"Echo" an leeren Eingängen am Denon PMA-710AE

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lossless
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 01. Dez 2013, 16:40
Hallo,
vor kurzem habe ich günstig ein Denon PMA-710AE erstanden.
Stolz wie Oskar, habe ich diesen angeschlossen und ausgiebig getestet.
Ein Punkt stellt mich aber vor einer großen Frage auf die ich trotz Internetrecherche keine Antwort finden konnte.

Wenn ich meine Quelle per Cinch z.B. an den Eingang "Line" anschliesse und die Wiedergabe starte, kommt ein super Sound aus meinen Boxen.
Wechsel ich jetzt auf einen anderen Eingang (z.B. Line oder Tape) und drehe Vol. voll auf, dann höre ich die selbe Wiedergabe als eine Art Echo bzw. Hall ganz leise.

Ich habe hierbei auch schon Source Direct und die Lautsprecher auf B umgestellt, aber immer mit dem selben Ergebniss. Auch ein Cinch-Kabelwechsel brachte keine Besserung.
Noch merkwürdiger ist es wemm ich mehre Quellen anschlie0e und gleichzeitig abspiele - wechsel ich nun auf einen unbelegten Eingang dann höre ich ein "Mix" aller Signale

Nun meine Frage - ist das normal beim Denon?
Gibt es eine Möglichkeit dies zu verhindern?

Vielen Dank für all Eure Antworten.
Passat
Inventar
#2 erstellt: 01. Dez 2013, 16:50
Das ist bei allen Geräten so vorhanden, mal stärker, mal schwächer.
Das ist Übersprechen zwischen den Eingängen und lässt sich kaum vermeiden.

Grüße
Roman
SkyRicci
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 01. Dez 2013, 19:10
Nichts für ungut, aber ich bezweifele das sich dieses Verhalten nicht vermeiden lässt.
Bei einen 08/15 "China-Knaller" würde ich es verstehen, aber Denon ist ja nun nicht gerade ein low budget Produkt.
Ich selber habe es gerade bei meinem Naim Nait probiert und höre nichts außer ein wenig rauschen.
Wäre interessant ob noch andere User eines Denon Gerätes dieses Phänomen haben, vielleicht ist es ein Defekt/Serienstreuung.
ZeeeM
Inventar
#4 erstellt: 01. Dez 2013, 19:41
Das ist konstruktiv bedingt und spielt in der Praxis eine eher geringe Rolle. Du musst das Verhältnis zum voll aufgedrehten Verstärker sehen.
SkyRicci
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 01. Dez 2013, 19:47
Wenn ich es selber getestet habe, dann logischerweise so wie der Threadersteller es beschrieben hat, voll aufgedreht.
Aber du hast natürlich recht, in der Praxis dreht kein Mensch den Regler voll auf und das auch noch auf einen unbenutzten Eingang.


[Beitrag von SkyRicci am 01. Dez 2013, 19:48 bearbeitet]
lossless
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 01. Dez 2013, 20:10
Unterscheiden sich denn die Geräteserien durch Trennung bzw. Abschirmung der Eingänge?
Hängt denn dieses Phänomen mit der Verstärkerklasse zusammen bzw. wie verhält es sich bei Digitaleingängen?

Natürlich ist es in der Praxis eher unrelevant, aber wir befinden uns im Hifi-Bereich, da hören manche Leute angeblich Kabelqualitäten heraus. Und wenn sich ein Signal bei der Wiedergabe durch ein anderes manipulieren lässt, ist es ja kein Hifi mehr. Hier wird doch immer auf naturgetreue, unveränderte Wiedergabe geachtet.
ZeeeM
Inventar
#7 erstellt: 01. Dez 2013, 20:19

lossless (Beitrag #6) schrieb:
Hier wird doch immer auf naturgetreue, unveränderte Wiedergabe geachtet.


Für das Ohr. Wenn das übersprechende Signal weit genug unter dem Nutzsignal liegt, dann wird das nicht gehört.
SkyRicci
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 01. Dez 2013, 21:02
Klingt plausibel.
Aber wie ich weiter oben schon geschrieben habe, betrifft dieses Phänomen nicht jeden Verstärker, also kann das ja konstruktiv verhindert (nicht hörbar) werden.
ZeeeM
Inventar
#9 erstellt: 01. Dez 2013, 21:09
Klar kann man das konstruktiv vermeiden, aber das kostet auch mehr.
lossless
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 01. Dez 2013, 21:42

ZeeeM (Beitrag #9) schrieb:
Klar kann man das konstruktiv vermeiden, aber das kostet auch mehr.


Also ist der PMA-710AE eher als minderwertig zu betrachten?
Woran erkennt man bei welchem Verstärker dies baulich vermieden wird? Oder zeigt sich das nicht in den technischen Daten und man muss dies selbst am Gerät prüfen?
Wirklich interessant in welchen Details sich Verstärker unterscheiden, welche ich nie bedacht habe.
Passat
Inventar
#11 erstellt: 01. Dez 2013, 21:53
Der PMA-710AE ist nicht minderwertig, sondern es ist so, wie es in der Preisklasse (und auch noch weit darüber) üblich ist.

Das Übersprechen kommt primär von nahe nebeneinander liegenden Leiterbahnen und Kontakten.
Wie du sicher noch aus dem Physikunterricht weißt, baut ein stromdurchflossener Leiter ein Magnetfeld um sich auf.
Und ein bewegtes Magnetfeld induziert in einem Leiter einen Spannung.
Das Magnetfeld des von der aktiven Quelle stromdurchflossenen Leiters induziert eine Spannung in den benachbarten Leitern, also auch denen der nicht aktiven Eingänge.

Je näher die Leiter nebeneinander liegen, desto stärker macht sich das bemerkbar (Das Magnetfeld nimmt im Quadrat zur Entfernung ab).

Lösen kann man das dadurch, das man die Leiter weiter auseinander bringt (kostet Platz und Material und geht nicht am Ort des Eingangsumschalters, denn da laufen ja alle Eingänge zusammen) oder indem man die nicht benutzen Eingänge kurzschließt (damit wird auch die induzierte Spannung kurzgeschlossen). Aber auch das kostet Geld und wird i.d.R. nicht gemacht, weil das Übersprechen in der Praxis keine Relevanz hat. Man hört ja nie einen unbenutzen Eingang.

Grüße
Roman
ZeeeM
Inventar
#12 erstellt: 01. Dez 2013, 21:56
Warum soll er minderwertiger sein? Den Wert den du suchst ist die Eingangsübersprechdämpfung. Wenn das Signal direkt bei den Eingangsbuchsen geschaltet wird, dann verbessert sich die Übersprechdämpfung, da Leitungen/Leiterbahnen weniger Länge haben auf der sie sich gegenseitig beeinflussen können.
Minderwertig wäre in Übersprechen nur dann, wenn es relevant hörbar wäre.
Werner_B.
Inventar
#13 erstellt: 01. Dez 2013, 22:44
Hallo,

das Mass des Übersprechens ist durch die Konstruktion bestimmt, also für das konkrete Gerät unveränderlich. Ein höherwertiges Gerät zu kaufen ist die einzige Lösung.

Soweit man das ästhetische Problem beheben will, kann man an ungenutzten Eingängen (und NUR dort) Kurschlussstecker einsetzen, z.B.: http://www.dienadel....mit+4+Stueck,i46.htm - oder selbst löten. Das befriedigt dann den Perfektionisten, ein Nutzen für die Wiedergabegüte entsteht dadurch in der Regel nicht (es sei denn, die Eingänge wären extrem einstreuempfindlich).

Gruss, Werner B.


[Beitrag von Werner_B. am 01. Dez 2013, 22:45 bearbeitet]
germi1982
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 02. Dez 2013, 00:19

Passat (Beitrag #11) schrieb:
...indem man die nicht benutzen Eingänge kurzschließt (damit wird auch die induzierte Spannung kurzgeschlossen). ...


In den 1970ern bei teuren Geräten war es Standard das man unbenutzte Eingänge kurzschloss, damit eben so etwas nicht vorkommt.

Und gerade im Zeitalter hochmoderner Elektronik, die zudem kaum was kostet, soll das nicht mehr gehen? Vor allem weil die Quellenumschaltung mittlerweile ja eigentlich immer elektronisch erfolgt. Aber selbst bei mechanischer Quellenumschaltung war es früher möglich das zu realisieren. Mein alter Receiver von 1979 hat sowas, allerdings hat er auch eine elektronische Quellenumschaltung.


ann man an ungenutzten Eingängen (und NUR dort) Kurschlussstecker einsetzen


Unpraktikabel. Willst du jedes mal bei einem Gerät nach der Nutzung das Kabel abziehen und so einen Stecker aufstecken? Viel Spaß!


[Beitrag von germi1982 am 02. Dez 2013, 00:24 bearbeitet]
Albus
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 02. Dez 2013, 15:43
Tag,

ab welcher Volume-Stellung wird denn Derartiges hörbar? Erst bei Maximum oder bereits bei Position 15:00 Uhr oder noch davor?

Das schon erwähnte Mehr-oder-Weniger zeigt sich auch in (alten) Messdaten (1989, Labor der Zeitschrift STEREO), Beispiele deuten die Abhängigkeit von dem je gegebenen Quellwiderstand der Input-Geräte an:
1. Denon PMA-320A (DEM 500,00)
a. Übersprechen zwischen den Eingängen (bei 10 kHz), Quellwiderstand 1 kOhm/10 kOhm, in dB - 85/66
b. Übersprechdämpfung Vor/Hinterband (10 kHz), Quellwiderstand 1 kOhm/10 kOhm in dB - 80/63

2. Yamaha AX-330 (DEM 350,00)
a. Bedingungen wie oben - 91/70
b. Bedingungen wie oben - 76/60

3. Technics SU-V460 (DEM 500,00)
a. Bedingungen wie unter 1. - 73/61
b. Bedingungen wie unter 1. - 74/61

Was man im Einzelfall tun könnte zeigt sich als Auslegung der typischen Resultate: man minimiere den Quellwiderstand der Input-Geräte, jedenfalls auf höchstens 1 kOhm herunter.

Ein wirklich guter Wert des Crosstalk liegt bei 90 dB (nach Henry W. Ott, Noise Reduction Techniques in Electronic Systems, Seite 356). Was - wie man im Falle des AX-330 sieht, auch erreichbar ist (Vollverstärker für einst DEM 350). Aber, damals spielte die Tonbandtechnik im Markt noch eine bedeutende Rolle.

Freundlich
Albus


[Beitrag von Albus am 02. Dez 2013, 15:52 bearbeitet]
Werner_B.
Inventar
#16 erstellt: 02. Dez 2013, 23:04

germi1982 (Beitrag #14) schrieb:

ann man an ungenutzten Eingängen (und NUR dort) Kurschlussstecker einsetzen


Unpraktikabel. Willst du jedes mal bei einem Gerät nach der Nutzung das Kabel abziehen und so einen Stecker aufstecken? Viel Spaß!

Wenn ein Gerät angeschlossen ist, wird der Eingang auch genutzt, selbst wenn das Quellgerät daran zeitweilig nicht eingeschaltet ist. Im übrigen ist der Eingang dann auch "dicht".

@Albus:
Und wie Albus so nett aufzeigt, kann das billigere Gerät gelegentlich das hochwertigere sein Dies nur so ganz am Rande zum Thema "Preisklasseneinstufung" in all seinen mehr oder weniger wahnhaften Varianten.

Gruss, Werner B.


[Beitrag von Werner_B. am 02. Dez 2013, 23:09 bearbeitet]
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