Röhre vs. Halbleiter

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Geizeskrank
Stammgast
#1 erstellt: 16. Jul 2005, 13:48
Was findet ihr besser, Röhrenverstärker oder Transistorverstärker?

P.s: Wenn denn bitte mit begründung

Ich fang an also...

Röhrenverstärker sind nicht mein ding (nett ausgedrückt) weil,

Sie sind teurer, größer, schwerer, zerbrechlich, sie verschleißen und müssen daher irgendwann ersetzt werden, und die technische Anwendung ist komplizierter denn, sie brauchen Betriebsspannungen von mehreren hundert Volt und entwickeln viel Wärme.

Und die Ausrede sie haben eine bessere Dynamik, finde ich nicht gut weil ich denke das Transistorverstärker mit der HEUTIGEN technik da auch schon rankommen. Ich denke das ist reine Einbildung.

Ich weiss das ich mir hiermit sehr viele Feinde mache aber,
das ist mir total Latte
Belzebub69
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 16. Jul 2005, 14:20
Hi

Mein Voting geht klar zugunsten der Röhren

Meine persönliche Begründung dafür findest Du hier:
http://hifi-forum.de...=468&back=&sort=&z=1

HiFi_Addicted
Inventar
#3 erstellt: 16. Jul 2005, 14:59
Also Röhren in den Vorstufen und WEichen haben schon was Allerdings als Endstufen eher nicht geeignet wenn man nicht gerade ein Leisehöhrer ist oder ein AKW besitzt. Meine 270W Mono Class A Röhren laufen fast nie.... 2,8kW pro Stunde und Kanal sind einfach zu viel....

MfG Christoph
ukw
Inventar
#4 erstellt: 16. Jul 2005, 15:13
gab schon einen Thread zu diesem Thema ....
chris2178
Gesperrt
#5 erstellt: 19. Jul 2005, 23:02
Hi

was soll mann da gross schreiben , Ich bevorzuge mehr Röhrenverstärker ,sie klingen "Lebendiger" sehr angenehm ohne und Schärfe.


Ist halt schon ein anderes gefühl mit Röhre zu hören.
Natürlich gibt es auch gute Transistorverstärker .Beide haben aber meist unterschiedliche Klangkarakter.


Für mich ist die Röhre der Favorit.

Hörst du noch oder fühlt du schon


Gruss Chris


[Beitrag von chris2178 am 19. Jul 2005, 23:11 bearbeitet]
Audiofan100
Stammgast
#6 erstellt: 20. Jul 2005, 06:52
Hallo,

ich muss sagen, dass ich mich in beiden Lagern wohl fühle.
Ich bevorzuge als Vorstufen Röhrengeräte weil sie einfach musikalischer sind und eine bessere Dynamik und Detailauflösung haben.
Auf der anderen Seite kann ich Christoph zustimmen, dass wenn man Röhren als Endstufen benutzt einige Nachteile auf einen zukommen.
Hoher Stromverbrauch, hoher Verschleiss, relativ greinge Leistung usw.
Röhrenendstufen von hoher Leistung sind kaum unter 5000 euro zu bekommen. (es gibt auch Ausnahmen)

Generell kann man auch nicht sagen, dass die Röhre besser klingt als ein Transistor das hängt von den verwendeten Geräten ab.
Eines kann man sagen: Die Röhre hat bedingt durch ihr spezielles Obertonverhalten einen meist angenehmeren Klang den die meisten Leute bevorzugen.

Ausserdem kann man mit Röhren für deutlich weniger Geld einen tollen Klang bekommen.

Gruss
Martin
Geizeskrank
Stammgast
#7 erstellt: 20. Jul 2005, 10:37

Audiofan100 schrieb:
Ich bevorzuge als Vorstufen Röhrengeräte weil sie einfach musikalischer sind und eine bessere Dynamik und Detailauflösung haben.


Aber denn benutzt du als Endstufe ja wieder Transistoren, wird da der Klang nicht verfälscht?

Kannst mir mal ein beispiel zeigen für eine Röhren Vorstufe?
fjmi
Inventar
#8 erstellt: 20. Jul 2005, 10:40
ganz klar irgendwelche transistoren (fets).
allein schon weil sie länger halten. besonders die 'digitalverstärker' haben ja einen enormen wirkungsgrad und dabei auch noch weniger klirr
Geizeskrank
Stammgast
#9 erstellt: 20. Jul 2005, 10:42

fjmi schrieb:
ganz klar irgendwelche transistoren (fets).
allein schon weil sie länger halten. besonders die 'digitalverstärker' haben ja einen enormen wirkungsgrad und dabei auch noch weniger klirr :prost


Richtiiig...
Audiofan100
Stammgast
#10 erstellt: 20. Jul 2005, 13:56
Hallo,

@Gizeskrank

Wenn man es ganz genau nimmt stimmt es schon dass der Röhrenklang ein wenig verändert wird. Jedoch geschieht dies weniger bei Transistoren sondern vielmehr durch die Endstufenröhren, die den Klang noch ein wenig verändern.
Da meine Endstufen doch sehr neutral abgestimmt sind, höre ich praktisch mehr die Vorstufe als die Endstufe.

Vorstufen sind sowieso klangentscheidender als Endstufen!
Röhrenvorstufen gibt es von so vielen Firmen Bsp. sind Octave,Einstein,Cayin,Vincent,Conrad Johnson,Cary etc.


Gruss
Martin


[Beitrag von Audiofan100 am 21. Jul 2005, 08:46 bearbeitet]
chris2178
Gesperrt
#11 erstellt: 20. Jul 2005, 14:22
ich muss sagen, dass ich mich in beiden Lagern wohl fühle.
Ich bevorzuge als Vorstufen Röhrengeräte weil sie einfach musikalischer sind und eine bessere Dynamik und Detailauflösung haben.

Da stimme ich Audiofan 100 voll zu!

Röhre in der Vorstufe und in der Endstufe Transistor.:angel

Was ich mich noch Fragen würde ,wie wäre denn der Klang wenn es genau umgekehrt ist, also als Vorstufe Transistor und Endstufe die Röhre?

Gruss Chris
Mister_Two
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 20. Jul 2005, 14:37
Ich finde ebenfalls, daß beide "Lager" ihre Daseinsberechtigung haben und fühle mich auch in beiden daheim.

An guten Röhren fasziniert mich immer wieder die enorme Räumlichkeit. Und wenn es ClassA sind, kommt dazu noch auch die "seidige" Wiedergabe von kleinsten Details.
Ein insgesamt sehr "stimmiges" Klangbild, welches ich hauptsächlich bei akustischem, bzw. sparsam instrumentiertem bevorzuge.

Bei Transistoren stehe ich ebenfalls auf ClassA, es haut mich immer wieder um, was vor allem an alten, lange nicht gehörten Aufnahmen, noch "herauszuholen" ist. Das, gepaart mit der transistortypischen "Klarheit" des Sounds, mag ich daran. Und das besonders bei elektronischer Musik oder Pop.

Gut wenn man beides hat


Was ich mich noch Fragen würde ,wie wäre denn der Klang wenn es genau umgekehrt ist, also als Vorstufe Transistor und Endstufe die Röhre?


Ich betreibe momentan Röhrenmonos ohne Vorstufe, also direkt vom CDP - einfach genial.
Ich habe aber auch schon TransistorVV davor gehabt, das einzigste dabei war, daß mir das Signal etwas "abgeschwächt" vorkam. Wenn man einen VV nicht unbedingt benötigt und der CDP einen regelbaren Ausgang besitzt, sollte man es unbedingt mal "ohne" versuchen - könnte sehr positiv überraschend sein...
Geizeskrank
Stammgast
#13 erstellt: 20. Jul 2005, 21:45
Hätte mal jemand einen link evtl. bei Ebay zu einer guten Röhrenvorstufe?
Audiofan100
Stammgast
#14 erstellt: 21. Jul 2005, 06:59
@Geizeskrank

Leider nicht bei Ebay da im Moment nichts hochwertiges dabei.
Hier dieses Modell ist sehr gut:
http://www.phast-audio.de/html/preamp.html

PhaSt PreAmp, statt bisher 2100€ jetzt nur noch 1190€!!!

Gruss
Martin
fjmi
Inventar
#15 erstellt: 21. Jul 2005, 08:24
also eigentlich könnte man sich den vorverstärker ja auch sparen, ist nur eine krücke der den klang NUR verschlechtern/verändern kann. verbessern ist unmöglich!!
mit guten cdplayern die ohne verluste die ausgangslautstärke regeln können wäre ein direkter betrieb an einer endstufe möglich. wäre ja interessant was du dann zum klang meinst (vlt. kannst es ja probieren )
Audiofan100
Stammgast
#16 erstellt: 21. Jul 2005, 08:44
Das ist eher eine Frage der Auffassung.
Streng genommen hast du sicherlich damit Recht, direkt an die Quelle die Endstufen zu hängen. Aber da meist Cd-player Tuner o.ä über keine regelbaren ausgänge verfügen kommt man ohne eine Vorstufe leider nicht weiter.
Weiterhin sind diese Veränderungen des Klanges durch Vorstufen o.ä. durchaus gewünscht da die Quellengeräte meist nicht den erhofften Klang von sich aus mitbringen.
Warum sind denn die Röhrengeräte so gefragt bzw. beliebt. Die Röhre verändert den Klang dramatisch! Sprichst du hierbei auch von einer Verschlechterung des Klanges?
Viele leute benutzen die Vorstufen zum Feintuning des Klangbildes. Die Verwendung von mehreren Geräten nach der Quelle also Vor-und Endstufen bringt zwar den Nachteil von einem längeren Signalweg, jedoch kann man dies eher vernachlässigen, da die positiven Eigenschaften überwiegen.

Gruss
Martin
Geizeskrank
Stammgast
#17 erstellt: 21. Jul 2005, 10:17
Aber wenn man eine Röhrenvorstufe an einen ganz normalen Stereo-Verstärker anschliesst würde es ja eigentlich gar nix bringen, weil der ja auch nochmal eine vorstufe hat oder?
fjmi
Inventar
#18 erstellt: 21. Jul 2005, 10:30

Audiofan100 schrieb:
Warum sind denn die Röhrengeräte so gefragt bzw. beliebt. Die Röhre verändert den Klang dramatisch! Sprichst du hierbei auch von einer Verschlechterung des Klanges?


JA
aber verschlechterung heist ja nicht, dass es dem benutzer nicht gefällt
ich habe auch einen EQ und ändere die einstellung je nach tageslaune
Geizeskrank
Stammgast
#19 erstellt: 23. Jul 2005, 13:14

Ich schrieb:
wenn man eine Röhrenvorstufe an einen ganz normalen Stereo-Verstärker (mit Vorstufe) anschliesst würde es ja eigentlich gar nix bringen oder?



Könnt ich bitte eine Antowrt haben , auch wenn es nur Stimmt ode Stimmt nicht ist...


[Beitrag von Geizeskrank am 23. Jul 2005, 13:16 bearbeitet]
Mister_Two
Hat sich gelöscht
#20 erstellt: 23. Jul 2005, 15:15
Jain,

wenn du eine "Direct-Source" Schaltung am Verstärker hast, wird ja die Klangregelung umgangen, da könnte man dann schon einfach noch eine Röhrenvorstufe davor hängen.

Natürlich kann man das auch, wenn man die im Verstärker nicht abschalten kann, nur geht das Signal dann eben durch 2 Vorverstärker - ob das sinnvoll ist


Lass von solchen Vorhaben bloß unsere Highender hier nicht wissen, sonst wirst du sozusagen exkommuniziert und darfst nie mehr im Voodoo Bereich posten!
ukw
Inventar
#21 erstellt: 23. Jul 2005, 16:52
Der röhrentypische Klirr bliebe auch erhalten.
Vorteil einer Hybridlösung mit einer guten Transistor Endstufe:
Der röhrentypische Klirr hält sich im Rahmen
und nimmt bei höheren Lautstärken nicht zu.

Es gibt schon einiger dieser Hybridverstärker.
Vorteile kann ich darin nicht erkennen.
martian_23
Stammgast
#22 erstellt: 26. Jul 2005, 11:09

fjmi schrieb:
Also eigentlich könnte man sich den Vorverstärker ja auch sparen, ist nur eine Krücke, der den Klang NUR verschlechtern/verändern kann. Verbessern ist unmöglich!!
Mit guten CD-Playern, die ohne Verluste die Ausgangslautstärke regeln können, wäre ein direkter Betrieb an einer Endstufe möglich...

Stimmt!

Allerdings sind die meisten variablen Ausgänge von Digitalspielern klanglich schlechter als die fixen. Meine Endstufe (modifizierte Metaxas Solitaire) ist über eine selbstgebaute passiven Vorstufe – mit fünf Eingängen und einem Alps-10-kOhm-Potentiometer als Abschwächer – mit meinem McCormack UDP-1 verbunden. Dessen (übliche) max. 2 Volt reichen längstens für Vollaussteuerung.

Nach meiner Erfahrung kann der Direktanschluss (wie ich obige Konfiguration mit resistivem Abschwächer der Einfachheit nenne) klanglich kritischer sein als die Verbindung über eine aktive Vorstufe. Einfach weil er so entlarvend ist. Da wird nichts schöngefärbt, alle Kanten und Ecken bleiben erhalten, und unvermeidliche Fehler in der Kette – auch und gerade in der Lautsprecherabstimmung – werden schonungslos entlarvt.

Ich bin der Meinung, dass die meiste Elektronik in irgendeiner Weise schönfärbt und verrundet. Egal ob Röhre oder Transistor. Messtechnisch sind Röhrenverstärker in der Regel klar schlechter (höherer Klirr) und klanglich zumeist runder und weicher. Ich teile die Auffassung nicht, dass sie höhere Dynamik bieten als Transistorverstärker; der entsprechende Klangeindruck kann sogar von einer (allenfalls dezenten) Dynamikkompression herrühren, wie auch komprimierte Aufnahmen zumeist als lebendiger wahrgenommen werden. Auf jeden Fall bieten Röhren in aller Regel die weichere Attacke bei harten Impulsen. Also reproduzieren sie weniger originalgetreu als Transistoren?

Nicht nach meinem Empfinden. Unter diversen Kandidaten für den Vorverstärkerposten in meiner Anlage machte vor Jahren ein Röhrengerät das Rennen: ein Conrad Johnson PV-2a. Nicht dass er absolut neutral geklungen hätte, aber er war doch näher am Original als die gesamte Transistorkonkurrenz. Meine Klangreferenz war übrigens der Direktanschluss meines damaligen Revox-Tuners (mit Ausgangspegelregler!) an die Enstufe.

Unter anderem wegen eines Tinnitus bin ich heute auf Kopfhörer spezialisiert. Hochohmige Hörer wie der Sennheiser HD 650 (> 300 Ohm) können von den Line-Ausgangs-Treiberstufen geeigneter (niederohmiger, niederkapazitiver) Digitalquellen direkt angetrieben werden (idealerweise über einen Abschwächer) und erlauben so, die Verfärbungsarmut von Kopfhörerverstärkern zu beurteilen – etwas, was bei Lautsprecher-Endstufen naturgemäss schwerer fällt. (Dazu die Ergänzung: Selbstverständlich habe ich getestet, ob die ungewohnt niederohmige Last die Line-Ausgangs-Verstärkerstufe überfordert und allenfalls eine Klangbeeinträchtigung bewirkt.)

Das Resultat meiner Vergleiche mit verschiedenen Verstärkertypen: Röhren- und Transistorverstärker verändern den Klang grob gesprochen im selben Masse. Röhren tendieren zum Weichzeichnen und zur Überbetonung des Klangelements Farbe, bei gleichzeitiger Anreicherung des Obertonbereichs und leichter Verlangsamung von Impulsen. Transistorverstärker neigen zu Härte, Eckigkeit, Körnigkeit oder Metalligkeit und verwischen die Konturen in ähnlichem Masse wie Röhrengeräte. Allerdings sei gesagt, dass trotz allem das Originalsignal nicht zwangsläufig «besser» im Sinne von schöner klingt; die zusätzliche Elektronik im Signalweg sorgt in beiden Fällen trotz (oder wegen) verminderter Transparenz für eine meist üppigere, dichtere und geschlossenere Wiedergabe.

So bin ich zwischen den beiden Lagern Röhre und Transistor absolut neutral. Die höheren Verzerrungen von Röhrenverstärkern bedeuten nicht, dass ihr Klang automatisch stärker verfärbt ist, auch wenn es schwer ist, dem Verstärkerklang messtechnisch auf die Spur zu kommen, wenn dieses auf der Hand liegende Element nicht gelten soll.

Eine dritte, neue Kategorie scheint vielversprechend: Digitalverstärker. Ich hoffe, demnächst mal einen hören zu können.

martian_23
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