Mehrere Breitbänder in einer Box! Punktschallquelle futsch?

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ronmann
Inventar
#1 erstellt: 19. Jan 2006, 19:10
Mahlzeit,
sagt mal wenn man mehrere 13er BB in einem LS übereinander anordnet ist dann der Vorteil ihrer fantastischen räumlichen Wiedergabe dahin? Ich habe den CT193 aus K+T und habe ihnen nun einen Subwoofer verordnet. Dieser geht deutlich lauter und ich möchte auch gern mit höheren Pegel hören. Selbst wenn ich sie etwas vom Bass befreie (Hochpass bei 100Hz wahrscheinlich um 200µF in Planung), befürchte ich dass die Bäume dann noch immer nicht in den Himmel wachsen. Ich denke 3 BB parallel verkraftet unten genannter Amp.
ronmann
jhohm
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 19. Jan 2006, 19:26
Hallo romann,

Du könntest höchstens 2 der 3 BB's so ab 1,5khz auslaufen lassen - also mit 6 - 12 dB nach oben hin abtrennen, und nur den einen - am Besten zwischen den beiden anderen montierten - alleine weiter laufen lassen...
Oder den Sub aktiv regeln; aus diesem grunde wird der Sub meistens aktiv gebaut...

Gruß Jörn
ronmann
Inventar
#3 erstellt: 19. Jan 2006, 20:09
Es ist ein Aktivsub. Allerdings bietet er nicht die Möglichkeit mit einer Aktivweiche die Bässe der "Sateliten" zu beschneiden. Die von dir genannte Variante müßte auch erst konstruiert werden. Das einfachste wäre wirklich alle 3 BB mit jeweils einem Originalsperrkreis zu beschalten und voll durchlaufen zu lassen. So stimmt auch die Tonalität. Meine Sorge ist eben, dass durch unterschiedliche Abstände der Chassis zu meinem Ohr die "zeitliche Perfektheit" gestört wird. Ist es unhörbar, soll es mich nicht stören. Wird die Ortbarkeit der INstrumente und Stimmen aber zu sher beeinträchtigt, so will ich mich nur an der gewonnenen Pegelfestigkeit erfreuen.
ronmann
A._Tetzlaff
Inventar
#4 erstellt: 25. Jan 2006, 03:36
Funktionieren tut das - wenn man die BBs auf einer gewölbten Schallwand montiert, damit die Abstände zum Hörer gleich sind, erreicht man auf Achse den Originalfrequenzgang (die abweichenden Schallwandmaße mal nicht berücksichtigt, was man aber bei der Abstimmung logischerweise aber machen sollte) und kann somit auch den Sperrkreis verwenden - für jeden BB einen. Zu aufwändig? Dann konstruiert man den den Sperrkreis so um, dass man nur einen braucht.
Problem der Anordnung: Wirklich nur auf Achse erreicht man einen glatten Frequenzgang, außerhalb vermasseln Interferenzen die Wiedergabe und zwar massiv! Daher wäre der obige Vorschlag, nur einen BB als solchen zu verwenden und die übrigen als TT bzw. TMT, um die Interferenzen zu unterdrücken, als sinnvoller zu betrachten - dann muss man natürlich eine Weiche entwickeln.
ronmann
Inventar
#5 erstellt: 26. Jan 2006, 13:13
Aber in einer D´Appolito-Anordnung sind doch auch beide (Tief-)Mitteltöner gleich beschaltet, mit dem Effekt, dass sie horizontal genauso abstrahlen, jedoch vertikal stark bündeln, was Boden und Deckenreflexion vermindert. Schaltet man z.B. 2 Breitbänder als so ne Art D´Appolito-Anordnung ohne Hochtöner parallel, wie verändern sich dann die Werte für Spule, Kondensator und Widerstand bei einem gemeinsamen Sperrkreis? Wobei für jeweils einen BB ist er ja schon da, sodass bei BB-Verdopplung auch kostengünstig ein 2.er verwendet werden kann. Vielleicht sollte ich einfach ein weiteres Pärchen CT193 bauen und kopfüber auf den schon vorhandenen LS stellen und lauschen
A._Tetzlaff
Inventar
#6 erstellt: 26. Jan 2006, 17:03
Bei der Parallelschaltung mehrerer BBs könnte man für jeden einzelnen BB auch einzelne Sperrkreise verwenden. Da diese praktisch parallel geschaltet sind, kann man auch einen einzelnen Sperrkreis nehmen, bei dem dann die Werte von Spule und Widerstand durch die Anzahl der Bbs geteilt wird und bei dem Kondensator halt multipliziert wird (ich hoffe, das stimmt so).
Der Vorteil von D´Appolito ist das gleiche Abstrahlverhalten nach oben und unten bzw. bei einem sehr geringen Abstand der LS in einem engen Winkelbereich horizontal ein glatter Frequenzgang. Bei zwei BBs kommt der Vorteil nicht zum Tragen, da ja zwei LS den Hochtonanteil abstrahlen - und damit eine annähernd interferenzfreie Abstrahlung erfolgt, müssten diese einen unmöglich zu realisierenden Chassisabstand haben. Natürlich funktioniert die Anordnung, aber eben nur axial und bei gleichem Abstand der Chassis zum Hörer. Außeraxial ist das Rundstrahlverhalten ziemlich problematisch.
Sinnvoller wäre daher, einen oder mehrere BBs von der Höhenwiedergabe zu befreien, um die Interferenzen zu unterdrücken, oder einen BB hochpassgefiltert mit einem TT zu paaren, um die Pegelfestigkeit zu steigern.
ronmann
Inventar
#7 erstellt: 27. Jan 2006, 11:56
Hab mal bei Strassacker angefragt. Mit 220µF soll ich den Breitbänder unterhalb von 90Hz befreien. Mal sehen wie pegelfest er dann wird. Die Breibänder in Bose-Lautsprechern sind doch auch oft zu zweit. Spielen dort beide das Gleiche? Eine andere Idee ist vielleicht noch nett, nämlich einen 2. Breitbänder als Rundumstrahler anzuordnen. Aber dann lösen sich die Interferenzprobleme sicher auch nicht. Naja, erst mal der Hochpass und dann sehe ich weiter.
ronmann
A._Tetzlaff
Inventar
#8 erstellt: 27. Jan 2006, 16:06
Auch wenn ich die Bose-Teile nicht kenne, die Idee, mehrere identische LS einzusetzen, um die Pegelfestigkeit zu erhöhen (wobei die Bandbreiten unterschiedlich sind) ist uralt - siehe Zweieinhalb-Wege-Boxen, in denen nur ein TMT auch wirklich als solcher arbeitet, der zweite nur als TT.

Natürlich kann man auch einen Rundstrahler bauen, wobei durch die breite Streuung aber (wenn denn noch ein zweiter BB arbeitet!) die Interferenzproblematik zunimmt.
ronmann
Inventar
#9 erstellt: 28. Jan 2006, 15:01
Hallo A._Tetzlaff,
ein Umstand läßt jedoch doch daran glauben, dass man mit vielen Breibändern übereinander gut hören kann. Flächenstrahler geben auch den Mittelhochtonbereich auf einer Höhe von 1m oder mehr wieder. Bei Genesis macht man es so, dass ein langes Mitteltonbändchen (über 1m) und daneben geschätzt 10 Hochtöner übereinander anordnet. Natürlich sollte der Kopf auf Höhe dieses einen Meters sein, darüber und darunter bündelt sie schon stark. Wenn man also 5 Breitbänder auf 1m verteilt sollte es auch klappen, schließlich machen ja alle das selbe, wie bei einem Flächenstrahler. Nur dass es dann 5 Schwingspulen sind, beim Flächstrahler könnte man sicher sagen, dass es 1000 sind. Naja, eigentlich sind es ja aufgedampfte Leiterbahnen. Vielleicht sollte man die Inteferenzen nicht so eng sehen, weil ja die Gesamtenergie die in den Raum gepumpt wird, gleich ist. Durch so viele Chassis mitteln sich die Inteferenzen bestimmt auch ein wenig aus. Verursachen BB 1 und 2 ein Loch bei Frequenz X so füllt sie zufällig BB 3, 4 oder 5 wieder auf und eine Überhöhung an anderer Stelle durch 2 BB´s verursacht schwächt ein anderer BB durch eine Auslöschung wieder ab. Bla bla bla...
Was sagst du zu dieser Theorie? Ich habe zu viel Nö, doch nicht am Nachmittag.
Gruß ronmann
A._Tetzlaff
Inventar
#10 erstellt: 28. Jan 2006, 20:17
Im Prinzip richtig gedacht, aber der Unterschied zwischen einem langen Bändchen und mehreren BBs ist der, dass es sich nunmal um einzelne Schallquellen handelt! Und genau dieses Problem verursacht die Interferenzen.

Es gibt im PA-Bereich einige Boxen, die mehrere Hochtöner bzw. HT-Treiber haben - diese sind aber durch ein Horn gekoppelt, so dass diese eine starke Bündelung v.a. vertikal (HT übereinander) haben und so kaum Interferenzen zustande kommen (wobei das ohnehin nicht ganz stimmt, denn horizontal gibt man sich z.T. mit kleineren Winkeln zufrieden, wegen des größeren Hörabstandes, und in best. Winkeln treten doch geringe Interferenzen auf - vernachlässigbar, ist "nur" PA).

Die Anordnung von zehn HTs (und dann noch neben dem MT) halte ich für einen Konstruktionsfehler.

Die Interferenzen sind frequenzabhängig - im Tiefton ist die Wellenlänge ggü. der Membranfläche groß, es wird kugelförmig abgestrahlt (so wie ein undichter Ball, der atmet.....). Bei sehr vielen Membranen kann man je nach Anordnung eine Bündelung erreichen (das liegt, so glaube ich, wenn ich mal mein Schulwissen spielen darf, an der großen Ausdehnung der Schallquelle - die einzelnen TTs verhalten sich aber wie ein einzelner).
Bei höheren Frequenzen sieht die Sache aber schon anders aus, hier kommt es (weil der Abstand der einzelnen Schallquellen ggü. der Wellenlänge groß ist), zu den ungeliebten Interferenzen. Und diese sind zu allem Überfluss auch noch Winkelabhängig, weswegen man immer bestrebt sein wird, diese außen vor zu lassen, denn sie vermiesen (v.a. wenn die Auslöschungen/Überhöhungen enger zusammenrücken - wobei ganzganzganz eng wieder gut wäre......) die Wiedergabe außeraxial.
ronmann
Inventar
#11 erstellt: 02. Mrz 2006, 18:01
Meinst du wirklich Genesis erlaubt sich Konstruktionsfehler? Immerhin werden sie in der Fachpresse hoch gelobt und kosten soviel wie ein Haus. Habe nun den Bassbereich unterhalb von 90Hz beschnitten (222µF) und damit eine brauchbare Pegelfestigkeit erreicht. Mehr herumdoktoren lohnt in dieser Preisklasse (CT193 Bausatz 39€) wahrscheinlich nicht. Habe ja noch einen Eton Duo-Bausatz rumliegen und der verstaubt schon seit einem halben Jahr
ronmann
A._Tetzlaff
Inventar
#12 erstellt: 03. Mrz 2006, 14:09
Auch wenn ich das Ding nicht kenne: So, wie du es beschreibst wäre das ein grober Fehler! Andere Hersteller machen das schließlich auch nicht.

In der sogenannten Fachpresse wird alles, was teuer ist, hochgelobt.
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