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Musik aus den Übertragern!+A -A |
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Autor |
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GoFlo
Stammgast |
#1 erstellt: 01. Dez 2006, 19:01 | |||
Nabend zusammen, ich hab mir einen 6C33 Amp selbstgezimmert. Die Trafos stammen von Welter, genauso wie die Schaltung. Hab das ganze jetzt fast fertig und dann mal angefangen mit Röhren einbrennen. Also 8 Ohm 100W Widerstand an die Übertrager, Musik dran und Feuer. Soweit so gut, nur was mich verwundert.....ich höre meine Musik.....auch ohne Lautsprecher. Und zwar aus den Übertragern. Und zwar recht laut, also wie wenn man so Ohrhörer vom MP3Player auf Tisch legt und laut spielen lässt. Ich hab ja schon 2 Amps gebaut, aber das hatte ich jetzt noch nie. Kann mir jemand von euch verklickern wie das geht? Die Wicklungen sollten doch normalerweise so fest gewickelt sein, dass da nix schwingen kann oder denke ich da in eine falsche Richtung? Gruss Flo |
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Justfun
Inventar |
#2 erstellt: 01. Dez 2006, 22:44 | |||
Hallo Flo,
Das hatte ich bei meinem 6C33C auch, allerdings ist es aufgetreten als ich den Amp mit Rechteck maltretiert habe. War also keine Musik sondern mehr ein Pfeifen, habe dann aber sehr schnell gemerkt, dass der Amp gnadenlos übersteuert war. Evtl. gibst Du deinem Amp auch etwas zuviel Signal, häng mal ein Oszi dran und schau ob er im Clipping ist. Mit Sinus am Eingang hört man bei meinem Amp bis zum Clipping nichts. Ansonsten Glückwunsch zu dem Verstärker, es gibt nichts was der 6C33C das Wasser reichen könnte. Hab bei meinem noch ein wenig mit den C's gespielt, so ca. 10uF Folie direkt am Aü, bringt richtig saubere, straffe Bässe. Gruß Manfred |
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GoFlo
Stammgast |
#3 erstellt: 02. Dez 2006, 01:33 | |||
Hi Manfred, ja, also klanglich kann ich überhaupt nicht meckern bis jetzt. Nu rbin ich dieses 10 Minuten minimum aufwärmen der Röhren noch nicht gewohnt. Alles was ich bis jetzt verbaut hatte waren EL34, 6L6 und 6V6. Einschalten, ne minute warten, gut ist. Aber diese dicken, wie sie in einem anderen Forum genannt wurden, Warzenschweine brauchen da schon etwas länger. Was ich auch gleich gelernt hatte war, Gegenkopplung nie im Betrieb zu oder abschalten. Da wird man wach dabei.... und ich hatte schwarze Schmauchspuren an der Lötstelle Ub+ auf Übertrager. Zum Glück scheint er mir dies nicht übelgenommen zu haben. Den einzigen "Fehler" den ich noch suchen muss ist eine um 60V zu niedrige Spannung beim ersten 6SN7 System. Ich habs schon 20x durchgekuckt, aber ich find einfach keinen Fehler. Gruss Flo |
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pragmatiker
Administrator |
#4 erstellt: 02. Dez 2006, 10:02 | |||
Servus Flo, Ein ordentlich gebauter Übertrager sollte, solange der Kern nicht in die Sättigung gefahren wird (und der ohmsche Lastwiderstand wirklich reell ohmisch mit seinem für den Übertrager passenden Nennwert und nicht komplex ist), akustisch "still" sein - auch bei Vollaussteuerung. Was jedoch durchaus sein kann, ist, daß Du die Musik aus Deinem Lastwiderstand hörst - und zwar dann, wenn es sich um einen offen gewickelten Drahtwiderstand größerer Bauform (z.B. sowas wie die alten Schiebewiderstände aus dem Physikunterricht) handelt. Diesen Effekt nennt man Magnetorestriktion.
Hat's da einen Überschlag gegeben? Eigentlich sollten auf der Versorgungsseite des AÜ die Spannungsverhältnisse recht stabil sein - anders als auf der Anodenseite, wo je nach Betriebsbedingungen schon mal ein mehrfaches der Versorgungsspannung anstehen kann.... Grüße Herbert [Beitrag von pragmatiker am 02. Dez 2006, 10:04 bearbeitet] |
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GoFlo
Stammgast |
#5 erstellt: 02. Dez 2006, 13:46 | |||
Servus Herbert, ja, es gab einen Überschlag zwischen der Ub+ Leitung und der Gehäuseplatte oben, da der Ausschnitt recht passend ist und die Lötöse ca 5mm Platz zur Platte hat. In der Übersteuerung sollte der Amp eigentlich nicht gewesen sein, Lautstärkeregler war gerademal knapp über halb, das hat vorher mit den Boxen auch nicht nach übersteuertem Verstärker geklungen. Die Widerstände sind "normale" 100W Drahtwiderstände (so vergossene, mit Kühlrippen gespickte Teile). Und die Musik kam eindeutig aus den Übertragern. Hab an ziemlich alles mal das Ohr rangehalten (übern Schraubenzieher zur Sicherheit) und es kam tatsächlich aus den Übertragern. So....jetzt mach ich mich wieder auf die Suche nach den verlorenen 60V *g* Gruss Flo |
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Basteltante
Inventar |
#6 erstellt: 05. Dez 2006, 06:47 | |||
wenn sie nicht getaucht und locker geschraubt und geschichtet sind durchaus denkbar. Ein Tauchbad in speziellem Lack würde bestimmt für Abhilfe sorgen. |
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RoA
Inventar |
#7 erstellt: 05. Dez 2006, 11:33 | |||
So ist es, und die Übertrager von Welter sind ordentlich und vakuumgetränkt, d.h. am Übertrager selbst dürfte man rein gar nichts hören. Ich würde mal bei Welter das Problem schildern und deren Meinung dazu hören. |
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GoFlo
Stammgast |
#8 erstellt: 05. Dez 2006, 12:25 | |||
Bei denen muss ich mich eh noch melden. Wenn ich die Kiste ca 2 Std laufen hab, dann hab ich eine gemessene Trafotemperatur (Netztrafo) von ca 53 Grad. Kanns ja eigentlich auch ned sein. Alles was ich bisher verbaut hab ist mit Glück handwarm geworden, aber keine 53 Grad. Gruss Flo [Beitrag von GoFlo am 05. Dez 2006, 12:25 bearbeitet] |
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RoA
Inventar |
#9 erstellt: 05. Dez 2006, 13:35 | |||
Doch, kann sein, wenn der Trafo "groß" genug ist, weil der Wirkungsgrad bestenfalls so um 80% ist, d.h. die restlichen ca. 20% werden als Abwärme verbraten. So 50-70 Grad sind eigentlich noch normal, aber man darf sich nicht die Finger daran verbrennen können, dann ist er nämlich überlastet, und das kann dann irgendwann mal zu Bruch führen. Bei Welter kann man davon ausgehen, dass die Trafos anständig dimensioniert sind und nicht zu heiß werden. |
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RoA
Inventar |
#10 erstellt: 12. Dez 2006, 18:03 | |||
Wie hat Welter sich denn zu den Ausgangsübertragern geäüßert? |
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GoFlo
Stammgast |
#11 erstellt: 12. Dez 2006, 23:24 | |||
Noch garnicht, da ich noch keine Zeit hatte nachzufragen. Da muss ich aber auch gleich noch mehr fragen.... Der Netztrafo wird richtig heiss (Man zieht die Finger also freiwillig recht schnell zurück), also mal mit einem Kollegen telefoniert der früher eine Trafowicklerei hatte. Laut ihm ist ein M102b Kern mit 120W Dauer und 150W kurzzeitiger Spitzenlast deklariert. Wenn ich meinen messe, dann leistet der im Normalbetrieb 161W. Wenn ich alle Wicklungsdaten nehme, die Wattzahlen errechne und die zusammenzähle, dann müsste der Trafo bei Vollauslastung gar 216W bringen. Gruss Flo |
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RoA
Inventar |
#12 erstellt: 13. Dez 2006, 09:26 | |||
Moin, also ein Trafo kann durchaus so heiss werden, dass man instinktiv die Finger zurückzieht. Das sind dann so um 50-70 Grad. Wenn man sich die Finger verbrennt ist der Trafo zu heiss. Ein Trafo mit einem M102b kann durchaus auch mit einer Dauerbelastung von 320 VA gewickelt werden, s. z.B. bei experience oder Welter, d.h. mit Deinen 216 Watt wärst Du im grünen Bereich. Gruß, Rolf |
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GoFlo
Stammgast |
#13 erstellt: 13. Dez 2006, 10:47 | |||
Hmmm...hast du da ne Quelle wo die Belastungen für die Kerne stehen? Würde mich mal interessieren. Nicht, dass ich dir nicht glauben würde, aber ich würde gerne wissen wo sich mein Kollege da vertan hat. Oder hat sich das in den letzten 20 Jahren geändert? Gruss Flo |
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RoA
Inventar |
#14 erstellt: 13. Dez 2006, 11:06 | |||
Guckst Du z.B. hier, passend für die 6C33. |
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hf500
Moderator |
#15 erstellt: 13. Dez 2006, 19:43 | |||
@pragmatiker Moin, Magnetostriktion ist tatsaechlich die Laengen- (Groessen-) Aenderung eines Ferromagnetischen Materials im magnetischen Feld. Ausgangsuebertrager koennen tatsaechlich "mitsingen", wenn sie ausgesteuert werden. Auch das uebliche Trafobrummen ist darauf zurueckzufuehren. Trafotemperatur: Im technischen Bereich wird fuer die normale Raumtemperatur 25°C angesetzt. Wenn sich der Netztrafo auf 53°C erwaermt, dann ist das eine Erwaermung um 22K. Diese Temperaturerhoeheung ist fuer einen gut gebauten Trafo vollkommen normal und eher ein Zeichen von halber Auslastung. Man muesste nachsehen, aber 60K Erwaermung sollten die Trafos verkraften koennen, ohne ueberlastet zu sein. 73 Peter [Beitrag von hf500 am 13. Dez 2006, 19:53 bearbeitet] |
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pragmatiker
Administrator |
#16 erstellt: 13. Dez 2006, 21:03 | |||
Servus Peter,
Das ist mir nicht unbekannt....
Wichtig ist hier das Wörtchen "können". Jedoch: Ist ein Ausgangsübertrager ordentlich gebaut und vakuumgetränkt, dann sollte er nicht mitsingen - und die allermeisten tun das auch nicht. Auch ordentlich gemachte und innerhalb ihrer Auslegungsdaten betriebene Netztrafos brummen nicht vernehmlich - Ringkerntrafos sind hier ein schönes Beispiel.
D'accors. Wir haben in der Firma praktisch täglich mit dem Thema "Verlustwärme von Elektronik" zu tun, und daraus resultiert folgende Erfahrung: An metallische Oberflächen ab einer Temperatur von ca. +50[°C] langt man nicht mehr gern und schon gar nicht lang hin, ab einer Temperatur von ca. +60[°C] setzt ein temperaturbedingter, massiver "Wegziehreflex" der Finger ein. Grüße Herbert [Beitrag von pragmatiker am 13. Dez 2006, 21:06 bearbeitet] |
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hf500
Moderator |
#17 erstellt: 13. Dez 2006, 21:34 | |||
Moin, Ringkerntrafos hoerst du vernehmlich brummen, wenn sie ein klein wenig Gleichstromvormagnetisierung aushalten muessen. ;-) Ich habe kein Problem mit mitsingenden Ausgangsuebetragern, in der Regel hoert man es nur, wenn der Verstaerker auf Widerstaende arbeitet und Vollaussteuerung vorliegt. Sogar uebertragerlose Transistorverstaerker singen, wenn man sie auf Widerstaende arbeiten laesst und hoch aussteuert. Zu warmen Metallkoerpern habe ich noch eine andere Faustregel. Einen warmen metallischen Koerper kann man nicht mehr "komfortabel" anfassen, wenn seine Temperatur ueber 40-42°C liegt. Die passt nach meiner Beobachtung ziemlich genau. Sie funktioniert nicht bei schlechten Waermeleitern, weil hier die beruehrte Oberflaeche durch die Beruehrung abgekuehlt wird. 73 Peter |
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RoA
Inventar |
#18 erstellt: 05. Mrz 2007, 23:21 | |||
Was ist denn jetzt aus der Angelegenheit geworden? |
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GoFlo
Stammgast |
#19 erstellt: 06. Mrz 2007, 11:33 | |||
Nun....da ich den Amp ja normalerweise nicht an Widerständen, sondern an den Jerichos betreibe und dort die Trafogeräusche nicht auftreten hab ich bis jetzt mal nichts unternommen. Der Amp hat jetzt schon so einiges an Betriebsstunden gemacht und bis jetzt isser mal noch nicht abgeraucht *g*. Gruss Flo |
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