Richtige! Formel zur Berechnung geschlossener Gehäuse?

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Ale><
Inventar
#1 erstellt: 25. Aug 2004, 15:25
Schönen guten Tag an alle,

ich habe momentan ein Problem:

Zum Errechnen des Volumens für den Subwoofer, den ich mir gerade zusammenbauen möchte benötige ich die Formel.

Habe mir schon einige Programme heruntergeladen, im Internet gesucht, hier in einigen Threads gelesen und auch Fragen gestellt, bekam aber bis jetzt noch keine zufriedenstellende Antwort.

Die Programme (LspCAD,WinISD,BassCAD,AJHorn), die Formel in Berndt Starks "Lautsprecher Handbuch" und der Rechner auf Strassackers Site gaben aber teilweise sehr unterschiedliche Ergebnisse aus - und stimmten nie mit der Empfehlung des Data Sheets (Chassis: Peerless SLS 8) von 15 - 25 Liter überein (ich nehme einen Qtc von ca. 0,7 an).

Nun meine Frage: Wie lautet die richtige Formel zur Berechnung des Lautsprechervolumens - oder welches Programm rechnet mit der korrekten Formel?

Beste Grüße

Alex
wolfi
Inventar
#2 erstellt: 25. Aug 2004, 16:24
Hallo,
nach den Daten ergibt sich bei einem geschlossenen, mit Dämmmaterial gefüllten, Gehäuse eine Größe von ca. 32 Litern ( im Kopf ): Gefüllt ergeben die 32 Liter ein Nettovolumen von ca. 39 Litern. Zieht man die Chassisgröße ab, ergibt sich ein Vb welches in etwa Vas entspricht, also ein Quotient von 1. Addiert man 1 erhält man 2, daraus die Wurzel 1,41, multipliziert mit Qts 0,51 ergibt sich die gewünschte Güte von ca. 0,7.
Es geht mit Formeln und Rechner zwar noch etwas genauer, allerding sind die Fehler in einem Bereich, wo einem schon Datenschwankungen größere Abweichungen bescheren.
Ale><
Inventar
#3 erstellt: 25. Aug 2004, 17:51
Hi wolfi

und Danke für Deine Antwort.
Du meinst also, daß man das gar nicht so genau ausrechnen muß?
Für das Dämmmaterial rechnest Du ca. 20% Gehäusevergrößerung - Stark z.B. schreibt aber, daß sich bei vollständiger Füllung ein bis zu 40%ig größeres effektives Volumen ergibt - und was für Dämmmaterial würdest Du verwenden?
Und nochwas: Das ist es, was ich oben schon meinte - Du schlägst auch 32 Liter vor und das Data-Sheet sagt bis 25 Liter seien ideal - obwohl meine (Formel-)Berechnungen auch mindestens 32 Liter ergeben.

Sorry für die ganzen Fragen, bin halt Skeptiker, will dabei auch noch was lernen und trotzdem möglichst keinen Fehlversuch machen.

Grüße
Alex


[Beitrag von Ale>< am 25. Aug 2004, 22:49 bearbeitet]
wolfi
Inventar
#4 erstellt: 26. Aug 2004, 09:44
Hallo krasser,
was richtig ist, darüber streiten die Gelehrten ( stets ). Ich würde jenseits der Formeln sogar ein 55 Liter-Gehäuse bauen und es mit Mineralwoole füllen.
Ale><
Inventar
#5 erstellt: 26. Aug 2004, 10:10
Hmm Qtc ca. 0,55 - kommt da auch noch Bass raus - wenn ich richtig gelesen habe, dann wird das Impulsverhalten bei größerem Volumen besser, aber die Bassausbeute schlechter?
richi44
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 26. Aug 2004, 10:24
Wenn Du das Gehäuse verkleinerst (und weniger bedämpfst), steigt die Güte. Damit wird die Lautstärke erhöht, also mehr Bass. ABER das Impulsverhalten wird verschlechtert und es steigt die Grenzfrequenz.

Also, kleine Box = laut, aber wenig Tiefbass und unpräzise.
Grosses Gehäuse = weniger Bass, aber das was kommt, ist sauber und tiefreichend.

Sofern Du einen Aktiv-Subwoofer baust, kannst Du diese Bassabschwächung elektronisch ausgleichen. Dann hast Du die möglichst perfekte Wiedergabe.
wolfi
Inventar
#7 erstellt: 26. Aug 2004, 10:40
Hallo,
der Wert 0,7 ist seit Thiele und Small für geschlossene Gehäuse in Mode gekommen, u.a. weil der Abfall bei der Resonanzfrequenz nur 3 dB beträgt. Andererseits steht ein Subwoofer in der Praxis nicht frei im Raum, sondern vor einer Wand oder gar in einer Ecke. Jede Begrenzungsfläche bewirkt eine Schalldruckanhebung um 3dB, so dass genug Bass gewährleistet ist. Außerdem hast Du natürlich jederzeit die Möglichkeit, das Gehäuse zu verkleinern.
selfmadehifi
Stammgast
#8 erstellt: 27. Aug 2004, 21:14
Hi,
das meint er aber nicht,
Bei Bernd Stark im Buch steht eine andere Formel,
als die meisten Boxenberechnungsprogramme
und andere Bücher verwenden.
Er hat quais die gleiche Formel aber noch einen Faktor von 0,87
drin.
vampear
Stammgast
#9 erstellt: 28. Aug 2004, 00:17
Ale><
Inventar
#10 erstellt: 28. Aug 2004, 01:39
Hallo,

bin endlich mal wieder daheim.

@richi
Ja, habe zwei Thommessen 1.4 - allerdings wirkt bei denen die Bassanhebung bei ca. 25 Hz - weiß jetzt nicht genau, ob ich damit die Schalldruckkurve wirklich begradigen kann - naja, werd ich testen.

@wolfi, @selfmadehifi
Ich werde es jetzt einfach mit einem Volumen von 32 Liter netto probieren, selbes dann gut dämpfen und dämmen, so daß ich auf ein effektives Volumen von ca. 40 Litern komme.
Die Subs sollen wie gesagt als ´Ständer´ für mein Frontsystem dienen und stehen somit ca. 50cm von der Wand entfernt.
... Und richtig - was mich immer noch verwirrt ist, wie Peerless (laut Datenblatt) auf 15 - 25 Liter geschlossen kommt, warum Stark den Faktor 0,87 in die Formel einbaut und warum Strassackers Rechner auch noch auf andere Werte kommt.

Kann erst Ende nächster Woche mit dem bauen anfangen - wenn also noch jemand gute Tips hätte würde ich mich freuen.
Für die bisherigen Tips und Links bedanke ich mich schonmal.

Grüße
Alex
wolfi
Inventar
#11 erstellt: 30. Aug 2004, 09:27
Hallo,
die 0,87 stammen meiner Erinnerung noch aus einer Zeit, als man es bei der Berechnung ganz genau nahm. Es handelt sich um einen Korrekturfaktor, der der Tatsache Rechnung tragen soll, dass manche Hersteller ihre Werte in einer unendlichen Schallwand ermitteln, andere nicht.
Ähnlich verhält es sich mit der Güte von 0,707 für geschlossene Gehäuse. Schon seit vielen Jahren gibt es aber Vertreter einer Auffassung, wonach Werte in der Nähe von 0,6 vorzuziehen seien.
rottwag
Stammgast
#12 erstellt: 30. Aug 2004, 11:59
Hi!

...wenn ich mich da auch mal mit einer Frage einklinken darf...


Ich bin auch dabei ein Subwoofer-Projekt zu verwirklichen. Dabei werden 2 15"er im Compound-Prinzip angeordnet, sodass das effektive Volumen (ohne Wolle) auf 128 Liter kommt. Laut WinISD habe ich dann noch einen Qtc von 0,89 ! Ist das nun zu hoch?? Ich dachte immer, wenn das Volumen kleiner wird, dann verbessert sich das Impulsverhalten, aber der TIefbassanteil sinkt (fällt steiler ab).

Wenn ich nun in die hintere Kammer mit Wolle fülle, dann vergrößert sicht mein Volumen auf eff. 149 Liter und Qtc von 0,84. Wäre das besser?

Bekomme ich mit nem Qtc von 0,84 überhaupt nen guten Klang? der Frquenzschrieb sieht zumindest gut aus - Gruppenzeitlauf auch (is ja geschlossen).


Gruß
wolfi
Inventar
#13 erstellt: 30. Aug 2004, 13:48
Hallo,
die Geschmäcker sind verschieden - ausreichend tief abgestimmt und halbwegs frei aufgestellt, kann man auch mit einem Gütewert um 1 leben.
Präzisierung: Der Korrekturfaktor wird verwendet, wenn das Chassis frei, d.h. ohne Schallwand gemessen wurde.
selfmadehifi
Stammgast
#14 erstellt: 30. Aug 2004, 18:48
@rottwag
ein Qtc von 0,89 ist schon für
audiophilen Klang zu hoch.

niedrigerer Qtc wäre besser.
Es ist umgekehrt, mit höherem Volumen sinkt die
Einbaugüte.
MBU
Inventar
#15 erstellt: 30. Aug 2004, 21:12
Hallo zusammen,

ich bevorzuge für einen geschlossenen Sub ein Qtc <= 0,6. Das gibt eine hinreichend tiefe Abstimmung und ein sauberes Impulsverhalten. Wenn man mal ein bißchen nachrechnet, egal mit welchen Formeln, dann erkennt man, daß es auf das exakte Gehäusevolumen auch nicht so ankommt, da ein geschlossenes System furchtbar "tolerant" ist. Die Tendenz sollte aber zum größeren Gehäuse gehen. Wenn es zu groß ist kann man immer noch eine Sandkammer einbauen oder Sandsäckchen (in stabile Gefrierfolie eingeschweißter Sand, damit nix in den Treiber kommt) einlegen und dadurch das Volumen verkleinern und für ein stabiles Gegengewicht sorgen. Wer einmal einen zu leicht gebauten PEERLESS XLS-10 durchs Zimmer hüpfen sah, weiß was ich meine.

Dämmmaterial hat m.E. in einem Sub überhaupt nichts zu suchen - wofür? Glaubt hier irgendjemand, daß sich eine Schallwelle mit über 3,4 Metern Wellenlänge (< 100 Hz) von ein bißchen Polyesterwatte beeindrucken lässt? Man kann zwar messtechnisch den f3 etwas absenken, aber viel bringt das nicht, da durch die Dämmung auch wieder Schalldruck verloren geht. Dämmung verwendet man normalerweise zur Linearisierung des Mitteltonbereichs und den liefert ein Sub per Definition nicht. Gehäuseberuhigungsmaßnahmen mit Verstrebungen, Sandwichwänden, Bitumen, Sandkammern, etc. sind etwas anderes - die sind bei einem Sub sinnvoll. Je schwerer desto Baß.

Ein paar Takte zum Impulsverhalten: Wesentlich für das Impulsverhalten des Gesamtsystems sind auch die Trennfrequenz und die Flankensteilheit der Sub-Ankoppelung an die Sats. Lest dazu mal auf meiner Homepage unter "Bauvorschläge" - "Sonstiges" - "Warum geschlossene Satelliten?" nach.
Ale><
Inventar
#16 erstellt: 31. Aug 2004, 13:24
Ok,

bin nach Euren Aussagen inzwischen bei ca. 45 Liter Gehäusevolumen ohne Dämmmaterial angelangt (noch größer wäre aus visuellen Gründen bei mir nicht drin).

@ Michael
Deine Site ist ja richtig interessant- was ich mich noch frage: Warum nimmst Du zur Schallwandberuhigung beim Osiris diese zwei Klötzer statt einer Verstrebung zur Rückwand (oder Seitenwand)?

Gruß
Alex


[Beitrag von Ale>< am 31. Aug 2004, 13:25 bearbeitet]
wolfi
Inventar
#17 erstellt: 31. Aug 2004, 13:47
Hallo krasser,
ich bin anderer Auffassung, was das Dämmmaterial ( eigentlich müsste es Dämpfungsmaterials heißen ) angeht und würde nicht darauf verzichten. Ich rate einfach - ist ja schnell geschehen - nach Gehäusefertigstellung beide Varianten auszuprobieren.
Ale><
Inventar
#18 erstellt: 31. Aug 2004, 16:25
Ja, so hab ich mir das auch gedacht - werde einige Verstrebungen einbauen, evtl noch die Innenwände mit Weichfaserplatten bekleben, dann erstmal testen und später nochmal mit Mineralwolle o.ä. experimentieren.
rottwag
Stammgast
#19 erstellt: 04. Sep 2004, 09:40
Hallo!

...das klingt aber gar nicht schön... habe das Holz und alle Materialien schon fertig hier liegen. Soll ich den Sub nun doch nicht so bauen??

Wie gesagt, es handelt sich um einen geschlossenen Compound-Subwoofer.

Eine Möglichkeit sehe ich noch: Wenn ich die innere Kammer weglasse und dafür die beiden Treiber in Push-Pull-Anordnung auf der Schallwand gegenüber arbeiten lasse, dann würde sich ein eff. "gesehenes" VOlumen von 170 Litern ergeben (und damit ein QTC=0,80). Wenn ich nun noch das Gehäuse mit Dämmungsmaterial fülle, dass eff. Volumen auf ca. 200 Liter einpendeln?! (Qtc= 0,75).

Damit könnte man doch sicher gut leben oder? (Auch wenn es dann optisch bescheiden aussieht )


Bitte um aufklärende Antwort


Gruß
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