Vorverstärker oder Eingangserweiterung für Ultralinear-Röhrenvollverstärker

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vascalo
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 28. Mrz 2015, 22:36
Hallo mitnander,

wie der Titel sagt, bin ich auf der Suche nach einer Eingangserweiterung (in dem Fall würde ich einen alleinigen Phono Preamp dazu nehmen) oder einem Vorverstärker für meinen Ultralinear Gegentakt Röhrenverstärker von Ampdesign (PP25). Das Gerät ist zwar DIY, ich möchte den Vorverstärker aber nicht unbedingt selber bauen, weshalb ich es mal in diesem Unterforum schreibe.

Der Verstärker spielt ganz hervorragend, hat allerdings nur einen Eingang und ausschließlich Lautstärkeregelung. Momentan habe ich deshalb einen aufgetrennten Yamaha R-S700 als Vorstufe davor, mit der Lösung bin ich aber etwas unzufrieden. Als Signalquellen dienen hauptsächlich CD Spieler, Phono und PC über Line.

Ich möchte gerne ein Röhrengerät als Vorstufe

Etwas googelei hat mich zu diesem Exemplar geführt: Dynavox TPR-1

Nachdem was ich so gelesen habe, nicht gerade das Gelbe vom Ei, bzw recht große Serienstreuung. Ich könnte einen für unter 100 Euro bekommen, daher kam ich drauf.

Ich kenne leider nur sehr wenige Hersteller in dem Segment, Ich hoffe, ihr habt ein paar Tips für mich, was ich mir mal ansehen könnte.

Budget würde ich mal auf 300-400 Euro ansetzen. Gerne weniger, gebraucht kommt auch in Frage.

Viele Grüße,
Robert


[Beitrag von vascalo am 28. Mrz 2015, 22:37 bearbeitet]
Röhrenschmiede
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 28. Mrz 2015, 22:53
Hallo Robert,

in Kürze ist mein Röhren VV (3 Line, 1 justierbarer Phono) als Teil-DIY mit bereits bestückten Platinen fertig. Das Gehäuse wird dem meiner Endstufe entsprechen.

Gute Qualität kostet allerdings leider etwas mehr als Deine veranschlagte Summe.


Liebe Grüße,

Andreas
DB
Inventar
#3 erstellt: 29. Mrz 2015, 07:42
Hallo,


vascalo (Beitrag #1) schrieb:

Der Verstärker spielt ganz hervorragend, hat allerdings nur einen Eingang und ausschließlich Lautstärkeregelung.

dann handelt es sich aber nicht um einen Vollverstärker, sondern nur um einen reinen Leistungsverstärker.


vascalo (Beitrag #1) schrieb:

Ich möchte gerne ein Röhrengerät als Vorstufe
...
Ich kenne leider nur sehr wenige Hersteller in dem Segment, Ich hoffe, ihr habt ein paar Tips für mich, was ich mir mal ansehen könnte.
...
gebraucht kommt auch in Frage.

Ich würde nichts Neues kaufen, sondern auf alte Geräte zurückgreifen.
Mal ganz schnell nachgedacht:
Dynaco (Dynakit) PAS-2, PAS-3
Radford SC2, SC22
Leak Point One
Eico HF85
Wenn man sich von den Modemarken fernhält, kann man rechte Schnäppchen machen und nach einer fachgerechten Restaurierung hat man dann ein echt gutes und auch wertstabiles Gerät aus einer Zeit, in der man Röhrentechnik noch beherrschte.


MfG
DB
vascalo
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 29. Mrz 2015, 19:34

Röhrenschmiede (Beitrag #2) schrieb:
in Kürze ist mein Röhren VV (3 Line, 1 justierbarer Phono) als Teil-DIY mit bereits bestückten Platinen fertig. Das Gehäuse wird dem meiner Endstufe entsprechen.


Hallo Andreas, finde deine Arbeit super! Der Verstärker stand auch in der Wahl als ich mich vor einem Jahr nach einem DIY umgesehen habe. Leider ist das Studenten-Budget noch zu begrenzt ... sobald sich das ändert sieht die Sache wieder anders aus


DB (Beitrag #3) schrieb:

dann handelt es sich aber nicht um einen Vollverstärker, sondern nur um einen reinen Leistungsverstärker.


Alles klar, wieder was gelernt. Ich ging bisher davon aus, Sobald es keine einzelne Vor- oder Endstufe ist, kann man es als Vollverstärker bezeichnen. In dem Sinne, dass er ein Signal komplett, also 'voll' verarbeiten kann.


DB (Beitrag #3) schrieb:

Dynaco (Dynakit) PAS-2, PAS-3
Radford SC2, SC22
Leak Point One
Eico HF85
Wenn man sich von den Modemarken fernhält, kann man rechte Schnäppchen machen und nach einer fachgerechten Restaurierung hat man dann ein echt gutes und auch wertstabiles Gerät aus einer Zeit, in der man Röhrentechnik noch beherrschte.


Danke für die Tips, die genannten Modelle werde ich mir mal ansehen.

Grüße,
Robert
Claus-Michael
Inventar
#5 erstellt: 30. Mrz 2015, 08:21
Moin,

DB (Beitrag #3) schrieb:
....Ich würde nichts Neues kaufen, sondern auf alte Geräte zurückgreifen.


Kann ich nur unterstreichen - wenn nicht DIY, dann Schaltungs-durchdachte Oldies!


DB (Beitrag #3) schrieb:

Mal ganz schnell nachgedacht:
Dynaco (Dynakit) PAS-2, PAS-3
Radford SC2, SC22
Leak Point One
Eico HF85
.....


Da hast Du gut meinen Geschmack getroffen (Leak Varioslope habe ich sogar hier), aber leider sind da auch schon Andere darauf gekommen, wenn ich mir so die Preisentwicklungen anschaue.

@Vascalo:
Dynaco-PAS-2/-3 z. Bsp. ist auch ein sehr solides Teil.

Es gäbe aber noch eine andere Variante: Du erweiterst Deine "Voll"-Endstufe um einen Eingangswahlschalter. Entweder ein wertiger Drehschalter (Elma od. Ä. - hinten neben den Buchsen angebracht und mit langer Welle von vorne bedienbar) oder etwas feiner über Relais und für Phono lagerst Du einem der Line-Eingänge einen separaten Phonoverstärker (DIY?) vor. Ich weiß ja nicht, wie wichtig Phono überhaupt ist bzw. welchen Anteil es gegenüber den anderen Quellen hat - danach würde ich den Qualitätsanspruch einstufen.

Ein Bild Deines DIY-Amps wäre hilfreich, um die Platzverhältnisse beurteilen zu können.

Gruß
Claus
vascalo
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 30. Mrz 2015, 15:13
Hallo Claus,

danke für den Tip mit dem Umbau, das wird sich aber nur schwer umsetzen lassen, im Bereich der Buchsen liegen relativ dicht Vorröhren Heizungsplatine und Ausgangsübertrager. Ist relativ eng in der Kiste. Ich müsste auch alle Platinen ausbauen, da ich anders nicht an die Frontplatte beikomme, um das benötigte Loch zu bohren. Sehr umständlich, möchte ich eigentlich nicht.

Im Grunde würde eine solche Eingangserweiterung aber ausreichen, der Verstärker liefert mit 40W eigentlich genug Leistung für alles, was ich bisher so ran gehängt habe. Phono würde ich dann wie empfohlen auf eine kleine Phono Vorstufe setzen. Die Priorität liegt definitiv auf CD, mein Plattenspieler ist auch nicht besonders hochwertig. Ich denke da würde ich die Phono Vorstufe von Destiny mal ausprobieren, der gefällt mir ganz gut optisch und bei Nichtgefallen nimmt Herr Langer die wieder zurück.

Was haltet ihr denn von so einem passiven Vorverstärker ? Wenn da ordentliche Bauteile und Kabel drin sind, sollte das doch ganz gut funktionieren oder nicht? Ist ja prinzipiell nichts anderes, als ein externer Umschalter.

Grüße,
Robert
Tucca
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 30. Mrz 2015, 15:23
Gute Tag die Herren,

bei den vorgeschlagenen Gerätschaften (und auch bei vielen anderen, älteren Röhrenvorverstärkern) fällt mir auf, daß jede Quelle erst durch die Vorstufe fix und mehr oder minder verstärkt wird, um dann über das Lautstärkepoti an die eigentliche Line- Stufe weitergereicht zu werden.
Besteht da nicht grundsätzlich die Gefahr, daß der Verstärker aufgrund der ja wesentlich höheren Ausgangsspannung, die ein CD- Player gegenüber den damaligen Gerätschaften liefert, schon eingangsseitig übersteuert werden kann?

Grüße,

Michael


edit:
Robert, gerade erst gelesen.
Prinzipiell sollte das gut gehen, wenn der Ausgangspegel der Phono- Vorstufe ausreicht, um Deine Endstufe treiben zu können. Ich kenne da allerdings einige, die sich mit einer Ausgangsspannung von 150mV begnügen. Das müsste dann noch ein wenig "aufbereitet" werden, damit die Lautstärkeunterschiede zwischen Phono und CD nicht so arg ausfallen.


[Beitrag von Tucca am 30. Mrz 2015, 15:53 bearbeitet]
vascalo
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 30. Mrz 2015, 15:49
Hallo Michael,

Das von mir beäugte Modell hat eine Ausgangsspannung von RIAA 0,5V. Das ist schonmal mehr als 150 mV aber ist es ausreichend?

Die Wahl der Phono Vorstufe wäre im Grunde sowieso noch offen. Die interessante Frage wäre. Bekomme ich für das Geld für passive Vorstufe (Die verlinkte ist ja ein sehr simples Modell) und Röhren Vorstufe nicht auch gleich eine aktive Vorstufe mit inkludierter Röhrensektion

Da mein Verstärker bereits eine Vorstufe besitzt und ich eigentlich ein Freund von so wenig Groß-Geräten wie nötig bin, gefällt mir die Lösung mit dem kleinen Passivteil eigentlich gut. Ich habe auch nur sehr kurze Kabelwege, also das müsste schon funktionieren.

Grüße,
Robert


[Beitrag von vascalo am 30. Mrz 2015, 16:13 bearbeitet]
Tucca
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 30. Mrz 2015, 16:25
Hi Robert,

ich habe gerade bei Ampdesign nachgelesen, daß die Eingangsspannung für Nennleistung bei 125mV liegt. Insofern gibt es weder mit einem CD- Player noch dem Destiny ein Problem. Interessant wäre zu wissen, ob die Eingänge des von Dir verlinkten Gerätes für verschiedene Eingangsspannungen ausgelegt sind (aber das ließe sich ohne großen Aufwand anpassen).

Grüße,

Michael
pragmatiker
Administrator
#10 erstellt: 30. Mrz 2015, 16:35

vascalo (Beitrag #8) schrieb:
Da mein Verstärker bereits eine Vorstufe besitzt und ich eigentlich ein Freund von so wenig Groß-Geräten wie nötig bin, gefällt mir die Lösung mit dem kleinen Passivteil eigentlich gut. Ich habe auch nur sehr kurze Kabelwege, also das müsste schon funktionieren.

Sehe ich genauso. Ich würde nur noch darauf achten, daß nicht nur die Signalleitungen um- bzw. abgeschaltet werden, sondern auch die Masseleitungen des jeweiligen Eingangs. Auf diese Weise geht man mit sehr großer Wahrscheinlichkeit Brummproblemen aller Art von Haus aus aus dem Weg.

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 30. Mrz 2015, 16:36 bearbeitet]
vascalo
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 30. Mrz 2015, 16:37
Ich werde mal den Händler anschreiben und etwas genauere Informationen erbitten. Die Produktbeschreibung auf der Seite ist leider etwas unaussagekräftig.

Danach sind wir hoffentlich schlauer.
vascalo
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 31. Mrz 2015, 09:55
So, ich habe heute früh eine Antwort erhalten mit folgenden Informationen:

-Alle Masseleitungen werden an einem zentralen Massepunkt am Gehäuse zusammen geführt. Brummschleifen wurden jedoch ausgeschlossen, sollte ich trotzdem Probleme haben, können Sie mir es umbauen.

-Grundsätzlich sind Spannungsunterschiede bei den Eingangssignalen kein Problem.

-Auf Wunsch kann der CD Eingang mit einem Spannungsteiler versehen werden, um den Pegel an die schwächeren Eingangssignale anzugleichen.

-Das Gerät sei von seinen Spezifikationen extra auf die Verwendung mit Röhrenverstärkern konzipiert. Inwieweit das technisch zutrifft, kann ich nicht beurteilen. Der verbaute Poti (ALPS blau) hat 100k.

Für mich klingt das eigentlich gut und ich würde mir wohl eins bestellen. Mit oder ohne Spannungsteiler ist jetzt noch zu entscheiden. Was sagt ihr?

Viele Grüße,
Robert
Claus-Michael
Inventar
#13 erstellt: 31. Mrz 2015, 16:13
@Robert:

Wenn Du schon einen Röhrenverstärker gebaut hast, wirst Du sicher in der Lage sein,12 Cinchbuchsen, einen Drehschalter (der die entsprechenden Masse-Ltg. auch mitschaltet) und ein Poti in ein kleines Gehäuse einzubauen und zu verdrahten.

€ 115,- ist m. E. ein stolzer Preis für viel Luft im Gehäuse.

Gruß
Claus-Michael
Tucca
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 31. Mrz 2015, 16:49
Nabend,

€ 115,- ist m. E. ein stolzer Preis für viel Luft im Gehäuse.

oder eine mehr als ausreichende Summe für EDELSTEN Selbstbau eines ähnlichen Gerätes, all inclusive.

Grüße,

Michael


[Beitrag von Tucca am 31. Mrz 2015, 17:04 bearbeitet]
vascalo
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 31. Mrz 2015, 17:03
Ihr habt natürlich Recht

Ich werde mir das nochmal durch den Kopf gehen lassen. Im Grunde ist die DiY Version logisch betrachtet eindeutig die klügere. Mal schauen, was sich da so finden lässt. Falls sich dazu noch größere Fragen ergeben, mache ich nochmal ein spezifiziertes Thema im Selbstbaubereich auf, nicht dass die Mods noch böse werden.

Im Grunde ist die Thematik hier ja abgehandelt. Es wird entweder ein Oldie Preamp, falls sich da günstig was findet oder eine Passiv/Umschalt Lösung. Empfehlungen zu beidem wurden ja einige genannt.

Danke allen Beteiligten für Ihre Ratschläge und natürlich ein schönes Osterfest


[Beitrag von vascalo am 31. Mrz 2015, 17:04 bearbeitet]
Tucca
Hat sich gelöscht
#16 erstellt: 31. Mrz 2015, 17:09
Nabend Robert,

nur so als kleine Anregung.

Preise finde ich etwas ambitioniert, aber wer mag...

Grüße,

Michael
selbstbauen
Inventar
#17 erstellt: 08. Apr 2015, 11:42

pragmatiker (Beitrag #10) schrieb:

Ich würde nur noch darauf achten, daß nicht nur die Signalleitungen um- bzw. abgeschaltet werden, sondern auch die Masseleitungen des jeweiligen Eingangs. Auf diese Weise geht man mit sehr großer Wahrscheinlichkeit Brummproblemen aller Art von Haus aus aus dem Weg.

Grüße

Herbert


Servus Herbert,

damit kann man sich grandiose Umschaltplopps einhandeln. Heutzutage haben viele Geräte keinen Schutzkontakt in der Netzleitung. Das heißt, der Potentialausgleich zwischen den Geräten erfolgt über den Masseleiter in dem Cinchkabel. Wenn mit einem so ausgelegten Umschalter ein eingeschalteter CD-Spieler zugeschaltet wird, dann erfolgt zeitgleich auch der Potentialausgleich und es kracht im Lautsprecher.

Brummschleifen kann man auch Netzsteckerreihenfolge und Polung beheben.

Gruß
sb
DB
Inventar
#18 erstellt: 09. Apr 2015, 08:40

selbstbauen (Beitrag #17) schrieb:

damit kann man sich grandiose Umschaltplopps einhandeln. Heutzutage haben viele Geräte keinen Schutzkontakt in der Netzleitung. Das heißt, der Potentialausgleich zwischen den Geräten erfolgt über den Masseleiter in dem Cinchkabel. Wenn mit einem so ausgelegten Umschalter ein eingeschalteter CD-Spieler zugeschaltet wird, dann erfolgt zeitgleich auch der Potentialausgleich und es kracht im Lautsprecher.

Nicht unbedingt. Ich habe hier einen Verstärker, in dem das genau so gemacht wird. Möglicherweise wußte man aber 1966 noch, wie man sowas zu bauen hat...


selbstbauen (Beitrag #17) schrieb:

Brummschleifen kann man auch Netzsteckerreihenfolge und Polung beheben.

Nein. Man kann die Wahrscheinlichkeit ihres Entstehens durch das konsequente allpolige Abtrennen nicht benutzter Quellen vermindern, gänzlich vermeiden schlußendlich kann man sie nur mittels erdfreier (Übertrager)eingänge und möglichst ebensolcher Ausgänge.


DB


[Beitrag von DB am 09. Apr 2015, 08:44 bearbeitet]
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