ProAC Supertower - Weiche neu aufbauen

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the_reaper
Stammgast
#1 erstellt: 17. Apr 2019, 20:12
Hallo zusammen,

ich stehe hier zwar nicht vor einem Rätsel, aber habe einen Wunsch. Ich besitze seit einiger Zeit hier zwei Paar Lautsprecher und habe mich nun für ein paar entschieden. Die Lautsprecher sind ProAc Supertower (2-Wege-Bassreflex), zumindest zum Teil. Die Tief-/Mitteltöner sind ScanSpeak W18/8542-00, von welchen pro Box zwei Stück verbaut sind. Die Hochtöner sind nicht mehr Original und wurden durch Focal TC120TD5 ersetzt. Gerade im Hochtonbereich gefallen mir die Boxen sehr gut, da die Wiedergabe sehr klar und präzise ist. Im Mittel- und Tieftonbereich gefallen mir die Boxen allerdings nicht ganz so gut. Wenn nur ein Frequenzbereich wiedergegeben werden muss, also nur Mitten oder Tiefen, dann gefallen mir die Boxen noch ausgesprochen gut. Sobald allerdings Rockmusik wiedergegeben wird, mit Gesang, Gitarre, Bass und Schlagzeug, dann ist der mittlere Bereich zwar noch in Ordnung, aber der Bass ist ziemlich mau und unpräzise.

Dinge, welche ich für mehr Bass bereits versucht habe:
1. Ich habe die Aufstellung versucht zu optimieren. Über diesen Lautsprecher-Rechner habe ich mir die optimale Aufstellung ausrechnen lassen und die Lautsprecher dementsprechend ausgerichtet. Eine leichte Besserung hat das schonmal gebracht.
2. Der Lautsprecher ist ein Bassreflex Lautsprecher, welcher allerdings ziemlich vollgestopft ist mit Dämmmaterial. Das Material habe ich soweit angepasst, dass zwischen dem unteren Woofer und den Bassreflex-Öffnungen nur Luft ist. Auch das hat schon zu etwas mehr Druck geführt.
3. Am Verstärker habe ich natürlich auch schon jede Optimierung getestet, aber auch noch kein wirklich zufriedenstellendes Ergebnis erreicht.

Die Frage ist nun, was soll ich tun? Ich denke im Moment über zwei Optionen nach:
1. Option: Die Weiche umbauen/optimieren. Im Internet bin ich auf folgende Seite gestoßen, auf der die Weiche umgebaut wurde und die Basswiedergabe dadurch deutlich verbessert wurde: http://www.top-audio...proac-supertower.htm
Das wäre wohl eine relativ einfache Option und einen ersten Versuch wert. Ob man allerdings die genauen Baupläne bekommt ist fraglich.

2. Option: Die verbauten Chassis nutzen und daraus neue Boxen mit einem zusätzlichen Tieftöner bauen. Somit würde eine 3-Wege-Box entstehen, wodurch ich mir eine klare Trennung der Mitten und Tiefen und somit eine präzisere Wiedergabe in diesem Bereich erwarte. Dies wäre aber mit einem deutlich größerem Aufwand verbunden. Eine Bauanleitung für DIY-Boxen mit dieser Chassis-Kombination konnte ich nicht finden, dadurch wären also eine komplette Neuauslegung einer passende Weiche nötig, was ich allerdings noch nie gemacht habe.

Im Moment tendiere ich dazu, die Weichen zu optimieren. Allerdings bin ich noch unschlüssig und hätte gerne eure Meinung zu der Thematik. Für weitere Vorschläge über die beiden Optionen und die bereits ergriffenen Maßnahmen bin ich natürlich offen. Falls Ihr noch Fragen habt, immer her damit.

Vielen Dank fürs lesen und eure Unterstützung!
Grüße
Michael
RocknRollCowboy
Inventar
#2 erstellt: 18. Apr 2019, 03:21
Servus.

Und warum nicht einfach einen aktiven Subwoofer mit einbinden?

Gruß
Georg
Yahoohu
Inventar
#3 erstellt: 18. Apr 2019, 06:06
Moin,

die ProAc Supertower gehörten Ende der 80er zu den besten Lautsprechern, die man in dieser Preisklasse kaufen konnte.
Das lag nicht umsonst in der Kombination Gehäuse, Weiche, Chassis. Und auch heute sind sie noch topp, wenn alles original und okay ist.
Die Jungs aus Northamptonshire wußten und wissen was sie machen.

Alles was Du da vorhast (und schon gemacht hast, siehe HT), deklariere ich mal als Humbug oder ahnungslose Bastelei. Das Ergebnis ist in der Regel Selbstbetrug, weil man sich das "Verschlimmbessern" ja schönreden muss. Der Herr von Top-Audio ist auch so ein Spezi..... , sag ich lieber nix zu.

Gut aufgestellt, mit passendem Verstärker sind die Supertower auch heute noch toll.

Und wenn man meint mehr Bass haben zu müssen siehe Georg
Peas
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 18. Apr 2019, 06:21
Yahoohu
Inventar
#5 erstellt: 18. Apr 2019, 06:27
Ich kann mich noch gut dran erinnern: Quarzsand einfüllen nachdem ich sie ausgepackt hatte.
the_reaper
Stammgast
#6 erstellt: 18. Apr 2019, 06:40

Yahoohu (Beitrag #3) schrieb:

Alles was Du da vorhast (und schon gemacht hast, siehe HT), deklariere ich mal als Humbug oder ahnungslose Bastelei. Das Ergebnis ist in der Regel Selbstbetrug, weil man sich das "Verschlimmbessern" ja schönreden muss.


Der Hochtöner war bereits getauscht, als ich die Lautsprecher gekauft habe. Der Preis lag dafür deutlich unter dem, was im Netz sonst so für die Lautsprecher aufgerufen wird... Und da die Lautsprecher so nicht mehr original sind, dachte ich eben an weitere bauliche Änderungen an den Lautsprechern.
Subwoofer hatte ich auch schon kurz überlegt, möchte aber eigentlich kein zusätzliches Kästchen aufstellen. Ich wüsste spontan auch nicht wo, da muss ich mich vielleicht auch selbst erst nochmal mit der Aufstellung von Subwoofern beschäftigen.
Bzgl. TopAudio: Ich habe bisher nur die Seite über die ProAC über die Google Suche gefunden. Hab mich gestern mal noch ein wenig auf der Homepage eingelesen. An jeder Stelle steht, dass der Aufbau sein Geheimnis bleibt und er nichts weitergibt, sondern arbeiten nur selbst ausführt. Und mittlerweile scheint der gute Herr sich zur Ruhe gesetzt zu haben. Versuchen brauche ich es da wohl nicht.

Und Sand ist in diesen Lautsprechern auch drin, die sind für die Größe wirklich unglaublich schwer.
Peas
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 18. Apr 2019, 06:43
Die sind einfach verbastelt, jede Änderung erfordert eine Neuentwicklung der Weiche. Such Dir jemanden, der das zum Hobby hat. Alles andere führt zu nix.
holger63
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 19. Apr 2019, 06:13
Zunächst müsste auch mal der Istzustand überprüft werden, d.h. die Frequenzgänge des Lautsprechers und der einzelnen Chassis. Da sieht man, ob der neue Hochtöner überhaupt passt.
Probleme im Bass können auch durch Raummoden bestehen. Auch hier müsste man messen.
Schon mal ein oder beide Reflexrohre verschlossen?
Pollton
Inventar
#9 erstellt: 19. Apr 2019, 16:28
Hallo Michael,

Chassis, Weiche und Gehäuse sind genau aufeinander angestimmt, änderst Du nur eine Komponente, veränderst Du auch die Abstimmung, die Lautsprecher funktionieren nicht mehr wie vorgesehen. Merkst ja selber, dass es nicht mehr 100% passt. Auch die von Dir verlinkte zweifelhafte Weichenanpassung wird hier nicht gelingen, weil Du nicht die originalen Chassis verwendest.
Was Du jetzt hast, hat auch nichts mit der ProAc Supertower zu tun, Du verwendest nur irgendwelche nicht aufeinander abgestimmte Chassis im ProAc Gehäuse.
Sorry, war nicht böse gemeint, aber die Realität ist hart.
holger63
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 19. Apr 2019, 17:41
Die Tieftöner sind doch original, oder habe ich da was falsch verstanden? Also original Tieftöner im original Gehäuse mit original Weiche?
the_reaper
Stammgast
#11 erstellt: 19. Apr 2019, 18:37

holger63 (Beitrag #10) schrieb:
Die Tieftöner sind doch original, oder habe ich da was falsch verstanden? Also original Tieftöner im original Gehäuse mit original Weiche?


Genau so schaut es aus. Die Tief- /Mitteltöner sind original, lediglich die Hochtöner wurden getauscht. Reflexröhren verschließen habe ich schon probiert. Dadurch kommt eher noch weniger Bass zustande.

Ich werde jetzt dann erst nochmal etwas Zeit investieren und verschiedene Aufstellungen der Lautsprecher und verschiedene Hörpositionen testen.
Pollton
Inventar
#12 erstellt: 19. Apr 2019, 18:46
Ach, die ScanSpeak W18/8542-00 sind die Originalen? Entschuldigung, dann habe ich da was falsch verstanden. Bleibt dann ja noch die Ungewissheit im Zusammenspiel der Tieftöner mit dem Hochtöner.
Apalone
Inventar
#13 erstellt: 19. Apr 2019, 20:43

the_reaper (Beitrag #11) schrieb:

holger63 (Beitrag #10) schrieb:
Die Tieftöner sind doch original, oder habe ich da was falsch verstanden? Also original Tieftöner im original Gehäuse mit original Weiche?


Genau so schaut es aus. Die Tief- /Mitteltöner sind original, lediglich die Hochtöner wurden getauscht. Reflexröhren verschließen habe ich schon probiert. Dadurch kommt eher noch weniger Bass zustande.

Ich werde jetzt dann erst nochmal etwas Zeit investieren und verschiedene Aufstellungen der Lautsprecher und verschiedene Hörpositionen testen.


Zum Thema Bass optimieren mit den gegebenen Chassis kannst du deine Pläne komplett vergessen.

Die Entwickler waren schon damals ziemlich pfiffig...

Besorg dir einen aktiven Subwoofer und fertig. Alles (!) andere schaffst du nicht!
S04-Hotspur
Inventar
#14 erstellt: 20. Apr 2019, 05:50
Eine Ursache könnte sein, dass Deine Hochtöner schlicht zu laut sind.

Gruß, Andreas
Yahoohu
Inventar
#15 erstellt: 20. Apr 2019, 06:01
Moin,
wenn da "Verschlimmbesserungs-Künstler" dran war, könnte auch eine verwurstete Sickenerneuerung den Charakter der Lautsprecher weiter verfälscht haben.
Ich hatte die SuperTower (2.Version) ca. 15 Jahre. "Bass verbessern" hatten die nicht nötig.

@the Reaper: Mit was für einem Verstärker betreibst Du die Dinger?
S04-Hotspur
Inventar
#16 erstellt: 20. Apr 2019, 08:12
Für mich ist ohnehin fraglich, ob ich nach einer Sickenreparatur noch den gleichen Lautsprecher habe.

Gruß, Andreas
Yahoohu
Inventar
#17 erstellt: 20. Apr 2019, 08:42
Kommt drauf an wer es mit was macht. Eigentlich ja nur die Wiederholung eines einzelnen Produktionsschrittes.
the_reaper
Stammgast
#18 erstellt: 20. Apr 2019, 10:54
Als Verstärker habe ich einen Optonica SM-4646 dran hängen. Der sollte definitiv genug Power haben, um die Lautsprecher vernünftig zu betreiben.

Die Lautstärke der Hochtöner werde ich mir mal genauer anschauen oder besser anhören. Das kann natürlich eine Ursache sein. Ansonsten werde ich auch einfach mal nach den originalen Hochtönern Ausschau halten.
holger63
Hat sich gelöscht
#19 erstellt: 20. Apr 2019, 15:57
Wenn du die originalen Hochtöner bekommst, wäre das vermutlich das sinnvollste. Es sei denn, beim Austausch der HTs wurde auch die Weiche geändert. Falls das so ist, kommst du um messen nicht herum, z.B. mit dem umik-Mikrofon und der kostenlosen REW Software.
Sicher kann man auch die Focals noch anpassen.. Aber. . Messen.. Weiche..


[Beitrag von holger63 am 20. Apr 2019, 15:59 bearbeitet]
the_reaper
Stammgast
#20 erstellt: 20. Apr 2019, 16:35
Vom umik-1 Mikro hab ich schon öfter gelesen. Das werde ich mir wohl mal zulegen und mich dann ans messen machen. Alles andere wäre nur testen ohne wirkliche Richtung und wird wohl zu zeitintensiv.
the_reaper
Stammgast
#21 erstellt: 01. Mai 2019, 15:11
So, in der Zwischenzeit habe ich einiges an unterschiedlicher Musik gehört und mich auch mit der Messung der Raumakustik beschäftigt.
Beim Hören hat sich herausgestellt, dass der Bass durchaus da ist. Bei basslastiger Musik wie "The Prodigy" sind die Bässe zufriedenstellend da, der Wunsch nach mehr Bass besteht nicht mehr. Bei Rockmusik hingegen, gefällt das Klangbild irgendwie nicht mehr so gut, irgendwas fehlt...

Mit dem UMIK-1und REW habe ich dann die Raumakustik an meinem Hörplatz gemessen. Die Kalibrierungsdatei für das Mikrofon habe ich mir anhand der Zur Messung habe ich das UMIK-1 auf ein Lautsprecherstativ geschnallt und es auf Ohrhöhe an meinem Hörplatz gestellt. Die Lautstärke habe ich so eingestellt, dass über das SPL Meter ca 75db angezeigt werden. Das Ergebnis der Messung habe ich angehängt.

Frequenzgang

Die Kurve sieht spannend aus, aber nicht gut, soweit ich das beurteilen kann. Insbesondere der Abfall zwischen 700Hz und 2kHz sollte so wohl nicht sein.
Der angehobene Bass kommt wohl daher, dass der Equalizer noch verstellt war...
nfsgame
Stammgast
#22 erstellt: 05. Mai 2019, 10:36
Der Einbruch sollte ziemlich genau um die Trennfrequenz zum Hochtöner liegen. Aber du wolltest ja nicht glauben, dass ein Tausch dessen eine Neuentwicklung bedeutet. Die Kerbe liegt in einem Bereich, in dem das menschliche Ohr besonders empfindlich ist. Kein Wunder, dass dir das Gesamtpaket nicht gefällt...
Apalone
Inventar
#23 erstellt: 05. Mai 2019, 10:43

the_reaper (Beitrag #21) schrieb:
....aber nicht gut, soweit ich das beurteilen kann.......



Na ja, die beiden Senken bei knapp 4 u knapp 7 KHZ mit rund 8 - 10 dB Abfall sind schlicht völlig unakzeptabel.

Die "7er" geht über rund den Bereich 5 - 9 KHZ.

So wie er ist, wird das Ding schlechter als ein 100,- € Bausatz hier aus dem Forum klingen.

Das ist genau das, was man bislang mindestens hundertfach geschrieben hat. Man kann Treiber grundsätzlich nicht ohne Neuabstimmung tauschen.
Pollton
Inventar
#24 erstellt: 05. Mai 2019, 11:04
Sieht auch so aus, als ob ein Chassis verpolt angeschlossen würde, oder noch umgepolt werden müsste. Ist das eine 2 1/2 Wege Box?
holger63
Hat sich gelöscht
#25 erstellt: 05. Mai 2019, 12:33
Jetzt müsste man die einzelnen Treiber messen. Trennfrequenz zum HT bei 1 kHz glaube ich nicht.
holger63
Hat sich gelöscht
#26 erstellt: 05. Mai 2019, 12:37
Hast du das Mikrofon auch senkrecht gestellt und die 90-Grad-Kalibrierungsdatei genommen?
the_reaper
Stammgast
#27 erstellt: 06. Mai 2019, 19:49

holger63 (Beitrag #26) schrieb:
Hast du das Mikrofon auch senkrecht gestellt und die 90-Grad-Kalibrierungsdatei genommen?


Ja, das Mikrofon war senkrecht gestellt und die Kalibrierungsdatei war ebenfalls richtig ausgewählt.

Die einzelnen Chassis werde ich am Wochenende mal messen und dann berichten. Ich konnte mittlerweile auch einen einzelnen, originalen Hochtöner auftreiben. Damit kann ich dann auch direkt einen Vergleichstest fahren.


nfsgame (Beitrag #22) schrieb:
Aber du wolltest ja nicht glauben, dass ein Tausch dessen eine Neuentwicklung bedeutet.

Wo habe ich denn geschrieben, dass ich das nicht glaube?


[Beitrag von the_reaper am 06. Mai 2019, 19:49 bearbeitet]
the_reaper
Stammgast
#28 erstellt: 11. Mai 2019, 18:11
So, ich habe heute den Hochtöner bekommen und direkt eingebaut. Gefühlt ist der Originalhochtöner leiser, was auch die Messung ergeben hat. Ansonsten sieht der Verlauf trotzdem noch ähnlich aus, wie bei der hier vorgestellten Messung. Riesen Loch um 1kHz. Dann habe ich mir die Weiche angeschaut und festgestellt, dass auf dieser Bauteile getauscht wurden. Zumindest sehen die paar wenigen Bilder, die ich im Internet finden konnte anders aus.

ProAc Supertower geänderte Weiche

Bisher hatte ich leider noch die Worte des Vorbesitzers im Ohr, dass nur die Hochtöner getauscht wurden. Tja, hätte ich das mal früher ordentlich überprüft, hätte ich mir eine Menge Zeit sparen können. Aber man lernt ja doch auch immer wieder dazu.

So, jetzt zur eigentlichen Sache. Einen originalen Hochtöner habe ich ja schon besorgen können, der zweite sollte auch nur noch eine Frage der Zeit sein. Um die Lautsprecher aber so zu haben, wie sie auch sein sollen, muss die Weiche wieder hergestellt werden. Anhand der Bilder im Internet lassen sich einige Bauteile erkennen (es wurden scheinbar auch nicht alle Bauteile getauscht), aber insbesondere die Daten der größeren der beiden Spulen auf den Internetbildern der Weiche lassen sich nicht ablesen. Daher ist die Frage, wie man hier an die Daten kommen kann? Gibt es eine Seite im Netz, auf der man Schaltpläne von Lautsprecherweichen bekommen kann? Meine bisherige Suche war nämlich leider erfolglos. Ansonsten gäbe es natürlich noch die Geschichten wie von Top-Audio, welche ich aber vermeiden möchte.
Yahoohu
Inventar
#29 erstellt: 11. Mai 2019, 19:06
Moin,
ich bin mir ziemlich sicher das bei ner ProAc nichts von Intertechnik Kerpen verbaut wurde

www.ebay.com/itm/153438993174?ul_noapp=true


[Beitrag von Yahoohu am 11. Mai 2019, 19:10 bearbeitet]
the_reaper
Stammgast
#30 erstellt: 18. Mai 2019, 12:44
Meinst du? Schließlich ist der Hochtöner ja auch von Quart aus Deutschland... ;-)

Mir ist schon klar, dass die Spule und auch die Kondensatoren nicht mehr original sind. Ich habe jetzt aber durch Recherche im Netz die Werte aller Kondensatoren auf der Originalweiche herausfinden können. Bei der Weiche meiner Lautsprecher habe ich die Kondensatoren ausgelötet und durchgemessen.

IMG_20190512_151643

Hier die Ergebnisse:

1. Kondensator:
Original: 6,8µF / 10% Toleranz / 100V
Bei mir laut Aufdruck: (6,8 K 250, kein Hersteller) = 6,8µF / 10% Toleranz / 250V
Gemessen: 7,03µF

2. Kondensator:
Original: nicht vorhanden
Bei mir laut Aufdruck: (400V MKT 1,0K, kein Hersteller. Ich vermute DDR-Ware) = 1,0µF / 10% Toleranz / 400V
Gemessen: 0,981µF

3. Kondensator:
Original: 4,7µF / 5% Toleranz? / 400V DC
Bei mir laut Aufdruck: ERO MKC 1860 / 4,7µF / 10% Toleranz /160V
Gemessen: 4,95µF

4. Kondensator:
Original: 1µ0 / K / 250 (1µF / 10% Toleranz / 250V)
Bei mir laut Aufdruck: (1J250 , kein Hersteller) 1µF / 5% Toleranz / 250V
Gemessen: 0,972µF

Der verbaute 3. Kondensator ist mit 4,95µF noch in seiner Toleranz (10%), aber schon außerhalb der Toleranz (5%) des Originalen. Ansonsten sollten die Werte so passen. Den 2. Kondensator würde ich erstmal einfach ausbauen, da er im Originalen auch nicht vorhanden ist. Sollte ich den 4,7µF Kondensator ebenfalls austauschen? Von der Spannungsfestigkeit ist der wohl auch zu niedrig ausgelegt, außer die 160V beziehen sich auf AC, dann sollte der auch bis 400V DC spannungsfest sein.
Und was ist mit den restlichen Kondensatoren, sollte ich diese ebenfalls austauschen? Ist davon eine Veränderung zu erwarten? Kondensatoren für den HiFi-Bau (Mundorf etc) sind hauptsächlich runde, axiale MKPs und nicht in Quaderform. Hat das einen bestimmten Grund?

Grüße und schönes Wochenende an Alle!


[Beitrag von the_reaper am 18. Mai 2019, 12:45 bearbeitet]
S04-Hotspur
Inventar
#31 erstellt: 19. Mai 2019, 07:34
Die Antwort auf deine Frage nach dem Austausch hat zu tun mit Langlebigkeit, Spannungsfestigkeit und Klang. Wenn schon einmal getauscht wurde, würde ich davon ausgehen, dass das erst nochmal ausreicht, wenn die Funktion einwandfrei gegeben ist.

Wo sitzt denn Kondensator 3? Hast Du ein Schaltbild? Habe ich das übersehen? Sitzt der zum Beispiel parallel vor den beiden Tief-/Mitteltönern, würde ich ihn lassen. Sitzt der in Serie vor dem Hochtöner, würde ich ihn gegen einen WIMA MKP 10 tauschen, der von der Größe her auf der Platine passen würde.

Fraglich ist ja auch, womit Du Dich am Ende Deiner Reparatur besser fühlst. Da die Kondensatoren kleine Werte haben, ist der Austausch nicht so teuer, wenn Du Dich im Bereich der "normalen" MKP's wie Audyn Q4, WIMA oder Mundorf Standard bewegst. Erst dann, wenn Du Richtung Mundorf Evo Alu Öl usw. gehst, wird es teurer. So hochwertig sind die Chassis der Pro AC nicht, dass sich das lohnt, meine ich.

Veränderung bezüglich des Klangs durch Kondensatoren ist eine Glaubensfrage. Ich glaube daran. Allerdings habe ich Zweifel, wenn in der Beschreibung des Tuners oben von 80% gesprochen wird. Er möchte ja sein Tuning anpreisen und verkaufen, was an sich nicht anrüchig sit.

Gruß, Andreas


[Beitrag von S04-Hotspur am 19. Mai 2019, 07:50 bearbeitet]
the_reaper
Stammgast
#32 erstellt: 20. Mai 2019, 08:55
Hallo Andreas,

danke für deine Antwort.

Der Kondensator 3 sitzt in Serie zum Hochtöner. Einen Schaltplan muss ich Lauf der Woche noch aufzeichnen und werde ihn dann hier hochstellen.
Austauschen würde ich gegen Mundorf oder Jantzen Standard Kondensatoren. Was es halt in den gängigen Lautsprecher DIY Shops so gibt.

80% Verbesserung gegenüber dem "normalen" Klag der Boxen erwarte ich gar nicht. Ich erwarte lediglich, dass die Boxen so klingen, wie sie das von Werk aus sollten. Vorausgesetzt natürlich, dass ich die Focal Hochtöner dann auch gegen die Originalen von MB-Quart ersetze.
S04-Hotspur
Inventar
#33 erstellt: 20. Mai 2019, 16:36
Dann würde ich einen MKP nehmen. Preiswerte Vertreter sind:

https://www.intertec...400_1768,de,279,4027

Da musst Du messen, ob der draufpasst. Ansonsten wird der hier passen:

https://www.reichelt...6.html?&trstct=pos_0

Gruß, Andreas
the_reaper
Stammgast
#34 erstellt: 31. Mai 2019, 12:08
Hallo zusammen,

ich habe es nun endlich geschafft, den Schaltplan der Weiche aufzuzeichnen. Bild anbei.

Weichenplan

Der zusätzliche Kondensator von RFT ist hier parallel geschaltet. Bei Parallelschaltung von Kondensatoren erhöht sich die Kapazität. Macht es hier also Sinn, den Kondensator so drin zu lassen oder sollte dieser besser raus? Getauscht habe ich ansonsten noch nichts...

Viele Grüße
S04-Hotspur
Inventar
#35 erstellt: 01. Jun 2019, 06:42
Ich halte es für unwahrscheinlich, dass das Schaltbild so stimmt. Das muss sich nicht auf das beziehen, was Du aufgezeichnet hast.

Dass die beiden Tieftöner verpolt spielen, ist ungewöhnlich. Probiere aus, wie es klingt, wenn Du beim Tieftonzweig Plus und Minus vertauschst, damit die Spule in Reihe zum Tieftönerplus liegt. Den Kondensator mit 1 uF kannst Du drin lassen.

Das gilt auch für die Hochtonweiche. Also insgesamt Plus und Minus tauschen.

Gruß, Andreas


[Beitrag von S04-Hotspur am 01. Jun 2019, 06:45 bearbeitet]
herr_der_ringe
Inventar
#36 erstellt: 01. Jun 2019, 09:18
???
darstellungsfehler, ansonsten kann -zumindest ich- die schaltung klar und eindeutig erkennen...

...ob da jetzt jedesmal ein "+ und -" oder jedesmal ein "- und +" an chassis und eingang gezeichnet sind, ist haarspalterei. was du kritisierst ist, daß der LS "+ an -" angeschlossen wird (solange beide LS "identisch falsch" angeschlossen sind, völlig belanglos).
S04-Hotspur
Inventar
#37 erstellt: 01. Jun 2019, 10:25
Vielleicht drücke ich mich falsch aus. Wir haben eine Zweiweg-Kombination mit einem Tiefpass und einem Hochpass. Auf dem Schaltbild ist zu sehen, dass beide Tieftöner verpolt angeschlossen sind. Ich glaube, dass das falsch ist (im Sinne von: Vom Entwickler so nicht gewollt) und nicht egal. Ich kann mich irren.

Kann mir jemand erklären, welchen Sinn es haben soll, dass die beiden Kondensatoren je 1 uF mit dem Widerstand 47 Ohm parallel liegen?

Gruß, Andreas
Yahoohu
Inventar
#38 erstellt: 01. Jun 2019, 10:32
Hallo "the reaper",
warum schreibst Du nicht einfach eine freundliche Mail an ProAc und bittest um den Weichenschaltplan?
Manchmal sind die Engländer in so einem Fall recht freundlich
Peas
Hat sich gelöscht
#39 erstellt: 01. Jun 2019, 11:04

Auf dem Schaltbild ist zu sehen, dass beide Tieftöner verpolt angeschlossen sind.


Sind sie nicht. Die Serienspule liegt halt nur in der Minuszuleitung, wie auch im Hochtonzweig entsprechend die Serienkondensatoren.
the_reaper
Stammgast
#40 erstellt: 01. Jun 2019, 11:06
Danke für die Antworten. Ich hänge hier mal noch ein Bild an, nach welchem ich den Schaltplan aufgezeichnet habe.

weiche_rückseite_beschriftet

Falls ich irgendwas falsch aufgezeichnet habe, lasse ich mich hier gerne belehren.
Die Tieftöner sind mit dem + (rotes Kabel) ans + (roter Punkt am Woofer) angeschlossen.


Yahoohu (Beitrag #38) schrieb:
Hallo "the reaper",
warum schreibst Du nicht einfach eine freundliche Mail an ProAc und bittest um den Weichenschaltplan?
Manchmal sind die Engländer in so einem Fall recht freundlich :D


Ich hatte ProAc schonmal geschrieben, lange bevor den Thread hier aufgemacht habe. Damals war es die Frage nach Ersatz für die Hochtönern. Auf die Mail bekam ich leider nie eine Antwort. Aber ich werde mit meiner Frage nach dem Weichenplan einfach nochmal eine Mail schrieben, vielleicht bekomme ich ja diesmal eine Antwort.
the_reaper
Stammgast
#41 erstellt: 01. Jun 2019, 12:19
Den Anschluss der Tieftöner habe ich gerade auch nochmal mit einer Batterie überprüft. Die Membrane bewegen sich bei Plus Batterie an Plus der Box nach außen. Das sollte also schonmal stimmen.
Rabia_sorda
Inventar
#42 erstellt: 01. Jun 2019, 20:58

Auf dem Schaltbild ist zu sehen, dass beide Tieftöner verpolt angeschlossen sind.


Woran machst das denn fest!? Nach dem Schaltschema sind sie richtig gepolt und ob nun auch die Spule im Minus- oder Pluspfad verschaltet wurde, ist auch total belanglos.


[Beitrag von Rabia_sorda am 01. Jun 2019, 21:17 bearbeitet]
S04-Hotspur
Inventar
#43 erstellt: 02. Jun 2019, 05:43
Entschuldigung, hatte anscheinend Tomaten auf den Augen!

Gruß, Andreas
the_reaper
Stammgast
#44 erstellt: 03. Jun 2019, 09:18
Von ProAc habe ich diesmal wirklich schnell eine Antwort bekommen, leider aber negativ.


Sorry but we do not have a schematic for our earliest models available any
longer.
Yahoohu
Inventar
#45 erstellt: 03. Jun 2019, 09:36
Bleibt noch die winzige Möglichkeit beim früheren Distributor nachzufragen.
Werner Barden hat so einiges an Supertower in Deutschland verkauft. Vielleicht liegt da noch was rum.
Nach dem Tod ihres Vaters führt Marissa Barden den Vertrieb wohl weiter, allerdings kein ProAc mehr.
info@wbs-acoustics.com
the_reaper
Stammgast
#46 erstellt: 31. Jan 2020, 19:08
So, lange habe ich mich nicht mehr gemeldet, aber die Lautsprecher leben noch. ;-)
Über ein englischsprachiges Forum habe ich gelesen, dass ProAc wohl 1,8mH Kernspulen verbaut hat. Daher habe ich Jantzen Spulen bestellt, dazu gleich noch die 4,7µF Kondensatoren von Jantzen dazu. Die Teile lagen jetzt bestimmt schon 6 Wochen bei mir rum, da ich wegen meiner Abschlussarbeit noch nicht zum einbauen gekommen bin. Jetzt habe ich es aber endlich geschafft. :-) Gerne reiche ich noch eine Messung nach, sobald ich mal wieder etwas mehr Zeit habe und die Lautsprecher auch mal ordentlich befeuern und hören kann.
Anbei noch ein schneller Schnappschuss (leider unscharf mit dem Handy). Die Gehäuse habe ich letztes Jahr bereits überarbeitet und die Front weiß gestrichen. Die originalen Hochtöner sind auch wieder drin.

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