Chassis mit Filz bekleben?

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stoske
Inventar
#1 erstellt: 21. Jul 2006, 17:35
Hi,

hier und sehe ich Chassis, die mit Filz versehen sind, manchmal nur der Magnet, manchmal sogar die Stege und dessen Ränder aussen, manchmal sogar von innen.
Ich habe gesucht nach Filz, Chassis, Stege usw. aber keine rechte Antwort gefunden.
Gehört das in den Bereich Voodoo oder steckt was handfestes dahinter? Dankbar für Auf- oder Erklärung.

Grüße, Stephan
WilliWinzig
Stammgast
#2 erstellt: 21. Jul 2006, 17:54
Hallo Stephan!

So etwas eindeutig als wirksam nachzuweisen dürfte schwer sein. Wenn der Korb beim dranklopfen klingt, hat er sicher Resonanzen, die man bedämpfen könnte.

Interessant finde ich zum Bereich unerwünschter Schallabstrahlung auch den Artikel von Linkwitz zur Entkopplung des Lautsprechers von der Schallwand:

http://www.linkwitzlab.com/frontiers_2.htm#N

Das ist sicher kein Voodoo. Die zu Röhrenzeiten praktizierte Entkopplung mit Filz und Gummieinsätzen bei der Verschraubung rührt vielleicht aus derartigen Einsichten.

Die gesamten Ausführungen seiner Homepage sind interessant zu lesen.

Gruß Michael
das_n
Inventar
#3 erstellt: 21. Jul 2006, 20:05
soweit ich weiss, soll das die schallbrechung an den stegen mindern und kann sich daher schon auf den klang auswirken. auch wird der rückseitig abgestrahlte schall nicht wieder so zur membran zurückreflektiert.
stoske
Inventar
#4 erstellt: 21. Jul 2006, 21:29
Hallo Michael,

danke für den Link, der ist klasse. Diese Entkopplung werde ich mir merken.

Könnte man den Magneten des Chassis nicht gleich auch zur Befestigung nutzen? Ein Ring aus Holz in den der Magnet genau passt, mit einer gleichgroßen runden Metallscheibe am Ende? Dann ploppt er in die richtige Position und braucht garnicht verschraubt zu werden. Der Magnet ist ja sowieso aus Metall, die Masse würde nur um einem Millimeter dicker.

das_n: Hm, der Raum hinter dem Chassis ist ja auch meist mit Noppenschaumstoff oder Teppich belegt, da geht das zumindest in dieselbe Richtung... mal sehen...

Danke, Stephan
stoske
Inventar
#5 erstellt: 22. Jul 2006, 10:15
Hi,

habe ich mir den Spaß also mal gemacht. Offenbar bin ich ziemlich geil aufs Basteln...

BG20FF

Ein Unterschied ist definitiv hörbar, aber mir ist natürlich klar, dass alleine die Erwartungshaltung dazu ausreicht. Ich schätze es ist wie mit dem Kochen. Was man selbst gemacht hat, schmeckt in jedem Falle besser.

Grüße, Stephan

PS. Wer kommt drauf was FF bedeutet?
WilliWinzig
Stammgast
#6 erstellt: 22. Jul 2006, 11:26
Moin!


stoske schrieb:
Ein Unterschied ist definitiv hörbar, aber mir ist natürlich klar, dass alleine die Erwartungshaltung dazu ausreicht. Ich schätze es ist wie mit dem Kochen. Was man selbst gemacht hat, schmeckt in jedem Falle besser.


Solcher Einflüsse sollte man sich bewußt sein. Da geht es nätürlich nur um kleine Verbesserungen, die bei vielen Frequenzen unhörbar sein können. Wenn man nicht außerdem die Glasvitrine voller Gläser aus dem Raum schafft - nur als ein Beispiel genannt - kann man sich die Mühe eigentlich schon fast sparen.

Linkwitz hatte zur Chassimontage einen ganzen Haufen Meßdiagramme, die ich jetzt nicht mehr gesehen habe.

Die Befestigung mittels der Magnetkraft hatte ich auch schon in Betracht gezogen, habe aber Bedenken daß vielleicht irgendwann doch das Chassis rausfallen könnte. Hinterwandmontage mit einem Filzring wie bei den alten Lautsprechern ohne Verschraubung mit der Schallwand. Der Magnet stramm in ein mit Filz ausgekleidetes Lager eingepaßt. Das schwebt mir momentan so vor. Habe auch schon ein geeignetes Opfer hier liegen. Einen PSL245/100 von Isophon. Der hat den Filzring standardmäßig.

Gruß Michael
jhohm
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 22. Jul 2006, 11:37
Hallo,

die "schwimmende Befestigung" mittels Filz oder so hatte imho ihre Berechtigung zu der Zeit, als die Lautsprecher noch in sehr dünnwandigen Röhrenradios verbaut waren; um zu verhindern, das die Gehäuse zu stark mitschwingen...
Ähnliches spielt heute noch eine Rolle bei den Reso-Gehäusen a'la "Rondo"

Bei den heutzutage üblichen massiven Gehäusen, welche ja mit Absicht so schwer sind, um den Bewegungen des Chassis genügend träge Masse entgegenzustellen, ist imho diese Befestigung unnütz.

Aus dem gleichen Grund sind z.B. Plattenspieler entweder mit einem extrem schweren Plattenteller versehen und Massegekoppelt aufgestellt; oder der Plattenteller ist leicht und das Chassis zur Entkopplung gefedert...

Gruß Jörn
stoske
Inventar
#8 erstellt: 22. Jul 2006, 13:07
Hi Michael,

dieses Prinzip funktioniert wunderbar im Kleinen, wie bei den Magnetverschlüssen. Der Ring verhindert jegliche Bewegung zur Seite und kippen, neigen. Er sorgt dafür, dass das Chassis nur exakt gerade geführt werden kann, gegen die volle Magnetkraft. Allerdings kann man ein versenktes Chassis dann auch nicht mehr so leicht herausziehen.

So dachte ich mir das...
MagHold

Nur der Ring mit der Blechscheibe ist massiv am Gehäuse befestigt, das Chassis dann garnicht mehr. Darunter gehört dann natürlich Dichtband oder Filz, dessen Dicke berücksichtigt werden muss.

@Jörn:
Ja, das dachte ich mir auch schon, trotzdem finde ich das sehr nett, weil man keine Löcher mehr bohren müsste. Im Rückschluß könnte man dann also auch dünneres Holz verwenden, vielleicht 19 statt 21 mm oder 13 statt 19.

Grüße, Stephan
WilliWinzig
Stammgast
#9 erstellt: 22. Jul 2006, 13:56
Im Grunde sollte das schon halten. Postversand wäre damit aber sicher nicht ratsam.
(Ich habe mal ein Paket bekommen, bei dem ein Hochtöner auf dem Transport den Magnet verloren hatte. Alles sehr ordentlich verpackt in einem großen Styroporblock. Keine äußerlich Beschädigung.)
Wichtiger ist auf jeden Fall, daß da nichts klappert.

Linkwitz hatte Messungen gemacht, die auch mit seiner sicherlich nicht besonders leichten Schallwandkonstruktion gut sichtbare Unterschiede für die Montagevarianten zeigten. Da war auch eine umfangreichere Erklärung dabei. Entweder waren die nicht unter dem von mir verlinkten Abschnitt, oder er hat sie inzwischen entfernt.
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