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Reihenschaltung von Chassis kritisch?+A -A |
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Autor |
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Speakerbuilder
Ist häufiger hier |
#1 erstellt: 29. Apr 2005, 17:53 | |
Wie kritisch ist die Reihenschaltung von Chassis aus akustischer Sicht? HH und KuT stehen der Sache kritisch gegenüber, schalten bei Doppelschwingspulen-Bässen aber auch die Spulen in Reihe, was ja nichts anderes ist als wären es zwei Chassis. Es gibt sicher einige von Euch die sich damit schon mal beschäftigt haben. Bin mal gespannt auf Eure Meinungen Grüße, Speakerbuilder |
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Spatz
Inventar |
#2 erstellt: 29. Apr 2005, 18:14 | |
Bei der Kombination von "2 Bässe in Serie" und Bassreflex soll es das Problem geben, dass durch Serientoleranzen der Chassis jeweils unterschiedlichen Frequnezgängen kommt, aber das BR-Rohr nur auf einen der beiden Tieftöner abgestimmt ist. Das führt zu einem unausgewogenen Frequenzgang. Natürlich ist auch noch die verminderte Leistungsfähigkeit des Verstärkers zu nennen. Ich denke bei einem Doppelschwingspulenbass ist dieses Problem nicht vorhanden, da es nur eine Membran gibt. |
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Speakerbuilder
Ist häufiger hier |
#3 erstellt: 29. Apr 2005, 18:22 | |
Die Serienstreuung haste auch bei ner Parallelschaltung. Da kommen auch nicht zwei gleiche Frequenzgänge raus. Außerdem verhuntzt die Raumakustik den Frequenzgang hundert mal mehr als das bisschen Serienstreuung. Denke, es hat andere Gründe als den Frequenzgang, z.B. Phasenverschiebungen o.ä. Das man Verstärkerleistung verschenkt ist schon richtig. Es ist aber sicher nicht besser den Amp mit 2 Ohm Impedanz zu rösten, oder? Grüße, Speakerbuilder |
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Cpt._Baseballbatboy
Inventar |
#4 erstellt: 29. Apr 2005, 20:17 | |
Im Bassbereich fehlen bei den KuT/HH-Lautsprechern (und vielen anderen auch) bis zu 6dB durch den Bafflestep. Durch Parallelschaltung lässt sich das einigermaßen ausgleichen, der Hochtöner muss daher nicht so weit im Pegel reduziert werden. Die Box hat einen höheren Wirkungsgrad. Bei Serienschaltung fehlen 3dB bei gleicher Eingangsspannung, das ließt sich also nicht so gut (das man das durch inzwischen wirklich günstige Verstärkerleistung ausgleichen kann, interessiert meist keinen; LS mit hohem Wirkungsgrad werden immer noch als "dynamisch" eingestuft). Was gibt es noch für Gründe für die Parallelschaltung? Die meisten Chassis für den Heimbereich sind 8-Öhmer, parallel geschaltet ergeben sich 4, seriell 16 Ohm, die aus irgendeinem Grund ebenfalls verpönt sind. Gelegentlich ist man auch der Meinung, dass die Serienschaltung den Dämpfungsfaktor verringert. Ist Blödsinn und nicht zutreffend. Gruß Cpt. |
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ducmo
Inventar |
#5 erstellt: 29. Apr 2005, 21:10 | |
Das mit dem Dämpfungsfaktor hab ich auch schon mal gehört... Was ist denn allgemein damit gemeint, bzw. welche Auswirkung hat ein niedriger/hoher Dämpfungsfaktor??? Zur reihen/parallel Schaltung kann ich nur sagen, dass ich bei einem Doppelschwingspulen Subwoofer überhaupt keinen Unterschied gehört habe! Der Pegel war nicht größer und klanglich hab ich auch keinen Unterschied gemerkt, allerdings muß ich dazu sagen, dass das Teil eh nicht gerade Hai-End war! mfG Jan |
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10_BGS
Stammgast |
#6 erstellt: 30. Apr 2005, 01:13 | |
Hallo zusammen, der Grund warum u.a. in den beiden einschlägigen Zeitschriften immer von einer Serienschaltung abgeraten wird, sind durchaus die Parameterstreuungen. Warum soll das nun bei Parallelschaltung ein geringeres Problem darstellen? Überlegen wir's uns mal genau: Bei einer Parallelschaltung sehen die beiden TT immer die gleiche Spannung (das nennt sich glaube ich Maschenregel). Wenn der Frequenzgang der dabei rauskommt durch besagte Serienschwankungen vielleicht stellenweise um sagen wir mal 1 dB abweicht, dann ist das nicht wirklich tragisch. Bei einer Serienschaltung kann von einer gleichen Spannung an beiden Chassis aber nicht die Rede sein. Wer sich mal die Gebirgslandschaft des Impedanzverlaufs eines Tieftöners ansieht, dem wird klar, daß zwei angeblich gleiche Treiber sich durch Verschieben eines Impedanzmaximums um wenige Hz (=> Parameterstreuungen) in ihrem Widerstand schnell mal um 10 Ohm unterscheiden können. Z.B. erster TT hat bei Frequenz X 10 Ohm, der zweite jedoch 20 Ohm. In diesem Fall fielen zwei Drittel der Spannung am zweiten Treiber ab, der damit 3 dB lauter wäre. Das eine dB wie bei der Parallelschaltung käme da natürlich noch dazu. Im Falle eines Doppelschwingspulen-Chassis gibt's dieses Problem wie schon geschrieben nicht. Ist ja nur ein schwingendes System mit logischerweise nur einem Antrieb (auch wenn der aus zwei Wickeln bestehen mag). Kann ja schließlich nicht lauter oder leiser als es selbst spielen. Einen Trick um diese Klippe zu umschiffen habe ich mal bei einem Bauvorschlag (ich glaube in HH) gesehen. Durch jeweils einen, den beiden 8 Ohm Tieftönern parallelgeschalteten 10 Ohm Widerstand, wird der Impedanzverlauf der Treiber soweit glattgebügelt, daß die beschriebene Problematik in den Hintergrund tritt. Ich hoffe es hat jetzt irgend jemand verstanden was ich meinte. Grüße, Simon. |
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knikknak
Ist häufiger hier |
#7 erstellt: 30. Apr 2005, 09:13 | |
10_BGS, du hast völlig recht! Mann kan aber Serien Schaltungen im Hoch und Mittelton bereich machen da man diese Lautsprecher ausserhalb ihrer Resonanzfrequenz einsetzt. Den Bauvorschlag mit parallelgeschalteten Widerstand war meine ich ein Lautsprecher von Bastanis. |
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cosmodog
Ist häufiger hier |
#8 erstellt: 30. Apr 2005, 10:04 | |
Ich habe in letzter Zeit mit verschiedenen Weichenkonzepten experimentiert, als Maßstab konnten allerdings nur meine Ohren, die mir bestens bekannten CD´s und Einfachstmesstechnik herhalten. Als Chassis kamen ein Fostex FE103 in ca. 2,5L CB und ein Eminence Alpha 8 zum Einsatz, den ich in rd. 40L BR betreibe. Er soll den kleinen BB im Bass unterstützen. Da ich keinen Röhrenamp benutze habe ich einfach mal versucht, sie seriell miteinander zu verschalten. Fazit: auch mit verschiedenen Parallelwiderständen (8,2 bis 12 Ohm)kein wirklich überzeugendes Ergebnis. Danach beschaltete ich die Chassis mit einer 6dB-Serienweiche, sprich L (6,8mH) parallel zu BB, C (99µF aus Elkos und MKT´s) parallel zu TT, beide Parallelschaltungen in Reihe. Der Sound war jetzt schon ganz gut, aber manche Stimmen (z.B. Norah Jones) klangen etwas nasal. Bei manchen Bassläufen konnte man hören, dass das Instrument in den tiefen Lagen lauter klang als in höheren Lagen. Also L verkleinert auf 5,6 mH, et voilá: satter Tiefton, aber viel Überschneidung (sprich: Überhöhung in den unteren Mitten) ...und der BB quakte noch immer :-( Dann verkleinerte ich C schrittweise bis nur noch ein 68µF Elko überblieb, was zwar das Näseln beseitigte, aber leider auch einiges an musikalischer Information. Also beschloss ich, die Gegenprobe mit einer herkömmlichen 6dB-Parallelweiche zu machen. (C vor BB, L vor TT) Was soll ich sagen, wie ich die vorhanden Spulen und Kondensatoren auch verdrahtete, es wollte sich einfach kein befriedigendes Ergebnis einstellen. Den kleinen Fostex hatte ich zuvor unbeschaltet in einer TQWT benutzt, also überlegte ich mir, ihn unbeschaltet zu benutzen. Schließlich zeigte die Simu mit LspCAD einen sanften Ausstieg mit 6db durch die Gehäuseparameter. Den TT trennte ich diesmal mit 12dB und schloss ihn probehalber verpolt an. Nein, das war es nicht! (Loch im Grundtonbereich) Wieder umgepolt: schon besser, aber irgendwie inhomogen. Man hatte den Eindruck, jedes einzelne Chassis zu hören, aber von Zusammenspiel keine Rede. Ausserdem war der BB jetzt viel zu laut. Dann nahm ich die C´s aus dem TT-Zweig, kehrte also zum 6db-Parallelkonzept zurück. (5,6mH vor TT, BB unbeschaltet) Dann passierte es: Vor lauter Freude über den satten Ton drehte ich den Lautstärkeregler nach rechts und schwupp! Schaltete sich der Amp ab. Ich hätte die Impedanz im Auge behalten sollen, die jetzt bis auf 1,6 Ohm runterging!!! Also beschaltete ich den Fostex mit einem Spannungsteiler (12 Ohm parallel, 3,9 Ohm davor, was seinen Pegel senkte und die Impedanz etwas linearisierte. Jetzt noch das L auf die ursprünglichen 6,8 mH erhöht und es kommt ein warmer, aber detailreicher Klang heraus. Lediglich bei extremen Zerrgitarren (Metal) klingts noch etwas kratzig, aber Liveaufnahmen (insbesondere sparsamer instrumentierte) vermitteln den Eindruck, "dabei" zu sein. Ich hoffe, dass ich nicht zu sehr off-topic bin. Vielleicht kann ja der ein oder andere was mit meinem Geschwafel anfangen. ;-) Gruß Andreas |
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10_BGS
Stammgast |
#9 erstellt: 30. Apr 2005, 11:45 | |
@comodog: Bestimmt kein Geschwafel! Hab's mit großem Interesse gelesen. Es ist toll, wie du mit viel Know-How und durch konsequentes Probieren auch ohne teure Meßtechnik zu einem fast perfekten Ergebnis gekommen bist. Gratulation! @knikknak:
Da haste recht. So dürfte die Serienschaltung keine Probleme verursachen. |
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Fabsi_shoe
Neuling |
#10 erstellt: 02. Sep 2018, 10:06 | |
Hallo liebe Experten , ich werde dieses Jahr meinen ersten Woofer bauen. Dabei handelt es sich um einen Usb Bin der beinhalten 2 Chassies mit 1000 Watt Rms . jetzt meine Frage ist es klüger wenn ich 2, 4 ohm lautsprecher in Reihe schalte oder 2 Chassies mit 8 Ohm parallel schalte ? hab gehört das bei der Reihenschaltung die qualität des signals verschlechtert wird ? Jetzt zu meiner eigentlichen Frage wie schaffe ich es dann gleich ob Reihe oder Paralellschaltung auf einen Speakon Anschluss zu kommen ? Vielen Dank schon mal Mit freundlichen Grüßen Fabsi Shoe |
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trilos
Inventar |
#11 erstellt: 02. Sep 2018, 15:55 | |
In einer Hobby Hi-Fi Ausgabe des Jahres 2017 antwortete Timmermanns auf die Anfage nach Serienschaltung statt Parallelschaltung, dass das einzige Problem beim Betrieb des Chassis im Bereich der Resonanzfrequenz liegt (also somit vor allem beim Tieftöner). Beim Einsatz oberhalb der Resonanzfrequenz sei die Reihenschaltung genauso so gut einsetzbar, wie die Parallelschaltung. Beste Grüße, Alexander |
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Big_Määääc
Inventar |
#12 erstellt: 02. Sep 2018, 20:50 | |
wenn du nicht den letzten, streuenden Kernschrott benutzt, klappt auch Serienschaltung gut. aber 4 Ohm Chassis sind selten, und daraus resultierende 8 Ohm meist weniger sinnvoll, als 4 Ohm aus zwei parallelen 8 Öhmern, wenn es um Ampleistung geht. |
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