Mini-Röhren-Kopfhöhrerverstärker

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Christoph27
Schaut ab und zu mal vorbei

#1 erstellt: 10. Dez 2006, 19:06

Hallo!

Ich habe heute im Internet einen Schaltplan für einen kleinen Röhren-Kopfhöhrerverstärker gefunden.

Dada:

http://elhv.de/Roehren/KOPFHOERER_ECC84.htm

Es ist mir ein bischen komisch vorgekommen, dass der mit 12 Volt funktioniert, und dass der keine Übertrager braucht (ich habe ehrlichgesagt nicht geglaubt dass das geht). Ich wollte mich aber trotzdem überzeugen, und hab es versucht.

Ich habe ihn aber mit der ECC85 gebaut, weil ich keine ECC84 habe. Jetzt habe ich aber das Problem, dass er, anstatt die musik lauter zu machen, sie leiser macht. Kann das daran liegen, dass er nur mit 12V betrieben wird?

EDIT: Ich habe es auch mit der ECC82 und ECC83 versucht, die haben aber bei den Bässen verzerrt, und waren noch leiser.

MfG
Christoph

[Beitrag von Christoph27 am 10. Dez 2006, 19:08 bearbeitet]

E130L
Inventar

#2 erstellt: 11. Dez 2006, 08:03

Hallo Christoph,

erstmal willkommen im Forum!

Der KH-Verstärker kann mit 12V funktionieren, weil die Röhren mit positiver Gittervorspannung(-Strom) betrieben wird.
Ich vermute das dein Kopfhörer zu niederohmig (4-8 Ohm) ist und der Verstärker hochohmige KH braucht.

MfG Volker

richi44
Hat sich gelöscht

#3 erstellt: 13. Dez 2006, 13:31

Mit dieser Schaltung mit der positiven Gitterspannung zerstört man über kurz oder lang die Röhre, weil sie nicht für eine positive Gittervospannung gebaut ist (das gibt es nämlich bei richtigen Schaltungen nicht in dieser Form).
Zweitens sind die Röhren für eine höhere Betriebsspannung konstruiert, eine derartige Schaltung ist also "widernatürlich".
Drittens bewirkt die positive Gittervorspannung einen Gleichrichtereffekt des Gitters, sodass das Eingangssignal zwangsläufig verzerrt wird, je nach Quellgerät und letztlich fliesst der Ruhestrom der Röhre durch den Kopfhörer, was diesem je nach Konstruktion nicht unbedingt bekommt und ebenfalls zu Verzerrungen führt.
Diese Schaltung gehört eigentlich verboten und der "Erfinder" sollte ebenso grausam gequählt werden, wie er es den armen Röhren zumutet.

Wenn Du also etwas bauen möchtest, so gibt es hier im DIY einige Schaltungen, die funktionieren und Spass machen. Wenn es mit 12V sein muss, so lass die Röhren aussen vor und bau mit Transistoren oder IC. Und wenn es denn Röhren sein sollen, dann bitte richtig.

dr.morton
Stammgast

#4 erstellt: 13. Dez 2006, 19:52

Leider gibt es immer wieder Leute, die jeden "Erguß" sofort zeigen müssen:"Mammi, guck mal.."
Es gibt bei den Schappinesen so viel schöne Geräte für kleines Geld, da muß sotwas nicht sein.

hf500
Moderator

#5 erstellt: 13. Dez 2006, 20:08

Moin,
fuer jeden Lastwiderstand, der unterhalb einiger 10 Kiloohm liegt, ist die Schaltung nicht geeignet.

Positive Gittervorspannung etc. hatten wir schon.

Der Verstaerker muss einen kleinen Lastwiderstand treiben und dafuer ist nur der Katodenfolger geeignet,
der einen genuegend geringen Ausgangswiderstand hat.
Da er eine Spannungsverstaerkung von 0,95 hat, muss man u.U. einen Spannungsverstaerker vorschalten.

Es koennte erfolgreich sein, Spannungsverstaerker und Katodenfolger mit der ECC86 zu bauen.
Das ist eine Niedervoltroehre, die fuer Anodenspannungen von 12V gebaut wurde.
(Sie war fuer Autoradios gedacht (UKW-Stufe) und sollte ohne Anodenspannungswandler auskommen. Der gleichzeitige Durchbruch der
Transistortechnik verhinderte eine groessere Verbreitung. Der Roehrenempfaenger haette fuer die Heizung schon mehr Strom als ein
Transistorempfaenger gebraucht.)

Und dann braucht man immer noch hochohmige Kopfhoerer. Ich empfehle dafuer Sennheiser HD414 oder HD424 von vor 1980,
weil die empfindliche 2000 Ohm Systeme haben.

Mit den 32 Ohm Dingern fuer MP3 Zeugs wird das nichts, 600 Ohm ist die unterste Grenze, wenn man die Ausgangsstufe eines
KH-Verstaerkers nicht mit einer Leistungsroehre baut.

73
Peter