Hilfe benötigt bei Vorverstärker Grundig XV 7500

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sKoJna
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 04. Dez 2018, 19:14
Hallo an alle!

Ich bin neu hier und hoffe dass ich im richtigen Forum bin. Ich habe mich registriert weil ich gerne eure Meinung hätte zu einem Thema das mich zur Zeit sehr beschäftigt.

Vielleicht sollte ich vorweg sagen, dass ich Student bin und großer Musik Begeisterter und dementsprechend habe ich eine große Leidenschaft für HiFi, ich kenne mich aber leider noch nicht sehr viel aus. Alle Teile meiner Anlage habe ich entweder von meiner Familie (ebenfalls alles HiFi Liebhaber) oder habe sie gekauft in dem ich andere, meist schlechtere, Geräte verkauft habe. Da ich Student bin verfüge ich immer nur über ein kleines Budget.

Meine jetzige Anlage besteht aus einem Yamaha DSP A2070 Verstärker, ein Pioneer PL 320 Plattenspieler (der aber hoffentlich bald gewechselt wird), ein Technics SL-P177A CD-Player und JBL TLX6 Lautsprecher.

Da ich mir jetzt ESB 75LD Lautsprecher kaufen will um von meinen JBLs wegzukommen, wollte ich ein paar rumstehende Geräte verkaufen, darunter der genannte Vorverstärker: den Grundig XV 7500.

Nun zur Sache: ich habe dieses Teil online gestellt auf Verhandlungsbasis. Ich habe dann echt überraschende Angebote bekommen (ca. 200€), was mich dazu brachte etwas mehr nachzuforschen. Ich habe dann rausgefunden, dass das Teil etwas besonderes ist. Also habe ich mir überlegt: wenn es mir nützlich sein kann behalte ich es lieber anstatt es weg zu geben. Daraufhin habe ich es angeschlossen und sowohl CDs als auch Schallplatten damit abgespielt. Ich habe das gleiche Lied mit und ohne Vorverstärker abgespielt und ich habe verschiedene Genres abgespielt (Klassik, Jazz, Rock, Hip Hop) und ich hatte das Gefühl, dass der Klang "verfeinert" wurde. Ich habe das Gefühl, dass mein Tonspektrum breiter wurde, also, dass "mehr platz" zwischen den Instrumenten und den Stimmen ist. (Ich bin Ausländer und habe teilweise noch Schwierigkeiten mit der deutschen Formulierung - ich hoffe ihr verzeiht die teilweise laienhafte Erklärung! ). Ich habe diesen Test aber so oft nun gemacht, dass ich nicht verstehe ob ich mir die Verbesserung einbilde oder ob sie tatsächlich stattfindet. Und generell ist mein Ohr noch nicht so trainiert, als dass ich sowas professionell beurteilen kann.

Nun meine konkrete Fragen:

- mach ein Vorverstärker vor einem Vollverstärker überhaupt Sinn?
- macht es ein einen Unterschied wo ich mein Vorverstärker an meinem Vollverstärker anschließe (natürlich nicht bei Phono anschließen, darauf wurde ich schon hingewiesen)? Wenn ja, wo sollte ich es anschließen ?
- wie verhalte ich mich mit den Lautstärkeregler? Ich habe ja dann eins bei Vorverstärker und eins beim Vollverstärker - Vorverstärker auf maximum und nur am Vollverstärker regeln oder Vorverstärker bei 50%, usw.?
- würdet ihr an meiner Stelle eher das Gerät behalten da es eh schon in meinem Besitz ist oder verkaufen und in anderes Investieren? Ich verstehe nicht ob die Klangverbesserung (falls überhaupt vorhanden) noch im Verhältnis zum Preis steht. Natürlich, ich habe nichts dafür gezahlt, aber ich könnte auch damit Geld verdienen. Zu dieser Frage finde ich selbst einfach keine Antwort :/
- Bonusfrage: Was findet ihr ist ein angemessener Preis? Bei mir in Italien wird das Teil für bis zu 500€ gehandelt und in Deutschland gehen die Preise von 180€ bis 300€

Vielen lieben dank an alle im Voraus!

Liebe Grüße,
Michele
sKoJna
Schaut ab und zu mal vorbei
#2 erstellt: 04. Dez 2018, 21:57
UPDATE:

Ich habe mir selbst die Frage "wie schließ ich die Vorstufe richtig an?" beantwortet. Ich habe bemerkt, dass mein Yamaha Verstärker auftrennbar ist, also habe ich die Brücken rausgemacht und die Grundig Vorstufe angeschlossen bei MAIN IN angeschlossen.

Doch nun habe ich alle Funktionen des Yamahas verloren, sprich der Luxus der Fernbedienung und der vielen Anschlüsse ist nicht mehr da :/

Ist es das Wert? Oder ist die Vorstufe die im Yamaha verbaut ist vergleichbar mit dem Grundig XV7500 und somit die Vorstufe überflüssig?

Ich werde natürlich fleißig weiter Musik hören und mir selbst eine Meinung bilden, aber vielleicht habt ihr auch schon ähnliche Erfahrungen gemacht und könnt mir euere Meinung sagen

Grüße!
Dadof3
Moderator
#3 erstellt: 05. Dez 2018, 12:02

sKoJna (Beitrag #1) schrieb:
Ich habe das gleiche Lied mit und ohne Vorverstärker abgespielt und ich habe verschiedene Genres abgespielt (Klassik, Jazz, Rock, Hip Hop) und ich hatte das Gefühl, dass der Klang "verfeinert" wurde. Ich habe das Gefühl, dass mein Tonspektrum breiter wurde, also, dass "mehr platz" zwischen den Instrumenten und den Stimmen ist. (...). Ich habe diesen Test aber so oft nun gemacht, dass ich nicht verstehe ob ich mir die Verbesserung einbilde oder ob sie tatsächlich stattfindet.

Ob nun Einbildung oder nicht (ich denke, dass es Einbildung ist): Ein Vorverstärker zusätzlich im Signalweg kann das Signal im Sinne einer möglichst unverfälschten Wiedergabe nicht objektiv besser machen.

Daher:

- mach ein Vorverstärker vor einem Vollverstärker überhaupt Sinn?

Nein, normalerweise nicht. Es sei denn, der Vorverstärker verfügt über bestimmte bewusst eingesetzte Klangveränderer, die man nutzen möchte (zum Beispiel Raumkorrektursysteme oder Loudnesskorrekturen). So etwas hat der Grundig aber nicht.

Wenn der Vollverstärker Main-Ins hat, kann es anders aussehen. Dann würde man aber nur den Endstufenteil nutzen - das ist dann eigentlich kein Vollverstärker mehr.


macht es ein einen Unterschied wo ich mein Vorverstärker an meinem Vollverstärker anschließe (natürlich nicht bei Phono anschließen, darauf wurde ich schon hingewiesen)? Wenn ja, wo sollte ich es anschließen ?

Am Main-In, falls vorhanden, so wie du es gemacht hast. Es sei denn wiederum, du willst irgendwelche Funktionen des Vorverstärkerteil nutzen.


wie verhalte ich mich mit den Lautstärkeregler? Ich habe ja dann eins bei Vorverstärker und eins beim Vollverstärker - Vorverstärker auf maximum und nur am Vollverstärker regeln oder Vorverstärker bei 50%, usw.?

Bei Main In erübrigt sich die Frage. Ansonsten gilt in der Regel: Lieber aus dem Vorverstärker mit hoher Lautstärke raus und am Yamaha regulieren.


- würdet ihr an meiner Stelle eher das Gerät behalten da es eh schon in meinem Besitz ist oder verkaufen und in anderes Investieren?

In der momentanen Situation stiftet es meiner Meinung nach keinen großen Nutzen.

Aber es ist eins schönes Retro-Teil und vielleicht findest du irgendwann Verwendung dafür, zum Beispiel auch zur Verwendung mit Aktivlautsprechern. Neue Vorverstärker sind leider immer noch sehr teuer.


Ich verstehe nicht ob die Klangverbesserung (falls überhaupt vorhanden) noch im Verhältnis zum Preis steht.

Meiner Meinung nach nicht, aber letztlich musst du das selbst wissen.
sKoJna
Schaut ab und zu mal vorbei
#4 erstellt: 05. Dez 2018, 15:54
@Dadof3 vielen Dank für deine sehr ausführliche Antwort!

Je mehr ich höre, desto mehr habe ich auch das Gefühl die Verbesserung war fast nur Einbildung bzw sie ist einfach nicht so spürbar wie ich dachte. Ich habe ja gestern den Vollverstärker aufgetrennt und die Vorstufe angeschlossen, wodurch der Yamaha nur noch als Endstufe fungierte. Doch heute morgen als ich Musik gehört habe, klang sie "wie immer".. also auf jeden Fall gut, aber der Wow-Effekt war irgendwie verschwunden.

Bestimmt muss ich einfach ein paar Tage nur mit aufgetrenntem Verstärker hören und dann ein paar Tage ohne - vielleicht wird dann der Unterschied klarer, wie wenn ich immer nach einem Lied umstöpsel

Ich frage mich halt die ganze Zeit ob ich nicht mehr davon habe, wenn ich das Gerät verkaufe und mit dem Geld mir einen gescheiten HiFi CD-Player beschaffe, weil schlecht ist mein Yamaha definitiv nicht :/ Ich habe leider 0 Ahnung wie groß die Unterscheide zwischen den Playern ist und ob es sich (für mich) lohnt in einem besseren zu investieren.

Naja, erstmal ist Musikhören angesagt

Grüße!
Dadof3
Moderator
#5 erstellt: 05. Dez 2018, 16:05

sKoJna (Beitrag #4) schrieb:
Ich habe leider 0 Ahnung wie groß die Unterscheide zwischen den Playern ist und ob es sich (für mich) lohnt in einem besseren zu investieren.

Dein technics ist von 1989. Damals war die Wandlertechnik noch nicht ganz so ausgereift, und es ist nicht auszuschließen, dass es zu einem modernen Gerät hörbare Unterschiede gibt. Sie dürften aber sehr gering sein.
Sockenpuppe
Gesperrt
#6 erstellt: 05. Dez 2018, 23:44

Ich frage mich halt die ganze Zeit ob ich nicht mehr davon habe, wenn ich das Gerät verkaufe und mit dem Geld mir einen gescheiten HiFi CD-Player beschaffe


Ich würde meinen, dass du diesen Schritt eines Tages bereust, zumal es nicht wirklich gescheiten CD-Player gibt. Zumindest nicht im Sinne von ewig haltbar. Klanglich sollte es keine Rolle spielen, ob du nun ein High End oder ein Aldi Player nutzt. Die Aussage bezieht sich auf Geräte neueren Datums.

mit frdl. Gruß


[Beitrag von Sockenpuppe am 05. Dez 2018, 23:48 bearbeitet]
sKoJna
Schaut ab und zu mal vorbei
#7 erstellt: 06. Dez 2018, 15:17
Vielen Dank auch dir @Sockenpuppe

Genau das raten mir auch andere mit denen ich darüber gesprochen habe und ich bin mir mittlerweile sicher, dass ich das Gerät behalten werde.

Bezüglich des CD Players - ich habe mich auch die Tage kräftig reingelesen und habe festgestellt, es macht für mich als Student nicht wirklich Sinn über 200€ in einem CD Player zu stecken, wenn meiner problemlos funktioniert

Grüße
Zweck0r
Inventar
#8 erstellt: 08. Dez 2018, 00:25

Dadof3 (Beitrag #3) schrieb:
Es sei denn, der Vorverstärker verfügt über bestimmte bewusst eingesetzte Klangveränderer, die man nutzen möchte (zum Beispiel Raumkorrektursysteme oder Loudnesskorrekturen). So etwas hat der Grundig aber nicht.


Er hat. Die Loudness ist sogar mit dem Pegeldrehschalter dosierbar (Pegel rauf, Lautstärke runter -> mehr Loudness, und umgekehrt). Den 4-Band-EQ nutze ich zur Kompensation der wandnahen Lautsprecheraufstellung (Einsteller 40 und 300 Hz).
Dadof3
Moderator
#9 erstellt: 08. Dez 2018, 10:31
OK, ist das der mit "Level dB" beschriftete Regler? Den hatte ich als simplen Regler für die Eingangsempfindlichkeit interpretiert.


[Beitrag von Dadof3 am 08. Dez 2018, 10:32 bearbeitet]
Zweck0r
Inventar
#10 erstellt: 08. Dez 2018, 11:34
Ist er auch. Die Loudnesswirkung hängt mit dem Lautstärkeeinsteller zusammen (über zwei Potianzapfungen). Über den Pegeleinsteller kann man verändern, wie weit man diesen aufdrehen muss, um eine bestimmte Lautstärke zu erreichen.

Vollständig abschalten lässt sich die Loudness mit der "LIN"-Taste. Das war bei vielen deutschen Geräten aus der Zeit so, dass nicht die Loudness die Sonderfunktion war, sondern der Abschalter dafür

Bei Grundig hatten in den 70ern sogar Weckerradios eine nicht abschaltbare Loudness, die an einer Anzapfung des Lautstärkepotis hing.
sKoJna
Schaut ab und zu mal vorbei
#11 erstellt: 10. Dez 2018, 22:55
Danke dir @Zweck0r für all die wertvollen Informationen! Ich habe mich die letzten Tagen auch immer mehr mit dem Gerät befasst und finde es begeisternd!

Viele Grüße!
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