Schaltungstechnische Optimierung Endstufe

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AndreasP
Neuling
#1 erstellt: 14. Feb 2005, 22:31
Hallo, hier eine Frage an die Analogschaltungs Spezialisten unter euch.

Im Zuge der Renovierung von zwei JBL 6 Kanal Endstufen habe ich mich auch um die Verringerung des Grundrauschens, das alle 6 Kanäle von sich geben, bemüht. Bisher ohne Erfolg. Ich vemute, dass das Rauschen aus den Eingangsverstärker Stufen (ein NE5532 dessen Verstärkung durch den Line Regler bestimmt wird) stammt.
Zur Anpassung an die Ausgangspegel der Aktiv-Frequenz Weiche müssen die Line Regler der Endstufen auf ca. 3/4 aufgedreht werden. In dieser Stellung ist das Rauschen (ohne Musiksignal natürlich) leider deutlich vernehmbar.
Hier in Stichpunkten meine bisherigen Versuche:
- Kompletter Neuaufbau der Eingangs-Stufe mit Burr Brown OPs, StyroFlex bzw. MKP C's und separater Regelung der +/- 15V Versorgung.
Überprüfung des Netzteils, Testweise Versorgung der Schaltung aus Labornetzteilen.
Wie gesagt kein Erfolg.
Die Endstufe besitzt eine enorme Bandbreite, erst ab etwa 200 kHz tritt eine Signalschwächung auf.
Versuchsweise habe die Bandbreite durch Verringerung der Frequenz abhängigen Verstärkung der Eingangsstufe ( Wertänderung des Frequenz bestimmenden Bauteils: 10 pF -> 100 pf). Der Frequenzgang war zum Teufel danach, das Rauschen aber nicht - schon seltsam. Das Rauschen kommt aber offensichtlich aus der Eingangsstufe, klemmt mann sie ab ist es weg.

Ich glaube schon, das die Jungs bei JBL ihre Hausaufgaben gemacht haben. Der Aufbau des Gerätes entspricht solidem Industrie Standard. Jedoch das Rauschen muss weg.
Mir sind im Moment die Ideen ausgegangen, aber villeicht habt Ihr eine, die da weiterhelfen könnte.

Andy
omulki
Stammgast
#2 erstellt: 15. Feb 2005, 02:20
Hi,

die Jungs bei JBL haben leider die falschen Hausaufgaben gemacht... Daher der Job bei JBL...

Der erste Ansatz ist eine niederohmigere Auslegung der gesamten Eingangsstufe. Wo Du 47k findest, schalte 15k parallel und höre...
BB OPs helfen wenig, denn erstens kommt das Rauschen nicht von den OPs, zweitens rauschen BBs selbst ziemlich.

Die Versorgungsspannung der Vorstufe musst Du entrauschen! Bau Gyratoren ein und siebe besser, also mehrstufig. Schmeiss Spannungsregler raus und lege zu Elkos kleine Folien parallel.
Ich würde persönlich ohnehin jeden OP weglassen... Und jeden Kondi im Signalweg.

Das wird 90% wegdrücken, danach poste doch Näheres und einen Schaltplan von der Eingangsstufe...

Grüße,

Oliver.

P.S.

Die Endstufe besitzt eine enorme Bandbreite, erst ab etwa 200 kHz tritt eine Signalschwächung auf.
"Enorm" wäre weit über 1MHz @-3dB.
AndreasP
Neuling
#3 erstellt: 15. Feb 2005, 22:34
Hallo Oliver,

vielen Dank für Deine schnelle Antwort und die Tips.
Du scheinst Dich ja gut auszukennen. Bei den Analog-Jungs in meiner Firma war ich nicht so erfolgreich.
Schaltplan werde ich morgen PDFisieren und Dir zukommen lassen. Dann kannst du nach Herzenslust darin "rumoptimieren".
Viele Grüsse aus Starnberg
Andy

P.S.
1 MHz Bandbreite bei ner NF Endstufe, das ist zugegebenermassen ernorm. Meine JBLs sind jetzt etwa 8 Jahre alt (und sollen nochmal 10 Jahre halten) und sicherlich auch eine etwas andere Klasse.
omulki
Stammgast
#4 erstellt: 16. Feb 2005, 00:47
Hallo Andy,

Starnberg wäre ja nicht ganz aus der Welt...

Freue mich auf den Schaltplan!
Ich bin sicher, wir werden das Kind schaukeln.

Deine Endstufen haben doch Klasse, was hast Du denn? Ich persönlich höre oberhalb 17..18k nicht viel , was brauche ich die Katalogwerte im MHz Bereich? Ich habe meine Eigenbau- Geräte alle mit 200..300kHz@-3dB abgeregelt. Das garantiert eine gewisse Betriebssicherheit und ich muss auch keine UKW Sender bauen, um mir irgend etwas zu beweisen.

Hast Du Messgeräte? - Ich würde ja glatt das Oszi einpacken und mal nach Starnberg fahren...

Grüße,

Oliver.
micha_D.
Inventar
#5 erstellt: 16. Feb 2005, 09:35
Hallo..

Stell doch mal die Schaltung ein.
Ich bin nämlich im gegensatz zu meinem Vorredner kein "Feind"des Op,s

Das Rauschen sollt man schon weitestgehend unhörbar bekommen. Welchen Wirkungsgrad haben die nachfolgenden LS??

Gruß,Micha
omulki
Stammgast
#6 erstellt: 16. Feb 2005, 11:52
Nein, nein, ich bin auch kein pauschaler Feind des OPs.
Ich hatte ja schon geschrieben, dass die OPs sicher nicht für das Rauschen verantwortlich sind. Nicht in Endstufen...
Bei einem Verstärkungsfaktor von 5..20 wirken sich selbst mäßige OPs nicht in Form deutlich hörbaren Rauschens aus, klarer Fall.

Ich werde auch nicht empfehlen, die OPs zu omitten... Das war nur ein IMHO am Rande.
Wie gesagt, wir werden das Rauschen wegbekommmen, ohne die OPs auch nur anzufassen...

Grüße,

Oliver.
micha_D.
Inventar
#7 erstellt: 16. Feb 2005, 15:29

omulki schrieb:


Ich werde auch nicht empfehlen, die OPs zu omitten... Das war nur ein IMHO am Rande.
Wie gesagt, wir werden das Rauschen wegbekommmen, ohne die OPs auch nur anzufassen...


Mein ich doch....ich wusste allerdings nicht,das die JBL Endstufen einen derart schlechten S/N Abstand haben....Der Op ist garnicht mal übel...da darf eingentlich nichts hörbar rauschen..Schauen wir erstmal den Schaltplan an..

Micha
omulki
Stammgast
#8 erstellt: 16. Feb 2005, 17:57

ich wusste allerdings nicht,das die JBL Endstufen einen derart schlechten S/N Abstand haben
Glaube ich auch nicht!
Ich denke, da sind eher OP Bypass Caps oder Caps hinter den 7x15ern im Eimer, also ein Verschleisseffekt...
Mal sehen...

Oliver.
AndreasP
Neuling
#9 erstellt: 16. Feb 2005, 22:01
Hallo Oliver, hallo Micha,

vielen Dank für eure Antworten. Da ich nicht weiss, ob und wie man das 4 Seiten pdf des Schaltplans im Forum darstellen kann, wäre es doch am einfachsten ich würde euch die Doku zumehlen, oder?

Das Starnberg Treffen können wir gerne machen. Am einfachsten wäre es, wie machen die Untersuchungen in der Firma (an einem Samstag z.B.), da haben wir einiges rumstehen, was man so brauchen könnte. Anschliessend gäbe es natürlich einen Kaffee bei mir bei guter Musik :-)

Viele Grüsse
Andy
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