Ra berechnen, wie?

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janakis
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 26. Feb 2011, 00:51
Hallo
Wie berechnet man Ra eines Röhrenverstärkers?

7591 SE
Anodenspannung 342Volt
Strom 38mA
U/I ergibt rechnerisch 9K, ich habe da meine Zweifel
Hilfe
sidolf
Inventar
#2 erstellt: 26. Feb 2011, 09:58

janakis schrieb:
Hallo
Wie berechnet man Ra eines Röhrenverstärkers?

7591 SE
Anodenspannung 342Volt
Strom 38mA
U/I ergibt rechnerisch 9K, ich habe da meine Zweifel
Hilfe



Hallo Janakis,

in den Datenblättern von Tungsol und Sylvania steht folgendes:

Ua: 300V
Ug2: 300V
Ia: 0,06 - 0,075A
Ra: 3000 Ohm
Output: 11Watt bei 13% Klirr

Laut der allgemein bekannten Formel Ra = Ua/Ia, ergäben sich bei 75mA und 300V ein Ra von 4000 Ohm und bei Deinen Werten tatsächlich 9000 Ohm.

Der Ia mit 38mA kommt mir sehr niedrig vor?!

Gruß
tubescreamer61
Inventar
#3 erstellt: 26. Feb 2011, 11:31
Hallo,
Ra ergibt sich aus Ua/Ia (wie Du ja bereits berechnet hast), aber wo hast Du die Werte für Ua und Ia her?
Ich entnehme sie immer dem Kennlinienfeld der jeweiligen Röhre (Arbeitspunkteinstellung).

MfG
Arvid


[Beitrag von tubescreamer61 am 26. Feb 2011, 11:33 bearbeitet]
janakis
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 26. Feb 2011, 11:43
@ sidolf

Der Ia mit 38mA kommt mir sehr niedrig vor?!


Mein Trafo liefert eine Sekundärspannung von 300 Volt.
Nach der Gleichrichtung sind es im leerlauf 428 Volt.
Habe keine Drossel im Netzteil, sondern eine klasische RC-Siebung und einen Gyrator.
Je kleiner der Kathodenwiderstand, desto mehr bricht die Spannung ein und der Strom nimmt zu.
Mit meinem Netzteil und einen Kathodenwiderstand von 370 Ohm komme ich auf einen Strom von 38mA bei einer Anodenspannung von 342 Volt.
342V x 0,038A = ca 13 Watt
Die 13 watt entsprechen ungefähr 70% von der max. Anodenverlustleistung der 7591.

laut JJ Datenblatt
Limiting values:
Ua= 550 V
Ug2= 440 V
Wa= 19 W

Ich meine irgendwo gelesen zu haben, man soll die Röhre nicht stärker als 70% der Anodenverlustleistung belasten.
Wenn ich den Kathodenwiderstand verkleinere steigt der Strom natürlich an und die Spannung sinkt weiter, aber ich überlaste die Röhren.
Eine Möglichkeit wäre noch die Netzteilspannung durch einen Widerstand abzusenken, aber auf eine zusätzliche Wärmequelle würde ich gerne verzichten.

Wenn Ra wirklich so hoch ist muss ich wohl meine 8ohm Lautsprecher an die 4ohm Wicklung anschließen.
Oder einen anderen trafo besorgen.
sidolf
Inventar
#5 erstellt: 26. Feb 2011, 12:30

janakis schrieb:
Ich meine irgendwo gelesen zu haben, man soll die Röhre nicht stärker als 70% der Anodenverlustleistung belasten.
Wenn ich den Kathodenwiderstand verkleinere steigt der Strom natürlich an und die Spannung sinkt weiter, aber ich überlaste die Röhren.
Eine Möglichkeit wäre noch die Netzteilspannung durch einen Widerstand abzusenken, aber auf eine zusätzliche Wärmequelle würde ich gerne verzichten.

Wenn Ra wirklich so hoch ist muss ich wohl meine 8ohm Lautsprecher an die 4ohm Wicklung anschließen.
Oder einen anderen trafo besorgen.


Hallo Janakis,

in den Datenblättern von Silvania steht auch für Class-A Betrieb eine Ug1 von -10V. Bei Deinem Rk von 370R sind es etwa -14V. Ich würde es mal mit einem RK von etwa 180 Ohm probieren, dann müsste auch die UB in die Gegend von 300V kommen.

Das mit den "70%" habe ich noch nicht gelesen. Als Beispiel hier mal die weit verbreitete EL84. Die wird seit Jahr und Tag mit einer Ua = 250V und einem Ia von 48mA betrieben. Das ergibt satte 12Watt, also die maximale Wa! Der AÜ hat meistens einen Ra von 5,2K, selten auch mal 7K.

Wenn Du 8 Ohm Lautsprecher- und auch einen 4 Ohm Ausgang am AÜ hast, dann kannst Du prima, wie Du auch schon sagtest, mal mit doppeltem Ra experimentieren. Wie es besser für Dich klingt, einfach dann so anschließen. Passieren kann nichts!

Welchen Ra hat Dein AÜ?

Gruß
tubescreamer61
Inventar
#6 erstellt: 26. Feb 2011, 15:58
@ Themenersteller,
Wenn ich das so richtig verstanden habe, konstruierst Du den Verstärker nach der Leistungsfähigkeit eines vorhandenen Netzteils.
Seltsam - ich mache es immer anders herum.

MfG
Arvid
janakis
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 26. Feb 2011, 23:05
Habe den Kathodenwiderstand auf 200ohm(hatte keinen 180ohm) verkleinert, und die Spannung am Netzteil ein wenig abgesenkt.
Danach hatte ich folgende Werte:
Anodenspannung 311 Volt, UG1 10,6 Volt, I 53mA.
Eine veränderung am Klang habe ich nicht bemerkt, nur kamen nach einer weile seltsame Knackgeräusche aus einem Kanal.
Jetzt scheint eine Röhre defekt zu sein. javascript:insert('%20:cut%20','')snief.
Muß jetzt erstmal wieder Röhren besorgen
GorgTech
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 27. Feb 2011, 09:27
Hallo,

die seltsamen Knackgeräusche könnten genausogut durch einen fehlerhaften Kondensator produziert werden. Eine schlechte Lötstelle des Koppelkondensators kann sich am Gitter der Endröhre ebenfalls durch Knacken bemerkbar machen.

Gruß,

Georg
DB
Inventar
#9 erstellt: 27. Feb 2011, 10:18

Ich meine irgendwo gelesen zu haben, man soll die Röhre nicht stärker als 70% der Anodenverlustleistung belasten.

Nein, das kann man so nicht sagen. Das kommt immer auf den Anwendungsfall an (Bei B-Verstärkern bleibt man im Ruhezustand ein Stück unter Qamax, die Arbeitsgerade hingegen überschreitet die Qamax-Hyperbel über einen weiten Bereich der Aussteuerung) und -auf die Röhre.
Für manche Röhren sind Absolute Grenzwerte(Absolute Maximum Ratings) und Mittelwerte (Design Center Ratings) für die Schaltungsauslegung getrennt aufgeführt. Hier sind für die Schaltungsentwicklung Letztere bzw. vom Hersteller empfohlene Arbeitspunkte heranzuziehen.


MfG
DB
sidolf
Inventar
#10 erstellt: 27. Feb 2011, 12:44

janakis schrieb:
Habe den Kathodenwiderstand auf 200ohm(hatte keinen 180ohm) verkleinert, und die Spannung am Netzteil ein wenig abgesenkt.
Danach hatte ich folgende Werte:
Anodenspannung 311 Volt, UG1 10,6 Volt, I 53mA.
Eine veränderung am Klang habe ich nicht bemerkt, nur kamen nach einer weile seltsame Knackgeräusche aus einem Kanal.
Jetzt scheint eine Röhre defekt zu sein. javascript:insert('%20:cut%20','')snief.
Muß jetzt erstmal wieder Röhren besorgen



Hallo Janakis,

2 Fragen:

1. welchen Ra hat Dein AÜ?
2. Wie hast Du den Ia gemessen, über Rk oder wie sonst?

Solltest Du den Strom über den Spannungsabfall am Rk gemessen haben, dann ist in den 53mA auch noch der Ig2 enthalten. Lt. Datenblatt und einer Ua von 300V sollten es ca. 68mA (Ia+Ig2) sein. Der korrekte Wert für RK wäre dann etwa 150 Ohm für Ua = Ug2 = 300V und Ug1 = -10V. Der Rg1 = 1M.

Eine gesunde 7591 veträgt locker diese 68mA über die Katode. Das Knacken wird wahrscheinlich eine andere Ursache haben.

Schönes Wochenende
janakis
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 27. Feb 2011, 18:30

sidolf schrieb:

Hallo Janakis,

2 Fragen:

1. welchen Ra hat Dein AÜ?
2. Wie hast Du den Ia gemessen, über Rk oder wie sonst?

Solltest Du den Strom über den Spannungsabfall am Rk gemessen haben, dann ist in den 53mA auch noch der Ig2 enthalten. Lt. Datenblatt und einer Ua von 300V sollten es ca. 68mA (Ia+Ig2) sein. Der korrekte Wert für RK wäre dann etwa 150 Ohm für Ua = Ug2 = 300V und Ug1 = -10V. Der Rg1 = 1M.

Eine gesunde 7591 veträgt locker diese 68mA über die Katode. Das Knacken wird wahrscheinlich eine andere Ursache haben.

Schönes Wochenende


zu 1: 4k und 5,2k
zu 2: über Rk

Das Geräusch kommt von der Röhre.
Vertausche ich die Röhren, wandert der Fehler mit.
Die Röhre spielt eine Weile, auf einmal steigt die Spannung an Rk langsam bis auf 20V, und dann kommt nichts mehr.

Ich habe die Röhre nie am Grenzbereich betrieben.
Ich habe nur Rk auf 200 Ohm verkleinert, bis dann das Geräusch kam.
Die einzige Veränderung die ich paralell mit Rk durchführte, war eine Trioden/UL Umschaltung.
Ich habe auch im laufendem Betrieb umgeschaltet.':.'
Kann der Schaden vom Umschalten kommen.
Zuvor lief der Verstärker einige Stunden mit den o.g. Werten.
Vielleicht ist die Röhre auch zufällig kaputt gegangen, wer weiß?
Muß mir wohl wieder ein Satz 7591 besorgen.
Vom Klang und von der erzielbaren Lautstärke war ich mehr als zufrieden.

schönen Sonntag noch
janakis
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 07. Mrz 2011, 20:23
Nachtrag:
Neuer Satz Röhren ist Heute angekommen.
Habe den Rat von sidolf befolgt, und den Kathodenwiderstand vom 150 Ohm gewählt.
Ua 309 Volt, Spannung an rk 9,5Volt, ergibt ca 63mA und ra von ca 4900 Ohm Anodenverlustleistung ca 19,5 Watt.
Die Übertrager sind für 60mA ausgelegt, also alles Grenzwertig.
Wenn ich die Spannung um ein paar Volt drücke wird es dann perfekt.

Habe von UL auf Triode geschaltet, gefällt mir besser.
Die erzielbare Lautstärke ist immer noch ziemlich hoch.
Bin sehr angetan.

Danke an alle für die Beiträge. Die Beiträge haben mir sehr geholfen etwas besser die Technik zu verstehen
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