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Verstärker mit historischen Wehrmachtsröhren+A -A |
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Autor |
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mk0403069
Hat sich gelöscht |
#1 erstellt: 20. Mai 2013, 23:05 | ||
Hallo Forum, Und diverse Röhrenkenner hier.. Nach diversen el34/84, 300B, 2A3, 833C etc. hatte ich mal eine andere Idee... Einen Amp mit historischen "Wehrmachts-Röhren"... Es soll ein Single Ended werden. Habe schon 2 x "RL 12 T 35" Trioden bestellt. Die sollen "hinten" sein. (2 x RD 12 Tf oder 2 x RL 12 T 75 wären mir noch viel lieber, aber die kann man nirgends auftreiben... ) Äußerst "cool", weil mal abweichend von allem Anderen, find ich die "RD 12 Ta". Davon wären dann auch 2 Stück pro Kanal verfügbar...(für die Vorstufe(n))... Ich benötige keine Phono-In. Quelle wäre in jedem Fall ein CDP oder ein SACDP... Die Aufgabenstellung ist nunmehr also 1-2 mal RD12Ta in der Vorstufe und 1 x RL12T35 in der Endstufe... Ok, habe auch 2 x RL12T15 bestellt, aber das wäre die zweite Wahl in der Endstufe... Wäre über sämtliche "geistigen Ergüsse" dankbar und würde diese auch promt umsetzen. mfg, Mattthias |
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E130L
Inventar |
#2 erstellt: 21. Mai 2013, 05:56 | ||
Hallo, Du meinst sicherlich RL12P35 statt RL12T35 Mit der gibt es einen Verstärker von Lorenz, such mal in der Röhrenbude. Weiter verbreitet sind Verstärker mit LS50 Kopien wie GU50/FU50, die gibt es neu aus China. Die Fassungen sind meistens noch schwieriger als die Röhren zu beschaffen. MfG Volker |
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mk0403069
Hat sich gelöscht |
#3 erstellt: 21. Mai 2013, 10:10 | ||
Hallo E130L, Richtig...RL 12 P 35! (Die Nomenklatur dieser Röhren ist aber auch verwirrend, alles klingt irgendwie gleich... :cut) Sind auch keine Trioden, wie ich falsch gepostet habe, sondern Pentoden...deswegen warscheinlich das "P" Habe nämlich auch RL 12 T 15 bestellt ...da isses dann wieder das "T"(weil Triode). Übrigens die Fassungen sind bei beiden Typen dabei Den Lorenz-Verstärker habe ich auch schon gefunden...Der ist aber PP. Ich mag jedoch SE lieber. Gruß, Matthias |
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pragmatiker
Administrator |
#4 erstellt: 21. Mai 2013, 14:13 | ||
Ist doch einfach und strukturiert: Röhre, Leistung, 12[V] Heizspannung, Pentode, 35[W] maximale Summenverlustleistung (Anode + Schirmgitter). Bei den Vorstufen-Wehrmachts-Röhren ist die Typologie ähnlich, z.B. "RV12P2000": Röhre, Verstärkung, 12[V] Heizspannung, Pentode, 2000-fache Spannungsverstärkung (maximaler Wert). Und auch die "RL12T15" paßt einwandfrei in dieses Schema: Röhre, Leistung, 12[V] Heizspannung, Triode, 15[W] maximale Anodenverlustleistung. "RD".... heißt übrigens Röhre Dezimeterwelle - das sind also Röhren, die bis in den UHF-Bereich hinein sinnvoll verstärken (und damit auch als UHF-Oszillator eingesetzt werden können). Dies heißt, daß diese Röhren schwingfreudig sein können (Stichwort: Selbsterregung) - dieser Umstand ist beim Entwurf und der Erstellung von NF-Vorstufen mit diesen Röhren zu berücksichtigen. Grüße Herbert [Beitrag von pragmatiker am 21. Mai 2013, 14:22 bearbeitet] |
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mk0403069
Hat sich gelöscht |
#5 erstellt: 21. Mai 2013, 14:34 | ||
Danke Herbert, Jetzt ist Licht im Dunkeln. Das Ganze macht ja richtig Sinn... Aber wie passt "RD 12 Ta" ? Bis Röhre Dezimeter 12V Triode ist Alles klar, aber dann ein "a" (oder gar "f")? Aber mal folgende Frage: Welche aktuell gebräuchlichen Röhren würden der RL12T15, der RL12P35 und der RD12Ta entsprechen oder ähnlich sein? Ich bin ein Simulations-Freak und zu diesen Röhren habe ich natürlich kein Spice-Modell. Mit LTSpice bin ich in der Vergangenheit auch immer "gut gefahren", Realität und Simulation lagen wirklich dicht beieinander. (Ausnahme war nur die 833C...Da liegen Welten dazwischen.) Gruß, Matthias |
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pragmatiker
Administrator |
#6 erstellt: 21. Mai 2013, 16:23 | ||
Soweit ich weiß (das ist aber keinesfalls als gesicherte Erkenntnis anzusehen), waren mal RD12Ta, RD12Tb, RD12Tc, RD12Td, RD12Te und RD12Tf geplant. Allerdings erblickten beileibe nicht alle Typen auch wirklich das Licht der Welt. Der letzte Kennbuchstabe gab dabei meiner Kenntnis nach die Leistungsklasse an (von a aufsteigend stieg auch die Leistungsklasse an) - zudem sind das teilweise Röhren für Radarbetrieb (RD12Tf: ca. 30[kW] Pulsspitzenleistung im Gegentakt bei 2[µS] Pulsbreite und 575[MHz] im FuG200), können also recht hohe Impulsleistungen abgeben. Da aber mit der Leistungsklasse einhergehend auch die Grenzfrequenz (sowie selbtstverständlich auch die Baugröße und damit die Fassung) stark variierte (z.B. RD12Ta: bis ca. 1[GHz], P(a)max: 5[W]; RD12Te: bis ca. 800[MHz], P(a)max: 10[W], RD12Tf: bis ca. 600[MHz], P(a)max: 75[W]), hat man sich hier wohl für einen alphanumerischen Typklassenschlüssel und nicht für einen numerischen Schlüssel entschieden. Grüße Herbert [Beitrag von pragmatiker am 21. Mai 2013, 16:41 bearbeitet] |
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DB
Inventar |
#7 erstellt: 26. Mai 2013, 07:51 | ||
Hallo, das
und das
beißt sich aber enorm damit:
Soll es nun ein Wehrmachtsverstärker werden oder irgendwas x-Beliebiges mit für die Wehrmacht gefertigten Röhren? Trifft der erstgenannte Ansatz zu, sollte man, um authentisch zu sein, folgendes wissen: 1. Die damaligen Entwickler verbauten Röhren nicht aus Spaß, sondern aufgrund reiflicher Überlegungen und unter Berücksichtigung der Wirtschaftlichkeit. Mit den genannten RL12P35 sollte man dann schon so 50...100W aus zwei Stück erzeugen wollen (in einer besonderen Schaltung bekommt man bis zu 200W aus dem Paar heraus). 2. Stereo war noch nicht erfunden. Sinnvoll sind also zwei Monoverstärker. 3. Röhren wurden nicht als Blickfang eingesetzt. Damals folgte man dem Gesichtspunkt, daß sich die Form von der Funktion ableitet. Es waren samt und sonders Zweckbauten. Sollte der zweitgenannte Ansatz verfolgt werden: da kann ich Dir nicht helfen. MfG DB |
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mk0403069
Hat sich gelöscht |
#8 erstellt: 26. Mai 2013, 11:37 | ||
Hallo DB, vielleicht habe ich das Thema falsch (oder irreführend) benannt. Es sollte wohl eher "Verstärker mit Wehrmachtsröhren" heißen. Die Idee dahinter war bei mir folgende: Nach all den El84, El34(6CA7),833C, 2A3 und 300B wollte ich mal was mit wirklich historischen deutschen Röhren versuchen. Das hat Nichts mit irgendwelcher Gesinnung zu tun! (Obwohl uns allen ein wenig Nationalstolz in Zeiten von "Sale", "Bias" und "Volume" ganz gut stehen würde.) zu1.: Die RL12P35 ist ja eine Sende-Pentode und wurden, meinen Recherchen nach, erst nach '45, aus Mangel an anderen Röhren, von Lorenz, "Riesig und Schwer" und Anderen, zu Audio-Endröhren gemacht. Wenn's also wirklich ein historischer "Wehrmachtsverstärker" werden sollte, müsste ich Amateur-Funker werden und eine Sende-Endstufe damit aufbauen. 100...200W...schön, aber sicher weit von HiFi entfernt. zu2.: 2 x Mono ist immer gut. zu3.: Ja, z.B. Der LVA/B30 hat eine "wunderschöne" gelochte Abdeckhaube...die man jedoch sehr selten sieht...fast alle Abbildungen im Internet sind ohne diese Haube, und die Röhren werden fein "zur Schau gestellt" Also, warum immer die 300B, 811, 845 und wie die sonstigen "üblichen Verdächtigen" alle heißen? Dass die RL - Röhren nicht mehr nachgefertigt werden und dem Erhalt vorhandener historischer Geräte vorbehalten bleiben sollten, trifft wohl auf die P35 und die T15 nicht wirklich zu, die sind NOS noch nahezu in "Schüttgut"-Anzahl vorhanden. Ich verfolge im Prinzip den zweiten Ansatz. Dass Du mir dabei nicht helfen könntest, halte ich, nachdem soviel Fach- und Sachkenntnis, nicht nur in diesem Forum bewiesen wurde, für nicht wirklich zutreffend. Sicher gefällt nur mein Ansatz nicht... Da ich auch 833C-Monos fertig bekommen habe, die klanglich und leistungsmäßig über jeden Zweifel erhaben sind und sicher eine ungleich größere Herausforderung waren, bin ich optimistisch, auch diesmal was "Gutklingendes" zustande zu bringen...Nur wäre es mit etwas Expertenhilfe sicher leichter. Gruß, Matthias |
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DUKE_OF_TUBES
Inventar |
#9 erstellt: 26. Mai 2013, 12:56 | ||
Hallo! Schüttgut? P35 und T15? Wo bekomme ich in massen die T15? die ist schon seltener anzutreffen als die P35. Bei den Original T15 Sockeln suchste dir einen Wolf, die sind nämlich super selten zu bekommen. Für die P35 bekommst du noch welche,die werden aber auch immer teurer in der Bucht. Übrigens gibt es die RL12T15 in zwei verschiedenen Ausführungen. Einmal mit Blechanode und einmal mit Graphitanode. Optisch bevorzuge ich die mit der Graphitanode. Einen Stereo Eintakt Verstärker habe ich mal mit diesen Röhren gebaut. Bilder davon sind im Röhrenverstärker Selbstbau Thread. gruß Boris |
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mk0403069
Hat sich gelöscht |
#10 erstellt: 26. Mai 2013, 13:58 | ||
Ok, Schüttgut ist vielleicht etwas übertrieben, aber T15: "Frag Jan zuerst" mal, Drei Hersteller Telefunken, TeKaDe und Valvo...Bei Telefunken und TeKaDe mit "stock" ausgezeichnet, also eine größere,unbestimmte Stückzahl am Lager, bei Valvo immerhin 22 Stück. P35: Die Bucht ist voll davon...und bei BTB ist die sogar noch gelistet. Bei Preisen unter 30€ könnte sich wohl jeder, der ein "echtes historisches" Gerät betreibt bis "unter die Dachkante" mit Ersatz eindecken. Ich habe ja nicht vor, Serien zu bauen und irgendwelche High-Ender in Japan damit zu versorgen. (Ein Schicksal, das, laut Berichten Im Internet, z.B. RD12Ta ereilte...) Ich find's allemal schöner, solche Röhren in einem "lebenden Umfeld" aufzubewahren und mich hin und wieder an schöner Musik und feiner Ästhetik zu erfreuen, als diese in eine Vitrine zu legen oder im Lager eines "Röhren-Museums" verschwinden zu lassen. Fassungen sind sicher ein Problem, aber wenn es mir gelingt diese aufzutreiben, schaffen es alle Anderen auch Im Verhältnis zu z.B. RD12Tf oder RL12T75 sind o.g. genannte Röhren wohl wirklich "Schüttgut" und schönen Sonntag, Matthias PS: @DUKE: Hast Du tatsächlich mal einen Plan, wie im Selbstbau angekündigt, gezeichnet? |
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DUKE_OF_TUBES
Inventar |
#11 erstellt: 26. Mai 2013, 14:37 | ||
Hallo! Genauso sehe ich das auch, mit einer EL34 oder so lockst du kein Schwein mehr vor´s Sofa. Die Röhren haben etwas, sind alt sehen aber verdammt gut aus. Mit der P35 habe ich ebenfals Eintakter gebaut. Schaltpläne müßten auch in dem Thread sein, wenn nicht suche ich sie mal raus,und scanne sie ein. Für die T15 geistern auch im www Schaltpläne herum. gruß Boris |
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mk0403069
Hat sich gelöscht |
#12 erstellt: 26. Mai 2013, 23:37 | ||
Hallo Boris, Habe mittlerweile fast den gesamten Selbstbau-Fred durchgelesen...Uffff...aber leider kein Plan zur RL12P35...lediglich eine Freihandzeichnung zur Endstufe mit RL12t15...Wenn Du es ermöglichen kannst, bitte einen Plan an PM... @all or nobody Habe ja selbst schon etwas gerechnet und gezeichnet, aber die Angaben im WWW für die RL12P35 sind recht widersprüchlich...Einige empfehlen 600V Ua bei Ug2 200V, Andere "nur" 400V Ua, bei jedoch 300V Ug2...was weit außerhalb der Original-Spezifikation liegt (200V Ug2). Auch die Angaben der Impedanz der Ausgangsübertrager schwankt zwischen 3,5k und 18k für SE... Das war ja auch mal der Grund für meine Anfrage in diesem Forum... Da es keine, oder nur abweisende Antworten gibt , lasse ich eben mal mehrere Übertrager kommen und ermittle das Ganze mal empirisch. (Übriggebliebene Übertrager werden mich sicher in anderen Projekten glücklich machen :KR, oder auch nicht, ist aber auch egal... :L, was ich anfange, bringe ich auch zu Ende!) Gruß, Matthias. |
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DB
Inventar |
#13 erstellt: 27. Mai 2013, 05:19 | ||
Nun, die Betriebswerte einer Röhre müssen unterhalb der Grenzwerte liegen. Weiterhin hängt der Anodenwiderstand davon ab, welche Betriebsart Du anstrebst. Für Eintakt bleibt nur A-Betrieb übrig. Dafür mußt Du dann die Lastgerade ins Ausgangskennlinienfeld einzeichnen. Wie das geht, haben richi44 oder pragmatiker schon erklärt. Einfach mal danach suchen. Empirisch ermitteln kannst Du das nur sehr schwer, weil vom Anodenwiderstand, den die Röhre sieht, Klirrverteilung und Ausgangsleistung abhängen. MfG DB |
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mk0403069
Hat sich gelöscht |
#14 erstellt: 29. Mai 2013, 01:50 | ||
Hallo DB, Vielen Dank für diese etwas konstruktivere Antwort :). Nach Einzeichnen mehrerer Widerstandsgeraden habe ich jetzt einen Ansatz: Ua bei 400 bis 500V Ug1 bei -15 bis -25V (kein Signal) Ug2 200V Ra zwischen 2,5k und 3,5k Die genauen Werte werde ich dann wohl trotzdem empirisch ermitteln müssen, ist aber bei drei verschiedenen Übertragern mit 3 Ausgangsanzapfungen (4-8-16Ohm), nominal primär 1250, 2000, 3000 Ohm und meinem Audio-Analyzer nur noch eine Fleißarbeit von vielleicht 15 Messreihen, um die optimalen Werte herauszufinden... Angestrebte Werte sind 3-4W Sinus bei <=1% THD und vielleicht 8-10W bei <=5% Besonders effizient wird das Ganze sicher nicht, aber das ist schon Ok. Meine SingleEnded 833C laufen jetzt im A2-Betrieb, also positive Gittervorspannung und damit vorhandener Gitterstrom...deshalb getrieben von 2 x El34 in SRPP-Schaltung. Ich hoffe, dass ich keine SRPP brauche, um die RL12T35 zu treiben (die würde ja bei 30Vpp auch eine positive Gitterspannung und damit Gitterstrom haben) , da ich sonst 3 x RD12Ta oder vielleicht 2 x RD12Ta und 1 x RV12T2000 (oder EF11) benötigen würde... Gruß, Matthias |
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DB
Inventar |
#15 erstellt: 29. Mai 2013, 05:20 | ||
Hallo, ich komme auf etwas andere Werte für den A-Betrieb. Ua= 400V Ia= 75mA Ra= 5,3kOhm Ua=500V Ia= 60mA Ra= 8,3kOhm So um die 8W bei vertretbarem Klirr werden wohl schon herauskommen. Gegenkoppeln mußt Du ohnehin. Die P35 läßt sich problemlos ohne Gitterstrom betreiben: Interessanter ist sie allerdings für Gegentakt-AB-Betrieb. SRPP ist nett, aber nicht für Betrieb mit wechselnder Last, wie er bei Gitterstrom auftritt. Bei SRPP hat man minimalen Klirr nur bei einem ganz genau definierten Lastwiderstand. Jede Abweichung davon stört die Symmetrie erheblich. Da gibt es bessere Lösungen. MfG DB |
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mk0403069
Hat sich gelöscht |
#16 erstellt: 29. Mai 2013, 10:45 | ||
Hallo DB, Danke für die vorgeschlagenen Daten, werde meine Zeichnerei dahingehend überprüfen. Ich habe seinerzeit den Thread "SRPP nur mit Voltmeter..." sehr aufmerksam studiert. Und nach diesen Erkenntnissen ist meine Auslegung nicht SRPP wie dort definiert, da ich den Kathodenwiderstand der "unteren" EL34 mit 1000uF gebrückt habe. Gleichwohl arbeitet diese Treiberstufe auf einen Lastwiderstand von 10kOhm und nach dem Koppel-Kondensator (47µF) auf das komplexe "Widerstandsgebilde" der positiven Gittervorspannung der Endröhre. Zusammen ergibt das eine wesentlich größere "Grundlast", die die Treiber sehen, als die Laständerungen durch den schwankenden Gitterstrom der Endröhre. Wie dem auch sei, es klingt sehr gut und die Messwerte sprechen für sich: Bei 20W Sinus sind es durchschnittlich 1,5% THD+N über den ganzen Frequenzbereich und die Linearität liegt bei +0,05/-0,7dB für 20Hz-20KHz Die 5%THD+N werden erst bei 44W überschritten, bei 2W sind es nur rund 0,2%. Ich finde, dass ein bischen Klirr sein darf(soll), sonst bräuchte ich den derartigen Aufwand mit Röhren nicht treiben und könnte entspannt auf kommerziellen PP-Endstufen oder Transistoren (deren Messwerte allemal besser sind, als die meiner "Selbstbau-Plörren") "getöteter Musik" lauschen. . z.B. laufen meine 300B auch mit Wechselstrom-Heizung (auch in der Vorstufe), natürlich symmetriert, aber ich finde, dass ein "ganz ganz kleines Bischen" Restbrumm die Nostalgie und den Charme von Rörenverstärkern nur unterstreichen. Die High-Ender werden mich für diese Äußerung "lieben" Gruß, Matthias [Beitrag von mk0403069 am 29. Mai 2013, 10:50 bearbeitet] |
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schirmgitter
Stammgast |
#17 erstellt: 31. Mai 2013, 11:41 | ||
Hallo DB, da muß ich doch mal nachhaken. Wegen der Leistung. Mit 2 x RL12P35 kann bestimmt so um die 75-80 Watt erzeugen. Aber 100, oder sogar 200 Watt??? Das verstehe ich nicht. (nun gut, in meinem Alter muß ja auch nicht mehr Alles verstehen ) VG |
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DB
Inventar |
#18 erstellt: 31. Mai 2013, 14:02 | ||
Hallo, unter Einhaltung aller Grenzwerte sind mit Raa=10kOhm etwa 120W möglich, bei Raa=8kOhm sind es 140W. Allerdings muß man sich von gitterstromloser Ansteuerung dabei verabschieden. Die RL12P35 ist ein robustes Teil. Für den Betrieb als Anodenmodulationsverstärker gibt es einen Bauvorschlag einer Zero-Bias-Schaltung (alle drei Gitter zusammengeschaltet und Ansteuerung über einen Übertrager), hier ignorierte man die Grenzwerte für die Anodenspannung, betrieb diese mit Ua=1250V und kam mit Raa=8kOhm auf 200W. MfG DB |
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schirmgitter
Stammgast |
#19 erstellt: 02. Jun 2013, 11:05 | ||
Hallo DB, die armen Lampen. Aber Du hast recht. Robust sind die Biester. Ich habe die Lämpchen in meiner Jugend (also vor rund 40 Jahren) im HF-Bereich (Schwarzsender, KW/MW) auch übel "vergewaltigt". Aber Ua 1250V..puh, das ist heftig. MfG Schirmgitterchen |
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mk0403069
Hat sich gelöscht |
#20 erstellt: 17. Jun 2013, 00:32 | ||
Hallo, habe dann heute mal einen Testaufbau gewagt... Folgender Schaltplan zur Diskussion: Die Verstärkung der Vorstufen ohne Gegenkoppelung ist ca. 70. Ist mit Verstärkungsfaktor 32 bei Gegenkoppelung schon ganz schön streng gegengekoppelt , trotzdem 1W = 3,5%, 2W 5,7% und 4W 10% Klirr... OK, der AÜ ist momentan mit 10k Impedanz am Werken, aber normalerweise sinkt der Klirr bei größerer Impedanz (genau wie die Leistung...) bei 1W und 2W ist es laut Spekki nur k2, bei 4W auch k3, k4, k5 und etc. allerdings schön gleichmäßig abfallend und es hört sich insgesamt nicht schlecht an ) Die Beiden Vorstufen sind relativ verzerrungsfrei...Das Übel kommt erst mit der Endstufe (Die Rl12P35 ist alles Andere wie linear... ). Mag sein, dass es mit einer AÜ-Impedanz von 7k besser wird, aber sicher nicht viel. Frage in die Runde, was kann ich besser machen? ( außer PP-AB!) Gruß, Matthias. |
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DB
Inventar |
#21 erstellt: 17. Jun 2013, 08:56 | ||
Hallo, simuliere doch mal nur die Vorstufen. Ich würde zuerst die Vorstufen dahingehend optimieren und dann den Endverstärker. MfG DB |
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mk0403069
Hat sich gelöscht |
#22 erstellt: 17. Jun 2013, 16:02 | ||
Hallo, Leider ist nix mit simulieren, da ich keine Spice-Modelle für die Röhren habe... (missbrauche das LTSpice nur zum zeichnen). Habe aber die Hauptursache des Übels identifiziert...der Experimentier-Übertrager wars. Hatte bis dahin angenommen, dass sich ein schlechter Übertrager auf die Linearität und nicht so sehr auf den Klirr auswirkt. Mit einem "Richtigen" Übertrager (auch 10k Impedanz) sank der Klirr auf deutlich unter die Hälfte. Die Vorstufen produzieren nach der Schaltung aus dem letzten Post ca. 1% Klirr bei 30Vss (natürlich ohne Gegenkoppelung). Das lies sich auch durch Umdimensionierung nicht wesentlich verbessern. Habe dann etwas umgestrickt...siehe neuer Schaltplan: Nunmehr Klirr der Vorstufen bei 30Vss 0,42%. Das Gesamtergebnis finde ich jetzt sehr zufriedenstellend... Bei 1W 1,027% Klirr mit folgender Verteilung: Bei 4W 1,747%: Bei 8W 2,505%, da ist dann die Verteilung nicht mehr "so schön": Werde mich jetzt an den Aufbau der Mono-Blöcke machen...'mit nem anständigen Gehäuse und kuzen Verkabelungen (nicht so ein wirrer "Freiluft-Drahtsalat" wie jetzt) sollte sich das Ergebnis noch verbessern. (Mein HP kann leider nur THD+N messen und das N sollte sich noch wesentlich verbessern...) Gruß, Matthias |
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DB
Inventar |
#23 erstellt: 17. Jun 2013, 16:56 | ||
Hallo, tu mal nich mit dem SRPP. Das ist nur eine Krücke und an der Stelle unnötig. Für gute Funktion derselben ist zudem die Belastung zu gering. Außerdem verträgt die RD12Ta nur maximal 75V Ufk. MfG DB |
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mk0403069
Hat sich gelöscht |
#24 erstellt: 17. Jun 2013, 17:51 | ||
Hallo DB, Danke für den Hinweis. Die Heizung der oberen Ta liegt im Moment auf ca. 200V Potential...(Geht natürlich aus dem Schaltplan nicht hervor.) Ich weiß nicht warum, aber die Meßergebnisse sprechen eine deutliche Sprache. Der Gesamtklirr sinkt mit dem zweiten (pseudo-SRPP) Entwurf um fast 1% 1W..."Oben rum" (4W und mehr) ist es noch deutlicher. Ganz kurios auch, dass mit Kondensator-gebrücktem Kathodenwiderstand der niedrigste Klirr erreicht wird... . Eine Änderung des "Lastwiderstandes" von 470k auf 330k, 220k, 100k, 47k, und zuletzt auf 22k brachte nichts oder eine Verschlechterung. Einerseits ist es so, dass ich ein Schaltungskonzept, dass auch meßtechnisch eine wesentliche Verbesserung bewirkt (nicht nur irgendeine Voodoo-Behauptung) nicht als "Krücke und nicht funktionierend" bezeichnen würde...(nur weil irgendwehr meint, den "Stein der Weisen" gefunden zu haben...es gibt mengenweise Abhandlungen zu SRPP, teils widersprüchlich, teils unwahr...Ich denke Niemand - inclusive mir - hat den bewußten "Stein" jemals gefunden...), Andererseits ist natürlich der Aufwand recht groß, zusätzliche Röhre, zusätzlicher Heiztrafo... Ich werde mal nochmal den Erstentwurf bei höherer Leistung durchmessen...ob es nun 1 oder 2%(k2) bei 1W ist, ist relativ unerheblich und würde den Aufwand nicht rechtfertigen...Sind es aber bei 4W mehr als 3% (und wohlmöglich noch andere als k2) werde ich mich an den zweiten Entwurf halten. Gruß, Matthias [Beitrag von mk0403069 am 19. Jun 2013, 23:13 bearbeitet] |
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mk0403069
Hat sich gelöscht |
#25 erstellt: 19. Jun 2013, 23:10 | ||
Hallo, Soooo... es ist vollbracht! Ich werde seit drei Stunden das "Dauergrinsen" nicht mehr los. Beide Monoblöcke fertig und mal Provisorisch aufgestellt: Seitdem schwelge ich im "Röhren-Himmel". Unglaublich was da klanglich "abgeht"! Danke DB...Der Hinweis war goldrichtig. Habe doch den ersten Entwurf ohne SRPP aufgebaut (Messung ergab "nur" 2.7% THD+N bei 4W mit ganz bischen k3.) Aber wer viel misst misst Mist... Im fertigen Aufbau sind es bei 1W kurz unter 1% steigend bis 2.5% bei 8W. Ist doch ein tolles Ergebnis...hatte zwar eine Verbesserung erwartet, da wie geschrieben mein HP8903B nur THD+N messen kann, aber dass die Werte so gut ausfallen, hätte ich nicht gedacht. Der Frequenzgang sieht auch toll aus...20Hz-20kHz +0.5/-0.8 dB, wobei das +0.5 unter 1kHz und das -0.8 von 10kHz nach 20kHz sanft abfällt. Es ist also der Erste Schaltungsentwurf geworden. Nur die Gegenkoppelung ist jetzt etwas anders. Nicht mehr ganz so "straff" und der Parallelkondensator hat nunmehr nur 100pF (Der Experimentierübertrager ist wirklich Müll!). Die B+ ist auch etwas geringer, da Testaufbau mit Halbleiter-Dioden und jetzt mit Röhren. Hier ein paar Bilder: Der Insider wird erkennen, dass keine Rd12Ta stecken...Die schone ich auch ein wenig und wollte demzufolge erstmal mit den tschechischen Ersatztypen RC5B testen, bevor ich mir eventuell die wertvollen Originale zerschieße. Aus gleichem Grund stecken übrigens französische VISSEAUX V480 statt Telefunken RGN2004 in den Gleichrichtersockeln. Das wird jetzt erstmal ein paar Tage so laufen und dann kommt die "richtige" Bestückung rein. Die vielen weißen Haare auf dem Teppich sind von meinem Parson-Russel-Terrier...der haart immer...an manchen Tagen vielleicht etwas weniger. Ich hatte aber weder Lust noch Staub zu saugen, noch zu Photoshoppen. Der Kleine ist übrigens, seit ich mit SE-Röhren höre, absolut pegelfest (jedenfalls mehr als die Nachbarn), darf aber heute nicht mithören, denn die freiliegenden Anodenkappen sind zu gefährlich, um beschnuppert zu werden. Boah, die Stimme von Emeli Sandè und das "flirren" der Gitarre und der knackige Schlagzeugsound im Live-Mitschnitt aus der "Royal Alber Hall" ist einfach "zum heulen schön"! (läuft gerade) Als Nächstes werde ich meinen 833'ern zu Leibe rücken und wieder etwas Klirr "einbauen"...ade ECC83...besser wieder ECC81 und die Gegenkoppelung etwas "entstraffen"..."dann klappt's auch mit dem Nachbarn"...will sagen, die Dinger klingen schon viel zu sehr nach Transistor, wie mir der momentane Höreindruck bestätigt. Und dann fliegen die 6SN7 aus dem 300B raus und werden durch originale RCA 311B ersetzt...habe ich doch tatsächlich 4 Stück davon auftreiben können...vielleicht nicht ganz das Gleiche wie 310A (und nicht ganz so berühmt-berüchtigt) aber klanglich sehr nahe dran. Das sollte dann auch diesen Amp zur "Höchstform auflaufen lassen". |
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Tucca
Hat sich gelöscht |
#26 erstellt: 20. Jun 2013, 16:37 | ||
Tach, DAS SIEHT RICHTIG GEIL AUS! Um so besser, wenns auch noch so klingt. Klasse! Grüße, Michael |
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