt am besten nutzbar. -Wie dick sollten die Wände für ein Stabiler aufbau sein. -Kann ich die Teile einzeln gießen und am ende zusammen kleben ? Wenn ja mit was für einen Kleber ? -Kann ich unsaubere Stellen irgendwie ausbessern ? -Wie Löse ich das fertige Gehäuse aus der Holzverschalung ohne das sich etwas sich mit dem Holz verbindet ? Ich würde vorher die Chassis aus Holz nachbauen und sie mit Frischhaltefolie in das Beton einlegen, wie kann ich im nachhinein das Chassi am besten befestigen ? Loch bohren und dann verschrauben+Kleber ? Mich würde es sehr freuen wenn dieser Thread zu einer objektiven und konstruktiven Disskusionsrunde werden würde ! Natürlich gibt es verschiedene Meinung, aber wie gesagt Objektiv und konstruktiv bitte Ich freue mich auf eure Antworten ! Falls ihr bereits erfahrung gemacht könnt ihr diese gerne kundtun schöne grüße Nolie |
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NHDsilkwood
Inventar |
#2 erstellt: 10. Sep 2015, 12:22 | |
Schau mal im Arschbackenhorn Thread vorbei! Da sind schon einige feine Links verzeichnet. Und Chassis nicht aus Holz nachbauen, sondern aus Styropor, ebenso den inneren Hohlraum. Die kann man im Anschluss einfach rauspulen. Ich grüble gerade über Rampamuffen. Eine Schraube, mit Schrumpfschlauch überzogen und in eine Rampamuffe gedreht. Die Schraube kann durch den Schlauch nicht im Beton "kleben" und die Muffe bleibt betonfrei.... Armierung ist wichtig, das ist klar. Doch ich plane für mein Projekt auch noch Glasfaserschnitzel mit ein. Das erhöht die Zugfestigkeit noch mehr. Meine Vermutung: Quarzsand und Zement sind, wegen der gleichmässigen und kleinen Körnung, die perfekte Grundlage für fliessfähigen Beton. |
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SRAM
Inventar |
#3 erstellt: 10. Sep 2015, 12:39 | |
- nimm Steinmehl als Zusatzstoff. Nur gebrochenes Material, keinesfalls Waschsand aus der Kiesgrube o.ä. - je nach Anspruch deinerseits solltest du sehr feiens mehl nehmen ( < 0,1 mm, entspricht dann Zementkörnung) oder Steinmehl 0/1 bis maximal 0/2mm (Daumenregel: Wandstärke mindestens zehnmal größte Körnung) - Holzmodelle einlegen ist gut. Holzmodelle mit Schrauben und Gewindehülsen, die dann gleich eingegossen werden, noch besser. Schraube / Hülse Gewinde mit Teflonband schützen (kann man nach aushärten leicht wieder rausdrehen). Die Hülsen sollten außen (da wo sie im Beton sitzen) gerändelt sein. - Nimm Betonverflüssiger und sowenig Wasser wie möglich (um Schrumpfen zu vermeiden). gibts inzwischen auch auf ebay und co.. Von Sika z.B.. - Mischungsberechnung siehe hier: http://www.beton.org...bl%C3%A4tter/B20.pdf - immer mit Pigmenten die zementfest sind durchfärben. Gibt es im Baustoffhandel und z.b. bei Kremer Pigmente im online-shop - wenn du den Beton nach obiger Spezifikation zubereitest, wird der wasserdünn, was schön alles abformt, allerdings muß die Form dann auch dicht sein ! (sonst wird die Schweinerei sehr groß....) - um Luftblasen zu entfernen und die Form gut zu füllen, solltest du einen Rütteltisch / Vibrator verwenden (nicht den von der Freundin, obwohl der wahrscheinlich auch geht, aber sich dich dann wahrscheinlich schlägt ;-) ) Für den Hausgebrauch kannst du auch einen Schwingschleifer auf die Form spaxen. - ich würde Gehäuse als "Wanne" gießen (mit Terminalaussparung, Rippen innen, usw.) und die Frontplatte getrennt. Gehäuse und Frontplatte mit Falz zur Zentrierung und dann mit Zementschlämpe / Acryldispersion - Mischung noch feucht verkleben. Bei reinem Sichtbeton Probestück erforderlich, die Acryldispersion kann leicht "Fettflecke" verursachen Gruß SRAM |
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Bustusmann
Ist häufiger hier |
#4 erstellt: 10. Sep 2015, 13:28 | |
... und wie sieht's mit Armierung aus? Reiner Beton ist eine sehr fragile Sache, ähnlich Ton oder Porzellan. Wenn in der Hoch- und Tiefbau-Branche von Beton geredet wird, meint man meistens Stahlbeton. Der ist eigentlich nichts anderes als mineralisch stabilisierter Stahl. Also, wenn schon eine Lautsprecherbox aus Beton, dann muss erst eine Armierung in Form des Lautsprechers fabriziert werden - mit Baustahlmatten, -gittern etc. Alternativ wäre der Zusatz von Mineralfasern. Aber wehe, man muss nacharbeiten. Aus Mineralfaser-Beton fertigt man Atombunker etc. ... ABER: Stahl-/Mineralfaser-Beton hat schlechte Eigenschaften, was Lautsprecher angeht. Aufgrund seiner Festigkeit und Sprödigkeit hat er gut leitende und schwingende Eigenschaften, was Akustik angeht. In der Baubranche versucht man, Stahlbeton dort zu vermeiden bzw. zu unterbrechen, wo es um akustische Abschirmung oder Dämmung geht. Unkontrollierte Schwingungen vermeidet man in der Akustik nicht durch Masse, sondern durch intelligente Dämmung. Diese ist verhältnismäßig leicht und kann in jedem Holz- oder Kunststoffgehäuse verwirklicht werden. Natürlich sollte auch das Gehäuse möglichst resonanzarm sein. In extremen Fällen hilft eine doppelte Wandung mit Sand- oder Bitumenfüllung dazwischen. Ich würde Bitumen bevorzugen, denn wenn Sand in den Spulenschlitz der Lautsprecherchassis kommt ... Wenn doch Sand, dann die Korböffnungen der Lautsprecherchassis mit lockerer Kunstseide sanddicht zukleben. Das würde ich übrigens auch bei Beton empfehlen, da er immer ein bisschen sanden kann. Mein Tipp: Die Beton-Idee noch einmal gründlich überdenken. Es gibt besseres für gute Lautsprecher. |
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Wave_Guider
Inventar |
#5 erstellt: 10. Sep 2015, 20:25 | |
Armierung: schon mal eine Gehwegplatte mit Armierung drinnen gesehen? Nein, die brauchen keine Armierung. Weil auch so stabil genug. Man kann ja mal versuchen, eine zu zerbrechen Und ob eine umgefallene (Stand)box aus Beton nun zersplittert, oder nur Risse zeigt weil von der Armierung noch zusammen gehalten, dürfte auch egal sein. Grüße von Thomas |
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Bustusmann
Ist häufiger hier |
#6 erstellt: 10. Sep 2015, 20:53 | |
Wenn die Lautsprecherbox nicht viel größere Flächen hat als eine Gehwegplatte: O.K. Dann wird sie aber recht klein ausfallen, und das mit dem Beton macht erst recht keinen Sinn mehr. Die Idee ist doch, mit der Trägheit der Masse unerwünschte Schwingungen zu vernichten. Außerdem genügt bekanntlich ein Hammerschlag, um eine Gehwegplatte zu zerlegen. Wie empfindlich wäre erst ein Hohlkörper wie eine Lautsprecherbox? Das Nacharbeiten des rohen Gusskörpers würde zum Vabanque-Spiel. Zugegeben: Wenn eine Standbox umfällt, ist es wahrscheinlich egal, aus welchem Material sie einst war: Kaputt ist Kaputt. Wenn's der Korpus überlebt hat, die Schwingspulen sind dann irgendwo, nur nicht mehr mittig im Spalt. Meinem Bruder ist einmal ein Elektrostat umgefallen: Totalschaden |
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Wave_Guider
Inventar |
#7 erstellt: 10. Sep 2015, 21:47 | |
Bustusmann schrieb:
Das mag für Ausweichbewegungen gellten, also axial zum Tief- oder Tiefmitteltöner. Aber für die Gehäusewände auch? Wie ist das Verhältnis der inneren Dämpfung (Eigendämpfung) bei Beton im Vergleich zu MDF? Ob sich der Aufwand lohnt, könnte man mit einfach gehaltenen, vergleichenden Testaufbauten überprüfen. (Z.B. Gehäuse nur mit dem Tieftöner und dann üblichen Messungen bezüglich Vibrationen machen). Dabei würde man auch den Umgang mit den Werkstoffen einüben, bevor etwa gleich das Meisterstück angegangen wird und man dabei feststellt, wie man es hätte besser machen können. Grüße von Thomas |
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SRAM
Inventar |
#8 erstellt: 11. Sep 2015, 06:54 | |
Eine Armierung braucht es nicht, ja, sie wäre bei den angestrebten Wandstärken sogar nachteilig. Will man mehr Elastizität in das Ganze hineinbringen, dann hilft nur whisker oder Faser-Zugabe. Das ist aber etwas für Spezialisten da anisotroph und vorallem: der threadersteller will ja gerade die "normale" Betonoberfläche; die sieht aber mit diesen Additiven ganz anders aus. Was gut funktioniert, aber auf einen "wetlook" der Oberfläche hinausläuft, ist Vakuumtränken der fertigen, trockenen Werkstücke mit dünn eingestelltem und abbindeverzögertem (damit es auch eindringen kann) Epoxidharz. Danach muß man allerdings die Oberfläche schleifen und polieren: dafür sieht die dann auch aus wie italienischer polierter Putz, etwa so: Gruß SRAM |
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