Cyrus1 SPECIAL EDITION

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sunnyside
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 16. Jan 2004, 09:22
Liebe Freunde,

hier bin ich schon wieder: der Anfänger mit mehr Glück als Verstand, der nun nach der mit Eurer Hilfe erfolgreichen Wiederbelebung des Cyrus1 größenwahnsinnig geworden ist:


(Thema: Reaktivierung Cyrus1)
[quote]...also, wie versprochen, habe ich gestern ausgiebig den braven, alten Cyrus1 probegehört. Erstaunlicherweise habe ich das Gefühl, dass er sogar besser mit den Tannoy R2s harmoniert, als der viel, viel teurere Musical Fidelity X1...

Das Probehören hat deutlich länger gedauert, als gedacht - und ich habe natürlich mehr Rotwein getrunken, als vorgesehen...

Die fatale Folge: mir kam die Idee, ob wir nicht gemeinsam den kleinen Cyrus zu musikalischen Höhenflügen bringen könnten

Mich würde Eure Meinung, ob das geht, sehr interessieren und werde dazu ein neues Thema öffen.

Ich hatte wirklich enormes Glück. Nochmals Danke an alle Helfer.
.
[unquote]


So und jetzt würde ich wirklich allzu gerne wissen, ob Ihr glaubt, daß der Cyrus das Potential hat, wesentlich teurere "High End" Verstärker zu toppen, wenn man ihn denn nur richtig hochpäppelt.
Und natürlich, welche Maßnahmen Ihr ganz konkret vorschlagen würdet (z.B. andere Siebelkos etc.).

Ich denke, das könnte wieder ein richtig spannendes Thema werden - und mit etwas Glück bauen wir gemeinsam eine Cyrus1 SPECIAL EDITION. Auch bekannt als "Red Porsche Killer" - nein, das war doch etwas anderes...

Ich bin wirklich schon gespannt auf Eure geschätzte Meinung (wie ein Pfitschipfeil) und freue mich auf eventuelle Antworten.

Beste Grüße,
Rainer
andalo
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 16. Jan 2004, 18:58
Anscheinend sind die Mitglieder noch von der Instandsetzung deines Cyrus erschöpft oder warum gibt es keine Antworten.

Wahrscheinlich gibt es unzählige Möglichkeiten des Tunings.

Meiner Meinung nach macht es am meisten Sinn, den Kondensator der Eingangstufe C31 durch einen qualitativ "höherwertigen" Typ zu erstetzen.
detegg
Inventar
#3 erstellt: 17. Jan 2004, 00:47
Erschöpfung? - Nein! - aber Realist!

Rainer hat verdammt viel Glück gehabt mit seiner Reparatur. Bevor er jetzt an ein Tuning welcher Art auch immer geht, sollte der Cyrus erst im "Originalzustand" sein.

Dazu gehört u.a die Kontrolle aller Versorgungsspannungen, der Austausch aller gepolten Kondensatoren (evtl. auch der in der Netzsiebung), die Reinigung aller Kontakte, Schalter, Poti´s, der Abgleich von Ruheströmen, die Überprüfung einer Schwingneigung bei kapazitiver/induktiver Last, die Volllastprüfung an geeigneten Lastwiderständen, die Überprüfung der Frequenzgänge L/R und die Verifizierung der Ergebnisse mit einem originalem Service-Manual. Wahrscheinlich habe ich was vergessen ...

@sunnyside

nicht, das ich Dir jetzt den Wind aus den Segeln nehmen will, aber ein "Tuning" erfordert weitergehende Kenntnisse, Erfahrung und ein vorzügliches Mess-Equipment. Mit Wissen und Erfahrung kann das Forum Dir bestimmt helfen - aber die Messungen musst Du schon selbst machen....

Grüße aus dem windigen Münsterland - war gerade mit dem Hund raus, er hat sich ziemlich gesträubt... jetzt gibt es ein - ... natürlich nicht für den Hund!

Detlef
sunnyside
Schaut ab und zu mal vorbei
#4 erstellt: 17. Jan 2004, 22:37
@andalo
Lieber Anderl, danke für's Nachhaken! Der C31 ist ein ELNA CE-81 mit 50V und 2,2µF - was wäre Deines Erachtens ein höherwertiger Typ?

@detegg
Lieber Detlef, ich kann Deine Argumente sehr gut nachvollziehen - und mir ist sehr bewußt, dass ich sehr viel Glück hatte (sowohl damit, dass Ihr mich unterstützt habt, als auch an sich...)!

Einen für mich wichtigen Gedanken möchte ich noch anführen: gerade für das Erlernen einer Thematik ist die praktische Erfahrung - zumindest für mich - sehr wichtig. Ich habe in den letzten Tagen durch das Umsetzen Eurer Ratschläge mehr gelernt, als durch Literatur in den Wochen davor.
Für mich ist das Herumbasteln am Cyrus eine unglaublich spannende Lernerfahrung - und weil ich gerne Musik höre, ist es auch noch supermotivierend, Praxis und Theorie auf dieser Basis zusammenzubringen.

Sämtliche Kontakte habe ich heute gereinigt (habe auch den Ein/Ausschalter zerlegt). Wie reinige ich ein Poti? Auseinandernehmen kann ich glaube ich weder die Alps Wählschalter, noch das Poti - oder gibt es hier einen Trick (dass ich Balistol verwenden soll statt Kontaktspray habe ich bereits in einem anderen Thread gelesen). Wenn ich die Kondensatoren tausche, welche Typen würdst Du hier empfehlen - soll ich die Kapazitäten in der Netzsiebung erhöhen?

Danke auf jeden Fall für Eure ersten Gedanken.

Liebe Grüße aus dem windig/nassen Farnkfurt - war gerade mit meiner Frau raus, ich habe mich ziemlich gesträubt...jetzt gibt es ein -...natürlich für uns beide
Rainer
detegg
Inventar
#5 erstellt: 18. Jan 2004, 00:03
Hallo Farnkfurter (?),

Zum Thema "Herumbasteln" meine letzte eigene Erfahrung: Ich wollte eine alte Endstufe von 1978 reaktivieren. Einfach mal eingeschaltet, ganz ohne Messmittel, einen alten Test-LS dran - auf beiden Kanälen kam Musik ....
Motiviert habe ich kurzerhand die mir wichtigen Elko´s gewechselt - zwischendurch mit Nachbarn gequatscht - liegen gelassen, am nächsten Wochenende weitergemacht. Dann die Idee: warum nicht mal die guten LS dranhängen, mal schauen, wie es klingt. Angeschlossen, gehört, für ziemlich gut befunden. Meine Frau ruft mich, na ja - die CD ist eh zu Ende - ich verlasse den Raum "pfiiihhhBUMMS", ich renne zurück, kleine Rauchwölkchen steigen aus der Endstufe !
Fazit: ein für nicht wichtig erachteter Elko geplatzt, die eine Endstufe beginnt zu schwingen, der angeschlossene Hochtöner ist defekt. Hatte aber noch einen rumliegen ....

Eine unglaublich spannende Lernerfahrung - um mit Deinen Worten zu sprechen - erspare Dir das bitte !!

Noch was Konstruktives: der C31 des Eingangsfilters ist ein ELNA. Manche Foren-User ersetzen ihn durch einen ungepolten "HighEnd"-Kondensator (Mundorf etc.). Mir sind Tests bekannt, nachdem bei diesen Kondensatoren bereits eine geringe Gleichspannung zu wesentlich erhöhtem Klirr führen sollen. Einen ELNA-Elko würde ich höchstens durch einen ELNA ersetzen....
Vom Netzteil würde ich die Finger lassen. Der Entwickler hat sich bei der Dimensionierung Trafo/Gleichrichtung/Siebung/Last bestimmt etwas gedacht. Grössere Siebkapazitäten ergeben höhere Ladeströme usw.
Man kann manchmal auch die Poti´s auseinander nehmen - würde ich mir sparen, wenn sie nicht kratzen...
Die geregelte Versorgung der Vorstufen (Vreg) würde ich mir genauer ansehen. Auch geringe Unsymmetrie kann hier u.U. zu Verzerrungen führen. Einfach mal nachmessen....

Ansonsten: ohne Signalgenerator/Oszilloskop etc. kommst Du wohl nicht mehr weiter!

PS: deine Einladung zum Wein nehme ich bei Gelegenheit gerne an - natürlich nach Anmeldung. Sollte es Dich mal in´s Münsterland verschlagen ....

Herzlichen Gruß

Detlef
Dragonsage
Inventar
#6 erstellt: 18. Jan 2004, 00:43

So und jetzt würde ich wirklich allzu gerne wissen, ob Ihr glaubt, daß der Cyrus das Potential hat, wesentlich teurere "High End" Verstärker zu toppen, wenn man ihn denn nur richtig hochpäppelt.


Also, die Firma www.clockwork.de macht sehr viel im Bereich Cyrus Tuning. Und die Ergebnisse sind (aus meiner Sicht) hervorragend.

Schau doch mal auf die Seiten, ruf die Leute an, vielleicht ist das was für Dich!

Gruß DS
Zweck0r
Inventar
#7 erstellt: 18. Jan 2004, 01:28

Also, die Firma www.clockwork.de macht sehr viel im Bereich Cyrus Tuning.


Voodoo-Alarmstufe Rot, kann ich da nur sagen

Ein paar Zitate:


Es ist trotz Seilaufhängung, teuerster Unterlegplatten und CD-Dämpfungsringen kaum bekannt, wie sehr die Wiedergabe von der mechanischen Art der Geräte, und damit ihrem "Materialklang", bestimmt wird.



Als wir begannen mit Netzkabeln zu experimentieren, wurden wir im "Audio" Händlertest als völlig verrückt dargestellt, die richtige Idee zur falschen Zeit.



Exposure stellte uns den klanglichen Unterschied zwischen eckigen und runden Platinen-Leiterbahnen vor - ein Treppenwitz der Geschichte, dass heute noch eckige Audio - Leiterbahnen in teuersten Geräten verwendet werden!



Als dann immer mehr CD-Player in den Vordergrund rückten, und uns deren schwächelnde Tonalität "auf den Senkel" ging, verloren wir die Lust am sogenannten HighEnd



Aufwendige Systeme reproduzieren das Ein- und Ausschwingen der Instrumente nicht im richtigen Zeitablauf, und neue Musik basiert in der Regel auf zeitlichen Abläufen und Klangfarben: Wenn das nicht absolut korrekt dargestellt wird, erscheint die komplette Komposition sinnlos. Daher funktionieren auch keine Abhör-Umschalttests, denn damit unterbricht man den musikalischen Zeitablauf, der unbedingt nötig ist, um überhaupt die Struktur der Musik, wie Melodiebögen, Betonung und Artikulation wahrzunehmen.


Wer so etwas glauben will, bitte

Grüße,

Zweck
Dragonsage
Inventar
#8 erstellt: 18. Jan 2004, 01:30

Wer so etwas glauben will, bitte


Das hat mir glauben nix zu tun, sondern mit hören.

Gruß DS
sunnyside
Schaut ab und zu mal vorbei
#9 erstellt: 18. Jan 2004, 13:43
@detegg
Bist jederzeit gerne willkommen in Frankfurt! Melde Dich - würde mich echt freuen.

OK - ohne tolles Testequipment geht also nichts mehr - gut. Was ich aber auf dem Board noch gesehen habe, ist ein nicht genutzter Anschluß für +-40V Gleichstrom. So weit ich weiß, gibt es ein sündteures externes Netzteil ("Mission PSX"), welches angeblich eine unglaubliche (! ) Klangverbesserung bringen soll. Könnte man vielleicht so ein Netzteil bauen? Schwierig?

Auf der von Dragonsage empfohlenen webpage wird übrigens erwähnt, dass ein gewisser Rüdiger Bauske von (damals) Mission Deutschland vorschlug, gewisse Elkos gegen höherwertige zu tauschen. Mal sehen, vielleicht kriege ich von den clockworkern was raus.

@Dragonsage & Zweck0r
Danke für die Infos ((und den unterhaltsamen Schlagabtausch )) - beim Absurfen der Foren beschleicht mich manchmal das Gefühl, dass gerade bei dem wunderbar emotionalen Thema HiFi immer wieder nach der "absoluten" Wahrheit gesucht wird. Ich glaube gerade bei diesem Thema gibt es nur subjektive Wahrheiten - wenn ich mir (als Extrembeispiel) das linke Ohrläpchen im SOS-Takt massiere und dann die Anlage besser klingt, ist das für mich subjektiv wahr... Voodoo oder nicht, wenn einer dran glaubt, stimmt's - zumindest für Ihn. Ich bin jedenfalls sowohl Dir, Dragonsage, dankbar für den Hinweis auf die clockworker - als auch Dir, Zweck0r, für den Sanity-Check und Voodoo Warnung.

Beste Grüße,
Rainer
Joachim_drechsler
Inventar
#10 erstellt: 21. Dez 2014, 20:53
Rüdiger Bauske der in diesem Jahr leider verstarb, war ein guter Freund von mir. Alles was Rüdiger dieses
Thema betreffend sagte und in die Tat umsetzte konnte bei Hörsitzungen von ihm bewiesen werden. Bin selbst ein audiophiler Freak der ausschließlich von ihm auf den richtigen Weg gebracht wurde. Was er machte hatte Hand und Fuß, -- nichts, absolut nichts anderes. Und das die ,, Maße" die das nicht hören wollte/konnte, dafür konnte er ja nix.
J.D.
Mathu
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 23. Dez 2014, 16:40
Ich war jahrelanger Besitzer eines Mission Cyrus II, bis ich ihn weiterverkaufte, weil ich keine Lust und Zeit zum Basteln habe.
Klanglich war er einfach Top.
Das PSX-Netzteil ist für den Cyrus 2 und nicht für den 1er. Den kann man nicht daran anschließen und ich kenne auch niemanden, der das gemacht hat.
Ich glaube allerdings die Grundplatine ist dieselbe, aber die Schaltung ist teilweise anders. So hat der Cyrus 2 von Beginn an eine größere Leistung als der 1er, auch schon ohne PSX.
Mit PSX nimmt die Leistung noch einmal zu.
Im Netz gibt es Leute, die den Wahlschalter zerlegen Reinigen und neu versiegeln (was auch immer das bedeutet), das soll dann midestens 10 Jahre halten.
Diese Schalter waren eigentlich eine geniale Konstruktion, aber mit der Zeit haben sie Kontaktschwächen bekommne. Ebenso das Poti, das taugt leider echt nicht viel. Orginal Potis gibt es nicht mehr, ich habe aber schon Umbauten mit gekapselten ALPS-Potis gesehen. Die Clockworker verabscheuen allerdings den Poti-Umbau, nur der Orginal Poti würde so schön "schwingen"!!
Also auch hier wieder viele glaubens Fragen.


[Beitrag von Mathu am 23. Dez 2014, 16:41 bearbeitet]
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