nach einigen Minuten kein ton mehr

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kirchenmusiker
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 22. Jul 2006, 16:30
Hallo,

hoffe das ich hier richtig bin. hab mir um ein bißchen in Röhrentechnik einzusteigen einen alten grundig Stereomeister 3000 (ECLL 800 endstufen) besorgt, leider in nicht so tollem zustand. billig über ebay halt und mit unvollständiger beschreibung.

Meine Überlegung nun: herrichten oder wieder loswerden.

stereodecoder ist defekt, liefert nur ein verzerrtes signal.

aber wichtiger ist mir der verstärker.
er läuft ca 20-30 min ganz gut, mit erstaunlich guten klang an meinen Jerichos.

aber dann fändgt langsam der linke kanal an wegzugehen, bis gar nichts mehr kommt. was für ein bauteil könnte da defekt sein?
der rechte kanal fängt mit der zeit an, mehr störgeräusche zu produzieren, es rausch lauter und fängt auch an zu knacken. was für ein Fehler könnte das sein?

Vermutlich sind auch die potis defekt, weil irgendwie keine wirklich gute regelung möglich ist. sind wohl durch geschliffen. kann man solche potis nachbeschaffen und neu einlöten?
sidolf
Inventar
#2 erstellt: 23. Jul 2006, 18:25

kirchenmusiker schrieb:
Hallo,

aber wichtiger ist mir der verstärker.
er läuft ca 20-30 min ganz gut, mit erstaunlich guten klang an meinen Jerichos.

aber dann fändgt langsam der linke kanal an wegzugehen, bis gar nichts mehr kommt. was für ein bauteil könnte da defekt sein?
der rechte kanal fängt mit der zeit an, mehr störgeräusche zu produzieren, es rausch lauter und fängt auch an zu knacken. was für ein Fehler könnte das sein?

Vermutlich sind auch die potis defekt, weil irgendwie keine wirklich gute regelung möglich ist. sind wohl durch geschliffen. kann man solche potis nachbeschaffen und neu einlöten?


Hallo Kirchenmusiker,

es ist wirklich schwer zu sagen, was da für ein Fehler vorliegen könnte! Es könnten sowohl defekte Röhren, oder aber auch defekte passive Bauteile, wie Kondensatoren/Widerstände, sein! Ohne Messungen geht da nix; leider keine Diagnose möglich!

Die Potis kriegst Du in der Regel mit einer Sprühung Contact60 wieder hin! Hält für mindestens 3 Jahre!

Hier im Forum gibt es viele Mitglieder, vielleicht auch in Deiner Nähe, die das Ding mal durchmessen und evtl. auch reparieren können! Frag doch mal danach.

Liebe Grüße


[Beitrag von sidolf am 23. Jul 2006, 18:26 bearbeitet]
OberstVilla
Stammgast
#3 erstellt: 23. Jul 2006, 21:38

sidolf schrieb:

es ist wirklich schwer zu sagen, was da für ein Fehler vorliegen könnte! Es könnten sowohl defekte Röhren, oder aber auch defekte passive Bauteile, wie Kondensatoren/Widerstände, sein! Ohne Messungen geht da nix; leider keine Diagnose möglich!


Jau.
Die ECLL800 war auch nicht grad' die zuverlässigste Röhre.
Wenn die Getterspiegel weg sind (oder bräunlich durchsichtig), sollten die Röhren auch ausgetauscht werden.
Gut möglich, dass die Röhren hin sind oder bedingt durch gleichstromdurchlässige Koppelkondensatoren außerhalb der Betriebsparameter laufen und überlasten..


sidolf schrieb:

Die Potis kriegst Du in der Regel mit einer Sprühung Contact60 wieder hin! Hält für mindestens 3 Jahre!


Allerdings muß man die Potis nach Gebrauch von Kontakt 60 ausspülen (mit Kontakt-WL oder Tunner-Spray), ansonsten sind die Potis irgendwann völlig hin, bzw. angefressen. Kontakt60 ist säurehaltig.

Gruß
manfred
sidolf
Inventar
#4 erstellt: 23. Jul 2006, 22:17

OberstVilla schrieb:


sidolf schrieb:

Die Potis kriegst Du in der Regel mit einer Sprühung Contact60 wieder hin! Hält für mindestens 3 Jahre!


Allerdings muß man die Potis nach Gebrauch von Kontakt 60 ausspülen (mit Kontakt-WL oder Tunner-Spray), ansonsten sind die Potis irgendwann völlig hin, bzw. angefressen. Kontakt60 ist säurehaltig.

Gruß
manfred


Hi Manfred,

das ist neu für mich! Ich habe hier einen alten Röhrenradio von Loewe, den muss ich etwa alle 3-4 Jahre mit Contact60 behandeln, dann kratzt nichts mehr! Wie ist genau die Bezeichnung für das Spülmittel?

Eine Frage noch: Bist Du der im Forum, der alte Philettas restauriert? Ich habe mir letzte Woche so'n Teil auf einem Flohmarkt zugelegt! 2 Kondensatoren musste ich wechseln und das Teil Teil spielt wieder (göttlich)!

Beste Grüße


[Beitrag von sidolf am 23. Jul 2006, 22:24 bearbeitet]
OberstVilla
Stammgast
#5 erstellt: 24. Jul 2006, 08:34

sidolf schrieb:

Hi Manfred,
das ist neu für mich! Ich habe hier einen alten Röhrenradio von Loewe, den muss ich etwa alle 3-4 Jahre mit Contact60 behandeln, dann kratzt nichts mehr! Wie ist genau die Bezeichnung für das Spülmittel?



Kontakt WL oder Tuner600 ist von der gleichen Fa., die Kontakt60 herstellt. Alkohol (zum reinigen, nicht zum sau..n) geht wohl auch.
Ich nehme säure und silikonfreies Sprühöl. Das kann man aber nur bedingt nehmen, wenn das Poti nur etwas kracht und/oder schwergängig ist.
Ansonsten ist Kontakt 60 besser, leider ist es säurehaltig und langfristig werden die Metallteile und Kohlebahn angefressen.. Dies habe ich von vielen versch. Sammlern gelesen. Viele Sammler nehmen auch andere Dinge zum "Entkratzen". Da müßte man mal im I-Net suchen...


sidolf schrieb:

Eine Frage noch: Bist Du der im Forum, der alte Philettas restauriert? Ich habe mir letzte Woche so'n Teil auf einem Flohmarkt zugelegt! 2 Kondensatoren musste ich wechseln und das Teil Teil spielt wieder (göttlich)!


Nein. Du meinst wohl das Mitglied "Philetta" ?:)

Philettas habe ich auch ein paar..., sehr schöne Kisten. Mache ich aber ungern wieder fitt, da die Geräte aus den 50ern alles Allstromgeräte sind. Ohne Trenntrafo immer ein Risiko.

Gruß
Manfred


[Beitrag von OberstVilla am 24. Jul 2006, 08:36 bearbeitet]
dkoschuch
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 25. Jul 2006, 14:01

aber dann fändgt langsam der linke kanal an wegzugehen, bis gar nichts mehr kommt. was für ein bauteil könnte da defekt sein?
der rechte kanal fängt mit der zeit an, mehr störgeräusche zu produzieren, es rausch lauter und fängt auch an zu knacken. was für ein Fehler könnte das sein?

Das liegt sehr wahrscheinlich an den Röhren. Gerade das Abfallen der Lautstärke ist da absolut typisch.
Bubeck
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 25. Jul 2006, 14:14
Oder ein defekter, offener Gitterableitwiderstand der so hochohmig ist, dass sich dadurch das Gitter einer Röhre immer mehr negativ auflädt bis der Anodenstrom gegen 0 geht.
kirchenmusiker
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 25. Jul 2006, 15:37
danke für eure antworten. hab das gerät jetzt doch erstmal wieder beiseite gestellt.

kann man denn sagen, das es die endstufenröhren sind?

evtl sollte ich sie mal umtauschen. wenn der effekt dann umgedreht ist, sprichts dafür, das es die röhren sind, oder?

bekommt man die ECLL 800 denn noch? werde mal bei ebay erstmal schauen.
pragmatiker
Administrator
#9 erstellt: 25. Jul 2006, 17:52

kirchenmusiker schrieb:
danke für eure antworten. hab das gerät jetzt doch erstmal wieder beiseite gestellt.

kann man denn sagen, das es die endstufenröhren sind?

evtl sollte ich sie mal umtauschen. wenn der effekt dann umgedreht ist, sprichts dafür, das es die röhren sind, oder?

bekommt man die ECLL 800 denn noch? werde mal bei ebay erstmal schauen.


Zunächst mal spricht nichts dagegen, typengleiche Röhren gegeneinander zu vertauschen und zu schauen, ob der Fehler mitwandert. Ein paar Anmerkungen möchte ich aber noch machen:

  • Die ECLL800 ist eine hochbelastete Röhre - werkeln in ihrem ganz normalen Noval-Kolben doch zwei Leistungspentoden und eine Triode. Dies tat und tut der Lebensdauer dieser Röhre nicht gut.
  • Die ECLL800 ist nicht grade billig - u.a. deswegen, weil sie meiner Kenntnis nach nur von SEL gebaut wurde und es auch kein amerikanisches Äquivalent gibt. Zu Preisen siehe z.B. hier: http://www.btb-elektronik.de/de/preise_lager_europ.htm
  • Wenn die Röhre selbst nicht defekt sein sollte, kommt meiner Meinung nach neben einem hochohmig gewordenen Gitterableitwiderstand (Kappenkontaktprobleme), was ja oben bereits erwähnt wurde, auch noch ein defekter Koppelkondensator zum Gitter eines der drei Röhrensysteme in Frage (Feinschlüsse, die sich erst mit höheren Temperaturen zeigten, waren gar nicht so selten).
  • Wenn der Fehler nicht aus der Röhre selbst kommen sollte, wirst Du das Gerät entweder von einem Röhrenfachmann reparieren lassen müssen (diese Spezies stirbt langsam aus) oder Du brauchst ein Minimum an elektrotechnischem Wissen und ein Minimum an Ausrüstung, um diese Sache selbst anzugehen.

Grüße

Herbert
Basteltante
Inventar
#10 erstellt: 07. Aug 2006, 17:20
was ich hier interessant finde ist die lange Zeit bis es anfängt Mucken zu machen. Ich würde mal die Anodenspannung im Betrieb messen und beobachten ob sich da was verändert wenn der Ärger losgeht. Das kann nämlich auch eine Erwärmung sein (Gleichrichter noch aus Selen?) oder ein saurer Siebelko.
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