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Harman/Kardon PM655 Vxi Problem mit High-Current / High-Voltage Umschalter+A -A |
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Autor |
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Fauki
Stammgast |
#1 erstellt: 26. Apr 2011, 05:23 | |
Hallo liebe Gemeinde! Mein Problem ist etwas weitreichender, aber der Titel umreißt es zumindest grob: Ich habe diesen (voll auftrennbaren) Vollverstärker sowohl als Stereoamp als auch als Endstufe an einem AVR hängen. Wenn ich nun (wie in Heimkino nicht besonders ungewöhnlich) etwas mehr Leistung brauche (heftige Bassattacken), ergibt sich folgendes Problem: die Schutzschaltungen greifen und schalten den Verstärker für kurze Zeit stumm... Was mich so wundert, ist die Tatsache, dass der Harman im "High-Current/High-Voltage"-Modus eigentlich mehr Leistung liefern sollte, als nur im "High-Current", ist ja sowas wie ein 8Ohm/4Ohm-Umschalter, also H-C/H-V sollte der 8-Ohm-Modus sein... H/K gibt im High-Voltage-Mode sehr viel höhere Leistungswerte an, als im High-Current, v.a. eben auch gerade an niedrigeren Impedanzen (Angaben bis 260W-Peak an 2Ohm! im H-V-Mode). Jetzt war es aber so, dass ich im High-Current-Mode um 4dB lauter am AVR aufdrehen konnte, als im High-Voltage-Mode, bis der Amp die Schutzschaltung reingehauen hat - eigentlich sollte es doch genau umgekehrt sein, oder? Ich könnte jetzt allerdings nicht beschwören, dass es im H-V-Mode trotzdem absolut gesehen lauter war, aber ohne viel zu messen würde ich sagen, dass es gleich war (bei gleichem Pegel am VV) Jemand vergleichbare Erfahrungen mit H/K-Produkten mit ähnlichem Umschalter? Ich habe mein Problem trotz Auftreten im Heimkino bei Stereo eingestellt, weil es sich um ein Stereogerät handelt und das Problem ja 1:1 auf Stereoszenerie zu übertragen ist... Durch die hohen Leistungen, die im Heimkino verlangt werden, tritt dieses Problem wahrscheinlich offensichtlicher auf als woanders. Vielen Dank im Voraus für Eure Ideen und Tipps, Grüße Fauki P.S.: Boxen sind Canton RC-L, also keine Impedanzmonster... [Beitrag von Fauki am 26. Apr 2011, 05:36 bearbeitet] |
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Fauki
Stammgast |
#2 erstellt: 29. Apr 2011, 14:02 | |
Wollte nochmal pushen mit einer eventuell etwas präziseren Frage: da es ja ein normaler 4-8-Ohm Umschalter ist im Prinzip, Harman/Kardon allerdings für den 8-Ohm-Betrieb (-Stellung) ebenfalls Leistungsangaben für Impedanzen bis 2 Ohm (!) gibt, sollten doch laut Datenblatt und in der Praxis an 4 Ohm mehr Reserven für solche Spitzen da sein, Temperatur hin oder her! Kann mir jemand diesen Umstand erklären, oder gegebenenfalls schon den genauen Defekt sagen? Danke und bis bald Fauki |
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akem
Inventar |
#3 erstellt: 30. Apr 2011, 13:51 | |
Ich versuch's mal... Leistung ist Spannung mal Strom. Die Leistung, die das Netzteil des Amps liefern kann, ist in beiden Modi identisch. High Voltage -> hohe Spannung, wenig Srom High Current -> hoher Strom, wenig Spannung Jetzt ist aber die Spannung die Ursachengröße, Strom ist die Wirkgröße. Du hast nun eine gegebene Box mit einem gegebenen Impedanzverlauf - die Impedanz ist keineswegs konstant über der Frequenz, im Gegenteil, sie schwankt um mehrere hundert Prozent. Für einen Transistorverstärker ist das Entscheidende das Impedanzminimum (und das ist keineswegs 8 Ohm, auch wenn 8 Ohm hinten draufsteht...). Bei der Frequenz des Impedanzminimums muß der Verstärker den größten Strom aufbringen. Und das ist meistens irgendwo im Bass, wo eh schon der größte Energiegehalt der Musik liegt. Im High Voltage Modus ist bei entsprechend hochgedrehtem Lautstärkeregeler die Ursachengröße am höchsten, die mögliche Wirkgröße aber am niedrigsten. Fordert der LS aber nun mehr Strom, als der Amp aufbringen kann, haut der Amp die Bremse rein. Im High Current Modus ist die maximal mögliche Ursachengröße begrenzt, der zulässige Stromfluß ist aber dafür höher. Das bedeutet, daß bei dem Impedanzminimum entsprechend mehr Strom fließen kann, bevor die Schutzschaltung anspricht. Die 4dB Unterschied in der Lautstärke, den Du beobachtet hast, kommt da schon hin. Linear gerechnet ist das etwas mehr als die doppelte Leistung. Technisch betrachtet kann man das in etwa so sehn: - High Voltage Mode: der Trafo hat ein Übersetzungsverhältnis von z.B. 4:1 - Ausgangsspannung ist dann ca. 57V. Die Anzahl der Windungen ist z.B. 400:100, was einen gegebenen Stromfluß erlaubt und damit die maximal übertragbare Leistung des Trafos definiert. - High Current Mode: der Trafo wird dann auf ein Übersetzungsverhältnis von z.B. 8:1 geschaltet, die Ausgangsspannung (und damit auch die max. Ausgangsspannung des Verstärkers) sinkt auf 26V. Dafür verdoppelt sich der maximal mögliche Stromfluß - die maximal übertragbare Leistung bleibt konstant. Das ist jetzt einfach ein Beispiel, um Dir die mögliche technische Umsetzung erklären kann. Es ginge auch anders, ist aber im Prinzip die einfachste Möglichkeit... Gruß Andreas |
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Fauki
Stammgast |
#4 erstellt: 30. Apr 2011, 16:27 | |
Andreas, vielen, vielen Dank für Deine so ausführliche Antwort! Es ist auch wirklich sehr verständlich ausgedrückt! Allerdings gibt es eine vielleicht ergänzende Anmerkung, die mich beschäftigt: nämlich nennt das zumindest Harman so, es könnte aber theoretisch auch so sein (wenigstens in meiner Theorie) - es ist nicht High Current oder High Voltage mode, sondern entweder Hi-Cu-Mode oder aber Hi-Cu + Hi-Vol-Mode! Die Dauerleistung wird zwar gleich angegeben, allerdings sind die Unterschiede der Modi bei Impulsen doch recht deutlich - zugunsten des Hi-Cu+Hi-Vol-Mode. Und die Impedanzen sind für beide Modi bis 2Ohm angegeben, da sollte doch dann an meiner Box mit Impedanzminimum von 3,2Ohm bei rund 30Hz eigentlich mehr Leistung zur Verfügung stehen, oder nicht? Denn sollte die mögliche Wirkgröße gleich hoch sein, müsste doch der Amp bei höherer Ursachengröße mehr Strom liefern (natürlich im möglichen Rahmen, den das Netzteil vorgibt), oder hab ich da einen Denkfehler? Wie gesagt, Deine Erklärung glaub ich 100%ig nachvollziehen zu können, nur versteh ich dann einfach nicht, warum bei Impulsen (und genau darum geht es ja meistens) nicht mehr, wie angegeben, sondern weniger Leistung zur Verfügung steht (die Tatsache mal angenommen, der Amp liefert gleichen Strom in diesem Modus) Jedenfalls nochmals danke und hoffentlich bis bald, Grüße Florian |
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akem
Inventar |
#5 erstellt: 01. Mai 2011, 14:58 | |
Leistungsmessungen am frequenzunabhängigen Laborwiderstand und das Verhalten am realen Lautsprecher sind zwei paar Stiefel! Lautsprecher ziehen ein nicht zu unterschätzendes Maß an sog. Blindleistung. Diese Leistung wird benötigt, um Magnetfelder oder auch elektrische Felder aufzubauen (Schwingspulen, Spulen und Kondensatoren in der Frequenzweiche. Das Dumme dabei ist, daß diese Leitung a) zusätzlich zur eigentlichen Wirkleistung aufgebracht werden muß (und die Wirkleistung ist das, was am Laborwiderstand gemessen wird) und b) sind dabei Spannung un Strom nicht gleichphasig, womit viele Verstärker ein Problem haben. Aber das nur am Rande. Was Harman da im einzelnen gemacht hat, läßt sich aus der Ferne nur spekulieren. Es ist ja nicht nur der Trafo, der da mitspielt, auch die Siebelkos im Netzteil und anderes mehr spielen da mit. Gruß Andreas |
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Fauki
Stammgast |
#6 erstellt: 01. Mai 2011, 21:58 | |
Abermals danke, Andreas! Das leuchtet mir zwar alles ein, ganz klar aber, ob es sich nicht doch um einen Defekt handeln könnte, ist mir das aber trotzdem noch nicht. Ich werde mich noch weiter versuchen schlau zu machen, ich will nicht nur Deine Zeit in Anspruch nehmen - so ganz will's eben noch nicht in mein Hirn rein, dass da nicht eben einfach mehr Leistung zur Verfügung stehen soll... Danke und einen guten Start in die neue Woche, Gruß Florian |
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Rubachuk
Inventar |
#7 erstellt: 03. Mai 2011, 05:08 | |
Schreibe doch mal Harman direkt an; vielleicht können die zur Lösung des Rätsels beitragen? |
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