7591 Gegentakt

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GüntherGünther
Inventar
#1 erstellt: 12. Okt 2015, 13:49
Hallo,

am Wochenende hat es mich mal wieder gepackt, deshalb muss ein neuer Verstärker her. Als Endröhren stehen die 7591, nur bin ich mir etwas unsicher, wie ich die Schaltung auslegen soll.
Mein erster Gedanke belief sich auf folgenden Arbeitspunkt:
Ua = 450V
Ug2 = 350V
Ug1 = -16,5V
Raa = 6,6k
N~ = 43W
kges = 1,5%

Hier wollte ich zur Versorgung der Endstufe eine CLC-Siebung vorsehen, hier bräuchte ich aber jeweils 2 in Reihe geschaltene Kondensatoren, das treibt die Kosten nach oben. Wenn ich aber sowieso ein NT mit Luft nach oben bauen würde, dann könnte ich auch folgenden Arbeitspunkt verwenden:
Ua = 500V
Ug2 = 400V
Ug1 = -21V
Raa = 7,2k
N~ = 50W
kges = ?

Hier kamen mir wiederum Bedenken, dass die Verlustleistung im kritischen Aussteuerungsbereich zwischen 0,5..0,7 die Verlustleistung der Anoden überschritten wird - DB hat mal eine Rechnung veröffentlicht, womit man die Verlustleistung bei Vollaussteuerung berechnen kann, aber wie verhält es sich bei besagten Aussteuerungsgraden?
Alternativ würde sich auch folgender Arbeitspunkt anbieten:
Ua = 400V
Ug2 = 350V
Ug1 = -16V
Raa = 6,6k
N~ = 37W
kges = 1,5%

Hier könnte das NT einfacher ausfallen, ich könnte auch meine geregelte Anodenspannungsversorgung verwenden. Ich bräuchte theoretisch (der Verlustleistung wegen) trotzdem insgesamt 3 Versorgungsmodule (je ein Modul für die Anodenspannung eines Kanals und ein gemeinsames für Ug2 & Vorstufen).
Hier könnte ich wieder vereinfachen und auf 2 Versorgungsmodule aufbauen, ich wäre allerdings auf eine UL-Schaltung angewiesen:
Ub = 400V
Ug1 = -20,5V
Raa = 6,6k & 40% Schirmgitteranzapfung
N~ = 32W
kges = 1%.

Als Vorstufe habe ich entweder die ECF80 als Williamson-Schaltung oder einen vollsymmetrischen Aufbau mit Reinhöfer Eingangsübertrager und EF86 vorgesehen, da die ECF80 immer teurer werden.

Die Fragen, die sich mir nun stellen, sind, ob in diesem Falle
a) Pentodenbetrieb dem UL-Betrieb vorzuziehen ist
b) CLC-Versorgung oder geregelte Spannung verwendet werden soll
c) ein NT, welches auf bis zu 1000V ausgelegt ist, für etwa 10W Mehrleistung sinnvoll ist
d) die 7591 bei Ua = 500V nicht überlastet ist

Grüße, Thomas
GüntherGünther
Inventar
#2 erstellt: 14. Okt 2015, 13:39
nanu, noch gar keine Antworten?
DB
Inventar
#3 erstellt: 14. Okt 2015, 16:00
Hallo,

wie sich die Anodenverlustleistung bei verschiedenen Aussteuerungsgraden verhält, bekommst Du am besten mit einem Versuchsaufbau heraus. Dabei stellst Du den Arbeitspunkt so ein, wie Du ihn Dir vorstellst. Als Ausgangstrafo nimmst Du irgendwas halbwegs Passendes; wichtig ist, daß Du ihn mit einem Widerstand belastest, der so bemessen ist, daß aufgrund des AÜ-Übersetzungsverhältnisses die Röhren den von Dir gewünschten Raa sehen.
Dann kannst Du ausprobieren.
Die Verlustleistung ist die Differenz von zugeführter Gleichstromleistung und abgegebener Wechselstromleistung.

Wenn Du ein Modell der 7591 hast, kannst Du das Ganze auch in LTspice simulieren.


MfG
DB

edit: für die 7591 ist eigentlich kein Arbeitspunkt mit Ua > 450V vorgesehen.


[Beitrag von DB am 14. Okt 2015, 16:07 bearbeitet]
GüntherGünther
Inventar
#4 erstellt: 17. Okt 2015, 11:00
Hallo DB,

das Spicemodell zur JJ 7591 ist leider sehr ungenau und liefert nur Müll.

Ich hoffe, dass die 500V unkritisch sind, da die 7591 laut Datenblatt höhere Grenzwerte hat.

Grüße, Thomas
Bertl100
Inventar
#5 erstellt: 17. Okt 2015, 13:49
Hallo zusammen,

ok, Grenzwerte schon. Aber das sind ja deshalb noch keine vorgesehenen, dauerhaften Arbeitspunkte.

Gruß
Bernhard
GüntherGünther
Inventar
#6 erstellt: 17. Okt 2015, 22:57
Hallo,

bis jetzt haben sich Röhren, die am Rande ihrer Grenzwerte arbeiten, immer als haltbar erwiesen.

Grüße, Thomas
pragmatiker
Administrator
#7 erstellt: 18. Okt 2015, 08:20
Sind ja auch Röhren und keine "zimperlichen" Transistoren..... .....obwohl, zur Ehrenrettung der Halbleiterei: Betreibt man hochvolttaugliche Transistoren und (MOS)FETs in Schaltungen, die per se eher zu Stromquellenverhalten neigen (also nicht extrem niederohmig sind), dann kann man auch mit diesen Schaltungen eine Menge Unfug und Mißhandlung anstellen, ohne daß das aktive Element / die aktiven Elemente gleich ablebt / ableben.

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 18. Okt 2015, 08:23 bearbeitet]
GüntherGünther
Inventar
#8 erstellt: 18. Okt 2015, 11:10
Hallo,

die maximale Anodenspannung liegt laut Tung-Sol-Datenblatt bei 550V, G2 kann 440V ab.

Grüße, Thomas
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