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Denon PMA-510AE Hinterbandkontrolle+A -A |
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Autor |
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blauescabrio
Stammgast |
#1 erstellt: 10. Jan 2019, 21:37 | |
Sehe ich das richtig, dass beim PMA-510AE bei Tonbandaufnahme mangels Tape Monitor keine Hinterbandkontrolle möglich ist? Oder übersehe ich nur was?
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lini
Inventar |
#2 erstellt: 11. Jan 2019, 04:29 | |
bc: Ja, das siehst Du richtig, und nein, Du übersiehst nichts. Tatsächlich greift der Trend bei den Herstellern, in aktuellen Vorstufen-, Vollverstärker- und Receiver-Modellen keine klassischen Tape-Schleifen mit Monitor-Funktion mehr zu implementieren, nun leider schon ein paar Jahre lang zunehmend um sich, sodass es inzwischen kaum noch neue Modelle gibt, die zumindest noch eine solche bieten würden - im eher günstigen Preissegment bleibt da inzwichen fast nur noch der Rotel A10 (wobei der NAD C326BEE auch noch eine haben müsste, mein ich - aber dem fehlen wiederum ein Phono-Eingang und Anschlüsse für ein zweites Lautsprecher-Paar, und obendrein macht's den Eindruck, als wär der inzwischen schon ein Auslaufmodell...). Aus meiner Sicht ist das ein wenig begrüßenswerter und eher sehr ärgerlicher Trend, denn so eine klassische Tape-Schleife mit Monitor-Funktion ist ja im Grunde eine schaltbare Insert-Schleife, die man nicht nur für Rekorder mit Confidence Monitoring, sondern auch zum Einbinden von Equalizern und sonstigen Prozessoren/Filtern gut brauchen kann (um nicht zu sagen: sogar eher noch zwangsläufiger braucht - denn die meisten Rekorder mit Confidence Monitoring bieten ja wenigstens noch einen Kopfhörer-Anschluss...). Bei manchen Geräten lässt sich die Funktion aber wenigstens noch emulieren - nämlich bei einigen der "dickeren" Modelle, die inzwischen gerne mal eine Zone-2-Funktion mit (wahlweise) festem Ausgangspegel bieten. Bei solchen löst man's dann quasi "von hinten durch die Brust ins Auge", indem man das einzubindende Gerät über den Zone-2-Ausgang versorgt und das zurückgelieferte Signal in einen der Line-Eingänge einspeist. Wenn man über das eingebundene Gerät hören will, erfolgt die eigentliche Wahl der Quelle dann also entsprechend über die Quell-Selektion für Zone 2. Allerdings "weiß" die Vorstufe respektive der Vollverstärker oder Receiver natürlich nichts von dieser Notlösung, weshalb man da dann selber aufpassen muss, was man tut, weil die Vorstufe bzw. der Vollverstärker oder Receiver daher freilich auch nicht verhindert, dass eine Feedback-Schleife entsteht, wenn man als Zone-2-Quelle den Eingang wählt, an dem das eingebundene Gerät das Signal zurückliefert, sodass man also effektiv dessen Eingang mit dessen eigenem Ausgangssignal speisen würde. Entsprechend würd ich diese Art der Notlösung eher nur bestenfalls für von einzelnen, erfahrenen Hifi-Usern genutze Set-ups empfehlen - besteht hingegen eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass auch Uneingeweihte oder/und zu Unaufmerksamkeit neigende Eingeweihte die Anlage nutzen, sollte man derlei abenteuerliche Signal-Routings besser vermeiden... Offenbar stört das zunehmende Verschwinden der klassischen Tape-Schleifen mit Monitor-Funktion aber offenbar insgesamt nicht so arg viele Hifi-Fans, denn diesbezüglich wird relativ wenik Kritik laut - wie auch überhaupt bezüglich des zunehmenden Verschwindens klassischer Vorstufen-Features (wie etwa Mono, Loudness, Subsonic...). Deswegen lass ich mich selber gerne mal etwas länger dazu aus - denn es gibt durchaus nicht wenige Freunde klassisch ausgestatteter Geräte, und ich würde mir daher wünschen, dass es für die (bzw. uns, denn im Grunde gehör ich bei manchen Gerätekategorien auch dazu...) auch weiterhin attraktiven und bezahlbaren Neugeräte-Nachschub gibt, sodass nicht restaurierte Gebrauchtgeräte zur einzigen Option werden. Aktuell geht der Trend aber anscheinend leider eher hin zu Einheitsbrei mit immer mehr modernen Features (DAC-Sektion, Streaming-Support...) unter zunehmender Vernachlässigung der klassischen... Grüße aus München! Manfred / lini |
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Dadof3
Moderator |
#3 erstellt: 11. Jan 2019, 08:58 | |
Das sehe ich ganz genauso. Ich kann da auch nur den Kopf schütteln, warum man seine Verstärker so kastriert. Ich würde hier auch NAD empfehlen. Die haben sogar neben den Monitorschaltungen einen Pre-Out und Main In. Das eröffnet alle Möglichkeiten. Winw Alternative wäre evtl. noch AMC XIA50. |
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Passat
Inventar |
#4 erstellt: 11. Jan 2019, 11:48 | |
Ja, hat der PMA-510AE nicht. Wenn du das brauchst, musst du zum größeren PMA-710AE greifen. Der hat noch einen Aufnahmewahlschalter. Hinterbandkontrolle geht da so: Aufnahmewahlschalter auf die aufzunehmende Quelle stellen, Wiedergabewahlschalter auf das Aufnahmegerät stellen. Beim Nachfolger PMA-720AE ist dann der Aufnahmewahlschalter entfallen. Grüße Roman |
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blauescabrio
Stammgast |
#5 erstellt: 11. Jan 2019, 14:45 | |
Danke für die Hinweise. Der PMA 510 AE ist mein modernster Verstärker und er ist mir quasi zugelaufen. Für einen fairen Preis im Neuzustand mit Karton und Anleitung konnte ich ihn einfach nicht liegellassen. Ansonsten habe ich hier nur altes Geraffel aus den 70er und 80er Jahren und dort hat jedes Gerät einen Tape Monitor, selbst Versandhausgeräte von Universum und Palladium. Hätte nie gedacht, dass man überhaupt einen Verstärker mit immerhin zwei Recorder-Anschlüssen baut, dann aber den Monitor weglässt. Einerseits macht man ein Gerät für Aufnahmefreunde, anderersits lässt man die dafür wesentlichste Funktion weg. Die Tage habe ich übrigens einen Mediamarkt besucht, um mir mal zeitgemäßes HiFi anzuschauen. Man könnte ja auch mal was Ladenneues kaufen, wenn es denn was taugt. Dann müsste man mal nicht das Gerät gleich nach dem Kauf überarbeiten und könnte es direkt aus dem Karton verwenden (was bei dem PMA 510 AE übrigens auch der Fall ist). Leider habe ich nur kleine und riesige Bluetooth-Lautsprecher, Soundbars, Streamingaudio und kleine Minianlagen gefunden, aber nichts, was ich als klassische Stereoanlage ansehen würde. In einer Ecke fristeten drei Receiver und vier kabelgebundene Lautsprecherboxen ein Schattendasein. Fasziniert hat mich ein winziger Bose Brüllwürfel mit einem touchmäßigen Bedienfeld, der mich an ein Küchenradio erinnerte, schlappe 600 € kosten sollte und einen merkwürdigen, künstlichen Fake-Bass erzeugte. Fasziniert in der Art, dass ich enttäuscht und auf der Stelle den Laden verließ - da würde ich wohl kaum finden, was ich suchen würde. Sorry fürs Abschweifen. Gibt es denn überhaupt noch einen klassischen Receiver oder Verstärker mit zwei Recorder-Anschlüssen und trotzdem modernen Features? Lange habe ich mit Onkyo TX-8270 oder dementsprechenden Yamaha-Receivern geliebäugelt, aber über die gewünschten Anschlussmöglichkeiten verfügen die auch alle nicht. NAD finde ich persönlich von der Bedienung her etwas "merkwürdig", aber AMC schaue ich mir auf alle Fälle mal an. |
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Passat
Inventar |
#6 erstellt: 11. Jan 2019, 15:07 | |
Da so gut wie niemand mehr auf Tape/Tonband aufnimmt und es Geräte mit Hinterbandkontrolle seit gut 15 Jahren nicht mehr neu gibt, ist so etwas wie eine Tape Monitor Schaltung wegrationalisiert worden. Und selbst in den 80ern/90ern hatten nur die hochwertigeren Tapedecks Hinterbandkontrolle. Obwohl in den 80ern selbst Verstärker für 250,- DM eine Tape Monitor Schaltung hatten, hat daran wohl niemand ein Tapedeck mit Hinterbandkontrolle angeschlossen. Da kostete damals das günstigste Gerät nämlich fast 800,- DM. Es gibt ja auch für Tapedecks keine vernünftigen Kassetten mehr. Nur noch 2 Typ I mit lausiger Gehäusequalität werden noch produziert. Typ II und Typ IV werden schon seit vielen vielen Jahren nicht mehr produziert. Die Kassettentechnik ist also defintiv tot. Deshalb investieren die Gerätehersteller auch nicht mehr in Features, die dafür sinnvoll sind. Es gibt inzwischen auch schon Geräte, die gar keine Aufnahmeausgänge mehr haben. Aufnahmen auf Tape/DAT/CD macht heute so gut wie niemand mehr. Ich habe zwar noch Tapedecks, aber ich habe sicher seit 15 Jahren keine Kassette mehr aufgenommen. Wenn ich "aufnehme", dann schiebe ich die CD in den PC, rippe die und schiebe das Ergebnis auf mein NAS. Grüße Roman [Beitrag von Passat am 11. Jan 2019, 15:10 bearbeitet] |
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lini
Inventar |
#7 erstellt: 12. Jan 2019, 02:49 | |
bc: Der TX-8270 gehört zu den Geräten mit Zone-2-Funktion, also wäre oben beschriebene Monitoring-Funktionsemulation an sich möglich. Nur hat die Kiste ja ohnehin nicht so arg viele Analog-Eingänge, sodass man nicht nur Y-Adapter am Zone-2-Ausgang für den Anschluss von zwei Rekordern benötigen würde, sondern dann neben dem Phono- auch nur noch einen freien Line-Eingang zur Verfügung hätte. Insofern hielte ich diesen Onkyo für keinen sonderlich attraktativen Kandidaten. In der Hinsicht besser geeignet wär der Yamaha R-S700, von dem offenbar noch ein paar Anbieter einige Exemplare auf Lager haben - nur hätte der wiederum herzlich wenig moderne Features zu bieten... Grüße aus München! Manfred / lini |
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blauescabrio
Stammgast |
#8 erstellt: 12. Jan 2019, 13:31 | |
Häufig nehme ich auch nicht mehr auf Casssette auf. Auf Tonband allerdings schon öfter. Zur Not kann man ja auch einen Kopfhörer an das Aufnahmegerät selber anschließen. Wäre halt nur schön, wenn man es trotzdem im Receiver/Verstärker integriert wäre. Ich halte einfach mal nach einem PMA-710 AE Ausschau. Bin zwar kein ausgesprochener Onkyo-Fan, aber irgendwie gefällt mir das Gerät. Für den Alltagsgebrauch liegt meine Musiksammlung übrigens auch auf dem NAS, keine Frage. |
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