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Mini-Meet in Österreich

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Autor
Beitrag
lorenz4510
Inventar
#51 erstellt: 12. Okt 2007, 17:10
ich warte schon.

will tausend infos zum UM2.
MacFrank
Inventar
#52 erstellt: 12. Okt 2007, 17:22
Auweh - das war der einzige Hörer, der mir leider durch die Lappen ging.
Uns wurde (man glaubt es kaum) die Zeit zu kurz...
MacFrank
Inventar
#53 erstellt: 12. Okt 2007, 18:20
Was solls, da ich gerade ein bisschen Zeit erübrigen konnte (die Übungen bekomm' ich sowieso nie rechtzeitig fertig :.), wollte ich mal meine Eindrücke zum Meet formulieren.
Gegliedert ist das ganze in einige Abschnitte, sodass jeder nur das zu lesen braucht, was er auch möchte:


1. Klangliche Eindrücke von K701/HD650/DT880
2. Unterschied zwischen den "Drei Großen"
3. Ein paar Worte zu Quellen, Amps und Elektronik
4. DT880 Version 2003 vs. DT880 Version 2005
5. Résumé dieses Wochenendes

Ich bin mir bewusst, dass der Beitrag _sehr lang_ ist, wenn es jemanden stört, schreibt es mir ruhig, ich weiß mich auch kurzzufassen.



0. Vorwort

Nach einigen fehlgeschlagenen Versuchen hatte es also vergangenes Wochenende funktioniert - Fabian (fabifri) schaffte es zu mir nach Oberösterreich, im Gepäck hatte er einiges des oben schon vorgestellten Equipments.
Da Matthias' (d[-_-]b) K701 glücklicherweise ein paar wenige Tage vorher schon geliefert worden war, konnte die aparte Runde um einen weiteren Liebhaber des guten Klanges erweitert werden. Gut so!

Bevor ich nun meine Ansichten zum Besten gebe, noch ein Hinweis auf meine bisherigen "Referenzen" - die von mir beschriebenen Klangeindrücke beschränken sich rein auf den Vergleich mit entweder von mir besessenen oder anderen, sich in der Nähe befindlichen Hörern. Leider Gottes habe ich keinen Zugang zu hochpreisigen KH wie Stax-Elektrostaten, AKG K1000, teuren AudioTechnicas, aufwändigen Grados, etc. Daher möchte ich all jene, die meine Einschätzugen lesen, bitten, sich immer im Hinterkopf zu behalten, dass "der ja eigentlich nur DT880, A950ltd., UE Triple.Fi und ein paar andere gut kennt".
Sprich: Was technisch wirklich möglich ist durfte ich bisher nur in ganz kurzen Situationen erleben, was mir aber keinesfalls als Grundlage für Vergleiche reicht.

Ganz wichtig für mich: Alles was ich hier schreibe ist subjektiv! Bitte vergesst das nicht. Ich erhoffe mir, dass wir ein über das Thema diskutieren können, aber meine Aussagen sind einfach nur "Momentaufnahmen" meiner Eindrücke.



1. Klangliche Eindrücke von K701/HD650/DT880

AKG K701
Um mal ganz patriotisch zu beginnen, widme ich mich zuerst meinen Eindrücken zum in Wien gefertigten AKG K701, dem "weißen Riesen" des seit einiger Zeit zum Harman Konzern gehörigen, österreichischen Herstellers.
Schon öfters durfte ich ihn hören, die Eindrücke wurden gefestigt und bestätigt.

Verarbeitungsmäßig gibt sich der K701 keine Blöße. Alles sitzt, Spaltmaße sind vorbildlich und das Design des eigentlich sehr großen Hörers ist nun wirklich nicht alltäglich. Allerdings drückt mich das selbstrückstellende Band etwas am Kopf, ich stelle mal die Vermutung auf, dass hier diese im Leder eingelassenen "Polster" sogar hindlicher sind, als ein glattes Kopfband, wie man es beim K601 findet. Die Velourpolster sind ansich okay, aber nicht eine Ausgeburt an Gemütlichkeit für meinen Kopf - immerhin bieten sie mehr als nur genug Platz für meine Lauscher.
Zum Klang; der K701 treibt es wohl auf die Spitze, einen dermaßen detailreichen, dynamischen Kopfhörer wird man schwer bei anderen Herstellern finden - zumindest in dieser Preisklasse ist die weiße Schönheit mMn ungeschlagen
. Obgleich ich diese Eigenschaft sehr zu schätzen weiß, kann ich mir auch lebhaft vorstellen, dass viele Menschen diese beinharte Darstellung sovieler Details als unangenehm, gar "Sezieren" der Musik empfinden könnten.
Die Genauigkeit mit der dieser Hörer vorgeht ist nicht nur in den Höhen oder Mitten zu spüren, sondern spiegelt sich auch 1:1 im Bassbereich wieder. Den Bass würde ich wohl am für mich treffendsten mit "souverän" beschreiben - eine schön portionierte Menge, die abgrundtief hinunter reicht, präzise und schnell wiedergegeben wird und in sich einfach stimmt. Eine tolle Vorstellung!
Der Mittenbereich des K701 ist, wie vorher schon angemerkt, klar abgebildet und ohne Makel. Die Spezialdispizlin des K701 sind sicherlich seine Höhen - diese sind relativ stark und vordergründig und von kristallklarer Beschaffenheit. Schön, soviel Höhenpotential bei dynamischen Hörern anzutreffen. Mit Grausen denke ich hier an die eher billigen Sony-Hörer, die zwar Höhenschleudern sind, allerdings ohne jeglichen Charakter dabei zu vermitteln. Das ist beim K701 anders, er verleiht dem dominanten Höhencharakter eine Brillianz, die ihm gut zu Gesicht steht und zum Gesamtkonzept passt. Für mich, als Höhenfetischist
, natürlich toll.

Was mich fast genauso begeistert ist die wirklich klare und starke Räumlichkeit des K701. Dieser Hörer versteht es, Räumlichkeit zu simulieren.

Alles in allem ist der K701 ein Perfektionist, der auf jedem Gebiet glänzen will. Was beim Design beginnt, setzt sich in der klanglichen Performance weiter und geht sogar soweit, dass beides - Design & Klang - gleichermaßen polarisiert.
Was mir aber fehlt ist das letzte bisschen Emotion. Um es mit einem Bild zu beschreiben: Der K701 ist der Ober im schicken Gourmettempel, der mir die feinst zubereiteten Speisen serviert, an denen es nichts zu kritisieren gibt. Allerdings kommt mir vor, dass er das "Guten Appetit" nicht aus Überzeugung sagt - sondern eben nur, weil es eben dazu gehört. Das aber ist das finish, das mir fehlt, um mein Essen mit positiven Gedanken zu genießen. Er spricht mich nicht so direkt persönlich an, er erzählt mir halt absolut korrekt, was die Herren im Studio halt auf die CD gebrannt haben. Nicht mehr, nicht weniger. Manchmal ist das einfach genial, manchmal aber fehlt mir was (stichwort: nicht-perfekt aufgenommene, gefühlvolle Frauenstimmen, Gitarrenstücke, etc)
Nicht falsch verstehen! Der K701 ist keinenfalls gefühllos, aber für mein Empfinden etwas gefühlskalt. Zumindest mit meinem Equipment.

Sennheiser HD650
Das Topmodell des alteingesessenen deutschen Herstellers, der HD650, ist der nächste, der unter meine Fittiche geriet.
Aber: Da es sich um m00hk00hs HD650 handelte, muss ich anmerken, dass es eigentlich garkein "wirklicher" HD650 war - sondern ein HD580 Jubilee (den ich einfach bildschön finde!!!), mit HD650 Treibern. Deshalb möchte ich nichts über die Verarbeitungsqualität und das Design verlieren - am HD580 ist beides mMn toll, vor allem, da der Hörer schon einige Jährchen am Buckel hat.

Daher gleich direkt zu den klanglichen Eindrücken:
Der HD650 ist - ich glaube, hierbei sind wir alle einer Meinung - ein warm-klingender Hörer. Er hat einen präsenten Grundton und spielt für mich so wirklich "entspannt" - das oft mit Sennheiser in Verbindung gebrachte "Laid-back"-Gefühl, mutmaße ich mal.
Obwohl der Grundton sehr präsent ist, überschattet er für mich den Mittelton nicht bzw. kaum. Dieser ist sehr weich, nicht übertrieben, kurzum (und das gilt für mich für den gesamten Hörer) ohne Ecken und Kanten; was aber nicht bedeuten sollte, er sei charakterlos! Keine falschen Schlüsse. Der Hochtonbereich gestaltet sich als etwas zurückgenommen, nicht besonders präsent, sondern eher dezent. Das passt mMn perfekt zu den anderen Klangbereichen, gliedert sich nahtlos in die Grundmentalität des Hörers ein.
Details hat der HD650 ebenfalls, allerdings nicht übermäßig - vor allem ist durch die für mich ziemlich vordergründige "Weichheit", "Relaxtheit", die Klarheit der Details weniger gegeben. Gerade bei sehr schnellen Effekten, Gitarrenriffs, Schlagzeugeinsätzen, Hihats, etc. fehlt mir ein wenig Präzision. Anm.: Ich weiß, dass es viele Meinungen gibt, wonach der HD650 an "besserer Verstärkung" noch mehr aufblühen soll, die von mir etwas kritisierten Eigenschaften ablegen soll. Aufgrund der Tatsache, dass ich aber alle KH an der selben Quelle (mein DigitalRevolution Headamp) verglichen habe, sehe ich keine Benachteiligung des HD650 gegenüber seinen Mitstreitern.
Der Räumlichkeitseindruck wird durch den präsenten Grundtonbereich schnell getrübt. Anfangs klingt alles etwas "eng", was sich mit zunehmendem Voranschreiten der Hörzeit relativiert - mir fällt auf, dass der HD650 den Hörer eher in die Zuhörerreihen setzt, weniger mitten ins Geschehen. Das führt bei mir zum Eindruck eines zwar relativ tiefen und hohen, aber dennoch eher schmalen Raumes. Es mag sein, dass ich auch einfach den psychoakustischen Effekten auf den Leim gegangen bin. Aber ganz ehrlich, es hat mich nicht wirklich gestört, sobald ich mich auf die neue Hörsituation eingestellt hatte.

Der HD650 ist so ganz anders als das was ich gewohnt bin. Zugegeben ist er auch nicht wirklich das was ich bei den meisten meiner Musikstücke erwarte. Da ich allerdings ein bisschen ein "Bassrassist" bin, und getrost auf ein wenig Bassstärke für ein Mehr an Höhen oder Mitten verzichten kann, bin ich natürlich aber auch kein Maßstab.
In sich gesehen bietet er ein tolles Gesamtpaket, das verständlicherweise seine Anhänger findet. Da ich aber eben so dermaßen anders bin, kann ich mich nicht wirklich für ihn erwärmen.
Dennoch gestehe ich, Robbie Williams' "Feel" noch nie (!) so schön gehört zu haben. Das kann er halt wie kein anderer.

Beyerdynamic DT880
Mein Beyer, der sich nun seit über einem Jahr in praktisch täglicher Benutzung befindet. Frei nach John Miles könnte man sagen "Beyer was my first love"... aber das wäre dann wohl ziemlich kitschig.

Obwohl hin und wieder das Einstellscharnier etwas knarzt bin ich der Meinung, dass dieser Hörer wohl sogar einen Atomkrieg überleben würde. Er sieht weder so kunstvoll aus wie die Kollegen, noch wurde er auf optischen "Werteindruck" getrimmt. Dafür ist er unverwüstlich und wohl der gemütlichste Kopfhörer den ich bisher aufgehabt hatte. Nichtmal den Stax 0303 fand ich so gemütlich, obwohl der gut auf meinem Kopf saß. Bin wohl ein Velours-Fan.

Klanglich würde ich den dicken Beyer als höhenbetont, mit Wohlfühlmitten und sehr präzisem, tiefem, aber doch ziemlich schlankem Bass bezeichnen.
Durch den ziemlich präsenten Höhenbereich erscheinen die Details anfangs einfach überwältigend. Durch genaueres Hinhören wird klar: Der Beyer übertreibt hier ein wenig, jedoch auf keine für mich unangenehme Weise. Durch die starken Höhen erscheinen die Details eben noch brillianter, der Raumeindruck wird größer. Soviel zur Psychoakustik.
Was den Beyer weiters ausmacht ist seine hohe Präzision, die zwar nicht das absolute Maß aller Dinge darstellt, sich dennoch auf sehr hohem Niveau bewegt. Gut, das hätten wir also erklärt, was bedeuten nur "Wohlfühlmitten"? Das ist etwas, das ich schwer beschreiben kann - am besten ist hier Probehören. Mal als Erklärungsversuch: Der Beyer ist für mich die absolute Referenz wenn es um die Darstellung von Frauenstimmen geht - ich weiß, er ist nicht neutral, aber das ist bei dieser Weise der Wiedergabe für mich leicht verschmerzbar. Sein Mittelton ist sehr "schmeichelnd", ohne dabei an Kontur zu den anderen Bereichen zu verlieren.
Bassmäßig ist der Beyer qualitativ gesehen sehr gut. Der Bass ist tief, hat eine ansprechende Präzision. Allerdings ist dieser Präzisionsbass auch eher schlank unterwegs, Quantität wurde bei Beyerdynamic definitiv nicht als Primärziel verfolgt - ein Umstand, den ich nicht bedaure.

Wie ihr euch wohl denken könnt (entweder durch Lesen meiner bisherigen Beiträge oder dieser Zusammenfassung jetzt), bin ich ein glühender Verehrer des DT880, was sich auch durch meine Triple.Fi 10 oder die Vergleichstests mit anderen Hörern in letzter Zeit nicht geändert hat. Er ist einfach genau meines - wobei auch ich zugebe, für manche Musik hat er einfach zuwenig Bass. Dieses "Problem" ist für mich nicht schlimm, hin und wieder jedoch fällt es eben auf. Genau das ist auch der Grund, weshalb ich weiterhin auf der Suche nach "noch Besserem" bin. Dennoch kommt er meinem Verständnis von Hörgenuss bisher am nächsten.



2. Unterschied zwischen den "Drei Großen"
So, nachdem ich die drei eigentlich schon relativ ausführlich vorgestellt habe, gibts hier eher kurze Gegenüberstellungen.

Gleich vorweg: Bei diesem Test konnte weder der HD650 noch der K701 meinem DT880 für mich den Rang ablaufen. Die Gründe dafür folgen nun.
Das Setup für meinen Vergleich war meine E-Mu 1212 Karte, per Wave-out an meinen DigitalRevolution Headamp angeschlossen. Das Material waren lossless rips von CDs, im Detail folgende Stücke:
"Jewel - This Way", "Seal - Waiting for you", "Seal - Get it together (Reprise)", "Panic! At the Disco - I write sins not tragedies", "Robbie Williams - Feel", "Mando Diao - Sheepdog", "George Gershwin - Rhapsody in Blue", "Nightwish - Amaranth", "Jamiroquai - Space Cowboy"
(allerdings nicht in der Version auf dem "High-Times Sinlges 1992-2006, sondern vom "Return of the Space Cowboy" Album von 1994 - klingt anders und clippt ein bisschen weniger)
Einiges davon ist wirklich gut aufgenommen (vor allem die Seal IV CD ist mMn eine der besten in meiner Sammlung), manches clippt hingegen deutlich (z.b Nightwish oder auch Jamiroquai). Ich wollte damit sehen, wie die Kopfhörer mit schlechterem Musikmaterial umgehen können. Zum Vergleich wurde später auch der Limiter-DSP manchmal eingeschaltet.
Am Anfang war ich vom HD650 komplett negativ überrascht - sowas soll also der beste Sennheiser sein!? Da ich direkt vom Beyer auf ihn gewechselt hatte, war ich anfangs ziemlich geschockt. Gut, abgesetzt, mal in mich gehorcht und nochmal probiert. Na also, geht doch, zwar noch immer mit Vorbehalt, aber deutlich unbefangener, als direkt von der DT-Höhenschleuder auf ihn zu wechseln.
Nach dem Ersteindruck des HD650 wurde auf den K701 gewechselt. Überraschung machte sich breit - woher kommen denn die ganzen Details? Woher kommt die Räumlichkeit? Und warum zum Henker ist das Lied so grottig abgemischt? Tja, der Kontrast K701 zum HD650 könnte größer nicht sein.
Für mich klang der K701 gerade bei Sängerinnen wie Jewel oder Katie Melua zwar souverän, aber abgehoben, zu kühl. Der HD wiederum zu warm - das zarte Stimmchen drohte praktisch im Grundton unterzugehen. Die Runde geht an den DT
Bei Seals "Waiting for you" kann der AKG durch seine enorme Räumlichkeit und den etwas stärkeren Bass den Beyer überflügeln - der HD ist ziemlich abgeschlagen, da das einfach nicht sein Metier ist.
Geht man in den Pop-Bereich in Richtung Robbie Williams (o.ä.) gefällt mir der HD eigentlich am besten - er spielt genau so, wie ich es bei Unterhaltungsmusik erwarte. Gemütlich, mit viel Herz und sattem Bass zu den nicht wahnsinnig detailreichen und dennoch nett klingenden Stücken. Toll, das ist was für mich!

Spätestens bei Mando Diao, Nightwish oder Panic! At the Disco (ja, ich weiß, man kann sie vom Genre nicht vergleichen ;)) verliert der HD aber, da die schnellen Wechsel die beiden anderen besser machen. Hier ist es nicht allzu leicht zu differenzieren, welcher der beiden übrigen besser gefällt. Der K701 ist präziser, der DT880 spielt aber imho "rockiger". Da ich einfach auf mehr Gefühl stehe gewinnt dieses Duell der Beyer.
Klassik oder Klassikähnliche Stücke ist für mich wiederum AKG/Beyer-Revier, hier ist der HD zu eingeengt für mich. Wer hier besser ist, ist schwer für mich zu sagen, da ich die Mehrdetails des K701 genauso schätze, wie die angenehmere "Intimität" des DT880.
Dann noch eben Jamiroquai und "Get it together"
von Seal, was aufgrund der Abstimmung und des "Gesamteindrucks" wieder der DT880 für mich gewinnt.


Der HD650 ist für mich klar der Kandidat, mit dem ich klanglich am wenigsten anfangen konnte. So sehr er mir bei einigen etwas bassverliebten Stücken gefallen hat, so sehr bin ich einfach eher analytischen Klang gewohnt. Er hat mir zuviel Wärme, der Sennheiser, was ihn für mich nicht kaufattraktiv macht.
Obwohl er wohl der präziseste Hörer im Testfeld war, wurde der K701 für mich nur zweiter. Die Räumlichkeit ist großartig, der Bass ein Traum und die Details wirklich erste Klasse. Aber mir fehlt eben das letzte Quäntchen Gefühl. Allerdings kann das auch daran liegen, dass ich noch zuwenig Zeit mit dem Hörer hatte und er zudem noch nicht (!!!) lange eingespielt war [obwohl das auch wieder so ein Streitthema ist :D].
Fakt ist einfach, dass der DT880 für mich den gegenwärtig optimalen Spagat zwischen analytischem Klang und emotionaler Wiedergabe darstellt. Er ist mein persönlich ungestürzter König der 3 Europäer, eine Ansicht, die nicht jeder mit mir teilt. Aber das ist ja das schöne, der Vergleich wird bei jedem anders ausgehen.



3. Ein paar Worte zu Quellen, Amps und Elektronik

Da ich von Geräteklang deutlich weniger halte als von Kopfhörerklang wird das ein kurzer Abschnitt bleiben.
Die eingesetzten Quellen für meinen Vergleich waren primär mal die E-MU 1212M PCI-Soundkarte, die per 2x 6.3mm Monoklinke an meinen DigitalRevolution Amp angeschlossen wurde.
Der DigiRev Amp ist ein von einem Freund und mir konstruierter Kopfhörerverstärker (mit Vorverstärkerfunktion), der im Wesentlichen auf Opamps basiert. Die Vorstufe ist digital lautstärkegeregelt, die Endstufe hat einen ungeregelten Verstärkungswert und ist keine reine Opampstufe, sondern wird in Verbindung mit Transistoren betrieben. Genauer werde ich den Amp wohl demnächst mal vorstellen, er ist es mMn wert. Auf jeden Fall legten wir größten Wert auf Sauberkeit des Signalweges (keine Elkos, unnötige Signalwege, etc) und auf einen ordentlichen Dämpfungsfaktor.
Weiters kam mein Yamaha CDX-496 als Quelle zum Einsatz, allerdings weniger oft als die E-MU 1212M.

Was mich total verwundert hat: Crossfeed! Ich war bisher der Meinung, dass Crossfeed nichts bringt. Wieso auch, ruiniert mir ja nur die tolle Räumlichkeit meines DT880. Tja, so kanns gehen, da mir Fabian sein rock-grotto-DIYCrossfeed in der dezenten Aludose in die Hand drückte, dachte ich, ich steh im Wald. Einfach unglaublich! Das Crossfeed simulierte aufs erste Hinhören das natürliche Hören noch wesentlich deutlicher, als es die scheinbare Räumlichkeit des DT880 es jemals könnte! Allerdings bin ich mit der technischen Umsetzung noch nicht zufrieden, deshalb werde ich das Ding mal komplett anders aufzubauen probieren (und natürlich berichten).

Und weil ich von Kabelklang garnichts halte, solang der Querschnitt in Ordnung ist, werden hier keine genauen Angaben gemacht. Ich kann nur garantieren, dass es keine Beipackstrippe war.



4. DT880 Version 2003 vs. DT880 Version 2005

Das war ja ein spannendes Thema. War ich komplett versessen darauf einen kleinen Vergleichstest zu machen.
Im Prinzip war es verdammt schwer überhaupt einen Unterschied zu hören, gleichmal vorweg gesagt.
Zu den Voraussetzungen muss ja nochmal was gesagt werden: Mein DT880 hat nun sicher schon bald 1000h Spielzeit hinter sich. Fabians Hörer ist ja praktisch neuwertig, der hat noch bei weitem keine 100h gesehen, traue ich mich wetten. Wenn ich mich
recht erinnere, meine ich, dass sich mein DT880 innerhalb der ersten 200h in Nuancen verändert hat, die ihn für mich noch angenehmer machten. Somit kann es sein, dass hier mein Hörer ein wenig im Vorteil war.

Was war mein Ersteindruck:
Fabians 2005er hat ein wenig mehr Bass. Evtl habe ich es mir eingebildet, aber ich war der fixen Meinung, dass der DT880 2005 mehr Bass hat. Zwar nicht viel, aber dennoch merkbar.

Allerdings stellten sich bald Zweifel ein: Seine Samtpolster sind praktisch noch neu, während meine Polster schon in etwa meine Kopfform angenommen haben, somit detwas dichter am Ohr sind. Ich habe zwar keine Ahnung, inwiefern das ausschlaggebend sein könnte, auf jeden

Fall bin ich folgender Meinung:
Jede kleinste Abweichung der beiden Hörer von einander (was Sitz, Lautstärke, Verstärkung) betrifft, führt den Vergleich ad absurdum.

Kurzum:
Ja, ich war der Meinung, dass die Höhen leicht aggressiver waren und der Bass ein klein wenig stärker aufspielte. Aber da ich um das Wort "Psychoakustik" weiß, vertraue ich diesem Gefühl nicht.

Ganz ehrlich: Wenn ich den direkten Vergleich nicht gehabt hätte, dann hätte ich wohl kaum/garkeinen Unterschied gehört.



5. Résumé dieses Wochenendes

Hat sich total ausgezahlt!
War ein sehr lohnendes und wirklich spaßiges Wochenende. Die endlich zustandegekommene Versuchsreihe mit den 3 Europäern gab mir einiges an Wissen und Erfahrung, was man einfach beim "kurzen Reinhören" in die Hörer nie gewinnen könnte.

Wenn es wieder ein Treffen in Ö geben sollte, dann wird es angekündigt, damit auch mehrere User die Möglichkeit haben, sich gemeinsam über unser wundervolles Hobby auszutauschen.


Lieber Mituser, ich möchte Dir persönlich danken, bis hierher durchgehalten zu haben. Mögest du Dir Deine Geduld und Neugierde behalten um weiterhin deinen Horizont erweitern zu können!

Wenn's wer zwecks besserer Lesbarkeit als PDF haben möchte...


Liebe Grüße,
Christian
lorenz4510
Inventar
#54 erstellt: 12. Okt 2007, 18:32
wow toller bericht.

bin leider nicht so schreibgewandt wie du.
um es sehr kurz zu sagen:

genau deswegen mag ich meinen DT880 auch so sehr.

schade das du nicht so genau auf den UM2 eingehen kannst.(hoffe mal das wird mal nachgehohlt.


[Beitrag von lorenz4510 am 12. Okt 2007, 18:32 bearbeitet]
m00hk00h
Inventar
#55 erstellt: 12. Okt 2007, 20:26
*unterschreib*



m00h
MacFrank
Inventar
#56 erstellt: 12. Okt 2007, 21:03

m00hk00h schrieb:
*unterschreib*



m00h

Da muss ich jetzt einfach nachhaken, was du alles unterschreibst - kann ja nicht sein, dass du mir in allen Punkten zustimmst.
fabifri
Inventar
#57 erstellt: 12. Okt 2007, 21:05
Hallo Chrstian. Habe den Bericht noch nicht ganz gelesen, bin nähmlich grad auch nicht Daheim. Aber Morgen, wenn ich ausgeschlafen habe, werde ich mir deinen Bericht auf jeden Fall durchlesen und gegebenenfalls kommentieren.


schade das du nicht so genau auf den UM2 eingehen kannst.(hoffe mal das wird mal nachgehohlt.)


das lässt sich sicher arragieren. wenn wir ne sammelbestellung machen, kann ich ja christian ja einfach mal die UM2 mitsenden...


bin leider nicht so schreibgewandt wie du.


Ich leider auch nicht. Da bewundere ich Christian immer wieder, er ist sehr gebildet und ein wirklich angenehmer Mensch.

...alles weitere dann Morgen.

mfg Fabian F.
MacFrank
Inventar
#58 erstellt: 12. Okt 2007, 21:21

fabifri schrieb:
Hallo Chrstian. Habe den Bericht noch nicht ganz gelesen, bin nähmlich grad auch nicht Daheim. Aber Morgen, wenn ich ausgeschlafen habe, werde ich mir deinen Bericht auf jeden Fall durchlesen und gegebenenfalls kommentieren.

Lass dir Zeit, mein Lieber. Genieß' den Abend, wäre schade, wenn du dich durch andere Gedanken ablenken ließest.

fabifri schrieb:

das lässt sich sicher arragieren. wenn wir ne sammelbestellung machen, kann ich ja christian ja einfach mal die UM2 mitsenden...

Was mich ehrlich freuen würde.

fabifri schrieb:

Ich leider auch nicht.

Hätte ich aber bisher nicht gemerkt.

fabifri schrieb:
Da bewundere ich Christian immer wieder, er ist sehr gebildet und ein wirklich angenehmer Mensch.

...alles weitere dann Morgen.

mfg Fabian F.

Jetzt hab' ich rote Ohren bekommen... vom DT880 natürlich. Merci, kann ich nur zurückgeben.





edit:
Apropos, gerade auf etwas aufmerksam geworden:


Narsil schrieb:
@MacFrank

Puh, nach deinem ersten Satz hab´ ich schon gedacht ich bekomm Klassenkeile aber genauso sehe ich das auch

Das freut mich sehr. Entschuldige, falls meine erste Zeile nach Oberschulmeister klang, das war nicht beabsichtigt - sie sollte eher meinen Frust über mein ureigenstes Mitteilungsbedürfnis widerspiegeln.

Du hast ja einen HD650, oder irre ich mich da? [edit2: Habe gerade deinem Profil entnommen, dass es so ist] Darf ich fragen, wie dein Räumlichkeitseindruck aussieht? Was ich in nur 30min Hörzeit für Unterschiede in der Raumortung feststellen musste ließ mich nämlich teilweise schon an meinem Verstand zweifeln.
Aus diesem Grund glaube ich, dass ein "routinierter" HD-650 Besitzer den Raumeindruck sicherlich pointierter darstellen kann.

@Burschi:
Nächstes Mal bist du dabei, genauso wie bionicaudio.

@NoXter:
Danke... aber leider ist das nicht meine Schokoladenseite... von der anderen kommt die Brille noch viel besser zur Geltung.



[Beitrag von MacFrank am 12. Okt 2007, 21:34 bearbeitet]
rille2
Inventar
#59 erstellt: 12. Okt 2007, 21:38

MacFrank schrieb:
Der DigiRev Amp ist ein von einem Freund und mir konstruierter Kopfhörerverstärker (mit Vorverstärkerfunktion), der im Wesentlichen auf Opamps basiert. Die Vorstufe ist digital lautstärkegeregelt, die Endstufe hat einen ungeregelten Verstärkungswert und ist keine reine Opampstufe, sondern wird in Verbindung mit Transistoren betrieben. Genauer werde ich den Amp wohl demnächst mal vorstellen, er ist es mMn wert. :)

Das würde sicher einige (mich eingeschlossen) interessieren
MacFrank
Inventar
#60 erstellt: 12. Okt 2007, 21:56

rille2 schrieb:

Das würde sicher einige (mich eingeschlossen) interessieren ;)

Das freut mich sehr!
Gebt mir hierfür bitte noch ein paar Tage Zeit, damit ich mich noch am Schaltplan für ein neues Netzteil versuchen kann. Das alte hat leider einen kapitalen Konstruktionsfehler; wir haben zwar 20k µF eingebaut - aber das _vor_ den Spannungsreglern Das wird geändert, mithilfe hochinduktiver Spulen und nochmal mindestens derselben Menge Caps aus dem Hause Nichicon
Da würde ich gerne gleich ein gutes Ergebnis liefern können.
Als Aussicht sag ich aber mal soviel: Der Amp hat ein 4 Zeilen Text-Display und Aussteuerungsanzeige mit Peakhold und Clippingdetection, was für sich schonmal sehr interessant und vor allem relativ selten ist, finde ich.
rille2
Inventar
#61 erstellt: 12. Okt 2007, 22:05

MacFrank schrieb:
Das alte hat leider einen kapitalen Konstruktionsfehler; wir haben zwar 20k µF eingebaut - aber das _vor_ den Spannungsreglern Das wird geändert, mithilfe hochinduktiver Spulen und nochmal mindestens derselben Menge Caps aus dem Hause Nichicon :)

Das ist doch ok. Dort gehört doch die größere Kapazität grundsätzlich auch hin.

Z.B. das σ22 (http://www.amb.org/audio/sigma22/) hat nach dem Regler gar keine Siebkapazität.
MacFrank
Inventar
#62 erstellt: 12. Okt 2007, 22:10

rille2 schrieb:

Das ist doch ok. Dort gehört doch die größere Kapazität grundsätzlich auch hin.

Z.B. das σ22 (http://www.amb.org/audio/sigma22/) hat nach dem Regler gar keine Siebkapazität.

Naja, aber grundsätzlich kann ich mir sonst nicht mehr erklären, woher das Summen sonst noch kommen sollte, das man bei +12dB noch leise hört. Das klingt für mich nach Spannungsregler. Na was solls, ich werd schon draufkommen.

Auf jeden Fall mal vielen Dank für den Link, ich werd mich da mal einlesen, wie die das so gelöst haben.
rille2
Inventar
#63 erstellt: 13. Nov 2007, 15:45
Jetzt wollte ich nochmal wegen des KHV nachfragen, Interesse besteht nach wie vor
fabifri
Inventar
#64 erstellt: 13. Nov 2007, 18:47

rille2 schrieb:
Jetzt wollte ich nochmal wegen des KHV nachfragen, Interesse besteht nach wie vor ;)


der KHV ist absolut genial.

Ich bin mir nicht sicher ob Christian antworten wird, er ist glaube ich z.Z. ziemlich Beschäftigt.

mfg Fabian F.
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