Hornsubwoofer im Studio

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mandarin77
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 19. Mrz 2014, 04:09
Liebe Kollegen,

ich hätte da ein Anliegen und bräuchte eure Erfahrungswerte wie sich generelle Hornbässe in kleiner/mittlerer Akustik schlagen. Man hört oft es soll ein ausgedehntes Nahfeld geben, da ist die Frage ist das schlecht oder gut?

Wie verhält sich das mit Reflexionen, die Wellenfront von einem großen 18" Hornbass wird schon anders aussehen als von einem kleinen Studio Bass oder gar Kompaktsystem. Pegeltechnisch würde das nicht unbedingt notwendig sein, auch wenn es schön ist mit Reserven zu arbeiten. Hauptgedanke ist eine hohe Dynamik aus dem System zu holen. Also ein schnelles Ein- und Ausschwingen.

Wir hätten vor ein solches System in bündig in die Wand einzulassen. Bei kleinen Lautsprechern bringt das einfach 6db mehr im Bassbereich die man ausgleichen muss. Wie verhält sich das beim Hornbass?

Danke euch
McGee_Amper
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 18. Apr 2014, 10:40
Ich habe 2 Electro Voice eliminator Basshörner mit originaler 15 er Bestückung ... Drücken auf ca 10 qm äußerst präzise und mit teilweise brachialem Bass (ist bei geschlossenen Fenstern und voll ausgefahren noch im Umkreis von ca 30 m außerhalb meines Hauses deutlich zu hören) sowohl bei TV und Filmen als auch bei Musik machen sie eine gute Figur auch wenn bei 60hz Schluss ist was mir noch nicht aufgefallen wäre das da irgendwas im unteren Bassbereich fehlen würde... Laufen an einer 20 Jahre alten class A pa Endstufe von McGee 200 Watt rms @ 8ohm folglich kein headroom aber den könnte ich aufgrund der vielen Nachbarn die ich habe auch nicht ausnutzen

Gruß
Big_Määääc
Inventar
#3 erstellt: 21. Apr 2014, 09:54
auf kleiner Fläche reicht es auch einfach mehrere, nicht zugroßvolumige CB-Kisten zu nehmen,
und diese dann per DSP passen zu filtern.
vorallem wenn es um das Thema Wellenfront geht
DSP ist bei Langhörnern oft auch wichtig !!

Horn im Bass ist eig nur wirklich "nützlich" ( "sinnvoll" gibts ja nur bei gwerblicher Nutzung ) bei sehr großer Mundfläche,
dann spielt man die Vorteile aus.
ehemals_Mwf
Inventar
#4 erstellt: 21. Apr 2014, 14:25
Hi,
mandarin77 (Beitrag #1) schrieb:
...Wir hätten vor ein solches System in bündig in die Wand einzulassen. Bei kleinen Lautsprechern bringt das einfach 6db mehr im Bassbereich die man ausgleichen muss. Wie verhält sich das beim Hornbass?...

Dieser Sachverhalt wird fast immer falsch verstanden.
Die 6 dB Gewinn gelten für den Vergleich Freifeld 360° -- d.h. das System "vom lieben Gott" in zig Metern Höhe gehalten
zum (freien) Halbfeld -- d.h. auf dem Boden, ggfs. "Eingraben", z.B. auf einem großen freien Parkplatz.

Desweiteren...
... wenn vom Halbfeld (180°) auf Raumwinkel 90° übergegangen wird, d.h. auf dem Boden und vor einer großen Rückwand (z.B. Haus).
Das bringt wieder 6 dB.

Eine weitere Halbierung auf Raumwinkel 45° durch eine große (Seiten)Wand bringt nochmal 6 dB.
Der LS steht jetzt unten in einer Ecke auf dem (Innen-) Hof zwischen zwei L-mäßig zueinander stehenden Gebäudeteilen...

Der Raum ist aber immer noch offen, d.h. unendlich weit
(begrenzt durch die mit der Höhe abnehmende Luftdichte ...)


Sobald wir aber über kleinere geschlossene Räume reden, ist der Gewinn im Tiefbass (d.h. Wellenlänge ähnlich oder größer als Raumabmessungen)
-- egal wo plaziert --
von max. 3 x 6 = 18 dB (*) schon eingefahren

Für die bei bündigem Wandeinbau (noch) stärkere Anregung von Raummoden <100 Hz würde ich nicht mehr als 1 dB erwarten.
Im wesentlichen wird die 1. Auslöschung im oberen Bassbereich z.B. um 150 Hz (**) unterbunden (= mehr "Kickbass"),
ebenso die Überhöhung bei doppelter Frequenz.

Für Waveguides, die in diesem Bereich schon merklich bündeln, wird -- wie vermutet -- der Einfluss durch Wandeinbau geringer sein,
dazu von ähnlichen Effekten im Bereich 100 - 500 Hz in der Schallführung selbst überlagert.

Im Studio sollten ohnehin Messungen stattfinden und elektron. Korrekturen dementsprechend (und nach Hörtests) vorgenommen werden.

Gruss,
Michael


EDIT:
----------------------
(*) = stimmt nicht, kann ich aber auf die Schnelle nicht korrekt quantifizieren...

(**) = im Beispiel verursacht durch 50 cm Abstand von Schallöffnung vorne zur Rückwand (+ seitliche Umwege),
f (Hz) = 344 /(2 x 2 x (0.5 + ~0.1))


[Beitrag von ehemals_Mwf am 21. Apr 2014, 17:07 bearbeitet]
Coquillat
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 08. Mai 2014, 01:57
Danke auch für die herrliche Hinführung zum Thema ...!
Nikolaus
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