Akustische Verzögerungsleitung, Lautsprecher Rohr Mikrofon

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Keksstein
Inventar
#1 erstellt: 02. Okt 2021, 20:04
Hallo zusammen,

eine etwas speziellere Frage, ich hoffe das jemand mit der Theorie weiterhelfen kann.

Es gab von Blaupunkt in einer dicken 50er Jahre Musiktruhe ein Nachhallsystem mit Verzögerungsleitung, das konnte man (dosiert) in die NF des Radios mischen und so einen "Raumklang" erzeugen. Es gibt Bilder wo man das System sehen kann:

https://radio-bastler.de/forum/showthread.php?tid=4469&page=2

Das Rohr scheint so 2.5-3cm Innendurchmesser zu haben, ist bestimmt über 5m lang. Das war wohl das ausgereifteste System, Philips (Reverbeo) & SABA (Sonorama) hatten ähnliche Systeme allerdings mit Federhall.

Die Sonorama Verstärkereinheit von SABA liegt länger schon in meiner Vitrine, leider ohne Hallfeder. Ein SABA Freiburg 14 habe ich neulich erstanden, der hat Stereo HF/NF und es war vorgesehen ein Sonorama nachrüsten zu können. (oder extern anschließen) Federhall klingt leider ziemlich matschig, ihr kennt das sicherlich. Die Ausgangsleistung vom Sonorama beträgt ca. 2-3W (EL95)
Ich frage mich ob man das Blaupunkt System nicht nachbauen könnte. 2 billige Horntreiber, ein haufen Kupferrohr in Schaumstoff (etc) verpackt.
Nur das Blaupunkt System ist riesig, ich hätte eher Rohr mit einem Innendurchmesser von 0,5cm benutzt.

Ich bin mir ziemlich sicher dass sich der Durchmesser des Rohres auf die übertragene Bandbreite Auswirkungen hat. Tiefe Frequenzen -> viel Luftbewegung = Enges Rohr -> größerer Luftwiderstand.

Kann man Irgendwie abschätzen wie Tief das System kommt bei gegebenem Rohrdurchmesser?

Bin gespannt.

Gruß,
Jan
P@Freak
Inventar
#2 erstellt: 02. Okt 2021, 20:39
Hallo,

also "irgend wie nachgefummelt" funktioniert dann auch nur irgend wie ...

Wenn du einen 1" Mittentreiber nimmst der tief und hoch genug kommt vom Frequenzgang musst den 1" Abgang auch im Rohr fortführen. Kunststoff ist da auch sinniger fürs Rohr. Wenn man das mit der stark bedämpften Schall Empfangenden Kammer und Mikrofon hin bekommt fragt man sich dann ja auch noch wie man das Signal dann verarbeitet ... das ist auch net 'Mal eben' gemacht.

Kauf dir nen 19" Digital Hall Gerät die es genügend am Markt geben sollte und gut is !

P@Freak
Keksstein
Inventar
#3 erstellt: 02. Okt 2021, 23:28
Danke für Deine Antwort!


Wenn du einen 1" Mittentreiber nimmst der tief und hoch genug kommt vom Frequenzgang musst den 1" Abgang auch im Rohr fortführen. Kunststoff ist da auch sinniger fürs Rohr. Wenn man das mit der stark bedämpften Schall Empfangenden Kammer und Mikrofon hin bekommt fragt man sich dann ja auch noch wie man das Signal dann verarbeitet ... das ist auch net 'Mal eben' gemacht.


OK, Horn weiter zu verengen ist also keine gute Idee. Wenn ich 2 Budget 1" Mitteltontreiber und einige Meter 1" Rohr besorge, meinst Du da kann ein vernünftiger Ton rauskommen?
Die Lösung von Blaupunkt ist übrigens auch nichts besonderes, diese Druckkammertreiber sind so wie ich das sehe identisch. Das gabs früher öfter in Radios als "Schallkompressor". Ich kann mir aber vorstellen das die in der Schaltung heftig den Frequenzgang entzerrt haben damit es gut klingt.

Die Idee ist eben mit alter Technik zu spielen und das Sonorama zu "verwerten". Nur wollte ich halt nicht darauf losprobieren.

Gruß,
Jan
P@Freak
Inventar
#4 erstellt: 03. Okt 2021, 01:43
Hallo,

um einen Versuchsaufbau kommt man wohl net drum zu. Als Treiber fällt mir da z.B. der Monacor MRD-34PA ein der sich da gut eignen sollte. Was der Original Schall Erzeuger da mal für Eigenschaften hatte wird man ja so net raus bekommen. Denke aber mal das man den Frequenzbereich wo das Menschliche Gehör am Empfindlichsten ist ( also den Mitten Bereich um 3kHz so mind. +- 1,5 Oktaven abdecken sollte was dann so gegeben ist und der Treiber ja auch weit rauf spielt zusätzlich. Der "Empfängertopf" am Ende des Rohres ist wohl komplett mit Dämmzeug voll und irgend wie drinnen ist dann das Mikro da integriert was den Schall abnimmt. Testrohr kann man ja zu Testaufbau erst in einer großen Schleife lassen ohne das man gleich eine Komplexe Schnecke biegt.

P@Freak
Keksstein
Inventar
#5 erstellt: 04. Okt 2021, 09:11
Danke, sehe ich auch so dass man es mal testen muss.
Ich rechne mal durch für welche Lastimpedanz die "Endstufe" gedacht ist, hoffentlich passt der von Dir vorgeschlagene Treiber.
Mal sehen was das wird

Gruß,
Jan
P@Freak
Inventar
#6 erstellt: 05. Okt 2021, 19:42
Hallo,

reale Leistung braucht man da ja kaum. Bei der Mikrofon Abnahme geht es ja nur da drum das es gerade laut genug ist für einen vernünftigen Signal / Rauschabstand und das man das Mikro dabei net übersteuert. Deshalb ist die Treiber Impedanz auch wohl 2. Rangig wenn nur so 0,5W oder so benötigt werden ...

P@Freak
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