Empfehlung / Tips zum Selbstbauprojekt gesucht

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Thunderhaake
Neuling
#1 erstellt: 27. Mai 2010, 13:50
Tja, was soll ich sagen, wie man vllt. an der Anzahl meiner Beiträge sehen kann, bin ich neu hier. Deshalb hoffe ich mal, dass über die ein oder andere dilettantisch Äußerung meinerseits hinweg gesehen werden kann.

Mit dem Thema HiFi, speziell Car Hifi setze ich mich schon länger auseinander und möchte dieses Wissen nun auch quasi um den Bereich Home-Hifi erweitern. (Bzw dieses irgendwann auch mal verbinden, aber dazu später mehr...)

Da ich ein kleines Bastelkind bin, kam und kommt für mich der Kauf eines fertigen Röhrenvor- oder Endverstärkers nie wirklich in Frage. Stattdessen möchte ich mir selbst einen bauen. (Jaja, selbst ist der Mann ) Dabei wollte ich lediglich auf vorgefertigte Platinen und Schaltpläne aus dem Internet zurückgreifen, welche ja mittlerweile zu Hauf exsistieren.
Damit kommen wir auch schon zu meinem ersten anliegen.
Welche Schaltungen/Platinen sind empfehlenswert? (Klang, Kosten, Aufwandsfaktor)
Mir sind in den letzten Tagen vermehrt die Nachbauten Schaltungen berühmter und bewehrter Verstärker unter die Augen gekommen. Das interessanteste Beispiel dafür sind die diversen Platinen, die dem Jadis JP200 Vorverstärker verdammt ähnlich sind. Aber taugen diese auch etwas?

Beispiele:
Modief. Jadis JP200 Erste Platine
Modief. Jadis JP200 Zweite Platine
Modief. Jadis JP200 Dritte Platine

All diese Platinen haben anscheind den orginalen Jadis JP200 als Vorbild. Sind diese Platinen brauchbar? Und welche von den drei genannten wäre quasi die "Beste"?

Hättet ihr noch andere ähnliche Beispiele, für einen Röhrenvorverstärker mit strikt getrenntem Kanalaufbau und "externer" Stromversorgung? Strikt getrennt deshalb, da ich diesen VV später EVENTUELL mal im Auto testen möchte, als VV zwischen Radio und einem "normalen" Verstäker (Strikte Trennung genauer wegen aktiven Betrieb im Auto, LZK usw). Und extrernes Netzteil deshalb, da ich für den Heimbetrieb und den Autobetrieb natürlich zwei komplett unterschiedliche Netzteile brauche. Welche VV könntet Ihr mir da noch empfehlen?


So, ich hoffe, das dieser Text sich jetzt nicht all zu schlimm anhört und Ihr mir etwas bei meiner Entscheidungsfindung über den richtigen Grundbaustein (speziell der richtigen Platinenfindung) helfen könnt und auch später, wenn es an den Zusammenbau geht!

Ein ziemlich verworrender Alex
Al-Bert
Stammgast
#2 erstellt: 27. Mai 2010, 18:47
Moin

So richtig Plan hab ich zwar nicht.
Aber, Röhren im Auto?

Hoffentlich wohnst Du nicht in einer
Straße mit Kopfsteinpflaster.

Lowther
Stammgast
#3 erstellt: 27. Mai 2010, 18:50
Moin,

nichts für ungut, aber Röhrentechnik fürs Auto halte ich für eine weniger gute Idee: Röhrengeräte sind gegenüber Vibrationen und den großen Temperaturschwankungen im Auto recht empfindlich.

Aber jeder Versuch macht klug...

Mit vorgefertigten Platinen zu bauen ist sicher verlockend (ist wie malen nach Zahlen). Bei den Anpreisungen der fernöstlichen Anbieter wäre ich lieber vorsichtig, wenn die sich beim angeblich verwendeten Schaltungskonzept auf berühmte Namen wie Jadis, McIntosh oder Luxman usw. berufen.
Nur wenige Kenner sind in der Lage zu beurteilen, ob es stimmt. Aber das schmücken mit fremden Federn bzw. irgendwelchen legendären Produktnamen hilft verkaufen.
In diesem Zusammenhang sprechen diese Anbieter zur Absicherung auch gern von "adopted" auf deutsch irgendwie frei interpretiert (auf chinesische Art) oder wie die Bayern sagen: passt scho

Selbst wenn es nicht stört das die angebliche berühmte Schaltungsvorlage meist in freier Verdrahtung realisiert wurde, ist zu bedenken das die Platine nur eine Basis und kein Garant für ein gutes Ergebnis ist. Wesentlich ist die Verwendung hochwertiger (teurer) Bauteile vom hochwertigen Widerstand bis zu den Übertragern. Mit Teilen von Conrad oder ähnlich wird es nichts. Mit guten Bauteilen wird so ein Projekt leicht im 4-stelligen Eurobereich landen, ohne Garantie das es klingt, wenn die vorgegebene Schaltung vielleicht doch nicht so dolle ist.

Gruß
Matthias
Thunderhaake
Neuling
#4 erstellt: 27. Mai 2010, 19:07
Vorneweg: Der Betrieb im Auto ist nicht wirklich eine ernstgemeinte Einsatzart, aber VLLT mal eine Experimentieralternative.

Doch nun zum Hauptthema. Da ich schon vermehrt gelesen hab, dass solche Fernostschlatung hier nicht all zu großen Anklang finden, wäre nun meine Frage, welche Schaltung dann? Die orginal Schaltungen mit kompletten Bestückungslisten usw. sind ja meißt leider (aber zu Recht) ein wohl gehütetes Geheimnis. Wo also nun eine Schaltung hernehmen? Bzw eine Platine dafür bekommen? (Und ja, Malen nach Zahlen trifft es eigentlich ganz gut, da ich mir als Anfänger auch nicht mehr zutrauen will, aber dennoch etwas selbst bauen möchte )
Für mich kommt leider auch nicht wirklich eine Freiverdrahtung in Frage, da ich das ganze beständiger bauen will, aber hauptsächlich aus ästhetischen Gründen.
Doch wo nun eine ordentliche, ausgereifte und möglichst getestete Platine mit Bestückungsliste herbekommen?

Edit sagt: Vorstellen könnte ich mir auch eine "Freiverdrahtung" auf einer Lochrasterplatine...
Und das die Bauteile möglichst hochwertig sein sollten, ist mir durchaus bewusst und dort hatte ich auch nicht unbedingt vor zu sparen. Da ich allerdings nur ein Student bin, ist mir das "nach und nach aufbauen" und anschaffen der Teile lieber, da ich dies eher realisieren könnte, als mir mit einmal einen 500€ teuren fertig-Verstärker zu kaufen.


[Beitrag von Thunderhaake am 27. Mai 2010, 19:12 bearbeitet]
Thunderhaake
Neuling
#5 erstellt: 27. Mai 2010, 19:45
Wenn ich es mir recht überlege, muss der Vorverstärker nichtmal sonderlich kompliziert aufgebaut sein. Er soll nur einen, lapidar gesagt, RCA/Cinch Eingang (natürlich Stereo) in soweit verstärken, das am RCA/Cinch Ausgang ein typisch warmer und harmonischer Röhrensound entsteht. (Das war jetzt alles sehr laienhaft ausgedrückt, ich weiß!) Dabei geht es mir nur darum, einen möglichst klaren und detailreichen Klang zu bekommen. Sachen wie wählbare Eingänge, Lautstärkeregelung o.Ä. benötige ich eigentlich alles nicht.
Ingor
Inventar
#6 erstellt: 27. Mai 2010, 20:37
Röhrenschaltungen gibt es zu tausenden im Netz. Eine sehr gute Quelle ist z.B. Jogis Röhrenbude. Es gibt da wohl keine Geheimnisse mehr. Röhrentechnik ist schön, aber schon seit langer Zeit sind wohl genügend Schaltungen in allen Qualitäten hergestellt worden. Die Platine kannst du dir auch selber ätzen, oder in Auftrag geben, dann bist du völlig frei in der Wahl deiner Schaltung. Friverdrahtung sieht wirklich nicht so schön aus, führt aber schnell zum Ziel und hat tatsächlich Vorteile. Du erhälst eine thermisch und mechanisch stabile Schaltung. Ein Vorverstärker in Röhrentechnik ist vergleichsweise aufwändig und bei den modernen Signalpegeln nutzlos. Klanglich bieten sie auch nichts, mein Tipp Röhrenendstufen, die sind ästhetisch und haben wirklich einen eigenen Klang. Da lohnt sich der Aufwand. Zum Einstieg einfach eine ECC 83 und zwei El 84 fertig ist der Stereoröhrenverstärker mit Dampfradioklang.
faustan
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 27. Mai 2010, 21:19
Moien,

was die Geschichte mit dem Autoradio angeht werf ich mal einfach den Begriff Niederspannungsröhre in die Runde - damit wurden Autoradios gebaut. Eine "richtige" Anodenspannung von 300V~ aus 12V= zu gewinnen ist nich ganz so leicht denk ich.

Platine find ich persönlich nich so schön. Zum einen muss drauf geachtet werden, dass der Mindestabstand zwischen den Leiterbahnen eingehalten wird. Zum anderen wird die Platine mechanisch belastet wenn die Sockel direkt auf der Platine montiert sind. Lötleisten oder Turretboards sind eine Lösung, mit der man das ganze ordentlich und mechanisch stabil aufbauen kann.

schöne Grüße, daniel
selbstbauen
Inventar
#8 erstellt: 28. Mai 2010, 11:27
Verstärkerschaltungen auf Platinen aufzubauen, ist ein Muss aus der Großserienfertigung - haben aber in der Röhrentchnik mehr als nur Nachteile. Davon ist dringend abzuraten, da der Stromlauf wegen der engen Zweidimensionalität kreuzungsfrei ausgelegt werden muss. Eine zentrale Masseführung lässt sich nicht realisieren und viele Leitungen müssen parallel geführt werden, obwohl sie einander nicht in die Quere kommen sollten.

Die freie Verdrahtung verhindert insbesondere Brummeinstrahlung, wenn man nicht den Fehler macht, Leitungen mit deinem Verbinder zu fixieren, damit das schön professionell aussieht.

Als Anfänger sollte man ein großes Gehäuse wählen, damit man Platz genug für die Lötarbeit hat. Dann kann man Bauelemente (Widerstände, Kondensatoren) auch mit längeren Leitungen verlöten, ohne sie gleich zu verbrutzeln. Die Drahtenden immer schön mit der Pinzette anfassen, um die überschüssige Wärme abzuführen.
Thunderhaake
Neuling
#9 erstellt: 28. Mai 2010, 15:37
Ok, überzeugt!^^ Es wird eine Freiverdrahtung!
Und als Grundlage habe ich mir jetzt eine Schaltung auf der Basis zweier PCC88 Röhren rausgesucht, die der User/Mod "pragmatiker" mal vor ein paar Jahren hier veröffentlicht hat. (Sry, Link grad nicht zur Hand, such ich dann nochmal rasu!)
Das ganze hat mehrere Besonderheiten. Als Röhre dient nicht die typische ECC88-Röhre sondern eine PCC88 (je Kanal), quasi gleicher Aufbau, aber anderer Heizer. (Die PCC88 ist eher eine typische Fernsehröhre...)
UND das ganze wird auf der Basis der Bordspannung eines PkW aufgebaut. Sprich roundabout 12V. Die Schaltung hört sich für mich verdammt gut an und scheint allein wegen den oben genannten Besonderheiten ein Projekt/Aufbau wert zu sein! Dazu ist zu sagen, das die Schaltung nur ein theoretischer Entwurf ist und noch nicht getestet wurde. Sprich, ich denke mal, dass das sozusagen der erste wirklich exsistierende Prototyp wird. (Hoff ich jetzt mal! )

Und auch wenn eine Röhre im Auto wegen den Erschütterungen/Temperaturschwankungen EIGENTLICH nix zu suchen hat, denke ich trotzdem, das dies ein Versuch wert ist. Schließlich kann man die Röhren "federnd" lagern und auf die Temperaturen im Sommer achten/für die Entsprechende Temperatur sorgen (aktive Kühlug durch Lüfter o.Ä.)
Justfun
Inventar
#10 erstellt: 28. Mai 2010, 22:12
Hallo,

Verstärkerschaltungen auf Platinen aufzubauen, ist ein Muss aus der Großserienfertigung - haben aber in der Röhrentchnik mehr als nur Nachteile. Davon ist dringend abzuraten, da der Stromlauf wegen der engen Zweidimensionalität kreuzungsfrei ausgelegt werden muss. Eine zentrale Masseführung lässt sich nicht realisieren und viele Leitungen müssen parallel geführt werden, obwohl sie einander nicht in die Quere kommen sollten.

Naja, kommt wohl auch auf die Fähigkeiten des Entwicklers an.
Platine schlecht - Freiverdrahtung gut-- ist etwas zu pauschal.

Gruß
Manfred
stern71
Stammgast
#11 erstellt: 28. Mai 2010, 22:48
Hallo,

genau so was hab ich mir auch schon mal aufgebaut.
Die Platine wurde in HK gekauft und ist dem C22 McIntosh nachempfunden.

Die Platine empfand ich als sehr hochwertig.
Kein billiges Platinenmaterial und auch die Kupferbeschichtung schien sehr üppig aufgelegt zu sein.
Ich vermute 70mym.

Die Zuführung der Röhrenheizung wurde separat gehändelt.

Ich habe die Platine damals nicht bis zum Ende aufgebaut und vorab verkauft.
Vom Käufer kam jedoch ein sehr positives Feedback.

Gruß, Heiko



[Beitrag von stern71 am 29. Mai 2010, 00:36 bearbeitet]
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