Scott Röhrentuner 333 ?

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lexmark
Stammgast
#1 erstellt: 22. Feb 2010, 11:16
Hallo

Da ich ein wenig richtung Röhrentechnik gehen möchte, könnte ich dieses Gerät bekommen und selber abholen.

Dieser Tuner ist optisch wie Technisch im Traum zustand, aber nicht ganz billieg.

Es ist wohl der erste Stereo Tuner von Scott, betrieben mit 13 Röhren.

Habe nun viel gelesen im Nett, ist er wirklich so gut im Empfang wie geschrieben wird. Oder doch mehr das Wunderschöne aussehen ????

Bevor ich nun den Kauf bereue, bitte ich um Eure hilfe, zwecks Kaufendscheidung.

Vielen Dank im vorraus.

Gruss.... lexmark
Wolfgang_K.
Inventar
#2 erstellt: 22. Feb 2010, 11:50
Also wenn Du schon Gelegenheit hast, dieses Gerät selber abzuholen, dann bitte doch den Verkäufer darum, Dir dies Gerät einfach einmal anzuschließen und es beim Verkäufer zu testen. Da kannst Du Dir doch selbst ein Bild über die Qualität machen. Sollte der aber nicht drauf einsteigen - würde ich die Finger davon lassen. Ab einer gewissen Preiskategorie hast Du auch Anspruch drauf die Ware vorher in Augenschein zu nehmen. Du kannst nicht mehr oder nicht weniger verlangen.

Das ist ein sehr pragmatischer Ratschlag.

Du kannst ja mal posten wie Du mit dem Tuner zufrieden bist...

Viel Glück

Wolfgang
DB
Inventar
#3 erstellt: 22. Feb 2010, 11:52
Hallo,

willst Du den Tuner selbst restaurieren usw.?

Grundsätzlich sollte man zu amerikanischen Tunern wissen, daß sie für die dortigen Anforderungen (dünnes Sendernetz) gebaut wurden. Daher ist es mit hoher Trennschärfe, wie in Deutschland notwendig, zumeist nicht so sehr weit her. Außerdem muß die Deemphasis auf 50µs geändert werden, der Netzanschluß von 110V ist auch zu berücksichtigen.

Bevor Du das Gerät anschaffst, schau auch, wie es um Ersatzröhren bestellt ist.

MfG
DB
E130L
Inventar
#4 erstellt: 22. Feb 2010, 12:15
Hallo,

Hier gibt es die Unterlagen zum Scott 333 ,falls Du es noch nicht selbst gefunden hast.

MfG Volker
pragmatiker
Administrator
#5 erstellt: 22. Feb 2010, 19:22
Servus lexmark,

neben den schon angesprochenen Punkten hab' ich nach Durchsicht der Schaltbilder (Volker, danke für den Link) noch einige Kommentare (ich kenne den Tuner persönlich nicht):

  • Laut Schaltbild konnte ich bei diesem Tuner keine Signalstärkeanzeige entdecken (im Internet findbare Bilder von der Gerätefrontplatte weisen allerdings eine solche aus).
  • Der Tuner verfügt laut Schaltbild über keine Ratiomittenanzeige.
  • Der Tuner verfügt laut Schaltbild über keine Stereo-Anzeige (also eine Anzeige, ob der Pilotton mitgesendet wird).
  • Die manuelle Mono / Stereo-Umschaltern wirkt, soweit das aus den Schaltbildern rauszulesen ist, nur auf die AGC (= automatische Verstärkungsregelung), nicht auf den Stereodecoder selbst.
  • Einen 75[Ohm] Antennenanschluß für Koaxkabel hat der Tuner laut Schaltbild und laut Internet-Bildern auch nicht (nur einen symmetrischen 300[Ohm] HF-Eingang) - also muß hier mit einem Balun erstmal selbst was passendes "gestrickt" werden.
  • Auf der Gerätefrontplatte in Internet-Bildern steht was von "Wideband" (also Breitband-ZF). DB erwähnte es schon: Für hiesige Empfangsverhältnisse (= Senderdichte) dürfte die Trennschärfe nicht ausreichen).
  • Die Ablesefeinheit auf der UKW-Rundskala dürfte mit 1[MHz] Teilstrichen für die sichere "Auffindung" eines Senders auch nicht gerade der Weisheit letzter Schluß sein.

Mein persönliches Fazit: Für echten Radiohörbetrieb hier und heute (also nicht nur für die Vitrine) würde ich persönlich diesen Tuner nicht kaufen - da dürfte es wesentlich besseres für weniger Geld geben.

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 22. Feb 2010, 19:25 bearbeitet]
lexmark
Stammgast
#6 erstellt: 22. Feb 2010, 20:02
Danke Euch

Klare ansage, vielen Dank.
Für die Vitriene solte er nicht sein, dafür ist er zu teuer.
Dann muss ich halt weiter Suchen.

Gruss...... lexmark
hf500
Moderator
#7 erstellt: 22. Feb 2010, 21:05
@Herbert

Moin,
das mit dem symmetrischen 300 Ohm Eingang sieh Dir nochmal an ;-)

Hier hat man Murks erster Kajuete. Vor etwa einem Jahr hatte ich mal einen Scott-Receiver auf dem Tisch, der den gleichen Eingang hatte.
Beim Abgleich fiel auf, dass trotz Balun am Senderausgang Rundfunksender stark durchschlugen. Was also ist ein symmetrisches Antennenkabel, das unsymmetrisch betrieben wird?
Richtig, eine Antenne ;-)

Nachmessen des Eingangswiderstandes mit einer Impedanzmessbruecke ergab dann Erstaunliches: Der Eingang hat bei Resonanz einen Eingangswiderstand von knapp unter 50 Ohm.
Leider gibt es keine 50 Ohm UKW-Antennen, aber am 75 Ohm Kabel/Antenne ist der Anpassungsverlust tragbar.


@lexmark,
wenn es ein Roehrentuner mit guten Leistungen sein soll, da gibt es den Grundig RT50. Hier muss man allerdings auf Sender oberhalb 104MHz verzichten. Dafuer gibt es eine gute Trennschaerfe und Empfindlichkeit.
73
Peter


[Beitrag von hf500 am 22. Feb 2010, 21:08 bearbeitet]
lexmark
Stammgast
#8 erstellt: 22. Feb 2010, 21:53
Hallo

Werde mir mal den Grundig ansehen.

Aber schade ist es doch sehr, den optisch ist der Scott 333
einer der schönsten Tuner in Gold.

Gruss..... lexmark
pragmatiker
Administrator
#9 erstellt: 23. Feb 2010, 09:13
Servus Peter,

hf500 schrieb:
das mit dem symmetrischen 300 Ohm Eingang sieh Dir nochmal an ;-)

Hier hat man Murks erster Kajuete


ich hab' im Schaltbild nur flüchtig drübergeschaut und bereits beim lesen des Schriftzuges "300[Ohm]" gedanklich abgeschaltet - mein Fehler. Natürlich hast Du recht - das ist einfach Murks. Daß es ein Schaltungsentwickler schafft, einen 300[Ohm] Antenneneingang schaltungstechnisch unsymmetrisch aufzuziehen (mit all den technischen Nachteilen für den Kunden), lag außerhalb meiner Vorstellungskraft - deswegen meine Betriebsblindheit.

Wo bekommt man denn 300[Ohm] Koaxkabel und einen 1:4 UNUN für UKW her?

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 23. Feb 2010, 09:14 bearbeitet]
hf500
Moderator
#10 erstellt: 23. Feb 2010, 18:32
Moin,
das wird tatsaechlich schwierig.
;-)

Koaxkabel kenne ich nur bis 150 Ohm, in der Ausfuehrung fuer Autoantennen.

Auch bei mir dauerte es etwas, bis es klingelte. Ich habe zwar vorher stundenlang die von Jemand anders nicht korrekt eingebauten Netzteilelkos neu verdrahtet und intensiv ins Chassis geschaut, aber erst beim Abgleich fiel es so richtig auf. Dabei haengt die Vorkreisspule als freitragenden Spule aus 2mm CuAg auch noch so schoen frei in der Verdrahtung des Mischteiles...

Schaltbild _und_ BDA beharrten darauf, dass da symmetrisches 300 Ohm Kabel drankommt.
Man haette es doch besser wissen koennen, der Chefentwickler hiess Daniel von Recklinghausen, da haette doch etwas vom deutschen Empfaengerbau durchschlagen koennen und sei es nur der Eingangskreis ;-)

73
Peter
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