Vorverstärker Tuning durch OP-Amp-Wechsel

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kon25
Neuling
#1 erstellt: 30. Nov 2018, 23:41
Nachdem mich der Hifi-Tuning-Virus gepackt hat, habe ich bei meinen Line Magnetic Röhrenvollverstärker lm-508ia ein intensives Fuse- und Tube-Rolling gemacht um den besten Sound heraus zu holen. Nachdem ich viele ausprobiert hatte und ich dachte den besten Röhrensound herausgeholt zu haben, experimentierte ich mit dem Vorverstärkereingang.
Line Magentic lm-508iaLine Magnetic lm-508ia
Da ich einen größeren Fuhrpark an Vorverstärkern, insbesondere China-Clone von bekannten Marken und deren Schaltungen habe, habe ich am Vorverstärker-Eingang des lm-508ia alle verglichen. Bei meinem Lite Audio LS69 Röhrenvorverstärker mit Relais geschalteter aufwendiger Lautstärkeregelung war im A/B-Vergleich zwischen lm 508ia und LS69 der Klangunterschied minimal. Der LS69 hatte ein Tick mehr Dynamik und Feinzeichung. Auch ein Pass 1.7 Clone brachte nicht den Zugewinn den ich mir erhofft hatte.
Lite Audio LS69 Röhrenvorverstärker
Erst mit dem günstigen China-Clone des MBL6010 von WeiLiang Audio war der Klangzugewinn über den Vorverstärkereingang erheblich. Tiefere und druckvollere Bässe, feinere Höhen und eine gesteigerte Räumlichkeit sowie einen fantastischen 3D-Effekt. Diesen Klangzuwachs konnte ich mir nur erklären indem entweder das eingesetzte Alps-Poti noch einmal erheblich besser war als im lm-508ia oder das aufwendige OPA Schaltungskonzept mit 10 AD797 und 4 Muses 8820 das einen Frequenzbereich von 0-100 KHz abdeckt diesen Sound erzeugt. Dies wurde sicher auch den symmetrischen Schaltungsaufbau unterstützt.
Da ich viel von OP amp Tunning gehört habe, dachte ich, dass bei dem Vorverstärker noch etwas geht, indem ich ein intensives OPA-Rolling mache. Ich habe z.B. die Single OP-Amps gegen OPA627 oder LME49990 getauscht. Die Dual OP-Amps gegen MUSES02. In allen Fällen gab es einen minimalen Klangzugewinn.
Da in vielen Foren die Burson Audio OP-Amps (www.bursonaudio.com) als die Besten gelobt wurden habe ich mich aufgrund des Preises und der Erfahrungen mit den anderen OPA erst einmal vor einem Kompletttausch gescheut. Schließlich habe ich mich doch entschieden die 14 OP-Amps gegen Burson Audio V6 Vivid zu tauschen. Auch wenn es ca. 150 Stunden dauert bis die V6 Vivid eingespielt sind, war der Klangzugewinn von Anfang an immens, als hätte ich nochmals einen neuen Vorverstärker gekauft. Die Bässe waren noch einmal trockener und tiefer. Am beeindruckensten war aber wie Stimmen 3D direkt vor einem im Raum standen bei höchster Auflösung. Ich denke dies ist die große Stärke dieser OP-Amps. Dabei ist der Sound in keinster Weise harsch/scharf oder klingt nach Transistor. Er ergänzt den Röhrensound des lm-508ia perfekt.
MBL6010-Clone mit Burson Audio V6 VividMBL6010-Clone mit Burson Audio V6 Vivid
DB
Inventar
#2 erstellt: 01. Dez 2018, 09:52
Hallo,


kon25 (Beitrag #1) schrieb:
Da in vielen Foren die Burson Audio OP-Amps (www.bursonaudio.com) als die Besten gelobt wurden

finanziell war es sicher ein Aufwand, Du brauchtest zum Hörtest ja immerhin von jeder Sorte zwei Geräte, ein Original und eins zum Basteln.

Aber eines verstehe ich nicht. Weshalb baust Du teure OPV ein, deren Daten ggü. den vom Hersteller eingesetzten sehr guten OPV aber eher mäßig sind?
Zudem ist der AD797 ein OPV mit BIP am Eingang, die OPV von Burson haben FET-Eingänge.

Hast Du nach dem Umbau die OPV-Schaltungen auch auf ihre Stabilität geprüft? Wie wurden die Eigenschaften der Geräte vor / nach Umbau vermessen?


MfG
DB


[Beitrag von DB am 01. Dez 2018, 09:53 bearbeitet]
Fan_großer_Schwingspule...
Inventar
#3 erstellt: 01. Dez 2018, 13:59
die Burson V6 sind klanglich wirklich sehr gut und klingen einfach natürlicher wie jeder andere OPV. Hört es euch einfach an und entscheidet selbst.

Es ist diese entspannte, völlig stressfreie Art wie die Töne im Raum stehen, welche einfach begeistert.
Anro1
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 01. Dez 2018, 14:32
Kon25
einen schönen guten Tag und willkommen hier im Hifi-Forum.

Das Tube-, und OP-AMP Rolling kann einen schon in eine High-Fidele (auch langfristige)
Stöppselbegeisterung führen.

Oft wird man auch durch Veränderungen in gewissen Grenzen und Kombinationen mit anderen Geräten belohnt,
oder sagen wirs mal so herausgefordert.
Manche Kollegen würden ein solches Tun aber auch als komplett fehlgeleitet, unwissend oder schlicht
als Dummheit bezeichnen.

Diese herbeigeführten Veränderungen dann hörtechnisch zu bewerten ist meist nicht so ganz einfach.
Messtechnisch wirds dann sehr interessant.

In der Regel ist das hörbare Ergebnis wenn überhaupt erst mal "anders".
Die Frage ist dann was höre ich ? und was ist eventuell der Hobby-Begeisterung, also the Psychoakustik zuzuschreiben ?

Gibt es klar messbare, reproduzierbare und deutlich differenziert wahrnehmbare Veränderungen ???
Wenn ja, welcher Art und Quantität sind diese ?
Einflüsse auf Freqenzgang, Harmonische/Klirr, Geräuschspanngen, Verzerrungen, Empfindlichkeit, Verstärkungsfaktor,
Microphonie, impedanzänderungen, Fehlanpassung etc....

Meine Erfahrungen z.B. mit den diskret aufgebauten Burson OP-AMP Ersatz-Türmchen rangierten von Null-Effekt bis
hin zu klingt vielleicht minimal anders.
Da muss man IMHO schon sehr enthusiastisch in den Hobby-Geldbeutel greifen um alle Op-AMps durch die Burson Modele
auszutauschen. Typischerweise will unser Gehirn dann auch entsprechend diese Investition durch positive Wahrnehmung rechtfertigen.

Es gab mal von Texas Instruments eine schöne Vergleichsliste der Audio Op-Amps mit einem netten, wohlgemeinten
Verfasser Kommentar / Applications Note in Bezug auf Op-AMP-Rolling.
Zusammengefasst, bitte schön, solang die Hifi Roller die Betriebsparamter einhalten, hier eine Liste der Bauteile von TI
viel Spass damit. Aber bitte auf eigen Verantwortung, Haftung ausgeschlossen

Also wenn man das alles nicht so furchbar ernst nimmt, kein Dogma drausmacht, und es Spass und Freude daran findet,
dann ist das doch ein netter Zeitvertreib.

Grüsse und weiterhin viel Spass und Freude beim Tube- und OpAmp Rolling.
Fan_großer_Schwingspule...
Inventar
#5 erstellt: 01. Dez 2018, 17:36
mir wurden die Burson V5 und V 6 von einem Tonmeister empfohlen welcher auch hauptberuflicher Musiker hier im Leipziger Gewandhaus ist und sich schon viele Jahre mit Hifi-Tuning beschäftigt. Und er kennt sich auch noch mit Elektronik richtig gut aus was defintiv selten zu finden ist.

Mehr Goldohr geht wirklich kaum.

Kann meine OPs in der Ausgangsstufe einer Project Pre Box RS Digital einfach umstecken und komme, wenn ich auf Röhre höre, immer wieder zu den Burson V6 zurück. Vorher hatten wir auch schon auf LME und BB Duals umgebaut.
Sobald ich den Project auf Transistor höre, geht es ganz ohne OPV direkt an die Ausgangsbuchsen


[Beitrag von Fan_großer_Schwingspulen am 01. Dez 2018, 17:55 bearbeitet]
Anro1
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 01. Dez 2018, 17:49
Wir hatten 2 völlig identsiche LKS DAC´s an einem Vorverstärker mit fernbedienbarem Quellenumschalter,
also mit einer Blindtest Umgebung am Hörplatz.
Keiner wusste welcher LKS DAC zuspielt.

DAC´s am start:
LKS DAC

Einer hatte die Hersteller Op-Amp der andere die Burson Module in den Ausgangstufen.
LKS mit Burson Modulen

Wir konnten beim besten Willen keinen Unterschied feststellen, aktuell waren Filter & Upsampling Optionen des DAC´s
minimal klanglich und von der Stereo Bühne unterzuschiedlich zu erkennen.
Aber die Burson Module konnten wir nicht raushören.

Wie auch immer, ich bin da leidenschalftslos und Ergebniss offen.
Vielleicht haben die Burson Module im Ausgang bei anderen Impedanz Verhältnissen, Kabellängen etc
ja Vorteile die in unserem Test nicht zum tragen kamen.

Grüsse
Smoke_Screen
Inventar
#7 erstellt: 13. Dez 2018, 20:23
Mmmh,schlichtes Opamprolling ist im Endeffekt eher selten der Bringer.
Da deckt sich Anro1`s Darstellung mit meiner persönlichen Erfahrung beim
frickeln an verschiedenstem Audiogerät.
Meistens bedingt ein Opamptausch auch die Anpassung passiver Bauteile
in dessen Nachbarschaft oder gar noch ein wenig reengineering an der
Baugruppe um verifizierbar höhere Qualität herauszuholen. Und manchmal
lässt man den vorhandenen Opamp in Ruhe und tauscht nur ein paar R`s und
C`s aus und voila. Kommt immer drauf an. Deswegen immer erst den Schaltplan
studieren und versuchen nachzuvollziehen was sich der Konstrukteur gedacht hat.
Welches Qualitätsupgrade bringt wo was,wenn überhaupt ?
Kostenmäßig bewegt sich das deutlich unter dem was ein Burson so kostet.

BTW: Wenn ein simples Opamprolling einen DAC der 1k€+ Klasse klanglich aufwerten
könnte würde ich mir ein wenig verhänselt und vergretelt vorkommen....

Abba is halt Hobby.

bugatti66
Stammgast
#8 erstellt: 14. Dez 2018, 09:26
Ich glaube ja auch nicht an Verstärkerklang,
aber es begab sich zu der Zeit, als meine Bose 901 kaputt waren, dass ich diese mit Equalizer verkauft hatte.
Ich wurde dann aber ganz traurig, ohne meine langjährigen Begleiter,
so dass ich mir andere, aber ohne Equalizer kaufte,
den wollte ich per DSP simulieren.
Leider befriedigte mich das Ergebnis nicht, so dass ich mir noch einen alten Bose 901 Equalizer dazu kaufte.
Da war aber ein Kanal kaputt, worauf ich diese OPs des einen Kanals austauschte, dann lief er wieder, aber ein Kanal war lauter . . .
Das konnte doch laut Theorie nicht sein, da ja die Außenbeschaltung die Verstärkung und Frequenzgang bestimmt . . .
Ich hab denn nicht mehr weiter gemacht, vielleicht ist ja doch auch noch was anderes kaputt, bei so alten Geräten weiß man ja nie.
Amperlite
Inventar
#9 erstellt: 31. Dez 2018, 13:32
Ich weiß ja immer nicht, ob ich diese Küchentischbastler und planlosen Op-Amp-Tauscher
bemitleiden oder einfach nur auslachen soll.
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