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User-Test: RipAMP 2.1+A -A |
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Autor |
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doulos
Schaut ab und zu mal vorbei |
#1 erstellt: 15. Dez 2011, 20:15 | |||
Hallo allerseits, nachdem ich mich nunmehr etliche Wochen mit einem RipAMP von der Firma HFX beschäftigt habe, will ich hier mal ein paar Ergebnisse posten, damit alle weiteren Interessenten es bei der Beurteilung möglicherweise etwas einfacher haben. Ich selber hatte keine Erfahrungsberichte finden können und war daher "ins kalte Wassr gesprungen". Zur Vorgeschichte: ich bin Computerfreak (auch beruflich) und sympathisiere schon seit längerem mit den Möglichkeiten, die eine PC-gestützte Medienbibliothek bietet. Ich denke, dass es allerhöchste Zeit wird, dass ich meine 200-CD-Sammlung auf den Dachboden verbannen kann, und die Musikauswahl über eine schöne grafische Oberfläche (idealerweise auf einem ausreichend großen Tablet) treffen kann, auf dem ich auch gleich Hintergrundinformationen (Komponist, Geschichte, Interpreten, etc.) abrufen kann. Dabei bin ich aber nicht gewillt, allzu große Kompromisse bei der Wiedergabequalität einzugehen. Da meine Ziele in der vollen Ausbaustufe noch nicht von der Stange käuflich (oder bezahlbar) zu sein schienen, machte ich mich an die Zusammenstellung meiner eigenen Systemlandschaft. Den Anfang bildete ein PC (AMD Fusion 350 in einem passiv gekühlten Gehäuse), da hier die gößte Software-Vielfalt (Mediaplayer, UpnP Server/Renderer, Mediacenter, etc.) verfübgar ist, um daraus meine Ideallösung zusammenzustellen. Als nächstes stelle sich die Frage, wie ich die optimale Wiedergabequalität für meine CDs erreichen könnte. Zunächst machte ich mich daran, alle CD mithilfe von EAC als FLAC-Dateien (Flac-image mit begleitendem Cue-Sheet) auf meinem NAS-Server abzulegen. Anschließend begann ich, darüber zu forschen, wie man digitale Musikdaten von einem PC zur (analogen) Ausgabe auf Lautsprecher bringt. schnell war klar, dass die im PB eingebaute Soundkarte und der analoge 3,5 mm Klinken-Ausgang hierfür nicht geeignet sind. Das Mittel der Wahl ist vielmehr ein sogenannter DAC (Digital-Analog-Converter), der über die USB-Schnittstelle angeschlossen wird, sich dem Betriebssystem als externe Soundkarte darstellt und somit die internen Soundchips komplett umgeht (es gibt auch die Möglichkeit der Ausgabe per S/PDIF, die sei hier aber nicht betrachtet). Der DAC generiert ein analoges Signal, das dann in einen handelsüblichen Verstärker eingespeist und von dort an die Boxen ausgegeben wird. Bei der Suche nach einem geeigneten DAC war ich von der Vielfalt der Möglichkeiten schier überwältigt. Es gibt externe DACs im Preisbereich von 100 EUR bis 5000 EUR. Da ich kein fanatischer Audiophiler bin, beschloss ich, nicht mehr als 500 EUR zu investieren. Eine weitere Entdeckung war, dass es auch integrierte Lösungen gibt, bei denen Verstärker und DAC zusammengeführt oder sogar verschmolzen sind. Am interessantesten schien mir der RipAMP 2.1 von der Firma HFX, der für sich beanspruchte, über einen vollständig digitalen Signalpfad bis zur Ausgabe an die Lautsprecher zu verfügen. Der RipAMP basiert auf Technologie der dänischen Firma Sumhoh, die kleinformatige Verstärker zur Verwendung mit einer Squeezebox verkauft. Diese Verstärker haben recht vorteilhafte Besprechungen auf der fairaudio-Webseite erfahren. Die Sumoh-Verstärker werden mit 30 oder 60W an 4 Ohm abgeboten, der RipAMP glänzt sogar mit 100W Ausgabeleistung. Auch die anderen Versprechungen in den Datenblättern klangen so überzeugend, dass ich hoffte, möglicherweise sogar meinen 15 Jahre alten analogen Teac A-H500 Verstärker in die wohlverdiente Rente schicken zu können. Schnell war der RipAMP geordert, und ebenso schnell in meine Vergleichsanordnung integriert. Diese bestand auf der einen Seite aus: - PC (AMD Fusion 350) mit Windows 7 Home Premium und Foobar2000 - 30 cm "Premium"-USB-Kabel - RipAMP auf der anderen Seite: - Teac PDH-500 CD-Player - Teac A-H500 Verstärker (50W / 8 Ohm) und zusammengeführt an: - DynaVox AMP-S Boxen-Umschalter - Bowers&Wilkins DM302 Boxen Das Ergebnis war ernüchternd. Der Teac hatte für meine (zugegeben eher unerfahrenen) Ohren in fast allen Disziplinen deutlich die Nase vorn. Besonders auffallend fand ich die deutlich ausgerägte räumliche Wahrnehmung beim Teac, der gegenüber der Sound aus dem RipAMP als ein Block in der Mitte ders Raumes zu stehen schien. Klangseitig war hier für den RipAMP offensichtlich kein Blumentopf zu gewinnen. Optisch war er mit seinem schwarzen Acryl-Kleid in der Optik der PCs aus dem Hause HFX auch nicht ganz Hifi-Rack-tauglich (gebürstetes Aluminium macht schon mehr her). Was aber die Verwendung des RipAMP vollends zur Farce werden ließ, war die Tatsache, dass dieser sich nach ca. 15 Sekunden musikfreier Zeit automatisch in den Standby-Modus schaltet und sich erst ca. 10 Sekunden, nachdem die Musikwiedergabe begonnen hat, wieder einschaltet. Wer also Wert darauf legt, Musikstücke vom Anfang an zu hören (man stelle sich Beethovens 5. ohne die ersten 3 Takte vor), dem bleibt keine andere Wahl, als die 10 Sekunden abzupassen, das Abspielen zu stoppen und neu zu starten. Meine Anfrage beim Hersteller brachte mir nur den sarkastischen Kommentar ein, ich könne ja einen 10-sekündigen Start-Jingle in jede Playlist mit aufnehmen. Ein passendes Soundfile war der Mail auch beigefügt, darauf eine Stimme langsam die Buchstaben "H-F-X" ausspricht. Fazit: der RipAMP beherbergt sicher interessante Technik, die aber nach meiner Wahrnehmung (noch?) nicht in der Lage ist, analogen Verstärkern im selben Preisspektrum den Rang abzulaufen. Das Problem mit der Einschaltzeit lässt sich nach meiner Meinung am Besten dann ertragen, wenn man den Amp an Stellen verwendet, wo dies keine Rolle spielt - z.B beim Gaming, oder für Hintergrundmusik im Supermarkt. Hier kann er dann sicherlich mit seinem exterm niedrigen Stromverbrauch glänzen - die Leistungsaufnahme des Teac beträgt satte 360W. |
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audiophilanthrop
Inventar |
#2 erstellt: 17. Dez 2011, 02:00 | |||
Als Pfeifentabak immer gut geeignet. Reichlich esoterischer Laden.
Maximal. Im Leerlauf und bei normalen Lautstärken würde ich in der Leistungsklasse vielleicht 25 W schätzen. Hab mir mal die Service-Doku zum A-H500 angesehen, der Kleine geht m.E. voll in Ordnung. Absolut solide Schaltung. Nur diese 4558er Opamps in antiquarischer SIP-Bauform, naja, waren wahrscheinlich billig. Der Phono-Eingang dürfte damit kein Wunder an Rauscharmut sein. Was nun die Verbindung zum Rechner angeht, so sind die Möglichkeiten in der Tat sehr vielfältig. Das Board hat keine PCI- oder PCIe-Slots, oder? Dann bleiben noch externe DACs und Interfaces für USB und ggf. Firewire. Übrigens ist Onboardsound nicht per se schlecht - einer der guten Realtek-Chips (ALC889, 892, 268 und Co.), vernünftig implementiert und treiberseitig richtig eingestellt, kann m.E. ohne weiteres transparent sein. Ich würde erst einmal nicht mehr als 200 für die Abteilung DAC ausgeben. Wenn es schon ums Geldausgeben geht, würde ich mein Augenmerk eher auf das Thema Lautsprecher richten - die DM302 waren seinerzeit gute Budget-Lautsprecher mit recht hoher Empfindlichkeit, aber da müßte es doch noch was besseres geben. Muß ja nicht unbedingt neu sein. [Beitrag von audiophilanthrop am 17. Dez 2011, 02:01 bearbeitet] |
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doulos
Schaut ab und zu mal vorbei |
#3 erstellt: 17. Dez 2011, 14:07 | |||
dass in dieser Szene reichlich Esoterik im Spiel ist, ist auch mein Eindruck. Was mir aber noch nicht klar ist, ist wie man die Objektivisten von den Esoterikern unterscheidet (und wie objektiv es am Ende überhaupt werden kann). Bisher klingt für mich alles gleich..
wenn das Signal digital auf den Amp geht, dann würde ich dem Onboard-Chip noch trauen. Wenn aber gewandelt wird, dann verlasse ich mich doch lieber auf irgendein dediziertes Stück Hardware. Sooo blind können die Esoteriker (und die vielen, vielen Hersteller von DACs in allen Preisbereichen) doch nicht sein.. Ich habe übrigens jetzt mein Setup mit einem Musical Fidelity V-DAC II für 200 EUR getestet. Das Ergebnis ist für mich sehr erfreulich. Der Sound ist mit Sicherheit nicht schlechter als Amp/CD, ich meine sogar Verbesserungen wahrzunehmen. Damit ist mein Ausflug in den Bereich der Digital-Amps beendet (allerdings tut der kleine TP-30 Tripath Amp an meinem Arbeitsplatz zusammen mit den Magnat Symbol Pro weiter sehr gute Dienste).
Sicher. Mir ging es aber nicht in erster Linie darum, meinen Hifi-Sound zu verbessern, sondern die optimale PC-Integration zu erreichen. Ich habe zwischendurch auch mit Nubert Nulines geliebäugelt, oder einem Paar B&W 601 aus der Bucht. Vielleicht kommt das noch, wenn ich meiner besseren Hälfte das schöne Holzfurnier schmackhaft machen kann.. |
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