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Warum klingt mein Röhrenradio in der Küche so gut?+A -A |
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Autor |
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xlupex
Inventar |
#1 erstellt: 21. Feb 2006, 17:52 | |||
Hallo! Bin schon mal auf eure Antworten gespannt! Habe in der Küche ein Nordmende Fidelio stehen, Mono, und uralt. Warum klingt das so gut? Im Wohnzimmer habe ich eine Transianlage mit viel besser auflösenden Latsprechern etc. Man hört natürlich viel genauer. Aber der Gesamtklang ist nicht unbedingt "besser". Was meint ihr, warum ist das so? Antworten wie "Tja, Röhre eben" zählen nicht, ist zu einfach. Grüsse Ralf |
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DB
Inventar |
#2 erstellt: 21. Feb 2006, 18:19 | |||
Hallo, damals hat man in die Gestaltung des Verstärkers den Lautsprecher und das Gehäuse mit einbezogen und nicht das Augenmerk auf einen linealgeraden Frequenzgang gelegt. Üblicherweise hat man den Radios eine ordentliche Baß- und Höhenanhebung verpaßt. Aufwendigere Exemplare hatten dann ein Klangregister (zusätzlich zu den Höhen- und Tiefenreglern), mit denen ein Wunschklangbild entsprechend des Programms eingestellt werden konnte. MfG DB |
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OberstVilla
Stammgast |
#3 erstellt: 21. Feb 2006, 19:52 | |||
Jau.. und dann noch mehrere Lautsprecher rein, wo noch Platz ist (bei den besseren Geräte). Der Nordmende Fidelio wurde in unterschiedlichen Ausführungen gebaut. Die meisten Ausführungen (Ende 50er) hatten vorne zwei Breitband-LS und jeweils an der rechten und linken Seite ein Hochton-LS. Die Bass-Anhebung kann bei einigen Röhrenradios zum Problem werden. Damals war der Frequenzhub bei UKW noch nicht so groß wie heute. Daher fangen die Radios, wo man es besonders "gut gemeint" hat, im Bassbereich an zu blubbern.. Außerdem funktioniert die gehörrichtige Lautstärkeregulierung nicht mehr so optimal. Viele Geräte (auch der Fidelio) hatten so eine gehörrichtige Lautstärkeregulierung. Das ist sowas wie ein stufenloser Loudness. Bei kleinerer Lautstärke wurden Bass- und Höhenbereich angehoben. Je lauter man macht, desdo mehr kommt der Mittenbereich durch. Gruß Manfred [Beitrag von OberstVilla am 21. Feb 2006, 19:54 bearbeitet] |
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xlupex
Inventar |
#4 erstellt: 22. Feb 2006, 09:51 | |||
Okay! Wenn man jetzt mit euren Antworten einverstanden ist, was heisst das dann im nächsten Schritt, sprich: Wie klingt meine Musik im Wohnzimmer genauso toll wie der Radio in der Küche?? Klangregler ein Muss? Lautsprecherabstimmung jenseits der linealglatten Linearabstimmung? Wie geht ihr damit um? |
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DB
Inventar |
#5 erstellt: 22. Feb 2006, 09:59 | |||
Hallo,
wie schon gesagt: keine Angst vor Loudness und dem hemmungslosen Gebrauch von Klangreglern, evtl. Equalizern! Wenns Spaß macht, warum denn nicht? Ich habe bei meinem Stradivari auch immer die Tasten Baß, Orchester und 3D gedrückt, weil die alte Kiste dann so schön losmarschiert. Loudness (gehörrichtige Lautstärkenregelung) sollte zumindest sein, da sie die Eigenarten des menschlichen Gehörs ausgleicht. Von daher kann ich nicht verstehen, weshalb manche Haienter nicht verstehen wollen, daß beim Leisehören das eigene Gehör unlinear arbeitet und sich geschuldet der "reinen Lehre" mit dünnem, ausgezehrtem Klang bei geringen Lautstärken zufriedengeben. MfG DB |
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_axel_
Inventar |
#6 erstellt: 23. Feb 2006, 15:14 | |||
Wie klingt denn ein sehr leise spielendes (oder entferntes) Orchester? Hat das eine Loudness? Leise ist leise ist leise ist bass- und höhenarm. Das aufzupeppen kann man zwar machen, klingt aber mindestens ebenso unnatürlich wie eine unkorrigierte (zu) leise Musikdarbietung. Gruß [Beitrag von _axel_ am 23. Feb 2006, 15:16 bearbeitet] |
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DB
Inventar |
#7 erstellt: 23. Feb 2006, 17:17 | |||
Hallo,
also erstens: wenn ich ins Konzert gehe, halte ich mich üblicherweise nicht 1000m entfernt davon auf. Zweitens verwechselst Du hier ein leise spielendes Orchester (welches die leise Spielweise zur Gestaltung einsetzt) mit dem leisen Abhören eines Tonträgers. Nicht jeder ist in der glücklichen Lage, seine Anlage so laut stellen zu können, daß das menschliche Gehör linear arbeitet. Daher hat man die gehörrichtige Lautstärkenregelung erdacht, um auch bei geringeren Abhörlautstärken die Unzulänglichkeiten des menschlichen Ohres auszugleichen. http://www.sengpiela...tRobinson-Dadson.pdf Die gehörrichtige Lautstärkenregelung ist also kein überflüssiger Nonsens, sondern für einen realistischen Klangeindruck bei geringer Lautstärke erforderlich. Es gibt auch Reglerkassetten für den Studioeinsatz, wo genau das realisiert ist. Das braucht man, um z.B. die Regielautsprecher ohne Veränderung im Klang leiser stellen zu können. Es gibt einen Knackpunkt dabei: gute gehörrichtige Lautstärkenregelungen sind aufwendig (in den alten Radios hatten die Lautstärkenpoentiometer nicht umsonst 3 Anzapfungen mit umfangreicher RC-Beschaltung) und ihre Wirkung muß auf die nachfolgende Schaltung abgestimmt sein, d.h. wenn die Wiedergabe so laut ist, daß die Ohrkurve linear ist, darf die Korrekturschaltung nicht mehr wirken. Im Studio kein Problem, im Hifibereich mit dem üblichen Geräte-, Pegel- und Lautsprechermischmasch problematisch, aber auch machbar. Wer bei geringen Abhörlautstärken natürlich die Musik lieber dünn und ausgezehrt hören will, ohne Bässe und Höhen, dem sei das natürlich unbenommen. MfG DB |
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_axel_
Inventar |
#8 erstellt: 23. Feb 2006, 17:48 | |||
*gähn* Natürlich kennen wir alle die üblichen Erklärungen zur frequenzabhängigen Hörempfindlichkeit. Ich bin ein bißchen beleidigt, dass Du meinst, das hier nochmal wiederholen zu müssen. Natürlich geht es nicht darum, diese anzuzweifeln (ich schrob doch "... leise ist bass- und höhenarm"). Und dass wir hier selbstmurmelnd über leise Abhörlautstärken reden, ist doch wohl auch klar. Warum also Einlassungen wie "Nicht jeder ist in der glücklichen Lage, seine Anlage so laut stellen zu können" und "halte ich mich üblicherweise nicht 1000m entfernt davon auf"? Thema verfehlt. Und ich verwechsele keineswegs ein "leise spielendes Orchester" mit dem "leisen Abhören eines Tonträgers". Nur klingt ein leises, angepaßtes Signal i.d.R. ... nun ja ... "angepaßt". Satter Sound: ja. Aber das Ohr erwartet (wenn man nicht an Louness gewöhnt ist) eben auch keinen besonders satten Sound bei geringen Pegeln. Dazu das praktische Problem mit der konkreten Justierung. Loudness-Taste: ganz schlimm. Regler: naja, habe sowas zwar, regle aber sicher nicht ständig manuell nach. Die im LS-Steller integrierte Lösung ist noch am ehesten praktikabel, aber (ohne Justierbarkeit) bei separatem Verstärker auch nicht zwingend passend, da vom Wirkungsgrad des LS abhängig, den der Amp nicht kennt. Dann entscheiden sich doch manche eben lieber gleich ganz dagegen. Bzw. legen eben keinen Wert darauf. [Beitrag von _axel_ am 23. Feb 2006, 17:50 bearbeitet] |
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Zweck0r
Inventar |
#9 erstellt: 23. Feb 2006, 20:18 | |||
Hi, zum Herumprobieren kann ich den Behringer DEQ 2496 nur empfehlen. Habe vor kurzem einen günstig erstanden und die Bedienung ist wirklich genial. Man muss beim grafischen EQ nicht jeden der 31 Regler einzeln einstellen, sondern man kann auch eine Bereichsbreite vorgeben. Dann kann man den mittleren Regler direkt verstellen und die anderen innerhalb des Bereichs bilden automatisch einen sanften Übergang (sieht ungefähr so aus wie eine Gauss'sche Glockenkurve). Das ganze geht bequem mit gleich drei digitalen Drehreglern für Bereichsbreite, Mittenfrequenz und Anhebung/Absenkung in beliebiger Reihenfolge, man kann also mit der Mittenfrequenzwahl die ganze Kurve innerhalb des eingestellten Bereichs auf einmal verschieben. Wenn die Änderung gefällt, kann man sie mit einer Taste übernehmen. Der DEQ hat übrigens auch optische Digitalein- und -ausgänge, es ist also kein Kabelgebastel nötig. AES/EBU-Anschlüsse sind noch zusätzlich dran. Grüße, Zweck |
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