HIFI-FORUM » Stereo » Elektronik » Verstärker/Receiver » High-Current ? | |
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High-Current ?+A -A |
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Autor |
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psone
Hat sich gelöscht |
#1 erstellt: 04. Mai 2006, 15:14 | |
Hallo, ich habe mehrfach gelesen, dass für diesen oder jenen Lausprecher ein High-Current Amp von Vorteil ist (in englischsprachigen Foren). Es ging z.B. um den richtigen Amp zu Fostex Breitbändern. Meine Frage nun, was ist ein High-Current Verstärker und wo liegen die Vorteile? (zB. mein alter NAD 7020 hat laut Produkt Beschreibung eine "High-Voltage, High-Current Output Stage" ) und Was heißt eigentlich "High-Current" auf deutsch - die wörtliche Übersetzung "Hoch-Strom" iss ja eher sinnlos... danke schonmal vorab! grüsse, matze |
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ruesselschorf
Inventar |
#2 erstellt: 04. Mai 2006, 15:40 | |
Hallo,
Das ist wohl alles nur Werbegedudel. Jeder x beliebige HiFi Amp verstärkt sowohl die Spannung (voltage) als auch den Strom (current) wieviel davon jetzt 'high' ist wird ja nicht gesagt. Es soll aber wohl bedeuten dass der Amp auch Boxen mit niedriger Impedanz klaglos antreiben kann? Den 'High current' kann die Endstufe aber nur abgeben wenn sie genug vom Netzteil geliefert bekommt ! Gruß, Helmut |
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richi44
Hat sich gelöscht |
#3 erstellt: 05. Mai 2006, 05:54 | |
Die Übersetzung in Hochstrom ist schon richtig. Die Idee wäre, dass ein Verstärker kurze Stromimpulse von -zig Ampère liefern kann. Dazu muss erstens das Netzteil entsprechend ausgelegt sein. Und zweitens müssen die Endtransitoren und auch der Rest der Endstufenschaltung in der Lage sein, das zu liefern. Aber drittens müsste da ein Lautsprecher sein, der fast einen Kurzschluss bildet, also ein absolut verbotenes Teil. Dazu eine kleine Rechnung. Nehmen wir einen Verstärker mit 100W an 4 Ohm. Er liefert eine Spannung von 20V und einen Strom von 5A. Wenn mein Lautsprecher 4 Ohm hat, fliesst bei den 20V die 5A und nicht mehr. Und wenn die Speisespannung nicht höher als total 60V ist, kann keine höhere Tonspannung als 20V zur Verfügung stehen. Und damit sind die 5A das Ende der Fahnenstange. Da ist nichts mit kurzzeitig oder so. Wenn das Netzteil die doppelte Spannung hätte, könnte auch der doppelte Strom fliessen, was der vierfachen Leistung entspräche. Wenn aber das Netzteil diese Spannung nur nach einer "Schweigeminute" aufbauen kann, im Normalbetrieb aber nur die erwähnten 60V hat, ist das Netzteil sauer und mudd repariert werden. Wenn aber ein Strom von 20A fliessen könnte, hätte mein Lautsprecher nicht 4 Ohm, sondern nur 1 Ohm. Und das hat er dann immer und ist somit nicht für den Anschluss an diesen Verstärker geeignet oder eher defekt, also weg damit. Der langen Rede kurzer Sinn: Entweder ist der Lautsprecher niederohmig, dann muss der Verstärker den Strom auch über lange Zeit liefern können, oder das Verstärkernetzteil ist kaputt oder der Lautsprecher ist hinüber. Beides ist nicht als Vorteil zu werten. Oder es handelt sich um einen wertlosen Werbegag. Und genau so ist es. |
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crazyvolcano
Stammgast |
#4 erstellt: 05. Mai 2006, 06:15 | |
Moin, also ich kenne den Begriff aus alten CarHifi Tagen. Unter diesem Begriff wurden eigentlich immer Laststabile Endstufen erfasst. Sprich stabil bis 1Ohm und weniger. Dabei wurde die Leistung halt fast immer verdoppelt wenn ich mich noch richtig erinnere. Aus dem Home Hifi Bereich kenne ich den Bereich eigentlich weniger, denn irgendwie gibt es anscheinend recht wenig Endstufe die hier wirklich stabil sind, sprich die Leistung im Bezug zum Widerstand fast zu verdoppeln. Die Spannung am Ausgang der Endstufe bleibt bei jeder last fast gleich: 20 V 8Ohm = 2,5 Ampere 50 Watt 20 V 4Ohm = 5 Ampere 100 Watt 20 V 2Ohm = 10 Ampere 200 Watt usw. deshalb High Current sprich Hochstromfähigkeit. [Beitrag von crazyvolcano am 05. Mai 2006, 06:20 bearbeitet] |
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psone
Hat sich gelöscht |
#5 erstellt: 05. Mai 2006, 14:12 | |
Hallo zuerstmal danke an alle! ich fange mal hinten an... Laststabile Endstufen das scheint mir der deutsche Begriff zu sein, das bedeutet dann, daß die Endstufe und ihre Spannungsversorgung so aufgebaut sind, das sie auch unter ungünstigen Lastverhältnissen gleichmässige Leistung abgegen können. @richi gut erklärt, danke! Allerdings scheint mir dein Fazit nicht ganz richtig. Mit LS kenne ich mich ein bisserl besser aus als mit der Elektronik ... es ist eben nicht so, das an einem LS mit einer Nennimpedanz von 8 Ohm auch konstant 8 Ohm anliegen. Die reale Impedanzkurve schwankt sogar recht heftig, meist schlägt sie eher nach oben aus, zB. im Bereich der Resonazfrequenzen der einzelnen Chassis. Aber auch nach unten sind durchaus Schwankungen von 50% drin. Zur Verdeutlichung hier die Messkurven eine Klein + Hummel 2 Wege Systems mit 8 Ohm Nennimpedanz -oder hier bei einem 8 Ohm Breitbänder im DIY-Horngehäuse. Nachdem was da zu sehen ist, geht die Impedanz bei 8 Ohmern locker mal auf < 6 Ohm runter, bei einem 4 Ohmer wären man also schnell mal bei 3 - 2,5 Ohm für bestimmte Frequenzen ... genau dann ist es wohl wichtig, das die Endstufe die daraus resultierenden Leistungsspitzen bedienen kann - oder? Ergo wäre Laststabilität doch nicht nur ein Werbegeschwätz, auch wenn's natürlich zu Werbezwecken benutzt wird, sondern nicht ganz unerheblich für die Qualität einer Endstufe?!? soweit mein Wissensstand heute - you live you learn! grüsse, matze [Beitrag von psone am 05. Mai 2006, 14:25 bearbeitet] |
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richi44
Hat sich gelöscht |
#6 erstellt: 05. Mai 2006, 15:45 | |
Dass die Lautsprecherimpedanz nicht konstant ist, versteht sich. Wenn man die alte DIN 45500 bemüht, ist die Minimalimpedanz 80% der Nennimpedanz, bei einem 4-Öhmer also 3,2 Ohm. Es spielt aber letztlich keine Rolle, denn die Rechnerei ist die selbe. Und wenn ein Hersteller beispielsweise für sein Gerät eine Lautsprecherimpedanz von 6 Ohm vorgibt, eine Leistung von 100W pro Kanal bescheinigt und dann von 15A Spitzenstrom schwadroniert, ist irgendetwas faul. Der Strom könnte bei besagten 6 Ohm 4,08A werden. Und wenn wir jetzt eine 6 Ohm Box nehmen und ihr 50% Minimalimpedanz zugestehen (was sie ja nicht haben dürfte), so wäre der maximale Strom (Effektiv) 8,16A. Würde man nämlich diesem Verstärker (der vermutlich bei weniger als 4 Ohm abschaltet) eine Last anhängen, die 15A zieht, wären dies 1,6 Ohm. Da macht die Kiste doch nicht mehr mit. Es wären dann auch 367W, die da raus kommen müssten. Laststabil ist etwas anderes. Es gibt Schaltungen, die zwar mit einer linearen Impedanz problemlos arbeiten, die aber mit etwas abenteuerlichen Impedanzkurven Schwingprobleme bekommen. Mittlerweile kennt man die Zusammenhänge zwischen verschiedenen Verstärkerkonstruktionen und ihrer Empfindlichkeit auf Lastimpedanz-Schwankungen. Nur kümmern sich nicht alle Hersteller an solches Wissen. Die zweite Seite der "Laststabilität" ist jene, dass Verstärker für höhere Ströme und geringere Impedanzen extra gebaut werden. Ob diese Geräte auch auf unterschiedliche Impedanzverläufe optimiert sind, steht auf einem anderen Blatt. Hier wird normalerweise mit geringerer Betriebsspannung und mehrfacher Endtransistorbestückung gearbeitet. Diese Schaltungsart ist bei PA-Verstärkern üblich, genau so bei Car-Anlagen. |
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