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PP- Schaltungskonzept nach Melvin Leibowitz+A -A |
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Autor |
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Tucca
Hat sich gelöscht |
#1 erstellt: 04. Mrz 2010, 15:49 | ||
Hallo und Tach zusammen, Beim Stöbern im Netz bin ich über oben genanntes Schaltungskonzept gestolpert. Ganz unten auf der Seite gibt es einen Link für ein überarbeitetes Konzept, bei dem der Kathodenstrom über einen LM317 festgelegt wird. Außerdem werden anderweitig diverse Endröhrenvarianten nach diesem Konzept vorgestellt. Hat jemand unter Euch Erfahrung mit dieser Schaltungsvariante? Lohnt sich der Einsatz des LM317 oder kann man die Gittervorspannung genausogut auch klassisch erzeugen? Da ich noch ein Chassis mit drei Novalsockeln vorbereitet bei mir rumliegen habe, erwäge ich eine Bestückung mit den russischen Röhren 6N6P als Endröhren und der 6N2P als SE- Treiber. Als AÜs wollte ich ebenfalls bei mir vorhandene EL84 PP-ler einsetzen. Grüße, Michael [Beitrag von Tucca am 04. Mrz 2010, 17:23 bearbeitet] |
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DB
Inventar |
#2 erstellt: 04. Mrz 2010, 16:43 | ||
Hallo, das ist ein Verstärker mit Phasenumkehrung in der Endstufe. Das wurde in Deutschland auch gebaut, um Mittelsuper auf Großsuper mit Gegentaktendstufe zu prügeln, eine eher suboptimale Idee. Zudem liegt die Betriebsart fest: A. MfG DB [Beitrag von DB am 04. Mrz 2010, 16:47 bearbeitet] |
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Tucca
Hat sich gelöscht |
#3 erstellt: 04. Mrz 2010, 17:14 | ||
Hallo und Tach zusammen, hi DB! Danke für die schnelle Antwort. Wie schlecht ist die "suboptimale" Lösung letztendlich einzustufen? Ich bin unter anderem auch auf einen Beitrag hier im Forum gestoßen, siehe hier. Das ehemalige Forenmitglied richi44 schlägt hier ab Beitrag Nr. 6 eine sehr ähnliche Variante vor, ohne sich allerdings negativ darüber zu äußern. Ist dieses Teil weniger suboptimal? Außerdem eine andere Frage: richi sagte zu seinem Entwurf:
Was meinte er mit CDP? Habe zu dem Thema nichts gefunden. Grüße, Michael [Beitrag von Tucca am 04. Mrz 2010, 17:18 bearbeitet] |
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DB
Inventar |
#4 erstellt: 04. Mrz 2010, 17:46 | ||
Hallo Tucca, mit CDP meinte richi44 bestimmt CD-Player. Die bringen eine Menge Pegel. Die Phasenumkehrung in der Endstufe ist so ziemlich die unökonomischste Sache, die man sich vorstellen kann. 6W aus zwei EL84 ist nun absolut nicht der Renner. Wie gesagt, sowas wurde gemacht, um Großsuper an den Haaren herbeizuziehen und draufschreiben zu können "Gegentaktverstärker". Es gibt lohnendere Schaltungen mit separater Phasenumkehrstufe. MfG DB |
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Tucca
Hat sich gelöscht |
#5 erstellt: 13. Mrz 2010, 12:02 | ||
Hallo und Tach zusammen, hi DB! Es mag ja richtig sein, daß ein solches Konzept nicht das ökonomischste ist. Wenn ich solchen Gesichtspunkten gerecht werden wollte, würde ich am besten gar nicht über den Bau eines Röhrenverstärkers nachdenken. Zu der Leistungsangabe eine Anmerkung: Im Leibowitz- Aufsatz heißt es:
Es geht also noch ein wenig mehr als die angegebenen 6 Watt, allerdings nur mit erhöhten Verzerrungen. Mir ging es nie um den Nachbau des Leibowitz. Ich habe darüber nachgedacht, dieses Konzept mit leichten Modifikationen (LM317 als Konstantstromquelle) auf eine kleine Triodenschaltung mit drei Doppeltrioden zu übertragen. Ein minimalistisches Verstärkerkonzept mit geringem Bauteileeinsatz war mein Ziel. Nach meinem derzeitigen Informationsstand macht der Einsatz des LM317 aber nur in Verbindung mit Pentoden Sinn, für Trioden müsste ein anderer Regler mit wesentlich aufwändigerer Beschaltung her. Meine Hoffnung war, hier ein paar weiterführende Anregungen zu bekommen, deshalb Eingangs meine Frage, ob hier jemand Erfahrung mit so etwas hat. Letztendlich bin ich zu dem Schluss gekommen, daß eine klassische Beschaltung für die Phasenumkehr in Kombination mit einer PP- Triodenendstufe mehr Sinn macht und der Einsatz einer zusätzlichen, zweiten Doppeltriode als Treiber bzw. Phasenumkehr wohl der bessere Weg ist. Grüße, Michael |
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pragmatiker
Administrator |
#6 erstellt: 13. Mrz 2010, 17:35 | ||
Servus Michael,
Vor allen Dingen muß die Stromquelle mindestens über den gesamten Audiofrequenzbereich ihren hohen differentiellen Innenwiderstand ohne allzu großen Abfall behalten - d.h. sie muß in dieser Schaltungsart schnell sein. Nur damit kann sie auch bei schnellen Belastungsänderungen einen unter allen Umständen konstanten Strom liefern - und nur dann funktioniert die Stromaufteilung zwischen den beiden Endröhren bei dieser Schaltung zufriedenstellend. Ob ein als Konstantstromquelle beschalteter LM317 das hinbringt? Ich weiß es, ehrlich gesagt, ad hoc nicht, weil für mich dieser Regler immer in Netzteilen vorkommt, wo er 100[Hz] Netzbrumm ausregeln muß. Möglicherweise kommt man hier um den Entwurf eines "echten" Wilson-Stromspiegels oder etwas ähnlichem in der Art nicht herum. Der LM317 ist nun mal als Spannungsregler entworfen worden und wird erst durch schaltungstechnische "Tricks" zum Stromregler gemacht. Und wenn eine Stromquelle in dieser Schaltungsart nicht sauber funktioniert, dann geht sie voll in das klangliche Ergebnis ein - dann ist es nichts mehr mit "nur Röhren im Signalweg bestimmen den Klang".
Diese Aussage würde in die Richtung meiner oben aufgeführten Bedenken bezüglich ausreichender Geschwindigkeit gehen. Bei einer idealen Stromquelle sollte es im gesamten Nutzfrequenzbereich völlig wurscht sein, ob da Trioden oder Pentoden dranhängen, da sie ja theoretisch einen unendlich hohen Innenwiderstand hat und deswegen auf den Innenwiderstand ihrer Last überhaupt nicht mit einer Stromänderung reagiert. Grüße Herbert [Beitrag von pragmatiker am 13. Mrz 2010, 17:40 bearbeitet] |
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Tucca
Hat sich gelöscht |
#7 erstellt: 13. Mrz 2010, 18:52 | ||
Hallo Herbert, wie schon weiter oben angemerkt,hier die Schaltung mit Integration des LM317. Hier werden auch diverse Varianten mit anderen Endröhren vorgestellt. Das ganze scheint wohl recht stimmige Ergebnisse zu liefern, wenn man dem Autor Glauben schenken kann. Aber vielleicht handelt es sich auch nur um geschickt gemachte Werbung, da die Schaltungen auch als Bausatz erworben werden können. Die Probleme, die der LM317 im Betrieb mit Trioden macht, werden hier dargestellt. Wenn ich das richtig verstanden habe, sind die Schwankungen der Kathodenspannung das Problem. Bei Pentoden sind es nur ca. 20% um den Arbeitspunkt zur Vollaussteuerung, bei einer Triode hingegen 100%. Das würde bedeuten, daß man beim Einsatz des LM317 die Triodenendstufe nicht voll aussteuern könnte bzw. sehr hohe Verzerrungen in Kauf nehmen muss. Grüße, Michael |
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pragmatiker
Administrator |
#8 erstellt: 13. Mrz 2010, 21:22 | ||
Servus Michael, der Verfasser in: http://www.siteswith...amp/Compact_amp.html erwähnt es bereits, daß der (endliche) Innenwiderstand der von ihm verwendeten Konstantstromquellen in seine Ergebnisse mit eingeht. Er rät von Cascode-Schaltungen ab, weil da der Spannungsabfall an der Stromquelle schon größer als 7[V] wäre. Und der wesentlich größere Kathodenspannungshub bei Trioden im Vergleich zu Pentoden macht ihm auch Probleme. Nun, es ist zunächst einmal Kennzeichen einer Stromquelle, daß sie (theoretisch) mit jedem beliebigen Ausgangsspannungshub ("voltage compliance") an ihrem Ausgang fertigwerden und trotzdem den vorgesehenen Strom konstanthalten muß. Daß dem in der Praxis sehr irdische Grenzen entgegenstehen, steht auf einem anderen Blatt. Die Konstantstromquellen des Autors sind aufgrund der umfangreichen Schutzbeschaltung (die sich sicher auch negativ auf das Stromquellenverhalten an sich auswirkt) auch nur noch auf den zweiten Blick halbwegs als solche zu erkennen. Wenn ich sowas aufziehen würde, dann würde ich mich - wenn ich keine zusätzliche negative Betriebsspannung zur Verfügung habe - bei der Konstantstromquelle von MOSFETS verabschieden (wir entwickeln ja schließlich keine ICs) und zu Bipolartransistoren greifen (dann bleibt bei vernünftiger Schaltungstechnik auch weniger Spannung über den Stromquellentransistoren stehen). Videoendtranssistoren vom Schlage eines BF471 oder MJE340 fallen mir da spontan ein. Die Dinger vertragen zwischen Kollektor und Emitter 300[V] und können mehr als 100[mA] Kollektorstrom (MJE340; der BF471 verträgt deutlich weniger) - an denen bleibt bei einer Stromquelle deutlich weniger Spannung stehen als an MOSFETs. Und Videoendtransistoren sind für Leid, das ihnen angetan wird, entwickelt worden: Schließlich hängen sie direkt an Bildröhrenelektroden und sollten nicht jeden Überschlag in der Bildröhre gleich mit ihrem Ableben quittieren. Und dann würde ich auf einen klassischen erweiteren Wilson Stromspiegel nach folgendem Muster zurückgreifen (der Wilson Stromspiegel weist gegenüber dem Kaskode-Stromspiegel einen höheren Ausgangswiderstand auf, was hier sehr erwünscht ist): Zur Schaltungsbeschreibung dessen, was da oben zu sehen ist (dies ist ein Beispiel für eine A-Gegentakt-Endstufe nach Melvin Leibowitz mit 2 * EL84 mit einem Kathodenstrom von 36[mA] je Endröhre):
Die prinzipielle Stromspiegelschaltung mit den MJE340 ist seit Jahren erprobt - die wird in der Firma, in der ich arbeite, für die Treiberstufen diskret aufgebauter Leistungsoperationsverstärker mit MOSFET-Endstufen eingesetzt, die mit +/-300[V] Versorgungsspannung betrieben werden und eine Dauerausgangsleistung von mehreren hundert Watt bei mehreren zehn Kilohertz Leistungsbandbreite erbringen, um den +/- 15[V] Analogpegel der Vorstufen auf den ca. +/-300[V] Pegel der Endstufenansteuerung "hochzuhieven" - da gab's all die Jahre noch keine Probleme damit. Dieser Stromspiegel weist inklusive Überspannungsschutz für T4 und Brummsiebung / Sanftanlauf 11 Bauteile (gegenüber 17 Bauteilen der verlinkten Stromquelle) auf, hat thermisch ein besseres Verhalten als die verlinkte Stromquelle, hat einen geringeren Spannungsabfall als die verlinkte Stromquelle und damit eine bessere "Voltage Compliance" als die verlinkte Stromquelle. Nachteile dieses Stromspiegels: Braucht zusätzlich eine +15[V] Versorgung (die ist aber häufig sowieso schon für irgendwelche Steuerungsdinge in Verstärkern vorhanden oder vorgesehen) und erzeugt zusätzlich ca. 1.1[W] Verlustleistung (im wesentlichen an zwei Widerständen) durch den Einprägestrom. Grüße Herbert [Beitrag von pragmatiker am 14. Mrz 2010, 10:00 bearbeitet] |
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Tucca
Hat sich gelöscht |
#9 erstellt: 14. Mrz 2010, 10:40 | ||
Morgen Herbert, Der Beitrag wandert direkt in meine Projektmappe. Super! Grüße, Michael |
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