BRAUN CV11 Endstufe - ECC83 bekommt Überspannung?

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peheinz
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 07. Jun 2016, 15:58
Hallo liebe Forenmitglieder!

Habe kürzlich bei der Bucht einen mit sehr viel Liebe zum Detail restaurierten Braun CV11 ergattern können, der auch sehr schön klingt.
Nur hat dieser leider ein kleines Problemchen. Ich habe bemerkt das beim Einschalten des Amp eine der ECC 83 Röhren kurzzeitig etwas heller aufleuchtet. Denke mal das dieses nicht normal ist und wohl auf Dauer der Röhre bzw. dem Heizfaden nicht gut bekommt. Kann mir da jemand einen Tipp geben wie man dieses unterbinden kann? Bin leider in der Radio und Fernsehtechnik bzw. Röhrentechnik kein Profi.
Ich meine das die Röhre beim Einschalten kurzzeitig zu viel "Saft" bekommt, kann man dieses evtl. mit einem Widerstand oder einer Einschaltverzögerung hinter den Selengleichrichter (B250 C250) beheben? (im Schaltplan vor den Kondensatoren C1 u. C2)
Ich weiß nicht genau ob es daran liegen könnte, wäre aber zumindest eine Möglichkeit. Bitte um Hilfe, möchte an dem guten Stück auf Dauer nichts kaputt machen. Zum besseren Nachverfolgen der Schaltung füge ich unten den Schaltplan des CV11 bei.
Bedanke mich schonmal im voraus für eure Hilfe!

Grüße -peheinz-



braun_cv11_sch
pragmatiker
Administrator
#2 erstellt: 07. Jun 2016, 16:45
Servus peheinz,

wenn es nur der Heizfaden ist, der im Einschaltmoment mal kurz heller aufleuchtet: Kein Problem. Das kurze hellere Aufleuchten im Einschaltprozeß rührt daher, daß der Heizfaden einen Kaltleiter darstellt - d.h. wenn er kalt ist, ist er niederohmiger (wie übrigens auch jede Glühbirne, die deswegen auch meistens beim Einschalten durchbrennt). Der höhere Einschaltstrom, der beim Einschalten fließt, sorgt nun dafür, daß der Heizfaden kurrzeitig heller leuchtet - solange bis er warm ist, dadurch hochohmiger wird und der durch ihn fließende Strom bis auf das im Datenblatt spezifizierte Stromniveau abnimmt.

Dies ist ein völlig normaler Vorgang, der nur bei Röhren unterschiedlicher Hersteller durch unterschiedliche Heizfadenmaterialien oder -längen / -formen und unterschiedliche Formen des Kathodenröhrchens unterschiedlich gut oder ausgeprägt sichtbar ist -> also nichts besorgniserregendes, wogegen man etwas tun müßte.

Das einzige, was ich überprüfen würde (wenn der Verstärker ansonsten tut und und restauriert ist, wie Du schreibst): Die Einstellung der Netzspannung. Sollte es an diesem Gerät einen Netzspannungswähler geben, an dem man die Netzspannung auf 230[V] oder gar auf 240[V] (anstelle der originären 220[V]) einstellen kann (wie es das Schaltbild nahelegt), dann sollte man das tun.

Etwas aufpassen muß man, wenn man an die Buchsen (2) und (3) (auf denen die 15[Ohm] Lautsprecherausgänge ebenfalls aufliegen) etwas anschließen will: Jeweils an den Pins 4 und 5 dieser Buchse liegt eine Wechselspannung aus der Anodenwicklung des Netztrafos an, die vermutlich eine Größe von 200[V] oder mehr hat --> "Aua"-Gefahr.

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 07. Jun 2016, 16:58 bearbeitet]
peheinz
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 07. Jun 2016, 16:59
Hallo Herbert,

vielen Dank für deine Antwort, das klingt doch sehr beruhigend. Habe mir gedacht besser nachfragen als nachher den Schaden haben! Das Netzteil ist auf die aktuelle Netzspannung eingestellt, da muß ich nicht mehr bei. Sodenn, wenn das der Röhre nicht schadet, kann man das ja so belassen. Es ist auch wie gesagt nur eine der beiden ECC83, die beim Einschalten für weniger als eine Sekunde etwas heller aufleuchtet. Die Röhren sind übrigens alle vom selben Hersteller (Valvo) und NOS-ungebraucht.

Nochmals danke und viele Grüße
-peheinz-


[Beitrag von peheinz am 07. Jun 2016, 17:03 bearbeitet]
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