Schlechter DAC am alten Receiver? Optimierung oder neuer Receiver?

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vik.fro
Neuling
#1 erstellt: 17. Apr 2021, 14:27
Hallo,

mein bestehendes Setup ist:
- Ein paar Arcus Diabolo Boxen (ältere 80W RMS Boxen, wohl aus Berliner Produktion)
- Recht mittig ein Subwoofer (Canton AS85.2)
- Das ganze an einem alten Einsteiger-HiFi-Receiver (Pioneer SX-205 RDS) mit einer mittlerweile kruden Konstruktion an Adapterrn, HDMI Splittern und so weiter - aber es funktioniert

Der Raum ist etwa 24m² groß (6 x 4m), Berliner Altbau mit Dielen. Aufbau der Lautspecher und des Subwoofers in etwa so:

--------------------------------------6m-------------------------------------
LS-links Subwoofer LS-rechts







Hörpunkt

Die Lautsprecher sind, im Kompromiss mit der sonstigen Raumgestaltung, deckennah und in der Ecke aufgehängt. Wie in der Skizze angedeutet ist der Hörpunkt auch nicht ganz mittig, sondern etwa einen halben Meter nach links versetzt. Das ist auch ein Kompromiss mit der sonstigen Raumgestaltung. Es ist im Endeffekt ein kombiniertes Wohn- und Schlafzimmer und da kommt der Hörgenuss nicht an allererster Stelle...

Auffällig ist für mich, dass die Bässe über den Fire-TV-Stick absolut unsauber dröhnen und das ganze Klangbild ein Stück weit "verwaschen" ist. Schließe ich probehalber das Handy oder einen Laptop an, sind die Bässe hingegen relativ klar bei gleicher Lautstärke und gleichem "Bauchgefühl", allgemein auch das Klangbild besser. Die Entkopplung des Subwoofers vom altberliner Dielenboden scheint also halbwegs geklappt zu haben und auch sonst ist die Klangqualität ganz okay wenn es nicht über den Fire-TV geht. Besser geht natürlich auch, und im Vergleich zu den PreSonus Monitoren am Computer klingt die Anlage insgesamt nicht so "voll" und fein aufgelöst.

Im Verdacht habe ich beim Fire TV insbesondere den HDMI Splitter (noname) - das digitale Audiosignal müsste ja eigentlich mehr oder weniger perfekt sein und eine andere angeschlossene Quelle gibt auch ein deutlich besseres Audiosignal.

Ist diese Überlegung soweit richtig? Und wenn ja: Lohnt es sich hier in einen anderen DAC zu investieren oder könnte man einen Quantensprung durch den Austausch des Receivers erreichen? Die Denon AVR X-Reihe hätte ja hdmi genauso on board wie den spotify player und so weiter... Und dazu auch das Einmessystem, bei dem ich mir überlege, dass die suboptimale Platzierung der Lautsprecher (insbesondere die deckennahe Montage) ein Stück weit - wenn auch nicht voll - kompensiert werden könnte.

Da ich noch Student bin, will ich natürlich soweit es geht sparen - aber nicht an der falschen Stelle. Mir wäre es z.B. lieber jetzt gebraucht einen guten AVR zu kaufen, wenn damit das Klangbild deutlich verbessert wird als jetzt einen DAC zu kaufen der es nur halb verbessert. Ein Klangbild, was audiophilen Ansprüchen gerecht wird erwarte ich an der Stelle nicht. Wenn ich als Referenz für meine Bedürfnisse die PreSonus Lautsprecher am Schreibtisch nehme, wäre ich - soweit das irgendwie quantifizierbar ist - bei 90% dessen überhappy. Aktuell würde ich das irgendwo bei 50% einschätzen am Fire-TV und bei so um die 70% bei anderer Audioquelle. Küchenradio wäre als Referenz die 0%.

Weniger mit Prozenten ausgedrückt: Mit einer anderen Audioquelle an dem aktuellen Setup reicht mir die Raumfüllung absolut aus und es gibt auch nichts, wo ich sagen würde einzelne Frequenzbereiche sind übersteuert. Wenn ich dazu noch die einzelnen Instrumente räumlich an unterschiedlichen Stellen wahrnehmen würde, wie bei den PreSonus Monitoren, dann wäre ich wunschlos glücklich. Der Unterschied zwischen verlustfreien Musikformaten und verlustbehafteten ist für mich hingegen weniger interessant. Wenn das mit den räumlichen Gegebenheiten eher nicht zu realisieren ist, dann würde ich auch keinen AVR neu kaufen. Wenn doch, dann gehe ich sofort auf die Suche und wäre natürlich auch für Tipps dankbar.

Schon einmal Danke an alle, die es soweit mit dem Lesen geschafft haben.

Lieben Gruß,
Viktor.
little-endian
Stammgast
#2 erstellt: 04. Mai 2021, 07:59
Auch wenn bekanntlich ein ganzes Marktsegment erfolgreich und höchst lukrativ mit Leuten bestritten wird, die das anders sehen -

Welten tun sich weder bei den Zuspielern, D/A-Wandlern noch Verstärkern auf. Das allermeiste sind - wenn überhaupt - messbare Verbesserungen in irgendwelchen Datenblättern, insbesondere bei D/A-Wandlern, die bereits vor 40 Jahren nicht gerade schlecht waren (selbst den Unterschied zwischen einem CD-Player von 1982 und einem High-End-DAC von heute müsste man in einem Blindtest auch erstmal heraushören).

Bei halbwegs modernen Transistorverstärkern ist ebenfalls umstritten, ob innerhalb der Leistungsgrenzen hörbare Unterschiede zu erwarten sind.

Wenn bei diesem Firestick also etwaige Bässe schon derart auffällig anders klingen, wird das Problem woanders liegen und grundsätzlich was schief laufen - bedenke: nur, weil etwas digital übertragen wird, heißt das nicht, dass Daten hier und da nicht (absichtlich) verfälscht werden können. So ist die Überspielung von S/PDIF-Signalen in der Praxis bis heute teilweise ein Zirkus, weil irgendwelche Betriebssysteme oder Hardware meinen, da irgendwas umhersampeln oder dithern zu müssen.

So, wie ich das auf die Schnelle sehe, hat dein betagter Pioneer wohl überhaupt keine Digitaleingänge à la S/PDIF oder HDMI - das wäre mir inzwischen auch etwas zu wenig, zumal die vorgeschaltete D/A-Wandlung für Mehrkanal etwas "fuzzelig" zu bewerkstelligen ist - S/PDIF am AVR wäre für mich da das Mindeste und bitte mit vernünftigen Lautsprecherklemmen. Nicht, dass da bei (noch) gutem Kontakt irgendwas anders klingen würde, doch diese nixigen Klemmdinger sind haptisch grausam.

Von vermeintlichen Klangunterschieden abgesehen, hatte auch ich damals in der Region 200-300€ die Wahl, ob es ein neuer Einstiegs-AVR mit allem Schnickschnack, jedoch billiger Verarbeitung (teilweise auch diese furchtbaren Steckklemmen, Plastikgehäuse, überschaubare Leistung (die aber wohl trotzdem in den allermeisten Fällen reicht)) oder aber ein gebrauchtes Mittelklasse-Teil sein soll, bei dem man dann die bessere Verarbeitung, höhere Leistung (für den wohltuenden Hauch "Voodoo") auf Kosten der Ausstattung bekommt (HDMI nur bis 1.4, kein Dolby Atmos/TrueHD/DTS-X Schnickschnack).

Noch ein Wort zu Tonformaten: ohne neuere Tonformate über HDMI verlierst du effektiv 7.1 und etwaige Atmos-Geschichten und bist auf maximal 6.1 via S/PDIF begrenzt. Rein klanglich ist aber auch das wurscht, da im Mehrkanal-Betrieb auch hier AC3 bei oft 640 kbps sowie DTS bei oft ~ 1500 kbps darauf warten, vom PCM-Master blind unterschieden zu werden. Der bei neueren Formaten angeblich oh so besserer Klang ist reinster Marketingbullshit, um den Leuten dann wieder den nächsten AVR andrehen zu können.
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