HK 990 und Vento 890 zu viel Leistung?

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huutschii
Neuling
#1 erstellt: 03. Jul 2014, 11:24
Hallo,
ich habe bisher die Kombination aus Canton Chrono 509 und HK 3490 betrieben. Da mir mit den Boxen leider ein mallör passiert ist habe ich diese nun gegen die Vento 890 ausgetauscht. Die Boxen hören sich ja wirklich gut an allerdings denke ich mir das mit einem höherwertigen Verstärker noch mehr aus ihnen zu holen ist.
Ich habe mich im Netzt umgeschaut und meine Wahl fiel auf den HK 990 weil die Rezessionen recht gut waren, ich mit meinem alten 3490 eigentlich recht zufrieden war und der 990er wieder Digitalanschlüsse bietet.
Allerdings habe ich nun einige zweifel ob ich mit dem Großen nicht meine Vento schießen kann.
Die Vento habe 180/340 Watt an 4-8 Ohm. Der HK 990 Leistet 150@8ohm und 300 Watt @4 Ohm.
Wenn ich jetzt 8 Ohm nehmen würde wäre die Komibi 150/180 Watt optimal meiner Meinung nach allerdings bei 4 Ohm wären es schon 300 Watt und damit doch um einiges mehr als die Boxen vertragen.
Ich habe mir mal die Anleitung des Vestärkers runtergeladen und finde leider nichts wie man die Ohm einstellen könnte. Da ich leider in der Hinsicht keine Ahnung habe weiß ich somit nicht ob die Kombination dann mit 4 oder 8 Ohm laufen würde.
Darum mal die Frage ob ich ohne bedenken mir den HK 990 holen kann oder ob ich mich doch lieber nach einem Gerät mir weniger Leistung umschauen sollte.


[Beitrag von huutschii am 03. Jul 2014, 11:31 bearbeitet]
raver3002
Inventar
#2 erstellt: 03. Jul 2014, 11:54
Hallo,

ich bezweifle, dass du den Verstärker leistungmäßig wirklich benötigst, der HK3490 ist absolut ausreichend und wird im Normalbetrieb nicht anders klingen. Die Vento 890 hat was ich gesehen habe, 88,5 dB Wirkungsgrad bei 1W. Bei Stereoeinsatz ist der sogar noch etwas höher, ich meine da kommen dann nochmal 3dB (??) oben drauf. Jedenfalls verdoppelt sich die benötigte Wattleistung pro 3dB Lauststärkeanhebung. Sprich pro Kanal 2W bei 91,5dB, 4W bei 94,5dB, 8W bei 97,5dB, ... kannst ja mal rechnen, wie laut du bist, wenn du bei den 80 Watt pro Kanal oder was der 3490 hat ankommst. Da bluten dir die Ohren schon lange bevor der Verstärker am Ende ist.

Die Leistung bräuchtest du nur bei wirkungsgradschlechten Lautsprechern. Die Vento ist da eher ein normaler Lautsprecher.


[Beitrag von raver3002 am 03. Jul 2014, 11:58 bearbeitet]
cptnkuno
Inventar
#3 erstellt: 03. Jul 2014, 12:06

huutschii (Beitrag #1) schrieb:

Ich habe mir mal die Anleitung des Vestärkers runtergeladen und finde leider nichts wie man die Ohm einstellen könnte.

Das kannst du gar nicht. Die Impedanz ist eine Eigenschaft der Lautsprecher. Das heißt an verschiedenen Lautsprechern mit unterschiedlicher Impedanz gibt der Verstärker unterschiedlich viel Leistung ab. Noch dazu ist die Impedanz nicht konstant, sondern ändert sich mit der Frequenz, deshalb wurde die Nennimpedanz erfunden. Diese gibt die nominal niedrigste Impedanz an, die der Lautsprecher über den Frequenzgang hat. Die wirklich niedrigste Impedanz darf 20% unter der Nennimpedanz liegen.
Die Angabe

huutschii (Beitrag #1) schrieb:

Die Vento habe 180/340 Watt an 4-8 Ohm.

ist eigentlich auch Unsinn. Die Wattangabe bezeichnet die Bealastbarkeit (Ich nehme an Dauer und Peak) und die Ohmangabe meint die Nennimpedanz. Diese kann aber natürlich nur ein einzelner Wert sein und kein Bereich. Zu 99% sind das 4 Ohm Lautsprecher.

Warum genau möchtest du denn auf einen neuen Receiver umsteigen, wenn du mit dem alten prinzipiell zufrieden bist?


[Beitrag von cptnkuno am 03. Jul 2014, 12:12 bearbeitet]
derschröder
Stammgast
#4 erstellt: 03. Jul 2014, 13:53
Der HK 990 ist ein Stereo Verstärker, der das hier seltene Ausstattungsmerkmal "Raum EQ mit Einmessmikrophon " bietet. Ausserdem ein Bassmanagement zum Anschluss von 2 Subwoofern.

Das sind abseits jeder (weitgehend überflüssigen) Klang- oder Leistungsdiskussion schonmal wichtige Gründe diesen Verstärker in Kaufüberlegungen einzubeziehen.

Ist allerdings nicht mehr im HK Program und neu daher nur noch selten zu ergattern.

mfg
huutschii
Neuling
#5 erstellt: 03. Jul 2014, 15:50
Vielen Dank erst mal für die vielen und schnellen Antworten. Also wegen der Leistung will ich meinen alten 3490er auch gar nicht in Rente schicken. Es geht mir eher darum für die Vento 890 die ja doch ne ganze Klasse besser sind als die Chrono 509 auch einen Verstärker ne klasse höher zu kaufen um so viel wie möglich an Klang auf dem boxen zu holen. Und der 990 er hat durchweg sehr gute Klang Rezessionen.
Oder hätte jemand evtl ne Empfehlung was ein würdiger Nachfolger für den 3490er werden könne. Was mir wichtig wäre wär in etwa die gleiche Leistung und ganz wichtig 2 digitale Eingänge. Am besten 2x optisch aber 1x opti und 1x coax wwäreauch okay. So um die 1000 Euro wollte ich ausgeben.
Aber noch mal wegen dem hk990. Wenn ich ihn mir jetzt doch holen würde und dreh volles Rohr auf. Würden dann die Vento kaputt gehen oder eher nicht.
andre11
Inventar
#6 erstellt: 03. Jul 2014, 16:05

huutschii (Beitrag #5) schrieb:
...kaputt gehen oder eher nicht...

Eher nicht!
Das Schlagwort lautet Clipping (ggf. google nutzen).

Bei einem Verstärker mit sehr viel Leistung bleibt das Signal, durch seine hohen Reserven, stabil.
Voll aufdrehen machst Du in so einem Fall schon freiwillig nicht, weil die Lautsprecher irgendwann ihre Grenzen erreichen, und verzerren.
Das hört sich kein Mensch lange an.

Ein Verstärker mit geringer Leistung erreicht schneller seine Leistungsgrenze.
Hierbei (Clipping) wird dem Ausgangssignal ein Gleichstromanteil beigemischt und die Hochtöner segnen das Zeitliche.

Dennoch werden sich beim Verstärkertausch keine großen klanglichen Veränderungen einstellen.
KatjaPfalz
Neuling
#7 erstellt: 10. Nov 2014, 09:16
Guten Morgen,
ich schmökere hier bei dem tristen Herbstwetter und bin auch dich gestoßen. Wir betreiben unsere Vento 890.2 mit genau dem Verstärker - HK990 und sind sehr zufrieden, wäre da nicht das Problem, dass wir absolute Technik-Legastheniker sind und trotz Beschreibung mit einem derart modernen Gerät nicht wirklich zurecht kommen. Im Endeffekt haben wir uns jetzt einen Pioneer A 858 gebraucht gekauft und werden den HKH990 verkaufen. Zur Zeit lassen wir ihn bei Escoor noch mal checken, damit er absolut ok ist.
Liebe Grüße Katja
akem
Inventar
#8 erstellt: 21. Nov 2014, 11:28
Immer diese Wattzahlen...
1.) Der Verstärker stellt eine Leistung zur Verfügung, die man per Lautstärkeregler einstellt. Der Lautsprecher kann nicht mehr Leistung "haben" als er vom Verstärker kriegt. Dazu kommt, daß ein Lautsprecher keine Watt "hat" sondern nur verbrät.
2.) Alle Wattzahlen sind heutzutage potentiell falsch. Schon vor jahren haben Marketingexperten entdeckt, daß die Leute keine Ahnung vom Watt haben und einfach nur möglichst viel Watt pro Euro kaufen. Seither wird hier gelogen, daß sich die Balken biegen.
Solange also nicht dabei steht, wie diese Wattzahl ermittelt wurde, kann man sie ruhigen Gewissens als falsch und übertrieben annehmen.
3.) Das Lautstärkeempfinden des Menschen ist logarithmisch. Doppelte subjektive Lautstärke erfordert zehnfache (!) Leistung. Zum Glück ist das menschliche Gehör darauf getrimmt, daß es leise und normal laute Geräusche gut wahrnimmt und die Empfindlichkeit zu höheren Lautstärken hin exponentiell abnimmt (Schutzfunktion!). Das bedeutet, daß man eine ordentliche Hörlautstärke schon mit sehr geringer Leistung erreicht. Bei normalen Hifi-Boxen reicht 1 Watt schon für Lautstärken, die in den meisten Wohnhäusern schon die Geduld des Nachbarn strapaziert. Bei großen (passiven) PA-Boxen erreicht man solche Pegel bereits mit rund einem Tausendstel (!) Watt.
4.) Man kriegt JEDEN Lautsprecher mit sagen wir mal 5 Watt kaputt - es ist nur eine Frage der Signalform. Daher sind solche "Belastbarkeitsangaben" im Prinzip ohne jede Aussagekraft.

Gruß
Andreas
Joe_M.
Stammgast
#9 erstellt: 21. Nov 2014, 14:00
Einem tausendstel Watt? Wenn ich mich da jetzt nicht grob verschätze, müsste dass dann bereits ein Wirkungsgrad so um die 115 dB/W/m sein.

Ist das eine kleine Übertreibung deinerseits, oder ist das ein realistischer Werte?
Ich hab gerade mal ein bißchen gegoogled und das, was ich so auf die Schnelle an PA-Lautsprechern gefunden habe, hat einen Wirkungsgrad von unter 100 dB/W/m. Zum Vergleich: Mein altes Hornsystem hatte 105 dB/W/m, aber für gute Zimmerlautstärke haben die so um die 0,1 Watt verbraucht (zumindest, wenn die Anzeige an der guten alten Yamaha-Endstufe was getaugt hat). Was dann aber schon das hunderfache der von Dir veranschlagten Leistung ist.


Grundsätzlich gebe ich Dir natürlich recht, mehr als ein paar Watt braucht man nicht, auch nicht an konventionellen LS.
akem
Inventar
#10 erstellt: 21. Nov 2014, 15:31
Nö, keine Übertreibung. Ich war mal bei E-Voice in Straubing und die hatten da ne Messung laufen mit nem übermannshohen Monster. Zwei Bässe mit je nem guten Meter Durchmesser in einem geschlossenen Gehäuse und nem Lambda-Viertel Resonator davor. Dazu noch ein stattliches Hörnchen oben drauf. Und die hat mit 2W ziemlich genau 120dB in einem Meter Entfernung gemacht. War halt was "Amtliches" und kein Spielzeug Entscheidend für den Wirkungsgrad ist halt in erster Linie die Anpassung der Schallkennimpedanz der Membran an die Schallkennimpedanz der Luft. Das geht nur über eine möglichst große Membranfläche und/oder einen mechanischen Transformator namens Horn. Nichts anderes macht ein Horn nämlich. Resonatoren wie ein Helmholtzresonator (vulgo Baßreflexrohr) können in schmalen Frequenzbereichen natürlich auch helfen.

Gruß
Andreas


[Beitrag von akem am 21. Nov 2014, 15:33 bearbeitet]
Joe_M.
Stammgast
#11 erstellt: 21. Nov 2014, 16:18
Ich sehe jetzt gerade die Anfangsszene aus 'Zurück in die Zukunft' vor mir...

120 dB bei 2 Watt... Das ist wirklich heftig!

Danke für die Information - hätte ich so wirklich nicht erwartet...
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