Zu schwacher Verstärker für Canton Ergo 91 DC?

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rhodes97
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 26. Sep 2009, 18:30
Hallo!

Ich habe den Stereo-Receiver Sony STR-AV220 und zwei Boxen Canton Ergo 91 DC sozusagen "geerbt".

Jetzt habe ich mal einen Blick auf die technischen Daten geworfen:
Receiver: Sinus-Dauertonleisung 2x20W (8 Ohm), Dauertonleistung 2x30W (4 Ohm)
Boxen: Nenn-Belastbarkeit 170W, Musikbelastbarkeit 300W

Ich habe mal gelesen, dass die Werte von Verstärker und Boxen ungefähr gleich sein sollten, was hier ja nun gar nicht der Fall ist.

An Lautstärke mangelt es mir nicht, ich drehe normalerweise nicht mehr als vielleicht zu 30% auf.

Ich frage mich allerdings, ob der schwache Receiver die Klangqualität auch bei geringerer Lautstärke negativ beeinflusst.
Außerdem ist der Receiver ja nun auch schon ziemlich in die Jahre gekommen...
Würde es Sinn machen, in einen neuen Verstärker zu investieren, bezogen auf die Klangqualität?
fehlermeldung_2000
Inventar
#2 erstellt: 26. Sep 2009, 18:40
Zu schwache Verstärker können die Boxen beschädigen. Ob das in deinem Fall zutrifft kann ich nicht sagen, ich hatte die o.g. Boxen früher auch mal und mein Onkyo hat bei hohen Lautstärken auf PROTECT geschaltet, daher ist ein leistungsfähiges Modell aus meiner Sicht eine gute Idee. Auf dem Gebrauchtsektor sollte sich für <200 was schönes finden lassen.
erwin17
Stammgast
#3 erstellt: 26. Sep 2009, 18:41
es gibt in Memmingen einen gebraucht Hifiladen
janneck
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 26. Sep 2009, 22:01
Hallo!

Also dass die Daten der Nennbalastbarkeit eines Lautsprecher und die des angeschlossenen Verstärkers in etwa gleich sein sollten, ist so erstmal nicht richtig.
Ob Verstärker und Lautsprecher zusammen passen hängt von anderen Dingen ab. Aber ganz egal sind die Angaben natürlich auch nicht.

Vorweg, im normalen Zimmer (oft kleiner als 20qm) bei Zimmerlautstärke benötigt ein durchschnittlicher Verstärker ca. 1-2 Watt Dauerleistung um durchschnittliche LS anzutreiben...

Jetzt sind Deine Lautsprecher mit 91dB Empfindlichkeit angegeben, dass ist eher überdurchschnittlich. Zudem sind sie mit 4-8Ohm Impedanz angegeben (gem. Hifi-Wiki), damit währen sie Verstärker unkritisch. Diese Angaben sind aber wenn man es genau sagen will viel zu ungenau. Nur grob geschätzt sollte der LS kein Problem für Deinen Verstärker sein.

Was passiert eigentlich, wenn der Verstärker zu schwach ist? Also beim leise Hören gar nichts, man kann das problemlos machen (Ausnahme ist, wenn die Impedanz, also 4 oder 8 Ohm oder was auch immer, des LS zu niedrig ist und der Verstärker dahingehend nicht stabil ist, z.B. 2Ohm, bei den üblichen Konstruktionen aber eher selten anzutreffen).
Wenn man dann aber voll aufdreht und der LS vom Verstärker zuviel Leistung fordert, dann verzerrt der Verstärker. Meist geht dann zuerst wegen der Verzerrung bedingten hohen unüblich hohen Ernergie am Hochtöner dieser kaputt.

Wichtig, an der Belastbarkeit, also der Watt Angabe, am LS kann man überhaupt nicht erkennen, wie viel Leistung der LS für Lautstärke fordert. Die Watt Zahl gibt nur an, wie viel Leistung der LS verträgt, ob diese nun jemals nötig wird oder nicht.

Die schwache Leistung verschlechtert bei Leiser Lautstärke den Klang nicht, es bleibt die Frage wie gut der Receiver klingt. Wenn man etwas mehr Gas gibt, kann es schon sein, dass es mit der Leistung zwar noch grade ausreicht, aber schon nicht mehr gut klingt, sondern etwas flach und undynamisch...

Nochmal zum klar stellen, die genauen Daten wie Empfindlichkeit und Impadanz (Ohm) des LS sind eigentlich keine konkreten Zahlen sondern frequenzabhängig und auch von der Messmethode (Empfindlichkeit: in welcher Umgebung, mit welchem Abstand etc.) abhängig.
Auch die Leistung des Verstärker ist unter umständen etwas von der Frequenz abhängig und auch davon wie viel Verzerrung akzeptiert wird. Und eben kommt hinzu wie Strom stabil und lieferfähig der Verstärker bzw. das Netzteil ist. Alles Sachen, über die man aus der Watt Zahl keinerlei Rückschlüsse ziehen kann...

Für Deine Kombi: Der Verstärker fängt üblicher weise nicht gleich oberhalb der angegebenen Leistungsangabe so stark zu verzerren an, dass Dein Hochtöner kaputt geht. Er wird anfangen hörbar etwas zu verzerren und wenn Du dann weiter auf drehst, dann kann es gefährlich werden. Also wenn Du beim normalen hören klanglich nicht auszusetzen hast, sollte die Kombination ok sein. Das man mit anderen Geräten noch besseren Klang erreichen kann ist wahrscheinlich, aber ob das nötig oder unnötig teuer ist, hängt jetzt wieder nur von Dir ab!

P.S.: Viel Bassanteil in der Musik fordert wesentlich mehr Leistung als eine Soloflöte!
rhodes97
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 01. Okt 2009, 17:44
Danke an alle, besonders an janneck für die ausführliche Antwort.

Ich habe mich nun entschieden, die aktuellen Komponenten erstmal so zu belassen und dann lieber einen Ausbau zur Heimkino-Anlage anzustreben.
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