Speaker A+B am Verstärker aktiviert = Bi-Amping? Wohl kaum, oder?

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audiotux
Stammgast
#1 erstellt: 31. Aug 2018, 11:44
Hallo liebe Forengemeinde,

ich habe einen Cambridge Audio CXA80 Vollverstärker und diesen bisher an einem Paar Sonus Faber Concertino Domus (falls die jemand haben mag: einfach mal per privater Nachricht kontaktieren; sind optisch und technisch 1A; Klavierlack schwarz; komplett mit OVP, den roten Sonus Faber Säcken, etc.) und somit hatte sich - da Single Wire Terminal am LS - die Frage für mich nicht ergeben.

Nun stelle ich gerade auf ein Paar T+A TCD 310s um und die haben ein Bi-Wire-Terminal.
Der Cambridge Audio CXA80 hat zwei Lautsprecherausgänge (was ich in der Vergangenheit auch meist nie hatte). Nun könnte man ja auf die Idee kommen, dass man beide Lautsprecherausgänge (A und B) aktiviert und dann mit 4 Adern an die Lautsprecher geht. Das wäre dann zumindest optisch ein Bi-Amping. Aber faktisch hat der Vollverstärker ja keine 4 Endstufen. Daher meine Frage in die Runde:

(A) Single-Wire oder
(B) Bi-Wire oder
(C) dieses "pseudo-" Bi-Amping?

Und bitte mit technischer Begründung
DB
Inventar
#2 erstellt: 31. Aug 2018, 11:50
B

Leistungsverstärker lassen sich nicht durch die simple Nutzung der Lautsprechergruppenschaltung vermehren.


MfG
DB
audiotux
Stammgast
#3 erstellt: 31. Aug 2018, 12:03
Das war mir klar, daher auch die eingangs gewählten Formulierungen.
Was mir aber nicht klar ist, was diese "Lautsprechergruppenschaltung" exakt macht, aber ich kann ja mal vermuten:
Letztlich wird die Ausgangsleistung vermutlich bspw. per Relais (man hört zumindest ein derartiges Klack-Geräusch) auf 2 oder 4 Ausgänge herausgeführt. Zumindest als Laie würde ich das so konstruieren; jedoch in Unkenntnis über die "Last", die dann bei der Nutzung mit 2 Lautsprecherpaaren gleichzeitig auf 4 Ausgängen für den Verstärker entsteht (oder halt auch nicht).

Trotzdem gibt es die eingangs genannten drei Verkabelungsmöglichkeiten für ein Lautsprecherpaar mit Bi-Wire-Terminal. Was macht Sinn und wieso?
sealpin
Inventar
#4 erstellt: 31. Aug 2018, 12:16
manchmal ist bei Verstärkern hinten angegeben, dass bei A oder B Betrieb 4-8 Ohm LS ok sind, bei A + B Betrieb 8-16 Ohm.
Das wäre IMHO ein untrügliches Zeichen dafür, dass einfach das 2. Paar LS parallel an der Endstufe hängt.

Ich würde auch bei Dir von diesem Fall ausgehen: 1 Endstufe mit A und B Ausgang, an die (gerne auch per Relais) die LS parallel angeschlossen werden.

Was macht also SInn:
einfach den ganzen Kram mit Bi-wasweißich weglassen.

Ein 2 Adriges Kabel pro LS mit 2,5qmm (oder wenn es das Gewissen beruhigen soll auch gerne 4qmm) und fertig.

Auch bei diesen (IMHO völlig unnützen) Bi-Wiring Terminals an Lautsprechern ist immer die passive Frequenzweiche im LS im Signalweg.
Und wenn Du nicht "echtes" Bi-Amping, also pro Bereich einen eigenen Endverstärker, nutzt, ist Bi-Wiring allenfalls eine Vergrößerung des Querschnittes der Lautsprecherleitung...wobei selbst bei single Wiring 2,5qmm mehr als ausreichend sind.

Und selbst bei Bi-Amping mit den im LS enthaltene Passiven Frequenzweichen hast Du keinen tatsächlichen Vorteil.

Den gibt es erst bei "echtem" Aktivbetrieb, bei dem die Frequenzweiche VOR den Endverstärkern sitzt und die Endstufenausgänge direkt mit dem einzelnen Lautsprecherchassis verbunden werden.

Also: mein Tipp: einfach "normal" verkabeln und Musik genießen.


ciao
sealpin
audiotux
Stammgast
#5 erstellt: 31. Aug 2018, 12:37
Also wenn dies technisch wirklich so ist:

Auch bei diesen (IMHO völlig unnützen) Bi-Wiring Terminals an Lautsprechern ist immer die passive Frequenzweiche im LS im Signalweg.

...dann verstehe ich diese Terminals auch nicht mehr. Das würde dann ja auch bedeuten, dass ich diese Terminals ohne Kabelbrücke zwischen den beiden Anschlüssen betrieben könnte, ohne dass dies einen Effekt hätte (sofern ich Deine Aussage korrekt verstehe und diese auch sachlich richtig ist). Das muss ich mal bei Gelegenheit spaßeshalber ausprobieren...
sealpin
Inventar
#6 erstellt: 31. Aug 2018, 13:03
nein, die Kabelbrücken gehören beim single wire Betrieb an die Terminals.
Dadof3
Moderator
#7 erstellt: 31. Aug 2018, 15:35
Das Signal MUSS trotzdem durch die Frequenzweiche. Denn bei dem Hobby-Bi-Amping, das viele HiFi-Enthusiasten betreiben, ist ja in der Regel keine aktive Frequenzweiche vor den Endstufen (wie es eigentlich beim richtigen Bi-Amping notwendig wäre). Das bedeutet, dass die das volle Frequenzband ausgeben, und wenn dann im Lautsprecher keine Frequenzweiche mehr wäre, würden sowohl Hochton- als auch Tieftonzweig das volle Spektrum abbekommen. Das würde grausig klingen.

Deswegen führen in den handelsüblichen Lautsprechern die beiden Signalwege immer durch die Frequenzweiche - der Hochtonzweig über einen Hochpass und der Tieftonzweig über den Tiefpass.

Wenn man die Brücken beim Single-Amping/-Wiring rausnimmt, ist die Verbindung zum jeweils anderen Teil unterbrochen, und es wird kein Tiefton bzw. Hoch-/Mittelton ausgegeben.

Wenn ein Lautsprecherhersteller echtes Bi-Amping unterstützen wollte, müsste er separate Anschlussterminals einbauen, die die Freqeunzweiche umgehen, und dem Anwender auferlegen, eine passende aktive Frequenzweiche vor die jeweiligen Endstufen zu packen. Das würde das Know-How der meisten Anwender überfordern und wird deswegen auch so gut wie nie gemacht. Bei Dreiwegelautsprechern wäre außerdem immer noch die Frequenzweiche zwischen Mittel- und Hochtöner im Signalweg.


[Beitrag von Dadof3 am 31. Aug 2018, 15:38 bearbeitet]
audiotux
Stammgast
#8 erstellt: 31. Aug 2018, 15:47
Danke für die ausführliche Erläuterung; hier hatte ich gerade einfach ein klein wenig zu kurz gedacht.
Passat
Inventar
#9 erstellt: 03. Sep 2018, 11:36
Stereoverstärker haben nur 2 Endstufen.
A + B werden intern i.d.R. parallel geschaltet (selten auch in Reihe).

Damit geht also nur Single-Wiring oder Bi-Wiring.
Für Bi-Amping wären 4 Endstufen nötig.
Für Aktivbetrieb zusätzlich eine Auftrennung zwischen Vor- und Endstufen, damit man eine aktive Frequenzweiche zwischenschalten kann.
Dann müssen die Lautsprecher aber auch eine Möglichkeit haben, die passiven Frequenzweichen aus dem Signalweg zu nehmen.
Und bei 3-Wege Lautsprechern bräuchte man dann 6 Endstufen.

Grüße
Roman
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