Aktueller Denon PMA-1510AE technisch schlechter als alter PMA 560?

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Platte74
Stammgast

#1 erstellt: 25. Apr 2013, 08:39

Hallo!

Ich bin seit 20 Jahren zufriedener Besitzer eines Denon PMA 560, der damals in seiner Preisklasse (600 DM) als einer der besten Vollverstärker (gerade auch wegen seines Phono-Eingangs) galt. Nun macht das Gerät aber vermehrt Zicken (Krachende Potis, ab und zu ist beim Anschalten ein Kanal weg/zu leise, was man durch kurzes Aufdrehen der Lautstärke beseitigen kann), so dass ich mit dem Gedanken spiele, mir einen neuen PMA-1510AE oder 720AE zuzulegen, vor allem wegen des (auch hier im Forum) als sehr ordentlich gepriesenen Phono-Eingangs, den viele VV heute ja gar nicht mehr aufweisen.

Nun habe ich mal die technischen Daten des

1510AE und des

720AE mit denen des

560 verglichen, und sie sind im Hinblick auf Klirr und Geräuschspannungsabstand (Phono MM 89 bzw. 86 dB ggü 94dB; Line 108 bzw. 107 dB ggü 110dB) jedenfalls nominal schlechter als die meines alten Verstärkers. Liegt das an neuen Messmethoden oder hat sich die Technik in den letzten Jahren tatsächlich zurückentwickelt? Oder liegen die Unterschiede zwischen den Werten ohnehin in einem zu vernachlässigenden Bereich?

Analoge Grüße
Malle

Jeck-G
Inventar

#2 erstellt: 25. Apr 2013, 15:49

Bei Phono wird der Eingangspegel erwähnt, aber nicht der Bezugspegel am Ausgang. Bei den anderen Eingängen findet man keinerlei Hinweise. Es ist also unklar, wie gemessen wurde.

Aber 3dB schlechterer Geräuschspannungsabstand ist nicht gravierend und bei den "schlechteren" Geräten immer noch so hoch, dass man nichts von mitbekommt. Technisch bedingt ist beim E-Grammophon bei ca. 60dB Schluss (oder noch schlechter!) und wenn Du 20dB Rauschen aus der Anlage haben möchtest, so müsstest Du soweit aufdrehen, dass Du bei einer voll ausgesteuerten CD (leider der Normalfall...) 127dB am Hörplatz hättest (dazu müsstest Du bei 1m Abstand immerhin 2x 2kW in die Elacs reinbuttern).

Platte74
Stammgast

#3 erstellt: 27. Apr 2013, 15:35

Danke! Dann werde ich den Klang (ich weiß, es gibt keinen Verstärkerklang...) entscheiden lassen und nicht die technischen Werte!

Analoge Grüße
Malle

Jeck-G
Inventar

#4 erstellt: 27. Apr 2013, 16:46

(ich weiß, es gibt keinen Verstärkerklang...)

Zu der Fraktion gehöre ich jedenfalls nicht...

Kommt drauf an, was der Hersteller macht. Er kann einen Verstärker konstruieren, der stockneutral ist und einem "idealen Verstärker" nahe kommt, er kann aber auch durch entsprechende Schaltungen den Klang verfälschen (Sounding). Zumindest wirbt Denon bei ihren Geräten mit "europäischer Klangabstimmung", was auf beabsichtigtes Sounding hindeuten kann.
Gilt auch für CD-Player...

Auch gibt es Verstärker, die konstruktionsbedingt anders klingen, z.B. die ersten "Digitalverstärker" (Class-D) und fast alle Röhrenverstärker.

[Beitrag von Jeck-G am 27. Apr 2013, 16:49 bearbeitet]

Platte74
Stammgast

#5 erstellt: 27. Mai 2013, 17:07

Hallo zusammen,

inzwischen steht der Denon PMA-1510AE bei mir zu Hause (gab's bei MediaMarkt mit 100 Euro Rabatt für 699 Euro), und jetzt glaube ich auch an Verstärkerklang.

Im Vergleich zum Denon PMA-560 klingt die Anlage mit dem neuen Verstärker unvergleichlich viel klarer und durchsichtiger, der Bass ist deutlich straffer und konturierter (wenn auch dadurch etwas schlanker), der Klang insgesamt viel ausgewogener (vor allem auch bei Phono) - das musste sogar meine Frau bestätigen (und das will etwas heißen). Ich rede hier nicht von Nuancen, sondern von einem vollkommen anderen Klangbild. Selbst Platten, die vorher etwas "matschig" in den Mitten und obertonarm klangen, spielen jetzt mit einer Prägnanz auf, die zuvor gar nicht wahrnehmbare Aufnahmedetails aufdeckt. Und das, obwohl dem Denon PMA-560 damals in seiner Preisklasse (600 DM) allgemein ein deutlich überdurchschnittliches Preis/Leistungsverhältnis attestiert wurde.

Ich freue mich über den Neuzugang und genieße...

Analoge Grüße
Malle