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Class-D-Vollverstärker: A/D-Wandlung die Ausnahme?+A -A |
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Autor |
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Hörschnecke
Inventar |
#1 erstellt: 06. Jan 2017, 20:04 | |||||
In einem Beitrag neulich fand ein Teilnehmer es "witzig", wenn in einem Class-D-Vollverstärker/Receiver eine A/D-Wandlung stattfinden würde. Ist es eigentlich eher eine zu belächelnde Ausnahme, wenn die analogen Eingänge darin zunächst A/D-gewandelt werden, oder vielleicht doch eher der Normalfall? Ich denke dabei vornehmlich an die großen Marken, wie Yamaha, Onkyo, Denon, Pioneer, Sony, Marantz usw. |
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Werner_B.
Inventar |
#2 erstellt: 08. Jan 2017, 00:53 | |||||
Bei Stereo-Verstärkern bzw. -Receivern ist es die grosse Ausnahme, bei AVRn der Normalfall bzw. sogar der immer vorzufindende Fall. Das liegt freilich nicht am Stereo- oder Multikanal-Konzept, sondern an der Einbindung eines DSPs, bei AVRn in der Form eines Einmesssystems und weiterer Klangbeeinflussungen, die man damit zusätzlich einfachst realisieren kann. Und aus irgendwelchen obskuren (vermutlich ideologischen) Gründen glauben die Hersteller, dass sich ein DSP nur in einem Multikanal-Konzept sinnvoll einsetzen liesse ... Allerdings ist eines zu bedenken: die A/D-Wandlung mit automatischer Aussteuerung sowie ohne Aussteuerungsanzeige ist mit eher mässigen bis schlechten Ergebnissen verbunden. Diejenigen, die früher Aufzeichnungen mit Recordern selbst erstellt haben bzw. das heute tun (und nicht nur 1:1 digital kopieren) wissen nur allzu genau, was da alles an Schweinereien entstehen kann. Da kann dann eine "Direkt-Schaltung" zur Umgehung des DSPs sinnvoll sein, natürlich unter Verlust der Einmessung. Gruss, Werner B. [Beitrag von Werner_B. am 08. Jan 2017, 00:57 bearbeitet] |
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Mickey_Mouse
Inventar |
#3 erstellt: 08. Jan 2017, 01:02 | |||||
du redest komplett am Thema vorbei... es geht nicht um die Einbindung von DSPs, sondern um Class-D Endstufen und wie deren Ansteuerung erfolgt! |
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Hörschnecke
Inventar |
#4 erstellt: 08. Jan 2017, 09:52 | |||||
@Werner_B. Demnach müsste ich wohl eine seltene Ausnahme erwischt haben, denn ich habe hier gerade einen Stereo-Receiver (Class-D Vollverstärker mit analogen und digitalen Eingängen und FM-Teil) stehen, dessen analoge Eingänge intern digitalisiert werden. Ist das nicht nur bei Stereo/Zweikanal-Verstärkern (Class-D) die "grosse Ausnahme", wie Du schreibst, sondern macht Denon da auch eine grosse Ausnahme unter allen anderen Mitbewerbern?? Allerdings muss ich Deine Einschätzung, Werner_B., auch mit gewisser Vorsicht hinnehmen, da nicht ersichtlich ist, wie Du zu ihr gelangst. Hast Du mehrere Vollverstärker/Stereo-Receiver vergleichen können oder basiert sie auch nur auf einem konkreten Gerät? Was Deiner Meinung nach für die Digitalisierung in AVRs spricht, lässt sich eigentlich doch auch auf Zweikanal übertragen, sobald auch nur eine einzige DSP-Funktion dabei verwendet wird, oder nicht? PS: Meine Stichprobe ist der Denon DRA-F109. [Beitrag von Hörschnecke am 08. Jan 2017, 09:54 bearbeitet] |
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Mickey_Mouse
Inventar |
#5 erstellt: 08. Jan 2017, 13:13 | |||||
dann muss ich mich entschuldigen und die Frage war anders gemeint als ich sie verstanden habe! am Ende MUSS jeder Class-D Verstärker ja digitalisieren, seine Endstufe wird ja nur 0/1 geschaltet, das ist eindeutig ein digitales Signal (das wollen einige Leute nicht wahr haben). |
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hs65
Inventar |
#6 erstellt: 08. Jan 2017, 13:43 | |||||
FYI: Class-D ist nicht digital, im Sinne der IT, sondern ein Schaltverstärker. Es wir ein Puls-Weiten-Moduliertes- oder ein Puls-Dichte-Moduliertes-Signal generiert, mit dem die Schalter gesteuert werden, und kein Puls-Code-Moduliertes. Um einen Class-D mit PCM zu betreiben, kann man also zunächst ein analog Signal erzeugen und dass in den Komperator des Class-D-Amps zu geben. Es gibt wohl inzwischen ein paar Schaltungen, die direct PCM zu PWM/PDM generieren. Da ich mich nicht auf dem Laufendem halte, weiß ich auch nicht ob dies in kommerziellen Produkten genutzt wird. ANSWER: Fast alle Lautstärke, Klangregelungen und Verzögerungsstrecken werden heutzutage digital realisiert. Darüber hinaus sind Streaming-Funktionen , in welche Form auch immer, fast überall vorhanden. Daher macht es Sinn, zunächst alles in ein PCM umzuwandeln und intern - sehr kostengünstig übrigens - digital zu verarbeiten. Es gibt aber noch eine ganze Reihe von analogen Verstärkern, die so etwas nicht tun. Betrachte ich die Marktverhältnisse und Gerätefeatures würde ich sagen: Nein [Beitrag von hs65 am 08. Jan 2017, 13:45 bearbeitet] |
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Mickey_Mouse
Inventar |
#7 erstellt: 08. Jan 2017, 13:55 | |||||
die Diskussion kommt hier immer wieder und du widersprichst dir ja selber! das PWM oder PDM Signal basiert auf einem festen Takt und daher kann das Signal keine diskreten Zwischenstufen einnehmen! Es ist also ein geschaltetes und "stufiges" Signal -> digital in jedem Sinne! etwas anderes ist bei der Lautstärkeeinstellung! die erfolgt zwar in digitalen Stufen, die Technik dahinter ist aber eher als analog zu bezeichnen. |
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Hörschnecke
Inventar |
#8 erstellt: 08. Jan 2017, 15:45 | |||||
Interessant, ungefähr 4 unterschiedliche Antworten von 3 unterschiedlichen Leuten zur A/D-Wandlung in der Vorstufe Werner_B.: Grosse Ausnahme. Mickey_Mouse: Digitalisierung für ihn zwingend, da Class-D für ihn digital. hs65: Hielt internen A/D-Wandler zunächst für "witzig", beantwortet die Frage nach "A/D-Wandlung die Ausnahme?" inzwischen aber mit "Nein". Allgemein gesprochen bewegen sich Class-D Verstärker wohl auch an einer etwas unscharfen Grenze zwischen Analog- und Digitaltechnik. Um die Diskussion nicht ausufern zu lassen, sollte man die Betrachtung vielleicht auf die Vorstufe solcher Stereo-Receiver verengen. Dann wären die Alternativen eher so: A) Das analoge Eingangssignale wird direkt vom analogen Komparator der Class-D Endstufe verarbeitet und danach leistungsverstärkt. B) Das analoge Eingangssignal wird klassisch wert- und zeitdiskret gesampelt (praktisch wie im Eingang jeder Soundcard) und als digitales PCM von einem DSP in etwas endstufenkonformes, wie PWM, umgerechnet. C) wie B), aber das PCM wird erst wieder per klassischem DAC analogisiert und dann über den Komaparator in Pulse für die Endstufe aufbereitet. Zu A) scheidet für mich persönlich aus, da ich ein Delay von über einer 1 ms bei meinem Stereo-Receiver beobachte (Class-D nur über Komparator wäre flinker). Zu B) Hielte ich für wünschenswert, weil dann die digitalen und analogen Verstärkereingänge gleichbehandelt würden und nicht unnötigerweise nochmal nach analog zurückkonvertiert werden müssten. Zu C) Könnte ich mir vorstellen, wenn ein verbauter Class-D Chipset nur einen analogen Komparator als seine Schnittstelle anbietet und ein Hersteller sich dem unterwirft. Oder dadurch einen Cent einsparen könnte. Wenn ich mir das alles bisher so ansehe, tendiere ich auch eher dazu, einen gewöhnlichen ADC im Eingang solcher Geräte für den Normalfall anzusehen, und nicht als die Ausnahme. |
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Mickey_Mouse
Inventar |
#9 erstellt: 08. Jan 2017, 16:03 | |||||
wie du selber sagst, man muss den Class-D Teil (Endstufe) von der Vorstufe trennen! das sind erstmal zwei verschiedene Dinge. In der Praxis kann es da aber bestimmte "Synergien" geben. wenn es mehr Class-D Verstärker mit A/D Wandlern am Eingang gibt, dann hat das sicherlich weniger direkt mit Class-D zu tun als mehr der Art der Geräte selber (Zielgruppe, Größe, Anschlüsse usw.). zu deinem Punkt B) und "wünschenswert": das ist der mit Abstand schwierigste Fall und bei weitem nicht so trivial (oder gar ideal) wie man sich das im ersten Moment vorstellt! ein Verstärker soll verstärken, "mehr nicht". vereinfachtes Beispiel: man will 25V bei 50V Versorgungsspannung ausgeben, dann würde die "digitale Steuerung" ein 50/50 PWM Signal ausgeben? Klingt super simpel und ganz logisch. Aber stimmt das? das passt nur bei der Nenn-Last, also einer definierten Impedanz des Abnehmers! stellen wir uns mal vor die Impedanz der LS bricht bei der gerade ausgegeben Frequenz ein, es fließt ein viel höherer Strom als es eigentlich bei Nenn-Impedanz der Fall wäre -> die Spannung hinter dem Tiefpass der Class-D Endstufe bricht zusammen! Es muss also "irgendwie" sicher gestellt werden, dass solche Lastschwankungen ausgeglichen werden und dann haben wir für "halbe Spannung" eben nicht mehr die anfangs logisch erscheinende 50/50 Taklung, sondern der Last-Zyklus muss länger sein, bzw. bei PDM müssen mehr als 50% "Nadeln" erzeugt werden. digital ist das ganze aber nur sehr schwer zu erreichen, daher arbeitet man i.d.R. mit einem analogen Komperator der das durch den Verstärkungsfaktor der Endstufe geteilte Ausgangssignal mit dem Eingangssignal vergleicht und daraufhin nach regelt. Die Regelung ist weiterhin digital, weil sie sich an einem diskreten Takt orientiert, aber der Vergleich/Komperator arbeitet mit analogen Signalen. |
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hs65
Inventar |
#10 erstellt: 08. Jan 2017, 16:37 | |||||
Schon mal was von Kontext gehört? "ist nicht digital, im Sinne der IT" - Was wohl eben häufig dabei erwartet wird. Aber Du hast das jetzt bereits zweimal klar gestellt und damit "gut is" |
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hs65
Inventar |
#11 erstellt: 08. Jan 2017, 16:39 | |||||
Das war rhetorisch - Konnte man aber wirklich nicht ahnen |
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hs65
Inventar |
#12 erstellt: 08. Jan 2017, 16:47 | |||||
Mir erschein das nicht logisch. Man gut das Du das dann noch "gerade" gezogen hast |
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Hörschnecke
Inventar |
#13 erstellt: 08. Jan 2017, 16:57 | |||||
@Mickey_Mouse Trennen muss man da gar nichts, solche Stereo-Receiver/Vollverstärker auf Class-D Basis sind komplett vorgegebene Einheiten. Um solche Geräte geht es hier. Gedanklich trennen kann man natürlich vieles ...
Ist das wirklich so schwierig, ein digitales PCM-Signal in ein digitales PWM-Signal umzurechnen? hs65 erwähnte die Möglichkeit doch auch bereits. Es dürfte eigentlich keinen großen Unterschied machen, ob die Rechtecke einer PWM aus einem analogen Komparator fallen (generiert praktisch aus der Über/Unterschreitung des analogen Inputs gegenüber einer Dreiecksspannung als Referenz). Was Du ansprechen willst, ist wohl eher die Möglichkeit einer zusätzlichen Gegenkopplung bei Class-D basierten Vollverstärkern. Willst Du so verstanden werden, daß eine Gegenkopplung bei solchen Verstärkern über Rückwirkung auf den analogen Komparator erfolgt? Das hätte meines Erachtens aber negative Implikationen: Es müsste dann jedes Signal erst in die analoge Form für den Komparator gebracht werden, also auch die optischen und koaxbasierten digitalen PCM-Signale müssten erst nach analog konvertiert werden. Ebenso müssten dann die ADC-gewandelten Analog-Eingänge nach ihrem digitalen Processing in der Klangregelung wieder per DAC zurückgewandelt werden. Anders ausgedrückt: Wenn der Komparator für eine Gegenkopplung nötig wäre (wie ich Dich verstehe), dann würde das ja klar den Fall C) begünstigen. Also eine Rückkonvertierung aller Eingangssignale auf analog nach einem kurzen Ausflug in die DSP-Domäne. Nicht schön. [Beitrag von Hörschnecke am 08. Jan 2017, 18:20 bearbeitet] |
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Mickey_Mouse
Inventar |
#14 erstellt: 08. Jan 2017, 18:26 | |||||
ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich mich mit Class-D Verstärkern nicht auskenne, ich zähle immer nur 1 und 1 zusammen zu meiner Studienzeit vor ewigen Zeiten gab es zwar eine Vorlesung "Verstärkertechnik", aber auf Class-D wurde damals nicht eingegangen. ich stehe den Teilen ja auch genau aus diesem Grund etwas skeptisch gegenüber. Aus den Berichten über die ganz billigen TDA xyz Teile (SMSL & Co.) kann man ja erahnen, dass dort keine "Gegenkopplung" stattfindet, die Teile haben wohl sehr abenteuerliche Frequenzgänge wenn die Nenn-Impedanz nicht peinlich genau eingehalten wird. ich kann mir kaum vorstellen, dass das bei den "besseren" Modellen wie z.B. Rotel genauso gemacht wird? bisher war ich immer stillschweigend davon ausgegangen, dass die nach dem (oder sehr ähnlich) zum Delta-Sigma Wandler arbeiten, mit einer analogen Gegenkopplung?!? ich wusste doch, dass ich vor langer Zeit mal etwas dazu gelesen hatte, jetzt habe ich den Artikel wieder gefunden: Einführung in Delta Sigma Wandler ganz am Ende steht auch etwas zu Class-D Endstufen. Es geht also beides... [Beitrag von Mickey_Mouse am 08. Jan 2017, 19:05 bearbeitet] |
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Werner_B.
Inventar |
#15 erstellt: 08. Jan 2017, 23:00 | |||||
So könnte das (noch) sein *), jedenfalls schreibt die englischsprachige Wikipedia: "The need to feed the actual output signal back into the modulator makes the direct generation of PWM from a SPDIF source unattractive.[6]"; Quelle: https://en.wikipedia.org/wiki/Class-D_amplifier Gleichwohl gibt es auch für den Fall des digitalen (PCM) Inputs die Möglichkeit einer Gegenkopplung, hier gibt es z.B. ein (verfallenes) Patent: http://www.google.ch/patents/US6952131 Wenn ich TI richtig verstehe, dann haben die die Gegenkopplung nur hinter den PWM-Generator zurückgeführt, womit es gleichgültig wäre, ob PWM aus einem analogen oder digitalen Input erzeugt wird, siehe hier: http://www.ti.com/product/TAS5631B *) Es ist auch eine Frage, wie erfahren die Entwickler inzwischen mit verschiedenen Schaltungsdesigns sind, und welche integrierten Bausteine zu welchem Preis angeboten werden. Gruss, Werner B. |
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Hörschnecke
Inventar |
#16 erstellt: 08. Jan 2017, 23:37 | |||||
Nach einem Abstecher in das Dokument zum Delta-Sigma-Wandler (ächz!) habe ich den Eindruck, daß man sich von dem Prinzip der einfachen PWM über einen analogen Komparator in diesem Thread endgültig verabschieden kann. Es gab ja bereits andere Gründe gegen Fall A), aber nun deutet zudem auch noch vieles auf die Verwendung von Delta-Sigma-Modulatoren in Stereo-Receivern hin! Über Delta-Sigma-Wandler lässt sich sowohl der Stereo-PCM von Toslink und Koax für die Schaltung der Endtransistoren aufbereiten, als auch aus den analogen Eingangssignalen ein entsprechendes Digitalsignal wandeln. Eine Art analoge Gegenkopplung wäre damit dann auch möglich. Die Beschränkung auf rund 20 kHz Bandbreite beim Denon über die analogen Eingänge könnte eventuell dem Budget geschuldet sein, da Delta-Sigma-Wandler für höhere Bandbreiten sehr hohe Taktraten benötigen und in dieser Klasse von Geräten evtl. zu teuer wären. Ist vielleicht real etwas über Delta-Sigma-Wandler in den analogen Eingängen von Class-D Stereo-Receivern bekannt? Danke |
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Hörschnecke
Inventar |
#17 erstellt: 09. Jan 2017, 23:01 | |||||
So, genug theoretisiert. Ich habe meinen Beispiel Class-D Receiver mal aufgeschraubt und finde vom Ende ausgehend einen gekühlten Chip, der PWM am Eingang bekommt und PWM leistungsverstärkt für die LS ausgibt. Davor sitzt ein Chip, der dieses PWM erzeugt und zudem für Lautstärke, Höhen, Tiefen usw. kurz das Digital Audio Processing (DAP) zuständig ist. Er wird mit PCM gefüttert. Dieses PCM wiederum stammt von einem vorgelagerten dritten Chip AsahiKASEI bzw. AKM AK4683. Dieser CODEC macht die A/D-Wandlung (ADC) nach PCM. Er erzeugt diese Audiodaten in 24 bit und - soweit ich verstanden habe - per default mit 48 kHz. Etwas schwerer verständlich wird für mich dann, wie dieser ADC das analoge Signal tatsächlich sampelt. Im Datenblatt steht ein kleiner Satz "The AK4683 samples the analog inputs at 64fs". Das würde in diesem Fall bedeuten, er tastet mit 64*48kHz=3.1MHz das analoge Signal ab. Zusammen mit dem Satz "The ADC has the Enhanced Dual Bit architecture with wide dynamic range" klingt das für mich sehr nach einem Delta-Sigma-Modulator in Multi-Bit Architektur (in diesem Fall Dual-Bit). Liege ich da halbwegs richtig oder ist das anders zu verstehen? Vor dem ADC sitzt im Chip zum Abschluss dann noch ein automatisch abschwächender Pre-Amp, der Übersteuerungen vermeiden soll und noch eine Kanalumschaltung für mehrere analoge Eingänge. |
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Werner_B.
Inventar |
#18 erstellt: 09. Jan 2017, 23:14 | |||||
Mir fielen etliche Gründe ein, die gegen Deine Sicht sprächen, etwa der modulare Aufbau verschiedener Produktlinien oder getrennte Vorverstärker / Endstufen (VW baut ja auch nur einen 1.4 Liter Benziner, der dann in allen Modellen zum Einsatz kommt) und weitere. Allerdings wird mir das zu lang, das auch noch zu diskutieren. Ferner hast Du wohl dieses kleine, aber wichtige Detail übersehen in dem Artikel zur Ansteuerung mit Delta-Sigma-Wandlern (Hervorhebung durch mich): "Statt, wie im Bild 2, wird nicht der Bitstream über einen 1-Bit-DAC, sondern ein Teil des Ausgangssignals der Ausgangstransistoren zur Differenzbildung verwendet. ... Leider ist dieser Trick nur bei Verstärkern mit analogem Eingang möglich." Damit ist genau gar nichts anders als mit Deinen gelisteten Fallunterscheidungen oben, Dein Fall A) ist funktional genau identisch, nur die Annahme über die Technologie der konkreten Implementierung ist eine andere.
So what? Die Gegenkopplung ist das Problem! Deshalb hatte ich in meinem vorigen Beitrag das Beispiel von TI verlinkt, dort wird das aufgelöst. Ich vermag nur nicht zu beurteilen, wie gut die Ergebnisse im Vergleich zu anderen Lösungen sein mögen.
Das erscheint mir eine müssige Frage, ob nun über Delta-Sigma-Wandler angesteuert wird oder einen PWM-Modulator .... Im übrigen nennt der von mir oben verlinkte Wikipedia-Artikel noch weitere Ansteuerungsmöglichkeiten: "The 2-level waveform is derived using pulse-width modulation (PWM), pulse density modulation (sometimes referred to as pulse frequency modulation), sliding mode control (more commonly called "self-oscillating modulation" in the trade.[1]) or discrete-time forms of modulation such as delta-sigma modulation.[2]" Gruss, Werner B. |
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Werner_B.
Inventar |
#19 erstellt: 09. Jan 2017, 23:20 | |||||
Genau den Kram hatte ich in meinem Beitrag #2 bereits für ungeeignet befunden, jedenfalls ungeeignet für hochwertige Wiedergabe. Für den Ghetto-Blaster reichts, und die typische Kundschaft einer Denon F109 dürfte sich darum auch eher wenig scheren. Gruss, Werner B. |
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Hörschnecke
Inventar |
#20 erstellt: 10. Jan 2017, 00:11 | |||||
Wieso? Bisher ist meine Sicht doch richtig gewesen, daß die einfachste Form der PWM-Erzeugung mittels Comparator bzw. Vergleich des analogen Signals mit einer Dreiecks- oder Sägezahnkurve hier nicht zum Einsatz kam? Nochmal anders für Dich ausgedrückt, folgende einfache Umsetzung erwies sich doch bisher im Thread als unzutreffend: https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Pwm_amp_de.svg Und Dein Problem mit einer Gegenkopplung verstehe ich auch nicht, ich glaube wir sind da sogar einer Meinung und Du hast das irgendwie nicht gemerkt. Lassen wir "Gegenkopplung" einfach hier aus. Es ist hier sowieso Off-Topic, da es nur um das Thema A/D-Wandlung bei jener Geräteklasse geht, und nicht um nachgeschaltete Optimierungsverfahren.
... also ich finde es schon interessant, ob ein analoges Signal bspw. mit 48 kHz oder mit 3 MHz abgetastet wird, musst Du aber nicht teilen.
... finde ich auch Dreck! |
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Werner_B.
Inventar |
#21 erstellt: 10. Jan 2017, 07:25 | |||||
Du hast plötzlich den Kontext gewechselt, ohne diesen Wechsel klarzustellen: Deine ursprüngliche Formulierung war allgemein, jetzt beziehst Du Dich nur noch auf Deinen Denon, wobei dieser nicht nur als ein Beispiel unter vielen Möglichkeiten dient, sondern Du machst ihn zu Deinem Hauptthema. So entstehen eben Missverständnisse. Gruss, Werner B. |
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Hörschnecke
Inventar |
#22 erstellt: 10. Jan 2017, 08:36 | |||||
@Werner_B. Bei irgendeinem Gerät muß man ja anfangen, wenn im Forum keine allgemeineren Kenntnisse zu der beschriebenen Geräteklasse vorhanden sind. Was mich mittlerweile auch nicht mehr wundert, denn die Situation kann schonmal etwas komplexer sein, wie wir gesehen haben. Zudem steht in den Manuals ja selten Klartext. Meine These im Kontext der Fragestellung ist mittlerweile, daß solche Class-D Stereo-Receiver intern bevorzugt mit PCM arbeiten (wie am realen Beispiel gezeigt) und daher die analogen Eingänge am Gerät A/D-gewandelt werden müssen. Da die großen Hersteller ja oft mit dem gleichen Wasser waschen (bzw. sich einem Stand der Technik / einer Mode / einem Preisdiktat unterwerfen), dürfte das dann wohl eher der Normalfall sein, denn die Ausnahme. [Beitrag von Hörschnecke am 10. Jan 2017, 08:38 bearbeitet] |
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Hörschnecke
Inventar |
#23 erstellt: 10. Jan 2017, 18:59 | |||||
Upps, da muß ich mich korrigieren. Die Abschwächung bei bestimmten analogen Eingangspegeln erfolgt hier nicht automatisch, sondern wird über die Beschaltung mit einem externen Widerstand fix eingestellt. Bei meinem untersuchten Receiver ist der Range auf eine Verarbeitung von maximal 2 Vrms ausgelegt. Habe ich festgestellt, als ich ein langsam ansteigenden 1 kHz Sinus bis 2.5 Vrms zugeführt habe und dieser ab 2 Vrms vom Receiver geclippt wurde. Den Begriff "Dreck" nehme ich an dieser Stelle zurück. Sorry. |
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Werner_B.
Inventar |
#24 erstellt: 10. Jan 2017, 22:53 | |||||
Möglicherweise findet da ein Wandel statt. Dass in der Klasse eines Denon DRA-F109 die Analogtechnik bereits durch Digitaltechnik (also der Bereich Lautstärke- und Klangregelung mittels DSP bzw. DAP) ersetzt wird, ohne dass digital-typische Zusatzfunktionen angeboten werden (etwa Raumeinmessung), dass also eine pure Ersetzung ohne funktionale Notwendigkeit stattfindet, bedeutet wohl, dass diese Technik inzwischen so billig ist, dass es sich für die Hersteller rechnet. Danke für's Aufschrauben und Nachsehen ...
Das ist nun aber nicht wirklich besser, wenn es sich um eine feste Aussteuerungseinstellung handelt ... Das passt dann nur zufällig, und oft wohl eher nicht. Clipping oder auf der anderen Seite zu hoher Rauschpegel können die Folge sein. Die Analogis (Vinyl, UKW) sind ggf. die Gekniffenen. Gut, die Kundschaft eines solchen Gerätes dürfte allenfalls den internen Tuner nutzen, und so kommt der durch Integration mögliche bessere Abgleich sicher gut hin. Die Vinyl-Junkies dürften sich ohnehin eher anderweitig umsehen. Konsequenterweise stattet Denon den zugehörigen CD-Spieler (eigentlich nur ein Laufwerk) gar nicht mehr mit einem Analogausgang aus. Insofern dürfte das Gesamtpaket schon zielgruppengerecht sein. Gruss, Werner B. [Beitrag von Werner_B. am 10. Jan 2017, 22:54 bearbeitet] |
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Hörschnecke
Inventar |
#25 erstellt: 11. Jan 2017, 08:46 | |||||
Der rund 2 Vrms Nutzpegel (könnte auch geringfügig höher sein, habe ich nicht sehr exakt bestimmt) sollte doch eigentlich für die meisten Quellen im Heimbereich ausreichen, oder nicht? - In jedem Fall gehörte so ein Wert in die Spezifikation des Herstellers, damit man sich anpassen kann. Wenn das Quellsignal hingegen sehr gering wäre, ist der A/D-Wandler stärker gefordert, ja. Der normale Rauschabstand ist in diesem Fall allerdings auch schon bei normalen Analog-Verstärkern vermindert. |
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