Aktivmodul für Kompaktlautsprecher

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86bibo
Inventar
#1 erstellt: 20. Sep 2021, 11:24
Hallo zusammen,

ich hab schon einige Selbstbauprojekte hinter mir, bei denen es aber meist um hochwertige Lautsprecher mit gutem P/L Verhältnis ging. Diese waren alle passiv. Letztes Jahr hatte ich lange Weile und hab mir erst den Portosub 10 und später dann noch einen 12"er mit Aktivmodulen von Aliexpress gebaut und war begeistert vom Klang bei dem Preis.

In meiner Euphorie hab ich dann überlegt meine alten Kompaktlautsprecher ebenfalls zu aktivieren, da ich diese für alle möglichen Anlässe benutze. Meistens dienen sie mir als Monitore an meinem DJ Controller, ab und zu nehme ich sie für eine Gartenparty oder für kleinere Veranstaltungen im Freundeskreis. Mittlerweile hab ich aber keinen Bock mehr immer einen Verstärker mitzuschleppen und würde gern ein Aktivmodul einbauen. Das ich dadurch das Boxenvolumen ändere ist mir bewusst, aber ich bin bereit für den Komfort ein wenig Linearität im Frequenzgang zu opfern. Ich hab gedacht ich bestell mir auch mal ein günstiges Aktivmodul aus Fernost, da ich bisher gute Erfahrungen damit gemacht hatte, war dann aber nach dem ersten Probehören (noch vor dem Einbau) enttäuscht, da der Klang doch deutlich schlechter war (sehr dünn, wenig Präsenz im Mittelton, wenig räumliche Tiefe), sodass ich jetzt erstmal sehr desillusioniert dastehen. Ich will kein Highend und auch keine enormen Pegel, dafür hab ich PA-Equipment. 30 oder 50W pro Kanal reichen vollkommen und das ganze sollte günstig sein, da die Lautsprecher schon knapp 30 Jahre auf dem Buckel haben, noch einwandfrei spielen, aber optisch schon das eine oder andere mitmachen mussten.

Hat jemand eine Empfehlung? BT, etc. würde ich zwar mitnehmen, aber in erster Linie wird das Ding per Chinch (oder XLR)-Kabel versorgt. LS und evtl. noch Balance (bei einem Stereomodul) würden als Einstellmöglichkeiten schon vollkommen ausreichen.

PS: Folgendes Modul hatte ich gekauft Link
Kay*
Inventar
#2 erstellt: 24. Sep 2021, 06:38
warum sehe ich null Infos zu den Kompakt-LS?
...
wie kommt man drauf,
eine der Konstruktion/dem Konzept angepasste pass. FW durch irgendwelche akt. Filter zuersetzen?
thonau
Inventar
#3 erstellt: 24. Sep 2021, 06:57
Moin,

ja, echt wenig Infos.
Aber prinzipiell denke ich an so etwas:

https://www.monacor..../selbstbau--/akb-60/

https://www.thomann.de/de/the_tamp_pm40c_endstufenmodul.htm

https://www.variant-...f60pa-60w-12727.html



Wenn allerdings eine aktive Trennung umgesetzt werden soll, dann siehe #2 .
Da braucht es andere Module.
86bibo
Inventar
#4 erstellt: 22. Okt 2021, 11:04
Hallo zusammen,

schon mal danke fürs Feedback und sorry für meine lange Abwesenheit. Es geht um IQ TED 200 Lautsprechern aus den 90ern. Die haben sich als "Kleinparty" LS bei mir etabliert, da sie kompakt und robust sind und mittlerweile ein paar Gebrauchsspuren haben, sodass ein Ausfall keine großer Verlust wäre, die haben ihr Geld schon lange verdient. Für etwas größere Veranstaltungen habe ich ein kleines 10"/15" PA System. Das ist mir für kleine Partys aber zu sperrig. Ich mag allerdings die einfache Verkabelung von Aktivlautsprechern, daher war die Idee das hier ebenfalls so aufzuziehen. Ich hab einen 12" Sub mit aktiver FQ, sodass die die schon Tiefbassbefreiten Signale an die IQs weitergeben könnte. Es ist aber nervig immer noch eine Endstufe dazwischen zu klemmen. Hier hab ich zwar noch diverse Hifi-Schätze rumliegen, aber die Wiegen halt auch wieder >5kg und brauchen Platz. Da ich eh einen Stativflansch einbauen wollte, um sie flexibler zu machen, war die Idee sie gleich zu aktivieren.

Zuersteinmal will ich die FQ des LS nicht ersetzen, natürlich bleibt natürlich erhalten, ich will mir nur den ext. Verstärker einsparen, da es wie gesagt ein Quick&Dirty System ist um mal eine kleine Garten- Garagen- oder Geburtstagsfeier mit 20 Personen zu machen.

Das Dayton Modul wäre eigentlich ziemlich gut (wobei das Wifi Zeug nicht so wichtig ist), aber mir deutlich zu teuer. 100€ ist meine Schmerzgrenze, da ich ansonsten einfach günstiger was aktives kaufen kann. Hab z.b. letzte Woche bei Ebay Kleinanzeigen ein KEF X300A für 220€ gesehen. Das ist zwar von den Anschlüssen eher suboptimal, aber klanglich schon ein ziemlich gutes Set, was meinen IQs überlegen ist (außer im Bassbereich). Genauso gibt es im PA Gebrauchtmarkt immer mal eine MPA Anlage (Milly oder Marlis), die man auch zwischen 200 und 300€ bekommt.

Wenn es da preislich also erst in höheren Etagen losgeht, ist das o.k., aber dann werde ich das eben nicht umsetzen, das es wirtschaftlich keinen Sinn macht und kaufe mir was gebrauchtes. Ich bin nur grundsätzlich immer daran interessiert, das Equipment was ich hab irgendwie auch zu nutzen. Ich hab schon deutlich mehr Lautsprecher wie Räume im Haus.
danko71
Stammgast
#5 erstellt: 22. Okt 2021, 20:39
Hallo 86bibo!

Wenn du mit "aktivieren" einfach eine kleine Endstufe in die Lautsprecher integrieren meinst, dann ist eine kleine TPA3255-Platine pro Lautsprecher (zur Not reicht auch eine für beide Lautsprecher) und ein passendes Netzteil mit 36V ca. 20A aus. Mit zwei von den TPA-Platinchen könntest du die IQ TED200 in Bi-Amping betreiben.
Wenn du allerdings echte Aktivierung also für jedes Lautsprecherchassis einen eigenen Verstärker plus Aktivweiche oder DSP meinst, dann reicht Vorschlag Nr.1 natürlich nicht aus. Da bräuchtest du zwei von den TPA-Platinchen und einen DSP so wie dieses Paket hier.
Mit deinem Budget von 100€ könntest du also 2x TPA3255 Stereoendstufe und DSP-Platine abdecken, die passen Netzteile würden das Budget allerdings sprengen.

cu danko


[Beitrag von danko71 am 22. Okt 2021, 20:40 bearbeitet]
Kay*
Inventar
#6 erstellt: 23. Okt 2021, 19:36
tpa3255 oder tpa 3250, usw. laufen auch mit 24V
(und machen dann schon mehr Leistung als oben gefordert)

bei Pollin gibt's ein 24V/5A- SNT für unter 10euro (Mango240-0500AY),
wenn noch lieferbar
danko71
Stammgast
#7 erstellt: 23. Okt 2021, 20:08
Ja, habe wohl überlesen dass der TS nur von 30-50W Leistungsbedarf ausgeht.
Dafür reichen in der Tat 24V Versorgungsspannung schon aus.

cu danko
86bibo
Inventar
#8 erstellt: 02. Nov 2021, 15:43
Taugt den das tpa3255/3250 etwas?
Das 3116 hat mich wie gesagt nicht überzeugt und klingt verdammt dünn.
Hab ich da irgendwo die Möglichkeit die Lautstärke zu regeln? Ansonsten wäre das vermutlich ein K.O. Kriterium.
Kay*
Inventar
#9 erstellt: 03. Nov 2021, 15:04

Taugt den das tpa3255/3250 etwas?

ja,

deine Frage ist aber inkorrekt.

Tatsächlich ist weniger der verbaute Chip von Bedeutung,
als die Bestückung-/Aufbau der Leiterplatte und
natürlich das Umfeld (z.B. Stromversorgung).

Bspl:
keine mir bekannte 3255-Platine läuft mit der im Datenblatt
angegebenen nom. Versorgungsspannung,
entsprechend sind die Leistungangaben schlicht gelogen.
Das geht soweit, dass +48V auf der Leiterplatte aufgedruckt sind,
aber der Spannungsregler onboard oberhalb 40V abraucht.

Genauso ist die Bauteilequalität zumindest anzweifelbar,
leider aber auch dank SMD nicht überprüfbar.

Folge,
man findet/sucht bestenfalls im Forum (auch diyaudio.com)
etwas anständiges,
wobei leider in den Foren oftmals der Finger nicht in die Wunde
gedrückt wird, sondern man hält sich mit "Kabelklang", "OPV",
o.ä. Unsinn auf.
In einer Diskussion hat man lang und breit OP's getauscht,
aber die fehlhaft eingestellte Versorungsspannung für den OP
nicht korrigiert.

Man könnte auch analog empfehlen: LM3886 usw.

Aber:
Class-D ist dank der billigen SNT's für viele Bastler die einzige Möglichkeit,
- man hat halt zudem nix mit 230V + Sicherheit zutun -.

edit:
ich behaupte nicht, dass man es heraushört, aber,
auf vielen Class-D Boards ist seriell eine Diode in der Stromzuführung verbaut.
Wenn man dahinter nicht ausreichend puffert, ...
Besser wäre es diese Diode zubrücken und fehlerfrei zu verdrahten
(eine Nicht-Verpolung sollte man schon hinbekommen!),
oder sich eine andere Methode des Verpol-Schutzes ausdenken


[Beitrag von Kay* am 03. Nov 2021, 15:16 bearbeitet]
danko71
Stammgast
#10 erstellt: 03. Nov 2021, 15:46
Ja, das mit der Versorgungsspannung von +48 für die TPA3255-Boards, welche ja praktische alle zwei OPAs als Treiber/Inverter drauf haben ist schon eine sehr fragwürdige (falsche) Angabe. Der TPA3255 selbst kann durchaus bis knapp über 50V betrieben werden, der Linearregler welcher die OPAs versorgt, verträgt aber nur bis allerhöchstens 40V Eingangsspannung. Viele Chinaanbieter geben aber tatsächlich eine empfohlene Betriebsspannung von 36/37V an, was auf der sicheren Seite wäre. 36V Schaltnetzteile sind recht günstig zu haben und damit ist der Betrieb sicher möglich. Die Qualität der DIY-Boards variiert auch bei den TPA3255-Boards leider recht stark und es kommt nicht selten vor, dass die Chinesen selber auf die landeseigene Fakeware reinfallen (es gibt auch vom weitverbreiteten OPA NE5532 ein Fake), die scheinbar funktioniert nur eben nicht die Parameter des Originals liefert.
Klanglich würde ich den TPA3255 deutlich über dem weit verbreiteten TPA3116D2 einordnen.
Wie schon mein Vorredner angedeutet hat, macht aber bei den meisten Class-D Verstärkern auch das Netzteil die Musik (hat deutlichen Einfluss auf die Klangqualität). Das wird umso deutlicher wenn man auch mal über Zimmerlautstärke hören möchte.

Für die TPA3255-Boards kannst du einfache ein 47kOhm Stereo-Poti als Lautstärkeregler verwenden.

cu danko
Kay*
Inventar
#11 erstellt: 03. Nov 2021, 18:05

der Linearregler welcher die OPAs versorgt, verträgt aber nur bis allerhöchstens 40V Eingangsspannung.

ich meinte den Schwinger, der Bias für die FET's erzeugt,
ist aber auch egal

danko hat im übrigen ein board gefunden,
bei dem der Kühler des 3250 anständig (bei der Versorgung sogar überanständig)
dimensionier ist
86bibo
Inventar
#12 erstellt: 15. Nov 2021, 17:31
Danke für eure wirklich technisch tiefgehenden Infos. Ich werde mal mein Glück versuchen und einfach ein passendes Board ordern, das interessiert mich tatsächlich auch weiter und ich möchte einfach etwas mehr Erfahrungen sammeln.
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