Altersbedingte mangelnde hohe Frequenzen equalizen?

Zuerst: Habe keine Ahnung bezügl. altersbedingtem Hörverlust und ob das schädlich ist/Sinn macht das zu EQen, da müssten Andere was zu schreiben.

Zum EQ, 2 Freeware Komponenten: SineGen und Equalizer APO. Da müsstest du dich auch erstmal reinarbeiten und mit den Programmen vertraut machen (ist aber nicht so schwer).

Im SineGen würde ich mal von 1kHz langsam hochsweepen mit Pfeiltaste und/oder Maus. Du wirst bemerken, dass die Lautstärke variiert, je nach Frequenzgang des Kopfhörers und deinem Gehör. Wenn es zB bei 8k bei dir bergab geht und das auch so hörst im SineGen, dann kannst dich darum mit EQ APO kümmern.

Die EQ-Kurve die unten im Diagramm eingeblendet wird hilft bei der Orientierung. "Preamp" einfügen und auf -2dB stellen. Dann würde ich als Startpunkt mal mit einem Peaking Filter mit Q-Faktor 1 und +2dB anfangen und den so verschieben, dass die Steigung in dem Frequenzbereich liegt wo es bei dir leiser wird. Wärend Sinegen läuft immer wieder drübersweepen anpassen (Q, Gain, Frequenz) und Gegenhören bis es "passt" (eine gleichmäßige Lautstärke erreicht ist)... Wichtig ist, dass du nicht über 0dB kommst, wird auch rot markiert - jeder dB den du hinzugibst im Preamp wieder abziehen...

Edit: Es gibt noch Sonarworks, eine kostenpflichtige EQ-Software (kostenlose Demo verfügbar) bei der die Kopfhörer (Gibt eine Liste mit unterstützten Modellen) automatisch zu einer "neutralen" Zielkurve gebogen werden. Dort kann man das "Alter" einstellen, das soll den Hochton anpassen. Sonstige eigene Anpassungen im Bass und Mittelton sind jedoch nicht möglich.

multicast (Beitrag #1) schrieb:

Werte Kopfhörer, ist es ein guter Einfall, eine altersbedingte verminderte Wahrnehmung hoher Frequenzen (jedenfalls teilweise) mittel eines PEQ auszugleichen? Falls ja: wie gehe ich dabei vor? Mir ist klar, dass ich nun bspw. 12000Hz um 10dB aufbrezele, das kann ggf. einen Hörschaden hervorrufen. Aber eine gewisse Anhebung der von mir noch hörbaren Grenzfrequenzen -- bei mit fällt das an 8kHz ab -- sollte doch möglich sein, oder? Micha

Ja das macht absolut Sinn. Das ist einer der Hauptgründe, einen EQ einzusetzen. Moderne Hörgeräte machen genau das gleiche.
Idealerweise stellt man nach Hörgeschmack bzw. Empfinden ein.

Ich habe mal bei einem Hörgeräteakustiker mitgearbeitet und ich weiß, dass Hörschwächen nicht zu 100% ausgeglichen werden. Also wenn man bei 12khz -15db hat, hebt der Akustiker nicht um 15db an sondern er probiert's mal mit 7db. Ist jetzt nur ein Beispiel.

Für unterschiedliche Plattformen gibt es unterschiedliche Lösungen. Windows: APO Equalizer, Android: Poweramp Equalizer etc.

Aha, so habe ich es mir auch gedacht. Mit dem Qudelix k5 sollte das kein Problem sein. Können denn da ernsthafte Gehörschäden, gerade bei hohen Tönen, entstehen? (Ab 11kHz ist bei mir Schicht ...) Habe mal mit großem Hörerfolg höhere Frequenzen angehoben -- Was soll ich mit einer Harman-Kurve, wenn meine Ohren nicht mehr Harman-kompatibel sind?

Micha

Also bei plus 10db mache ich mir noch keine Sorgen aber man sollte es nicht übertreiben. Ich glaub viel mehr geht beim Qudelix eh nicht, oder?

Interessantes Thema. Ich frag mich nur gerade, wie man vorgeht, wenn die beiden Ohren deutlich unterschiedliches Hörvermögen haben: Gibt es einen EQ, bei dem man L/R getrennt einstellen kann?

Mit Equalizer Apo geht das auch. Beim Sweepen darauf achten ob der Sinuston in der Mitte ist.

Das Foobar Plug-In Mathaudio Headphohne EQ hat auch alles an Board was man so braucht (SinusGenerator, EQ, Diagramm, sogar Crossfeed)

Also, +30 geht problemlos ...

Micha

robidiniro (Beitrag #6) schrieb:

Interessantes Thema. Ich frag mich nur gerade, wie man vorgeht, wenn die beiden Ohren deutlich unterschiedliches Hörvermögen haben: Gibt es einen EQ, bei dem man L/R getrennt einstellen kann?

RME ADI-2, damit geht das. Falls ohne PC, also Software gemeint ist.

VG

B.

robidiniro (Beitrag #6) schrieb:

Interessantes Thema. Ich frag mich nur gerade, wie man vorgeht, wenn die beiden Ohren deutlich unterschiedliches Hörvermögen haben: Gibt es einen EQ, bei dem man L/R getrennt einstellen kann?

Moin Leute,

ja, das geht bei guten Apps, aber auch bei Hardware: ich nutze dafür den RME ADI2 DAC. Defizite diverser Kopfhörer geiche ich damit aus, aber auch den etwas stärkeren Höhenabfall an meinem rechten Ohr.

Basstian85 (Beitrag #7) schrieb:

Mit Equalizer Apo geht das auch. Beim Sweepen darauf achten ob der Sinuston in der Mitte ist. ...

Erstmal ein Danke an Alle für Eure Infos.

Hmm, ich finde mit Peace/APO nur die Balanceregelung. Wenn ich z.B. eine einseitige Höhenschwäche bei 13 KHz schmalbandig kompensieren möchte, würde das auch gehen?

Ich kenne Peace nicht, arbeite nur mit APO selbst...

Möchte man beispielsweise auf dem linken Kanal bei 13Hz was betonen, dann eine neue Config erstellen und am Anfang dieser Config einmal unter hinzufügen (Grünes Plus) Steuerung -> Channel hinzufügen. Hier kann man auswählen ob die nachfolgenden Elemente nur für Links oder Rechts gelten. Hier dann das L auswählen und danach den/die gewünschten Filter zB den Peakingfilter bei 13kHz hinzufügen. Dann diese Config als Links.txt zB speichern.

Nun geht man in die Config des Kopfhörerprofils oder die Hauptconfig (Weiß nicht wie ihr das handhabt) und fügt das Element "Include" hinzu (unter Steuerung). Hier kann man die "Links.txt" Datei laden. Nun nur noch den "Preamp" im Kopfhörerprofil bzw Hauptconfig anpassen falls nötig, nix Rotes im Diagramm aber das wisst ihr ja sicher.

So kann man zB auch 2 Configs erstellen, eine für Links und eine für Rechts. Man könnte die Elemente auch direkt ins Hauptprofil setzen, finde das mit separaten Dateien aber übersichtlicher und man kann sie schnell in andere Profile laden.

Habe so eine leichte Channelimbalance bei einem Kopfhörer "korrigiert", der ist auf der linken Seite im Superhochton etwas lauter als rechts...

Edit: Ach ja, unten im Diagramm kann man noch auswählen welcher Kanal angezeigt wird...