Neues Gehäuse für LS - was muss ich beachten?

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Epsilon
Inventar
#1 erstellt: 02. Feb 2004, 21:56
Ich will in naher Zukunft meinen Lautsprechern ein neues Gehäuse verpassen, da sie mit der Zeit (11 Jahre) doch leicht mitgenommen aussehen. Da ich Schreiner bin ist das für mich leicht machbar, nur weiss ich nicht genau, was ich dabei alles beachten muss.
Es ist mir klar, dass ich auf jeden Fall das Volumen beibehalten sollte sowie die Bassreflexrohre und die Anordnung/Abstand der Chassis.
Bei den Boxen handelt es sich um ein Dreiwegesystem mit 4(!) Bassreflexrohren, von denen jeweils 2 vorn und hinten angebracht sind. Die unteren Rohre sind relativ lang, und da schliesst auch schon eine andere Frage an: Ich würde das neue Gehäuse gern mit einer relativ geringen Tiefe bauen, könnte da die Rohre aber nur schlecht unterbringen, da diese recht lang sind. Kann ich die Rohre auch seitlich anbringen?

Danke für eure Antworten, Karsten
4x4bass
Stammgast
#2 erstellt: 02. Feb 2004, 22:02
ja rohre kann man tyharetisch überall anbringen, man kann sie auch in der box verwinkeln, dass es sich mit der länge ausgeht.
in der praxis kommt es darauf an wie lange der schall aus dem rohr zu deinen ohren braucht, dauert das länger oder kürzer, als der schall vom lautsprecher, entstehen verzerrungen (die sich aber nicht komplett verhindern lassen)
ich würde alle rohre nach vorne machen...
MBU
Inventar
#3 erstellt: 03. Feb 2004, 22:00
Hallo Karsten,

zunächst einmal stellt sich die Frage nach dem Sinn eines Neubaus mit 11 Jahre alten Chassis. Haben die Chassis Gummisicken und sind auch sonst noch gut in Schuß geht das in Ordnung. Haben die Chassis aber Schaumstoffsicken, dann sind sie nach 11 Jahren meist schon hart an der Grenze zum "Weg alles irdischen". Gerade heute war ein Geschäftskollegen mit einem Boxenpärchen bei mir, daß ich ihm vor knapp 12 Jahren gebaut hatte. Die Schaumstoffsicken waren defekt und sind schon beim scharfen Anschauen weiter zerbröselt - ein Totalschaden, da es die Treiber nicht mehr gibt! Alle Reparatur- bzw. Austauschversuche würden in diesem Fall den Aufwand eines Neubaus überschreiten und sind somit nicht mehr sinnvoll.

Was mußt Du jetzt sonst noch bei einem Gehäuseneubau beachten?

- Die Schallwandabmessungen müssen mit sehr geringen Abweichungen denen des Originals entsprechen.

- Gehäusevolumen und Baßreflexkanäle müssen beibehalten werden.

- Das Höhe/Breite/Tiefe-Verhältnis kann man nicht willkürlich wählen. Wenn Deine Box von einem erfahrenen Konstrukteur "geboren wurde" gehe davon aus, daß dieser sich bei der Gehäusekonstruktion etwas gedacht hat und baue das Gehäuse möglichst 1:1 nach.

- Eventuell an den Schallwandkanten angebrachte Phasen/Abrundungen haben einen akustischen Sinn und sollten im Nachbau genauso enthalten sein. Weiterer Phasen (an den Seitenwänden oben und unten bzw. auf der Rückseite der Box) sind nur optischer Natur.

- Die Oberfläche (Furnier, Lack, Wachs, usw.) kannst Du frei wählen.


[Beitrag von MBU am 03. Feb 2004, 22:02 bearbeitet]
wolfi
Inventar
#4 erstellt: 04. Feb 2004, 11:15
Hallo epsilon,
im Grundsatz hat Uibel Recht, wenn er auf eine möglichst exakte " Kopie " drängt. Sollte es sich natürlich um eine einfache, nicht allzu durchdachte Konstruktion handeln ( die zahlreichen Resonanzrohre könnten dafür sprechen )und Du keine großen Erwartungen hegen, sind gewisse Abweichungen ohne großen Nachteil möglich. Ob der Aufwand das Ergebnis rechtfertigt, kannst nur Du wissen.
MBU
Inventar
#5 erstellt: 04. Feb 2004, 23:26
Hallo Wolfi,

vielleicht hat der Konstrukteur die vielen Rohre auch als (geglücktes?) Designelement verstanden. Prinzipiell ist die Anzahl der Rohre egal, nur die Fläche und die Länge zählen. Ich würde aber auch keine 4 Rohre in eine Box setzen - wie sieht denn das aus?
Epsilon
Inventar
#6 erstellt: 05. Feb 2004, 00:44
Hallo,
Danke für eure Antworten. Natürlich sind die Chassis noch völlig in Ordnung, die Bässe (mit Gummisicke) habe ich sogar vor 4 Jahren wegen Beschädigung erneuert. Ein bisschen schade finde ich es aber doch, dass ich nicht einfach die Breite/Tiefe/Höhe ändern kann, denn gerade darum geht es mir ja. Ich will einfach ein ganz anderes Design.

Ich kann nicht beurteilen, ob die Konstruktion der Box, wie ich sie gekauft habe, durchdacht ist. Es ist das Modell "Venus" des (von vielen verschmähten, von anderen gelobten) Herstellers Orbid Sound. Die Box ist ganz einfach konstruiert; zwei der Rohre sind auf der Rückseite, wo sie ja eher weniger als optisches Element dienen sollten...

Welche genaue Bedeutung haben denn die Seitenverhältnisse? Hat es mit evtl. stehen Wellen im inneren der Box zu tun?

Gruß Karsten
wolfi
Inventar
#7 erstellt: 05. Feb 2004, 10:26
Hallo,
in der Tat hat das Verhältnis der Seiten ( auch ) etwas mit den stehenden Wellen zu tun. Ob man bei Orbid sich wirklich genaue Gedanken gemacht hat, weiss ich nicht zu sagen. Nach einem Blick auf die Box hätte ich aber keine Bedenken, hier mutig andere Abmaßungen zu versuchen.
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