Dichtwirkung Otoplastik

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*-Chris-*
Neuling
#1 erstellt: 29. Dez 2011, 01:13
Hallo,

habe mir vor kurzem einen triple.fi 10 bestellt um diesen zusammen mit vorhandenen Elacin Otoplastiken (Stöpsel, kein Concha) in Verbindung mit einem Adapter von Fischer Amps zu verwenden. Allerdings scheint die Dichtwirkung und der resultierende Klang dieser Kombination alles andere als optimal zu sein. Dies liegt unter anderem sicherlich auch daran, dass meine Otoplastiken schon einige Jahre alt sind und nicht mehr optimal sitzen. Als Gehörschutz erziele ich mit 25 db Filtern im Moment noch ca. 15 db Dämmung, was für meine normale Anwendung durchaus noch brauchbar ist. Allerdings habe ich auch damals als die Otoplastiken neu waren, in Verbindung mit einem Vollverschluss, nicht die Dämmwirkung von optimal sitzenden Schaumstoffpolstern/Ohropax erreicht.

Ich wollte mal fragen, wie bei euch die Abdichtung von Otoplastiken im Vergleich zu z.b. Comply Foams ist? Mit denen sitzen die triple.fi wie auch meine vorherigen In Ears Anfangs sehr gut. Allerdings lässt der Sitz erfahrungsgemäß nach 1-2 Stunden stark nach. Daher auch der Wunsch nach In Ears mit Otoplastik.

Würden Elacin Otoplatiken in Concha Ausführung die Dichtwirkung/Abschirmung von Umgebungsgeräuschen deutlich erhöhren? Wie oben angemerkt, waren die Elacin Stöpsel auch als sie neu waren bei mir nicht mit der Dämmwirkung von entsprechenden Schaumstoffvarianten zu vergleichen. Ich bin daher etwas skeptisch, ob eine Neuanfertigung einen deutlichen Vorteil verspricht. Zumal Elacin Otoplastiken hinsichtlich der Klangeigenschaften nicht wirklich optimal sind, ich diese aber zumindest auch mit Filter als Gehörschutz verwenden könnte.

Eine andere Alternative wäre die triple.fi zurückzugeben und später direkt auf Customs umzusteigen. Wie ist denn bei diesen die Abschirmung von Umgebungsgeräsuchen im Vergleich zu der Comply Foam Variante? Welche Eintiegsmodelle wären in Sachen Klangqualität mit dem triple.fi vergleichbar?

Viele Grüße und Danke für eure Antworten,
Chris
Tob8i
Inventar
#2 erstellt: 29. Dez 2011, 02:02
Also deine Otos scheinen ja einfach nicht richtig zu passen. Würden sie richtig passen, sollte die Dämmung etwa gleich hoch sein oder sogar ein Bisschen besser bei den Otos. Ich nehme am liebsten Silikonaufsätze, weil die lange halten und den Klang nicht so verfälschen.

Eine Oto in großer Ausführung ist bei In-Ears sehr problematisch. Zum einen stehen die sowieso schon großen t.f 10 dann so richtig weit raus und zum anderen hast du dann einen langen Schalkanal. Die t.f 10 sind schon so gemacht, dass sie am besten mit normalen Aufsätzen klingen. Otos verschlechtern den Klang eher.

Der t.f 10 ist schon ein ziemlich guter In-Ear. Da muss man schon eher zu Customs ab 700 Euro greifen, um einen ähnlich guten Klang zu bekommen. Was es so um 400 Euro gibt, ist wohl etwas schlechter als die t.f 10. Man zahlt eben sehr viel für die Anpassung. Wobei ich emfehlen würde, es lieber vorher mal mit bequemeren In-Ears als direkt mit Customs auszuprobieren, bei denen es vielleicht auch passende Silikonaufsätze gibt.
peacounter
Inventar
#3 erstellt: 02. Jan 2012, 09:28

*-Chris-* schrieb:
Hallo,

habe mir vor kurzem einen triple.fi 10 bestellt um diesen zusammen mit vorhandenen Elacin Otoplastiken (Stöpsel, kein Concha) in Verbindung mit einem Adapter von Fischer Amps zu verwenden. Allerdings scheint die Dichtwirkung und der resultierende Klang dieser Kombination alles andere als optimal zu sein. Dies liegt unter anderem sicherlich auch daran, dass meine Otoplastiken schon einige Jahre alt sind und nicht mehr optimal sitzen.


die kombi "er-oto + tf" ist eher für das bühnenmonitoring gedacht und verschlechtert bei den meisten benutzern den klang (oft sogar drastisch) zu gunsten eines besseren und vor allem sicheren sitzes.


Als Gehörschutz erziele ich mit 25 db Filtern im Moment noch ca. 15 db Dämmung, was für meine normale Anwendung durchaus noch brauchbar ist.

woran machtst du das fest? (also den wert 15db)?


Allerdings habe ich auch damals als die Otoplastiken neu waren, in Verbindung mit einem Vollverschluss, nicht die Dämmwirkung von optimal sitzenden Schaumstoffpolstern/Ohropax erreicht.

das ist normal. nichts dämpft stärker als schaumstoff. die er-gehörschützer sind nicht für größtmöglichen, sondern "bestklingenden, moderaten" gehörschutz gemacht. auch mit vollverschlüssen kommt man nicht annähernd an die dämpfung von schaumstoff heran.


Würden Elacin Otoplatiken in Concha Ausführung die Dichtwirkung/Abschirmung von Umgebungsgeräuschen deutlich erhöhren?

nein, wenn die paßform stimmt tut sich zwischen concha und stöpsel nix.


Zumal Elacin Otoplastiken hinsichtlich der Klangeigenschaften nicht wirklich optimal sind, ich diese aber zumindest auch mit Filter als Gehörschutz verwenden könnte.

wenn ich dich richtig verstanden habe, benutzt du die 25er filter.
die klingen von haus aus schon nicht so gut wie die 15er.
zusätzlich sind deine otos wohl nicht dicht.
dadurch kommt tieftöniger klang an der oto vorbei an dein trommelfell.
dass das nicht klingt ist logisch.
gut sitzende er-otos mit 15er-filtern definieren das bisher machbare an gutem klang bei gehörschutz.

grüße,

P
*-Chris-*
Neuling
#4 erstellt: 03. Jan 2012, 01:32

peacounter schrieb:

woran machtst du das fest? (also den wert 15db)?



Da sich die Dichtwirkung meiner Elacin Otoplastiken im Laufe der Zeit gefühlt verschlechterte, habee ich diese beim (Hörgeräte-)Akustiker kontrollieren lassen um die Situation etwas objektiver erfassen zu können. Hierbei habe ich mit und zum Vergleich ohne Gehörschutz einen Hörtest gemacht. Im Bereich bis etwa 1 kHz war die Abdichtung deutlich schlechter, bei ca. 10 db (im Einzelfall auch nur 5 db, jeweils bei Messung im 5 db Raster). Im höheren Bereich wurden ca. 20 bis 25 db erreicht. Die Messwerte streuen bei einer Wiederholung aber sehr stark, so dass dies höchstens ein grober Richtwert sein kann. Eine der Angestellten beim Akustiker verwendete selbst einen Elacin Gehörschutz mit 15db Filter und hat zum Vergleich auch einen Hörtest gemacht. Dabei war die gemessene Dämmwirkung ungefähr mit meinen Elacin mit 25 db Filter vergleichbar. Daher die 15 db in meinem vorherigen Post. Zum Test bei höheren Lautstärken wurde auch mit einem Mikrofon im Gehörgang bei eingesetzten Elacins gearbeitet. Hierdurch ist die Abichtung zwar aufgrund des Kabels etwas schlechter, interessanter Weise wurde in diesem Fall aber sogar eine etwas bessere Dämmung gemessen. Daher war es abschliessend auch schwer zu beruteilen, ob eine Neuanfertigung eine wirklich deutliche Besserung bringen würde.


Wie ist denn die Abdichtung bei Custom In Ears? Verhält es sich hier ähnlich wie bei den Gehörschutz-Otoplastiken, d.h. würde ich mit universellen In Ears und dazu passenden Schaumstoff-Aufsätzen (z.b. Comply-Foams) eine bessere Abdichtung erzielen als mit entsprechenden Custom In Ears? Die Dichtwirkung mit Comply Foams ist bei mir wirklich sehr gut - aber leider nicht über einen längeren Zeitraum.


Gibt es neben den Schaumstoff- und Silikon-Aufsetzen eigentlich noch weitere (exotischere) Varianten bei universellen In Ears? Mit den üblichen Silikon-Aufsetzen habe ich bisher keine wirklich gute Erfahrung gemacht, entweder sie dichten bei mir nicht richtig ab, oder es schmerzt nach einigen Minuten deutlich. Im Sportbereich (Schwimmen) gibt es z.B. auch (warm-)formbare Gel-Stöpsel, die Dichten sehr gut ab und im Gegensatz zu Schaumstoff rutscht auch nichts. Gibt es so etwas auch für In-Ears
peacounter
Inventar
#5 erstellt: 03. Jan 2012, 09:45
na da hat dein akustiker sich ja mal richtig arbeit gemacht.
sehr löblich und eine absolute ausnahme!

allerdings gibt es bei diesen überprüfungsmessungen leider sehr viele kleine schwierigkeiten, die die ergebnisse stark verfälschen können.
eine messung an der hörschwelle über freifeldlautsprecher ist bei normalhörenden schon deshalb fast unmöglich, weil die außenschallabdämpfung der messkabine im regelfall nicht gut genug ist.
da verdeckt z.b. ein am geschäft vorbeifahrendes auto mit seinem tieffrequenten störgeräusch (auch wenn man es nicht bewußt wahrnimmt) eine höhere frequenz schnell mal um 10 db.

am ehesten aufschlußreich ist noch die sogenannte insitu-messung (die geschichte mit dem mikro im gehörgang).
aber auch hier kommt es oft zu fehlmessungen.
wirklich normgerecht wird hierbei eine bohrung in die otoplastik gemacht, durch welche der mikrofonschlauch (das ist kein kabel) gelegt wird.
ansonsten hat man oft entweder einen abgeklemmten schlauch (wodurch die gemessenen werte bei eingesetzter otoplastik geringer sind als tatsächlich und so eine bessere abdichtung aus dem messergebnis abgelesen wird) oder eine unzureichende abdichtung.

die vergleichsmessung der akustikerin mit ihrem gehörschutz ist leider auch nicht so aussagekräftig.
die größe der bohrung in der er-otoplastik hat extremen einfluß auf die dämmwirkung bei höheren frequenzen.
ist sie zu eng, wird im hochtonbereich überdämpft.
leider arbeiten hier nicht alle labore gleich gut.
eigentlich muß die bohrung mit einem speziellenakustischen messgerät so lange optimiert werden, bis sie optimal arbeitet. nur leider tun das nicht alle hersteller. viele gehen fälschlicherweise davon aus, dass der trick am er alleine das filterelement ist, was eben nicht stimmt.
ich hab da schon sehr schlechte arbeit gesehen und bis zum erreichen des optimalen wertes nachgearbeitet.

in jedem fall kann man bei dir sagen, dass du nicht annähernd den optimalen klang eines er hast.
das 25db-element nimmt dir im hochtonbereich bis zu 30db, bei 1khz hast du dagegen nur eine dämpfung von 5-10db. dass das sch... klingt dürfte klar sein. das ist ungefähr so, als würdest du deine hochtöner mit gaffa abkleben und zusätzlich die höhen am verstärker kmplett rausdrehen!

gut sitzende und optimal hergestellte er15 sind bis auf etwa 5db genau. das ist ne ganz andere nummer.
und der 25db-filter ist wie gesagt klanglich eh nicht so gut (und er ist im regelfall zu stark! 99% der tontechniker und musiker, die ich kenne und die sowas benutzen, nehmen den 15er. und ich hab tausende von den dingern an den mann gebracht).



Wie ist denn die Abdichtung bei Custom In Ears? Verhält es sich hier ähnlich wie bei den Gehörschutz-Otoplastiken, d.h. würde ich mit universellen In Ears und dazu passenden Schaumstoff-Aufsätzen (z.b. Comply-Foams) eine bessere Abdichtung erzielen als mit entsprechenden Custom In Ears?

ja, das ist das gleiche. leicht komprimierter schaumstoff hat wegen seiner struktur die beste schallbrechung. da kommt man weder mit otoplastiken noch mit customs dran. man kommt dem zwar nahe, aber die letzten 1-2db sind nur mit schaumstoff drin.

weitere alternativen wie das von dir erwähnte knetbare "gel" kenne ich nicht.
es gibt aber auch kaum menschen, die sich eine stärkere dämpfung als mit customs wünschen.
selbst in den lautesten metal-gruppen nicht.
in sofern kenne ich schon mangels nachfrage keine stärker dämpfenden alternativen.

grüße,

P


[Beitrag von peacounter am 03. Jan 2012, 13:02 bearbeitet]
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