UKW Röhrentuner Klein&Hummel FM11

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8bitRisc
Inventar
#1 erstellt: 26. Jan 2012, 01:47
Hallo,
ich habe bei mir einen alten Klein und Hummel UKW Röhrentuner vom Typ FM11. Es handelt sich um die Stereoversion des FM10. Der Stereodekoder ist mit Germaniumtransistoren aufgebaut. Ich habe das Geät mal vor ca. 20 Jahren auf dem Flohmarkt gekauft (das waren noch Zeiten).
Kennt hier jemand das Gerät ?
Nach Inbetriebnahme musste ich nun feststellen, daß das Gerät ein wenig brummt (aus den Lautsprechern; nicht das Gerät selbst). Ich gehe davon aus, daß die Siebelkos hinüber sind.
Es handelt sich hier um Becherelkos, welche im Gerät mittels Überwurfmutter befestigt sind. In jedem Becher stecken zwei Elkos (50+50uF). Kann man solche Kondensatoren noch kaufen oder muß man sich eine Lösung mit vier einzelnen Kondensatoren überlegen ??
Hat jemand den Schaltplan vom FM11 ?? Auf der Homepage von Schaltungsdienst Lange und im HIFI Archiv bin ich nicht fündig geworden.
Der Tuner soll unbedingt wieder fit gemacht werden, da er gut zu meiner selbstgebauten Röhrenvorstufe und ELV RV100 Endstufe passt.
Der Klang des Tuners ist übrigens sehr gut (bis auf das Brummen).

Gruß Johannes
rorenoren
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 26. Jan 2012, 09:28
Moin,

ich würde erstmal provisorisch moderne Elkos anstelle des Alten einsetzen.
(ohne Ausbau (aber mit Ablöten!) des Alten von unten anlöten)
Wenn das Brummen dann weg ist, kannst du nach einem Schraubelko suchen.
(oder es so lassen)
Es gab lange solche (50+50 385V) von RFT (DDR) in der Bucht.
Viele Elkos aus den 50ern sind aber noch gut und müssen nach langer Auszeit vor Inbetriebnahme formiert werden.
Am einfachsten geschieht das durch sehr langsames Hochregeln der Netzspannung.
Möglich, dass dein Elko sich noch beruhigt, wenn er denn die Quelle des Brummens sein sollte.
Bei Stereobetrieb ist noch eine Extrasiebung für den Decoder vorhanden, die auch für Brummstörungen sorgen kann.

Erstmal ausprobieren, ob es der Elko ist, es sei denn, er ist ausgelaufen. (meistens sichtbar)
Ich kenne allerdings das Gerät nicht näher, vielleicht gibt es da noch andere Schwachstellen.
(z.B. Selengleichrichter)

Gruss, Jens


[Beitrag von rorenoren am 26. Jan 2012, 09:52 bearbeitet]
8bitRisc
Inventar
#3 erstellt: 27. Jan 2012, 01:14
Ich habe vorhin mit einem Kapazitätsmessgerät an den Elkos gemessen. Die Werte liegen allesamt im Bereich +/- 10% der angegebenen Kapazität. Ob das nun allerdings verläßlich ist, kann ich nicht genau sagen. Ich werde am Wochenende als erstes den Selengleichrichter austauschen.
Ich stell mir die Frage, ob evtl. die Wechselspannungsheizung der Röhren für den Brumm verantwortlich ist? Außerdem wird nur eine Leitung zu den Heizfäden der einzelnen Röhren geführt. Die Masse wird anscheinend am Chassis abgegriffen. Normalerweise werden bei Wechselspannungsheizung verdrillte Leitungen verwendet. Es könnte sein, daß es sich daher um systembedingten Brumm handelt. Das Gerät stammt wohl aus der ersten Hälfe der 60er.

Gruß Johannes
rorenoren
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 27. Jan 2012, 01:24
Moin,

das kannst du ausprobieren, indem du im Betrieb die Heizung abklemmst. (nur wenn du weisst was du tust!)
Für einen Moment muss das Gerät weiterlaufen.
Liegt es an der Heizung, hört das Brummen dabei auf.
(Heizung nicht an der Masseseite ablöten)

Durchaus möglich, dass ein sehr leichtes Brummen normal ist, aber mein Grundig RT50 hat nicht gebrummt.
(ewig nicht mehr benutzt)
Der Herstellungszeitraum sagt also nicht unbedingt etwas aus.

Gruss, Jens
E130L
Inventar
#5 erstellt: 27. Jan 2012, 11:29
Hallo,


Es könnte sein, daß es sich daher um systembedingten Brumm handelt. Das Gerät stammt wohl aus der ersten Hälfe der 60er.


Das Gerät hat im Neuzustand bestimmt nicht gebrummt, dann hätte der Käufer es zurückgegeben.

Durch Röhren ziehen oder auftrennen die fehlerhafte Stufe lokalisieren, ich tippe auf den Stereodekoder und dessen Stromversorgung. Trenne dessen Eingang ab, wenn es immer noch brummt, kommt es aus dem Dekoder.

MfG
Volker
8bitRisc
Inventar
#6 erstellt: 28. Jan 2012, 15:49
Hallo,
ich habe gestern den alten Gleichrichter ersetzt. Auch auf dem Stereodekoder habe ich die alten Gleichrichterdioden ausgetauscht.
Ergebnis: Der Brummanteil ist deutlich zurückgegangen. Bei vielen Sendern brummt es gar nicht mehr. Bei einigen Sendern ist allerdings immer noch Brumm vernehmbar.
Mir ist heute aufgefallen, daß der Tuner auf einen Kanal zu leise und ein wenig verzerrt spielt. Es wird wohl noch Problem im Stereodekoder vorhanden sein.
Leider kann ich keinen Stromlaufplan auftreiben.
Auf dem Stereodekoder sind noch zwei weitere Germaniumdioden, welche ich nicht ausgetauscht habe. Da Siliziumdioden eine etwas andere Kennlinie und eine geringere Durchbruchspannung haben, denke ich daß durch Austausch das Verhalten des Stereodekoder gestört werden könnte. Es handelt sich um eine analoge Schaltung, welche schließlich mal entwickelt und berechnet worden ist.
Die vier Germaniumtransistoren vom Typ AC125 sind ebenfalls alt. Es befindet sich ein Poti auf der Platine. Ich habe noch nicht daran gedreht, da mir die Funktion nicht bekannt ist.

Gruß Johannes
Bertl100
Inventar
#7 erstellt: 29. Jan 2012, 19:03
Hallo Johannes,

die Germaniumdioden in diesen alten Stereodecodern waren üblicherweise selektiert! Ferner waren die verbliebenen Streuungen durch einige der zahlreichen Regler kompensiert!
Also ich möchte mal vorsichtig behaupten, dass das keine gute Idee war! Zumal die Dioden in der Diodenbrücke des Stereodecoders und die des Frequenzverdopplers nichts mit dem Brumm zu tun haben können.

Ich würde an dem Stereodecoder überhaupt GAR nichts hantieren, außer dessen Strom-Versorgung kontrollieren oder reparieren.
Ich meine, so ein Stereodecoder ist nicht mal so einfach mit einem Messsender wieder abgeglichen!

Gruß
Bernhard
8bitRisc
Inventar
#8 erstellt: 29. Jan 2012, 22:40
Na, da habe ich ja wohl was falsch gemacht. Was meinst du mit zahlreiche Regler ? Es ist auf der Platine nur ein einziges Poti vorhanden! Ohne Stromlaufplan werde ich aber nicht weitersuchen.

Gruß Johannes
Ingor
Inventar
#9 erstellt: 29. Jan 2012, 22:56
Du kannst die originalen Dioden ja wieder einlöten.
hf500
Moderator
#10 erstellt: 31. Jan 2012, 22:55

8bitRisc schrieb:
Da Siliziumdioden eine etwas andere Kennlinie und eine geringere Durchbruchspannung haben, denke ich daß durch Austausch das Verhalten des Stereodekoder gestört werden könnte. Es handelt sich um eine analoge Schaltung, welche schließlich mal entwickelt und berechnet worden ist.
Die vier Germaniumtransistoren vom Typ AC125 sind ebenfalls alt. Es befindet sich ein Poti auf der Platine. Ich habe noch nicht daran gedreht, da mir die Funktion nicht bekannt ist.

Gruß Johannes


Moin,
die Germaniumdioden haben die geringere Durchbruchspannung (0,2-0,3V gegen 0,6-0,7V).
Die Dioden und Transistoren sollte man nur tauschen, wenn feststeht, dass sie defekt sind. Alter allein ist kein Grund, sie einfach auszutauschen.

73
Peter
thw-62
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 02. Feb 2012, 03:34
Hallo,

Einen Schaltplan bekommst du hier : http://radiodox.de/
8bitRisc
Inventar
#12 erstellt: 04. Feb 2012, 02:17
Hallo,
vielen Dank für den Link.
Ich werde dort mal anfragen.

Gruß Johannes
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