Lautsprecher nach MS-Mikrofon

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dommii
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 16. Jan 2013, 11:07
Im Nachbarthread Stereowürfel mit 10cm Breitbändern (Brüllwürfel aus Sperrholz) findet sich eine Schaltung zum Aufbau eines Stereolautsprechers welcher mit vier im Kreis angeordneten Lautsprechern nach dem Prinzip der MS-Mikrophone arbeiten soll. Damit das dort nicht untergeht dachte ich mir ich mache einen neuen Thread auf und habe das ganze mal durchsimuliert:
1
Wie man sieht habe ich für jeden Lautsprecher einen Widerstand mit 8 Ohm und eine Spule mit 0,01 mH eingesetzt. Durch Variierung der Spannungsquellen können die Zustände der Schaltung eingestellt werden, die Verstärker haben einen Innenwiderstand von 0,01 Ohm.

Hier die Ergebnisse:
2
Im ersten Diagramm geben die Verstärkerausgänge gleiches Signal aus. Der fließende Strom addiert sich über Vorne und Hinten.
Im zweiten gibt der linke Kanal das gleiche Signal wie im ersten aus, der rechte ist stumm. Der Großteil des Stroms fließt statt über die beiden Lautsprecher Vorne und Hinten phasenverkehrt über den rechten.
Im dritten sind die Signale invertiert. Man sieht wie die sozusagen Brückenschaltung Vorne und Hinten unbeeindruckt lässt wärend Rechts und Links phasenverkehrt arbeiten.
Im vierten sind die Spektralanteile in Pegel und Phase geändert, nur die Grundschwingung sowie die Frequenzen sind gleichgeblieben. Wie das ganze direkt an die Lautsprechen angeschlossen aussehen würde sieht man im fünften Diagramm.

Irgendwelche Ideen ob das nun wirklich der Stereowiedergabe nahekommt?


[Beitrag von dommii am 16. Jan 2013, 11:11 bearbeitet]
Unipol
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 16. Jan 2013, 15:57
Hallo Dominic,

könntest du die Diagramme näher erläutern. Was stellt die x-Achse dar? Die Zeit?
Die y-Achse gibt die Stromstärke jeweils für den linken und den rechten, vorderen und hinteren Lautsprecher an. Ob man daraus Rückschlüsse für eine Rechts/Links-Ortung ziehen kann, finde ich fraglich. Wenn z.B. nur der rechte Lautsprecher abstrahlt, bedeutet das, dass der Ton von rechts kommt (wie weit rechts?). Ich nehme eher an, dass beide Lautsprecher gleichzeitig gebraucht werden, um für unsere Hörorgane entsprechende Laufzeitunterschiede und Phasenbeziehungen zu erzeugen. Und da wird es richtig kompliziert.

Gruß Gerhard
dommii
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 16. Jan 2013, 17:06
Genau, die x-Achse ist die Zeit, die y-Achse der Strom durch die LS. Der Strom durch Vorne und Hinten ist dabei natürlich gleich.
Ich wollte mit den Simulationen erstmal nur zeigen was passiert, mit der Interpretation hapert es bei mir auch noch ein wenig. Offensichtlich bekommt bei einem Monosignal auf einem Kanal der gegenüberliegende LS und somit auch die Verstärker einen Großteil des Stroms ab was nicht gerade gesund für die Verstärkerelektronik ist. Auch sieht man wie die Kanäle sich gegenseitig modulieren. Sehr gut kann man das sehen wenn man links Oberwellen mit einbringt und rechts nur die Grundschwingung durchlaufen lässt:
3
Oben sieht man das Ergebniss durch die Schaltung, unten die Entsprechung bei normalem Stereobetrieb.
Unipol
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 16. Jan 2013, 19:25
Das Ergebnis deckt sich auch mit meiner Erinnerung, dass ein Seitensignal z.B. links bei dem M/S-Lautsprecher halblinks erschien, also nicht soweit außen wie bei einem normalen Stereolautsprecher (weil auch noch Anteile rechts übertragen wurden). Aus diesem Grunde habe ich meinen M/S-Lautsprecher zuletzt als Mittenlautsprecher (in der Mitte) zusätzlich zu meinem Stereopärchen verwendet. Gefiel mir sehr gut.

Gruß Gerhard


P:S: Die lila Kurve im oberen Diagramm kann ich kaum erkennen.


[Beitrag von Unipol am 16. Jan 2013, 19:29 bearbeitet]
Zatzen
Stammgast
#5 erstellt: 15. Mrz 2013, 23:21
Können/müssen wir also nun letztlich schlussfolgern, dass so ein M/S Lautsprecher nicht gut für einen Verstärker ist? Ich selbst sehe nach meinem Verständnis nur das Problem, dass eben nicht nur Ströme von Masse nach + eines Kanales fließen, sondern auch von einem Kanal "+" zum anderen.

Zu gerne würde ich eine solche M/S Box bauen, diese sollte man aber
auch guten Gewissens an Freunde etc. verschenken können, ohne dass
deren Verstärker irgendwann deshalb durchbrennt.
Marcel1991
Stammgast
#6 erstellt: 16. Mrz 2013, 00:08
Sagen wirs mal so, als "passiver" Lautsprecher an X-beliebigen Verstärker wahrscheinlich eher weniger gut.

Würde man den M/S Lautsprecher "aktiv" bauen, hätte man das Problem nicht, da man das Stereo Signal dann VOR den Verstärkern in ein Mono Signal zusammenführt/addiert.

Das hätte auch den Vorteil der Anpassung der Lautstärke zwischen "hinten/vorne" und "links/rechts".

Wenn man neben den Cinch Eingängen noch ein Terminal samt Spannungsteiler setzt, hätte man einen High-lvl-Eingang und man kann sie auch an anderen Verstärkern betreiben.


Gruß

Marcel


[Beitrag von Marcel1991 am 16. Mrz 2013, 00:09 bearbeitet]
Zatzen
Stammgast
#7 erstellt: 16. Mrz 2013, 02:32
Danke!

Na, dann weiss ich was ich mal u.a. als nächstes Elektronikprojekt
machen werde...


Wird dann eben ne schöne Aktivbox, ist ja auch ganz praktisch.
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